fermacell Powerpanel HD als Sichtanwendung Konstruktionsdetails für hinterlüftete Fassaden Stand September 2014 / Ausgabe Schweiz
2 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 1.1 Bedingungen 2 1.2 Windeinwirkung an der Fassade 3 2 Systemaufbau 5 2.1 Befestigung auf Holztraglatten 5 2.2 Befestigung auf Aluminium- Traglatten 6 2.3 Normalbereich / Randbereich 6 2.4 Fixierungssystematik 7 2.5 Gebäudehöhe 10 m, Referenzdruck 0,9 kn/m² 8 2.6 Gebäudehöhe 10 m, Referenzdruck 1,1 kn/m² und 1,3 kn/m² 8 2.7 Gebäudehöhe 20 m, Referenzdruck 0,9 kn/m² und 1,1 kn/m² 9 2.8 Gebäudehöhe 20 m, Referenzdruck 1,3 kn/m² 9 3 Konstruktionsdetails 10 3.1 Vertikaler Plattenstoss 10 3.2 Horizontaler Plattenstoss 10 3.3 Gebäudeaussenkante 11 3.4 Gebäudeinnenkante 11 3.5 Anschluss Fassade / Steildach 12 3.6 Sockelabschluss 12 3.7 Anschluss Fassade / Dachrand 13 3.8 Fenstersturz 13 3.9 Fensterleibung 14 3.10 Fensterbank 14 4 Platteneigenschaften 15 4.1 Anwendung unbehandelt 15 4.2 Anwendung mit Farbbeschichtung 15 1 Allgemeines 1.1 Bedingungen Einleitung Der vorliegende Katalog zeigt mögliche Lösungen für die meisten anfallenden Details bei hinterlüfteten Fassaden auf. Mit der fermacell Powerpanel HD und einer geeigneten Unterkonstruktion können hinterlüftete Fassaden mit oder ohne Wärmedämmung erstellt werden, sei es bei Ein- und Mehrfamilienhäusern, Reihenhäusern, Wohnblocks oder Geschäftshäusern. Als Untergrund kommen tragfähige Materialien wie Holz, Beton oder Mauerwerk in Frage. Leichte Untergrundunebenheiten können dabei ausgeglichen werden. Grundsätzliches Besondere Anforderungen an Baurecht und Bauphysik (Brandschutz, Schallschutz etc.) sind zu beachten. Insbesondere in der SIA Norm 233 und in den Richtlinien des Schweizerischen Fachverbandes für hinterlüftete Fassaden (SFHF), wird auf die relevanten Punkte hingewiesen. Bitte beachten Sie, dass für die Verarbeitung der fermacell Powerpanel HD die jeweils neuesten Richtlinien der Fermacell GmbH gelten. In den vorliegenden Details ist die Unterkonstruktion nur stilistisch gezeichnet und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bitte informieren Sie sich betreffend der Unterkonstruktion direkt bei den jeweiligen Herstellern. Wir lehnen jegliche Haftungsansprüche für die vorliegenden Konstruktionszeichnungen ab. Wenn Sie Fragen haben, so beraten wir Sie gerne. Unterkonstruktion Welche Fassaden-Unterkonstruktion gewählt wird, ist dem Unternehmer freigestellt (z. B. Gasser, Rogger Fasteners, Wagner etc.). Sowohl bei einer Holz-Aluminium als auch bei einer reinen Holz respektive Aluminium-Unterkonstruktion ist es wichtig, dass die Standsicherheit der Unterkonstruktion und deren Verankerung am Bauwerk nachgewiesen und entsprechend ausgeführt wird. Zu beachten ist, dass nur definierte und aufeinander abgestimmte Komponenten des entsprechenden Unterkonstruktionsherstellers verwendet werden. Werden Holztraglatten verwendet, so müssen diese eine Mindestabmessung von 40 80 mm und eine maximale Holzfeuchte von 20 % aufweisen sowie der Festigkeitsklasse C 20 angehören. Zulässig sind Holztraglatten bis 8 Stockwerke oder 22 m. Die Bedingungen für Aluminium-Traglatten siehe Kapitel 2.2. Die Breite des Randbereichs beträgt bei einer Fassade 10 % der Gebäudebreite (jedoch mind. 1 m, max. 2 m, siehe 2.2) Dies kann einen Einfluss auf die Abstände der Traglatten haben. Wärmedämmung Als Wärmedämmung kommen handelsübliche nicht brennbare Mineralwollplatten in den entsprechenden Dicken zum Einsatz. U. U. müssen diese zusätzlich mechanisch im Untergrund befestigt werden.
3 1.2 Windeinwirkung an der Fassade Die Windlast ist abhängig von: 1 Geografischer Standort In normalen Lagen werden drei allgemeine Referenzwerte des Staudrucks verwendet: n q p0 = 0,9 kn/m 2 n q p0 = 1,1 kn/m 2 n q p0 = 1,3 kn/m 2 SIA261:2003, Anhang E 2 Gebäudehöhe und Geländekategorie Der Staudruck q p ist das Produkt aus Referenzwert q p0 und Profilbeiwert c h. Die meisten Standorte werden dem Typ III zugeordnet. Bei einem 10 m hohen Gebäude in Geländekategorie III ergeben sich folgende Staudrücke: n q p = c h q p0 = 1,0 0,9 = 0,9 kn/m 2 n q p = c h q p0 = 1,0 1,1 = 1,1 kn/m 2 n q p = c h q p0 = 1,0 1,3 = 1,3 kn/m 2 Bei einem 20 m hohen Gebäude in Geländekategorie III ergeben sich folgende Staudrücke: n q p = c h q p0 = 1,19 0,9 = 1,07 kn/m 2 n q p = c h q p0 = 1,19 1,1 = 1,31 kn/m 2 n q p = c h q p0 = 1,19 1,3 = 1,55 kn/m 2 Tabelle 4: Gradientenhöhe z g und Exponent der Bodenrauigkeit α r Geländekategorie Beispiele z g α r [m] II Seeufer 300 0,16 IIa grosse Ebene 380 0,19 III IV Ortschaften, freies Feld grossflächige Stadtgebiete 450 0,23 526 0,30 z [m] 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 Profilbeiwert c h in Abhängigkeit von der Höhe z für die Geländekategorien II, IIa, III und IV c h
4 3 Gebäudeform Tabelle 34: Beiwerte für h : b : d = 1 : 1: 1, Flachdach Lokale Druckbeiwerte Globale Kraftbeiwerte c pe c pe c pi c f1 c f2 c f3 Teilfläche Teilfläche Undichtheit vorherrschend auf Fläche Bezugsfläche φ A B C D E F G H m n o glm. A B C D b h d h d b 0 0,75-0,3-0,75-0,75-1,05-1,05-0,45-0,45-1,20-1,20-0,80-0,35 0,75-0,3-0,8-0,6 1,05 0-0,75 15 0,60-0,35-0,50-0,55-1,05-0,80-0,30-0,40-1,20-1,00-0,90-0, 0,6-0,35-0,6-0,35 0,95 0,05-0,64 45 0,35-0,45 0,35-0,45-1,05-0,60-0,60-0, -1,50-0,70-0,65 ± 0,1 0,35-0,45 0,35-0,45 0,8 0,8-0,63 90-0,75-0,75 0,75-0,30-1,05-0,45-1,05-0,45-1,80-0,60 0,55-0,35-0,8-0,8 0,75-0,3 0 1,05-0,75 SIA261:2003 Tabelle 34 (Beispiel Quader, Flachdach) c pe = -2,0 c tr = 0 Relevant sind hierbei die Spalten c pe /A-D für die Feldbereiche und die Spalte c pe /o für die Randbereiche (Randbereichsbreite = 10 % der Fassadenansichtsbreite) Mit der Kombination von Tabelle 33/34 SIA 261:2003 Anhang C sind viele Fälle abgedeckt. Winddruck gemäss SIA 261, Anhang C, Tabelle 33/34: n Winddruck Feld c pe = max. +0.75 n Windsog Feld c pe = max. -0.75 n Windsog Ecke c pe = max. -1.00 Anhand dieser Werte hat das Tragwerksplanungsbüro STAFEM GmbH aus Grosswangen die Berechnungen vorgenommen und die Anzahl der Befestigungen ermittelt, die auf den folgenden Seiten aufgezeichnet sind. o d Q Q 3 3 10 C m m E G Q φ 1 Q φ 1 A B b A F H n n D h d o: ungünstigste Sogmessung an der Gebäudekante Q 2 Q 2 o E F C D G H n B h b Die Befestigungen der hier nicht aufgeführten Standorte, Gebäudehöhen oder Geländekategorien müssen von einem Fassadenplaner berechnet werden.
5 2 Systemaufbau Systemaufbau: Anwendung auf Holz- oder Aluminium-Unterkonstruktion Untergrund Unterkonstruktion EPDM Fugenband Wärmedämmung fermacell Powerpanel HD 2.1 Befestigung auf Holztraglatten Schrauben n aus nicht rostendem Stahl, INOX Anordnung und Mindestrandabstände Ø 12 44 80 Ø 4,8 40 15 4
6 2.2 Befestigung auf Aluminium-Traglatten Die Befestigung der fermacell Powerpanel HD auf Aluminium-Traglatten wird in gleitende (G) und feste (F) Befestigung unterteilt. Alu-Blindniete: n nach Zulassung Z-14.1-4 n Ø 5 mm, K14 Ø 5 1,5 Ø 2,7 Ø 14 5,1 Aluminium-Tragprofil 5,1 fermacell Powerpanel HD 5,1 8,0 Befestigung F (Festpunkt) Befestigungspunkt G (Gleitpunkt) 2.3 Normalbereich / Randbereich Normalbereich 1-2 m Randbereich 1-2 m Randbereich Normalbereich Gebäudebreite Randbereich = Gebäudebereich / 10 (min. 1,0 m, max. 2,0 m)
7 2.4 Fixierungssystematik z y x 600 600 1 0 Fixpunkt x / y / z fixiert Gleitpunkt y fixiert Bei der Befestigung mittels Schrauben empfehlen wir, eine Vorbohrung mit einem Durchmesser von d = 5,5 mm. Um ein geradliniges Schraubenbild zu erhalten, empfehlen wir, eine Bohrschablone zu verwenden. Für die Befestigung mit Nieten auf eine Aluminium-Traglatte sind auf der abgebildeten Skizze die Fix-, sowie Gleitpunkte schematisch dargestellt.
8 2.5 Gebäudehöhe 10 m, Referenzdruck 0,9 kn/m² Normalbereich Randbereich < 320 < 320 6 1 0 6 6 1 0 6 2.6 Gebäudehöhe 10 m, Referenzdruck 1,1 kn/m² und 1,3 kn/m² Normalbereich Randbereich < 320 < 320 6 1 0 6 417 417 417 1 0
9 2.7 Gebäudehöhe 20 m, Referenzdruck 0,9 kn/m² und 1,1 kn/m² Normalbereich Randbereich < 320 < 320 6 1 0 6 417 417 417 1 0 2.8 Gebäudehöhe 20 m, Referenzdruck 1,3 kn/m² Normalbereich Randbereich < 240 < 240 6 1 0 6 417 417 417 1 0
10 3 Konstruktionsdetails 3.1 Vertikaler Plattenstoss 40 15 8 1 6 7 9 5 2 3 4 80 3.2 Horizontaler Plattenstoss 2 4 4 evtl. Stossprofil z. B. Glaromat; fermacell Stossprofil HD 1 6 8 3 5 9
11 3.3 Gebäudeaussenkante 17 evtl. Eckprofil z. B. Glaromat; Würfeleckprofil 18/18 1 2 3 5 7 17 5 6 8 9 3.4 Gebäudeinnenkante 1 2 3 8 5 7 6 9
12 3.5 Anschluss Fassade / Steildach 14 Lüftungsprofil z. B. Glaromat; oberes Lüftungsanschlussprofil HD 14 9 7 6 8 5 1 2 3 3.6 Sockelabschluss 11 Dichtungsband z. B. Greutol; Fugendichtband 20/8 13 Belüftungsprofil min. 300 6 8 3 5 2 1 13 11 7 9
13 3.7 Anschluss Fassade / Dachrand 14 Lüftungsprofil z. B. Glaromat; oberes Lüftungsanschlussprofil HD 14 9 7 6 8 5 1 2 3 3.8 Fenstersturz 14 Belüftungsprofil 17 evtl. Eckprofil z. B. Glaromat; Würfeleckprofil 18/18 1 9 8 7 6 5 3 2 17 2 14
14 3.9 Fensterleibung 17 evtl. Eckprofil z. B. Glaromat; Würfeleckprofil 18/18 2 3 6 1 7 9 8 5 17 3.10 Fensterbank 14 Lüftungsprofil z. B. Glaromat; oberes Lüftungsanschlussprofil HD 14 9 7 6 8 5 3 2 1
15 4 Platteneigenschaften 4.1 Anwendung unbehandelt Für den Einsatz der Platten als Sichtanwendung unbehandelt wird die Stempelung der Platten rückseitig gemacht und die Platten werden mit Zwischenfolien gestapelt. Technische Daten fermacell Powerpanel HD Kennwerte Rohdichte ρ K 950 +/- 100 kg/m³ Flächengewicht ca. 15 kg/m² Ausgleichsfeuchte bei Raumklima ca. 7 % Wärmeleitfähigkeit λ R (nach DIN 12664) 0,40 W/mK Spezifische Wärmekapazität c 1,0 kj/kgk Maßtoleranzen bei Ausgleichsfeuchte für Standardplattenformate 4.2 Anwendung mit Farbbeschichtung Plattendicke Länge, Breite, Dicke Diagonaldifferenz Zulassungen 15 mm ± 1 mm 2 mm Europäisch Technische Zulassung ETA-13/0609 Eine Liste von Herstellern entsprechender Farbbeschichtungen kann über das Verkaufsbüro angefordert werden. Bauaufsichtliche Zulassung Z-31.1-176 Baustoffklasse gemäß DIN EN 13501-1 nichtbrennbar, A1 IMO FTPC part 1 nichtbrennbar Bauteilklassifizierung national/europäisch Formate in mm Dicke 15 mm Flächengewicht m² 15,0 kg fermacell Powerpanel HD standard Anwendung unbehandelt 1 0 1 0 2 600 1 0 3 000
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