Der dreieinige Gott GD 18.6.2006, Pfr. David Kuratle, unter Mitwirkung der Trachtengruppe Meikirch I weiss nid, wie eim das geit we me e Tracht aaleit. Aber es sicher öppis bunders: me wott sech dermit schön mache, me wott sech ine Tradition stelle, me wott sech sichtbar zure Gruppe zelle u no ganz viles meh. Anderi mache öppis ähnlech, wenn si i dene Tage indäm si es T-Shirt vo däm Land wo si are WM ungerstütze, trage u dermit zeige: i ghöre da derzue u bi stolz druuf. Oder d Musig vo Wahledorf wird nächschti Wuche ds Luzärn mit Stolz iri Unform trage, wenn si am eidgenössische Musigfescht ds Luzärn uftritt: i ghöre daderzue u bi stolz druuf. Der Värs woni am Aafang gläse ha, zeigt is, was di sichtbare Chleider vo üsem Gloubesläbe söue si: wie mer söue zeige, dass mer a Gott gloube, was fürne Tracht, oder was fürne Uniform mer aus Chrischte söue trage. Lied 537, 1-3.8.13.14 Gebet Lied der Trachtengruppe: Chilchli Lesung Lied der Trachtengruppe: Näher mein Gott zu dir Predigt Liebi Gmeind Letschte Sunntig isch Trinitatis-Sunntig gsi, dä Sunntig im Chilejahr, wo me über d Drüüeinigkeit nachedänkt, die Lehr wo der Versuech macht, das, wo mer über Gott der Vater, Gott der Sohn u Gott der Heilig Geischt us de biblische Überlieferige erfahre, verständlech z mache. Verständlech: das heisst griifbar füre Verstand. Der Poulus probiert i sym Brief a d Epheser, i däm erschte Abschnitt, wo im griechische ei einzige Satz isch, der lengscht übrigens im Nöie Teschtamänt, o dadrüber nachez dänke, wär u wie Gott chönnte si. Näher mein Gott zu dir, hei mer vo der Trachtegruppe ghört u dä Wunsch wei mer itze o gedanklech probiere iiz löse u probiere mit em Verstand däm Gott wo so unfassbar gross isch, e chli neecher z cho. Ds Nachedänke über d Drüüeinigkeit isch aasträngend. Vilech isch s nech o so gange wo der däm Bandwurmsatz wo der Predigttägscht isch heit müesse zuelose. Aber d Längi vo däm Satz isch scho e erschte Hiiwiis für üses Nachedänke über Gott: eigetlech chöi mer das gar nid i Wort fasse. Jedi Churzfassig wird ihm nid gerächt: nid e Formulierig wi Gott isch gross u Jesus si Sohn längt, aber o nid es Gloubesbekenntnis vo vilne moderne Mönsche wo sech drinne erschöpft, dass es irgend es höchers Wäse gäbe. Der chrischtlech Gloube bruucht meh Wort für ds Unbeschriibleche z beschriibe, für näher, mein Gott zu Dir, z cho. Nähme mer drum d Längi vo däm Satz wo üse Predigtägscht isch als Hiiwiis derfür, dass wenn mer vo üsem Gott wei rede, das e höchscht riichhaltigi Aaglägeheit isch. Eso wi s imne Wienachtslied heisst: Es kommt ein Schiff geladen, bis an sein höchsten Bord. Trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs Wort. oder wi s der Poulus im Römerbrief seit: O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der
Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! (Römer 11/33,36) Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens. Wenn das ke grossi Gschicht vo Gott isch! Kes Wunder dass si wiiter geit als d Wält, als Ruum u Zyt, es grosses Wunder. dass die Gschicht vo Gott ke Gschicht ohnei üüs wott si, dass di Gschicht vo Gott di mönschlechi Gschicht ja, di ganzi Wältgschicht umfasst. Gott als Gheimnis vo dere Wält u als Gheimnis vo üsem Läbe und vom Läbe überhoupt. Das isch der Chärngedanke vo däm Tägscht us em Epheserbrief. Gheimnis si keni Rätsel, Rätsel cha me löse, Gheimnis muess me la stah, me ka se benenne, beschriiebe, bestuune, aber me muess se la stah. Das d Gschicht vo Gott ds Gheimnis vor Wältgschicht isch, ghört daderzue. Aber wie chunnt Gott als Gheimnis i d Gschicht vo üsne Läbe u vo üsere Wält? Dür es no grössers Gheimnis: In Christus schriibt der Poulus immer wider. Als wär das so öppis wi d Schnittstelle, wi ds Scharnier wo Gott u Wält mitenand verbindet, so das in Christus d Wält u Gott für immer zämeghöre. Ohni der Chrischtus, der Messias, ohni d Mönschwärdig vo Gott, ohni d Geburt vo Gott im Mönsch Jesus vo Nazareth, wär Gott dert u mir hie blybe, wär d Gschicht vo Gott dert u üsi Gschicht hie blybe. Denn Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, um ihn auszuführen, wenn die Zeit erfüllt wäre, dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist. Gsuecht, gfunde, heibracht i di gmeinsami Zuekunft vom ewige Gott mit de stärbleche Gschöpf: in Christus. Wo geit der Tod Gott a ds Läbioge: im gkrüzigete Chrischtus! Wo het der Tod für immer verlore: im uferstandene Chrischtus! Wie hei mir Aateil dadranne: düre Heilig Geischt, im Gloube a Chrischtus. Kes Wunder, dass der Heilig Geischt i de Evangelium zum erschte Mal bi der TOufi vo Jesus erwähnt wird: Der Himmel geit uuf über Jesus, wo vom Johannes teouft wird u me ghört e Stimm: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Der chinesische Prediger Nee Shu-Tsu, besser bekannt als Watchman Nee, heit einisch das Bild bruucht: ire Predig het er es chliises Buech i d Hand gnoh u es Blatt Papier driigleit. Lueget itze genau häre, het er gseit: I nimme das Papier: es isch unabhängig vom Buech, öppis für sich. Im Momänt bruuchenis grad niid, drum legeis i das Buech. Mit däm Buech macheni itze öppis: i schickes mit der Poscht uf Shanghei. Ich gibe nid ds Papier uuf, wiu i das nume i ds Buech ha inegleit. Was passiert itze mit em Papier. Cha ds Buech nach Shanghei gah u ds Papier hie blybe? Het ds Papier es Schicksal unabhängig vom Buech? NEi, derthäre wo ds Buech geit, geit o ds Papier. Wenn i ds Buechi ine Fluss gheie, gheit o ds Papier i Fluss. Fischeni ganz schnäll ds Buech wider us em Fluss, de verwütscheni o ds Papier wieder. Was ds Buech düremacht u erläbt, macht o ds Papier düre u erläbts.
Düre Gloube a Gott leit is dr Heilig Geischt wines Blatt ds Buech vor Gschicht vo Gott. U vo itze a si d Gschicht vo Gott u die vo üüs ganz äng mitenand verbunde. O di mängisch schiinbar verlornige Bletter vo üsere Gschicht wärde inegleit i d Gschicht vo Gott, damit o si öppis si zum Lob vo syre Herrlechkeit Das isch es Bild für d Erlösig, wo mer im GLoube a Jesus Chrischtus chöi finde: dass dys u mys Läbe nid muess ände als e verwuuschte Fätze im Altpapier vo der Gschicht, sondern einisch darf Platz finde zwüsche de goldige Buechdechle vor Gschicht vo Gott u dass är us au däm, wo glunge isch u misslunge isch i üsere Gschicht öppis macht zum Lob vo syre Herrlechkeit. Was fürne Verheissig. Gott, der Vater u der Schöpfer, verbindet dür Jesus Chrischtus d Gschicht vo Himmel und Ärde u dür e Heilig Geischt wird düre Gloube üsi GSchicht e Teil vo syre Gschicht. Näher mein Gott zu dir chöi mer gar nümme cho, aus Teil vo syre Gschicht z wärde. D Drüüeinigkeit erinneret is dadrah u forderet is use, Gott i sym ganze Gheimnis wahrz näh: aus dä Gott u Schöpfer wo so unerreichbar isch, aus dä Mönsch u Chrischtus Jesus vo Nazareth, wo so näch isch u aus dä Heilig Geischt wo wott bi n is u i n is sy, damit sech üsi Gschicht verbinde. Zwischenspiel Fürbitte Bonhoeffers siebenstrophiges Gedicht Von guten Mächten bildete den Schluss seines Briefes vom 19. Dezember 1944 an Maria von Wedemeyer. Die Schlussstrophe Von guten Mächten wunderbar geborgen hat seit den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bis zum heutigen Tag eine ungeheuer große Breitenwirkung gehabt; sie hat sich wie kein anderer Text als Leit-, Lebens- und Erbauungsspruch allüberall durchgesetzt. Das Gedicht, eigentlich das letzte erhaltene theologische Dokument aus Bonhoeffers Feder, stellt so etwas wie ein authentisches Vermächtnis des großen Theologen dar. Ganz und gar persönlich, ja privat sind diese Gedichtzeilen niedergeschrieben, geprägt von den Erfahrungen verschärfter Haft und Bedrohung der Seinen (ich... mit euch, 1,3; das wir der Strophen 2 bis 6; führ... wieder uns zusammen ; 5,3; wir... Gott, 7,2f.); diese Verse gehören ganz wie es scheint, ausschließlich den unmittelbar Beteiligten, spiegeln sie doch die vorweihnachtlichen Tage des vorletzten Kriegsjahrs vor 62 Jahren in deren besonderer Lebenssituation. Nach der so persönlich formulierten Erklärung des Dichtertheologen an die Seinen finden die Verse sehr bald ein ganz anderes Gegenüber, das Du Gottes (orig. immer groß geschrieben), mit Ach Herr (2,3) wenigstens einmal angeredet. Das Gedicht Von guten Mächten wird nunmehr zum Gebet Sein Blick auf das alte Jahr und die drückende böser Tage schwere Last (2,1f.) sagt längst genug: Auch diese Erfahrung, noch (zweimal!) ganz gegenwärtig, ist von Gott auch dies will er den Seinen sagen. Noch einmal zurück zum Anfang! Schon die Wortwahl Bonhoeffers hat wesentlich zur Akzeptanz seines Gedichtes beigetragen. Von guten Mächten : Als ein den bösen Mächten Ausgelieferter denkt er hier doch an die Engel, verzichtet aber darauf, sie Engel zu nennen zugunsten der vielfältig interpretierbaren guten Mächte. das Heil, für das Du uns geschaffen hast. Vgl,. unser Predigttext
Ein solcher Wortgebrauch von Heil entspricht dem theologischen Denken Bonhoeffers von der Wirklichkeit Gottes in dieser Welt klarer und treffender als die ebenfalls biblischen Worte Gnade, Liebe Gottes, Barmherzigkeit. Gib uns das Heil welches Bekenntnis gegenüber dem deutschen Gruß, der doch Heil mit dem Namen eines Menschen verband und damit Heil von ihm erwartete! Die bedrückenden Umstände, unter denen das Liedgedicht geschrieben ist, erscheinen nur in den Wendungen Herzen quälen und böser Tage schwere Last der zweiten Strophe. Erfahrene Grässlichkeit, Entwürdigung, Unmenschlichkeit will das Gedicht nicht verschweigen, diese aber auch nicht um ihrer selbst willen thematisieren So verwundert es nicht, dass nun, schon fast in der Mitte des Ganzen, mit Und eingeleitet, die Kelch- Strophe folgt. Jesus in Gethsemane (Mk 14,32ff. par.) ist das zentrale biblische Bild, aus dem Bonhoeffer Kraft zum Leben, zum Leiden, zum Sterben gewinnt. Wem hätte nicht die Festigkeit des Glaubens dieser Zeilen bei einer Abendmahlsfeier, gefeiert mit stummer Verzweiflung und Zerknirschung über sich selbst, über die anderen, über die Welt immer wieder neue Kraft geschenkt?! Über dieser Strophe liegt so etwas wie ein österlicher Glanz, wenn sie sagt: so (vgl. 1,3) nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus Deiner guten und geliebten Hand. Wohlgemerkt: Der Betende ist sich der Erhörung seines Betens durch Gott gewiss, auch wenn er nicht weiß, was kommen mag (7,2), ob nicht noch Schrecklicheres als bisher schon geschehen wird. Insofern nötigt gerade diese Strophe in ihrer unumstößlichen Gewiss heit (7,4) allen, die sie sich künftig zu eigen machen werden, Respekt, ja Bewunderung ab..). Bekanntlich ist Bonhoeffers theologische Überzeugung sehr stark von der Gegenwart Gottes in der unwiderruflich säkularisierten Welt und der Aufgabe einer weltlichen Interpretation des Evangeliums bestimmt. Strophe 4 (Doch ) mit der betonten Hinwendung zum Diesseits (das den Dämonen, den Mächten des Bösen nicht überlassen werden darf), fügt sich in dieses Glaubensdenken gut ein, zeigt also einen echten Bonhoeffer, der ganz selbstverständlich seinen Anspruch auf Leben und Welt erhebt. Faszinierend der Strophen-Schluss und dann gehört Dir unser Leben ganz die Einheit von Schöpfung und Versöhnung, von Schöpfer (2,4!) und Erlöser könnte in diesem Gedicht nicht eindrücklicher ausgesagt werden. Mit Strophe 5 lenkt Bonhoeffer zur Weihnachtssituation seiner Braut und der beiden Familien zurück: Laß... die Kerzen heute flammen (5,1), sie werden zum Zeichen der unbestreitbaren Gegenwart Gottes (die Du... uns gebracht, 5,2). Der dringlichste Weihnachtswunsch darf ausgesprochen werden: führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen! (5,3), das persönlich Ersehnte spricht für sich selbst und gegen das Chaos (Jürgen Henkys, Geistl. Wunderhorn, 2001, 458). An keiner Stelle des Gedichts begegnet das viel strapazierte Wort Glauben dafür ist hier mehr als ein Credo zu lesen: Wir wissen es... Dieses Wissen kennt nur einen Vorbehalt (wenn es sein kann ) und gibt damit Gott die Ehre. Zur Stille (6,1; vgl. 1,1) lese man einen Text Dietrich Bonhoeffers (hier unvollständig zitiert ): Es ist, als ob die Seele in der Einsamkeit Organe ausbildet... So habe ich mich noch keinen Augenblick allein und verlassen gefühlt... Du, die Eltern, Ihr alle... seid mir immer ganz gegenwärtig... Es ist ein großes, unsichtbares Reich, in dem man lebt und an dessen Realität man keinen Zweifel hat (Brautbriefe, 208). Im Blick auf Gott zieht Bonhoeffer die Konsequenz aus seiner Erfahrung und seinem Glauben. Noch vor der bündigen Zusammenfassung des Ganzen in der Schlussstrophe 7 erklingt die Doxologie seines Lebens und seines Sterbens: so laß
uns hören jenen vollen Klang..., all deiner Kinder hohen Lobgesang (6,2ff.). (Artikel gefunden unter www.bonhoeffer.ch und frei zitiert) Lied der Trachtengruppe: Von guten Mächten Gemeinsames Unser Vater Lied 704 (2x) Segen Ausgangsspiel Fragen für die Diskussion im Hauskreis: - der dreieinige Gott: zu wem fühle ich mich in welcher Situation hingezogen? (Gott Vater/Gott Sohn/Gott Heiliger Geist) - wie bete ich? An wen richte ich meine Gebete und warum? - Habe ich eigene Metaphern/Bilder/Analogien, um das Geheimnis Gottes verständlicher zu machen?