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Transkript:

MENLA NEWSLETTER JANUAR 2014

1 JESUS UND SIDDARTHA Gemeinsamkeiten und Unterschiede Teil 1 Buddha Shakyamuni hat vor ca. 2500 Jahren seine Lehre nicht nur durch Worte verkündet sondern vor allem durch seine Präsenz. Ebenso wie Jesus am See Genezareth entlang ging und zu den Fischern sagte: kommt und folget mir, tat Siddhartha das selbe, nur m i t a n d e r e n W o r t e n. Ihre Ausstrahlung war so magnetisierend, dass die Menschen schnell eine Entscheidung trafen und ihnen folgten.

Buddha konnte 52 Jahre lang seine Lehre verkünden, Jesus blieben nur 3 Jahre. Zeit ist für die Erwachten irrelevant, denn ihre Präsenz hinterlässt ein in-print im kollektiven Speicher-Bewusstsein und d a m i t unwiederrufbare Veränderungen für alle die sich dafür öffnen. Wir wissen nur wenig über den historischen Jesus und den historischen Siddhartha. Unser Wissen beruht auf dem, was später von ihren Schülern nieder geschrieben und interpretiert wurde. Ihr wirkliches Aussehen und die Weise wie sie gelebt haben schwankt zwischen Geschichte und Mythos. Letztendlich ist es irrelevant ob Jesus einen Bart hatte und mit Maria Magdalena verheiratet war oder ob Siddhartha nur von einem Reiskorn lebte einzig und allein zählt die Botschaft die durch ihre Präsenz verkündet wurde. Beide hatten den Mut ihren eigenen Weg zu gehen. Jesus verkündet die Lehre der Liebe und Buddha die Lehre der Weisheit. Beide Lehren können als Vervollkommnung der Lehren ihrer Zeit betrachtet werden. Die Umstände waren sehr gefährlich für Beide: Jesus wurde hingerichtet und auf Siddhartha wurden viele Anschläge verübt. Der Grund ist hier einfach zu verstehen, Beide gingen ihren eigenen Weg und Selbstständigkeit und Kritik werden von keiner religiösen und dogmatischen Struktur geduldet. Beide verkündeten die Ursache des Leidens nicht nur in Form von Krankheit, Alter und Tod sondern aus Sicht der Ich-Haftigkeit, des getrennt seins, der Dualität. Jesus benutzte viele Gleichnisse, da sicherlich das intellektuelle Niveau seiner Umgebung, Begriffe und das Verständnis über die Raum Klarheit fehlten. Buddha hingegen erläutert seine Lehre in aller Ausführlichkeit und benutzt Begriffe und Beschreibungen die in einem jüdischen Umfeld unverständlich gewesen wären. Wir dürfen nicht vergessen, dass das philosophische Niveau in Indien zu Zeiten Buddhas sehr hoch war. Man spricht von sechs Philosophischen bzw. sechs Standpunkten über die Natur der Phänomene und des Geistes. Ganz gleich ob Siddhartha über Leerheit sprach und Jesus über Liebe und Mitgefühl - beide Botschaften verkünden das Selbe. Erleuchtung bzw. die Manifestation Gottes oder des nicht-geborenen Geistes, um buddhistische Begriffe zu verwenden, ist gleich selbst wenn Jesus Jude und Siddhartha Hindu war. Die Tatsache, dass wir Bilder des Raumes sind die sich subjektiviert haben, ändert nichts an der Natur beider Botschaften. Sie wurden lediglich ihrem Ort, der Zeit und ihrer Kultur angepasst. Jesus benutzt das Wesen und die Sprache der Liebe. Siddhartha verwendet die Leerheit um die zeitlose Wesenheit des Seins zu beschreiben. 2

Beide waren wahrhaftig in ihrem Sein und Handeln und sind deshalb viele Jahrhunderte später noch sehr geschätzt und geliebt. Wahre Lehrer sind selt e n w i e S t e r n e b e i Ta g e s l i c h t u n d k o s t - barer als Edelsteine. Viele Lehrer sind nur Wegweiser und weit von der Vollk o m m e n h e i t e n t f e r n t. W a h r e Lehrer wie Jesus oder Siddhartha mögen viele Zuhörer und Studenten haben - aber nur wenige wahre Schüler. Zuhörer sind wie Touristen, heute sind sie da und morgen werden sie bei jemand anderem sein. Studenten sind beständiger, stellen viele Fragen aber werden nur teilweise tun was der Meist e r r ä t. S c h ü l e r hingegen stellen kaum oder gar keine Fragen und halten sich aus tiefstem V e r t r a u e n u n d L i e b e a n a l l e Empfehlungen. Jesus hatte viele Schüler - aber wie viele waren bei seiner H i n r i c h t u n g a n w e s e n d? N u r e i n e r : Johannes. Ich denke bei Buddha war es auch nicht besser. Von all den Schülern die in Rajgir anwesend waren, wie viele haben seine Lehre verstanden als er die Blume zeigte? N u r e i n e : M o g d a l a y a n a. M e i s t e r e i n e r s o l c h e n Dimension können sich zufrieden stellen, wenn nur ein Schüler ihre Lehre vollständig aufnimmt und weiterreicht. Alle anderen werden sicherlich mehr Zeit benötigen bzw. mehrere Inkarnationen. Diese werden jedoch viele theologische Werke und Kommentare über die Lehre des Meisters schreiben - ohne selbst etwas davon verwirklicht zu haben. Hat Jesus jemals seinen Schülern gesagt, dass sie Theologie studieren sollten? Hat Siddhartha jemals seinen Schülern geraten, dass sie viele Jahre mit dem Studium seiner Lehre verbringen sollten? Nein - keiner von Beiden erhebte den Anspruch, dass Studium das Fundament für Erleuchtung sei. Denn wenn es so wäre, würden alle Gelehrten, Wissenschaftler und Philosophen längst verwirklicht sein - und dies ist leider selten der Fall. Alle Manifestationen des Sambogakaya (Astral Bereich) ob sie buddhistisch oder christlich waren, erschienen immer nur einfachen Menschen: Kindern oder Leuten die keine Schulbildung hatten und oft nicht einmal Schreiben und Lesen konnten. Gott mit dem Herzen eines Kindes zu suchen scheint der wahre Weg zu sein. Hat nicht Jesus die Kinder als Beispiel um den Eintritt ins Königreich Gottes genommen? Warum? Kleine Kinder sind frei von Konzepten und wenn sie sehr klein sind, sogar frei von Erinnerungen. Denn sie verweilen auf natürliche Weise im Sein, im Herzen Gottes - sie sind gegenwärtig! Dies ist sicherlich einer der Gründe weshalb wir die Nähe von kleinen Kindern und Babys so sehr genießen. Sie strahlen (wenn sie nicht gerade schreien oder weinen) die Gegenwärtigkeit Gottes aus! Franziskus von Assisi und Armut Franziskus von Assisi lebte nach seinem Eintritt ins Königreich Gottes wie ein Kind und sprach wie ein Kind. Sein Mantra war das Wort Jesus Christus, welches er, innbrünstig die ganzen Nächte hindurch wieder- holte. Er fürchtete sich vor dem Intellekt, kannte dessen Gefahr und die Hochmut, die durch seinen Einfluss entsteht. Deshalb erlaubte er seinen Schülern nur ein Werk zu besitzen: einen Psalter. Er legte großen Wert auf Kontemplation und seine Schüler zogen sich 5 x 40 Tage im Jahr zurück um sich ganz dem Gebet zu widmen. Sie waren immer zu viert: zwei in Zurückziehung und zwei um für das Wohlergehen ihrer Kameraden zu sorgen. In dieser Weise wechselten sie sich ab. Wir haben selbst die ersten Zurückziehungs-Orte 3

der Franziskaner gesehen und diese waren höchst einfach und bescheiden. Franziskus sprach von Dame Pauvreté : er bezeichnete die Armut als weiblich, weil sie den inneren und zeitlosen Wert des Aufgebens symbolisiert. Ebenso wie Jesus am Kreuz, bezeichnet Franziskus Dame Pauvreté als das höchste Sadhana, indem das Leben sich durch uns lebt und nicht umgekehrt. Die Lehre Franziskus ist der Lehre des Siddhartha Gautama sehr nahe. Siddhartha betrachtete die Phänomene als wertlos und strebte nach einem Leben, dass der Lehre Jesus entspricht. Für Siddhartha war es die höchste Tugend, alles zu verneinen, womit die Menschen verhaftet sind. Diese äußere und Innere Armut waren sein Gewand. Er betrachtete die Phänomene als illusorisch und gab jegliche Definitionen über ein Selbst und Gott auf. Dame Pauvreté ist ein apophatischer Weg (negative Theologie). Ein Weg des Verneinens, auf dem die Ich-haftigkeit enthäutet wird bis das Königreich Gottes sich auf mühelose Weise manifestieren kann. Die wahre Armut jedoch ist die Armut des Herzens und nicht des Gewandes. Ein Gelübde abzulegen scheint nur ein Beginn zu sein, reicht aber niemals aus. Es gibt Menschen welche in großer Fülle leben, aber dafür in ihren Herzen bescheiden sind, großzügig und liebevoll. Sie manifestieren trotz dem äußeren Wohlstand die vier unermesslichen Qualitäten Gottes: Gleichmut, Liebe, Mitgefühl und Glückseligkeit. Liebe ist keine Emotionen, sondern die wahrhaftigste Eigenschaft und innigste Natur Gottes, die sich mit dem Auslöschen einer getrennten Individualität manifestieren kann. Das Aufgeben von allem, was unser kleines, persönliches und begrenztes ICH verdichtet und dadurch alles um uns herum ausschließt, dies ist Dame Pauvreté. Wie ein Kind sein Wir sind auf die Ebene eines Kindes zurückgekehrt. Zu dem, was Jesus und Siddhartha lebten und durch die Stille ihrer Präsenz ihren Schülern unterrichtet haben. Aber sind wir bereit so weit zu gehen? Ist unsere Sehnsucht nach Gott wahrhaftig oder nur vorgetäuscht? Es ist hier nicht die Rede von theologischer Ausbildung, komplizierten Meditationen oder geheimnisvollen Mantras und Gebeten - hier geht es um die unbegrenzte Bereitschaft alles aufzugeben um das Königreich Gottes zu erfahren bzw. das ungeborene klare Licht des Geistes zu erkennen. Hat nicht Jesus in seiner Bergpredigt gesagt: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich damit wurde keine oberflächliche Armut oder geistige Dummheit gemeint, sondern das Aufgeben von Gewohnheitsmustern, Konzepten, Ideologien, Titeln, sozialem Ansehen und vor allem das Aufgeben jeglichen ismus! 4

Jesus und Siddhartha sind diesen Weg gegangen und nicht den Weg des Wissens - obwohl sicherlich beide sehr wissend waren. Jesus beeindruckte die Gelehrten im Tempel im Alter von nur 13 Jahren und mit Siddhartha geschah das Selbe noch vor seiner Erleuchtung in Sarnath. Das vermittelte Wissen entsprang direkt der Raum Klarheit und nicht dem Gedächtnis. Wissenschaftler behaupten zwar, dass Beide sicherlich viel gelesen hatten oder unterrichtet wurden, aber das war nicht nötig. Die Raum Klarheit - das Königreich Gottes - ist Bewusstheit und Wissen. So konnte Jakob Böhme (geb.1575 und 17. November 1624) ein armer Schuster aus Görlitz, das größte mystische Werk aller Zeiten schreiben. Wissen ist aus Sicht der Erleuchtung bereits vorhanden und muss nicht erzwungen werden. Es gibt unzählige Beispiele von Menschen, die ohne Schulbildung unglaubliche Werke vollbrachten und Belehrungen erteilten. Jesus und Siddhartha haben sich sicherlich die gleichen Fragen über das Leben und seinen Sinn gestellt. Es fehlen in der Biographie Jesus sehr viele Jahre, von denen niemand weiß wo er war und was er tat. Ich könnte mir auch vorstellen, dass diese Jahre aus den Evangelien entfernt wurden, um seine Göttlichkeit nicht in Frage zu stellen. Wir wissen hingegen sehr viel über die Kindheit von Siddhartha - seine Ausbildung, seine Hochzeit und die entscheidenden Begegnungen in s e i n e m L e b e n. B e i d e B i o g r a p h i e n s c h w a n k e n zwischen Mythos und Wahrheit. Der heutige Mensch bevorzugt mehr Mythos als Tatsachen. Mit der Lebensgeschichte von Franziskus geschah genau das gleiche. Die erste und ursprüngliche Biographie war z u lebensnah für die Kirche und wurde später erneut geschrieben. Der Mythos ging soweit, dass Franziskus sogar ebenso wie Jesus in einem Stall geboren wurde. Die Menschen lieben Mythen da sie zeitlos sind und sich dadurch besser ins kollektive Bewusstsein einfügen lassen. Tatsache ist, dass Jesus die Volle n d u n g aller Propheten war. In drei Evangelien wurde der Stammbaum Jesus genau beschrieben, im Johannes Evangelium hingegen nicht. Das Johannes Evangelium beginnt mit Im Anfang im Sinne von seit anfangsloser Zeit oder aus der Zeitlosigkeit (Dharmakaya) manifestiert sich das Wort (Om Kar), der Urknall bzw. die Ur-Schwingung des Raumes, welches das Licht und die Phänomene entstehen lässt. In den Evangelien von Lukas, Mattheus und Markus wurde der genetische Ursprung von Jesus bzw. des PO beschrieben und im Johannes Evangelium die anfangslose Präsenz von Christus. Die Bewusstheit des Raumes bzw. das zeitlose Wesen Gottes, benutzt den Körper Jesus als Vermittler um eine Botschaft zu erteilen. Kein Meister hatte bis dahin Äußerungen gewagt wie Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben - nur Jesus bzw. Christus tat dies. Das ICH (Ich bin der der Ich Bin) sprach durch ihn und nicht das Ich bin desjenigen. Verwirklichte Meister sind sich ähnlich, da es keine Unterschiede in der Vollkommenheit geben kann. Die Manifestation im sozialen Umfeld hingegen ist ethnologisch und sozial angepasst. Die Essenz bleibt jedoch gleich. 5

Wenn Siddhartha über Leerheit und Klarheit des Geistes sprach, meinte er nichts anderes als Liebe und Mitgefühl. Wenn1 Jesus das Thema Liebe und Mitgefühl in seinen Gleichnissen erwähnt, spricht er ausschließlich von Leerheit und Klarheit. Die Liebe kann so weit gehen, dass Subjekt und Objekt ineinander verschwinden und jegliche Referenz Punkte lösen sich damit auf. Umgekehrt können Leerheit und Klarheit so viel bewirken, dass Liebe und Mitgefühl sich auch auf spontane Weise manifestieren. Jesus ist ein sozialer Mensch, das Evangelium von Johannis beginnt mit der Hochzeit von Cana. Siddhartha hingegen ist mehr zurückhaltend und man begegnet ihm mit Ehrfurcht. Man kann Jesus in den Arm nehmen und mit ihm tanzen und Musik hören. Vor Buddha verbeugt man sich und tritt in die Stille ein um seine Botschaft zu erfahren. Der soziale und caritative Aspekt des Christentums ist offensichtlich und viel ausgeprägter als im Buddhismus. Die größten caritativen Institutionen die es weltweit gibt haben wir dem Christentum zu verdanken. Ob alles nur aus Mitgefühl erbaut wurde ist noch fragwürdig. Viele Institutionen wurden sicherlich für politische und religiöse Zwecke erschaffen. Trotzdem sind diese Institutionen Manifestationen des Wesen Christi und seiner uneingeschränkten sozialen Ader. Im Buddhismus hingegen und aufgrund der Annahme, dass alle Erscheinungen die Manifestation eines kollektiven Traumes sind, welche in sich keine eigenständige Identität haben und vergänglich sind, legt man weniger Gewicht auf das soziale Wesen. Man konzentriert sich mehr auf das Zuhören, Reflektieren und Meditieren. Siddhartha gibt seinen Schülern sehr viele Anweisungen und auch sehr präzise Belehrungen über Meditation, Jesus hingegen kaum. Dies liegt sicherlich daran, dass Jesus die Vollkommenheit über ein soziales Verhalten und entsprechende Handlungen anstrebt und Siddhartha über das Verstehen, das Reflektieren und Meditieren. Ich glaube, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beidem sicherlich der richtige Weg ist. Sozial und familiär verwurzelt zu sein und sich gleichzeitig der Meditation und dem Beten zu widmen! Dies ist der königliche Weg. Jedoch sollen Meditation sowie soziale Aktivitäten keine Flucht vor der zeitlosen Präsenz Gottes, sondern immer komplementär sein. Heilungen und Wunder Weil Jesus den Menschen und vor allem seinen Schülern sehr nahe war, übernahmen seine Wunderwerke eine ganz zentrale und sogar entscheidende Funktion in seiner Lehre. Er übertrug sogar einen Teil seiner Kraft an seine Schüler weiter, da es sicherlich sehr viele Kranke zu heilen gab. Die Nähe verbirgt die Gefahr von Hochmut in sich und in der Folge schnell das Gefühl zu haben, genau so gut wie der Meister zu sein. 6

Das soziale Wesen Jesus erlaubte den Schülern bei Tag und Nacht an seiner Seite zu sein und trotz seiner ständigen Wundertaten, waren viele von ihnen immer skeptisch oder zweifelten sogar daran, dass er wirklich der Messias - der Gesandte sei. Mit der Auferstehung Lazarus zeigt Jesus C h r i s t u s d e fi n i t i v s e i n e Verwirklichung und damit die gesamte Reichweite seines Einflusses auf die Phänomene. Für Buddha waren Heilung und Wundertaten nicht wichtig. Die Menschen d e r d a m a l i g e n Z e i t i n I n d i e n waren Wunder und Zauberstücke gewohnt und erwarteten von Buddha etwas mehr als Wundertaten. Wobei er genau wie Jesus fähig war, Menschen mit Hingabe und Vertrauen zu heilen. Viele seiner Schüler waren philosophisch sehr gebildet und erwarteten von ihm eine klare und präzise Darlegung seiner Lehre. Dies tat er entweder direkt oder indirekt über seine Schüler. Das eindrucksvollste Beispiel sind sicherlich die Belehrungen über Leerheit (Shunyata) in Rajgir am Geiervolgelnest. In tiefer Versenkung übertrug der Buddha seine Weisheit an Avalokitschvara, der diese an die Schüler weiter gab. In dieser weise können verwirklichte Meister Belehrungen erteilen: entweder direkt oder indirekt. Wir sehen hier zwei unterschiedliche Manifestationen des Göttlichen, die sich nur wenig voneinander unterscheiden, wenn man den ethnologischen, örtlichen und kulturellen Hintergrund des Geschehens mitberücksichtigen will. Die Dauer der Manifestation (Nirmanakaya) mag wohl zwischen Jesus und Siddhartha sehr unterschiedlich sein (Jesus lehrte 3 Jahre und Siddhartha über 50), aber die Auswirkung auf das kollektive Bewusstsein bleibt bei Beiden gleich. Bitte diesen Film anschauen http://www.youtube.com/watch?v=n6xno6jv3q0 Free Download : www.medizinbuddha.info 7

ZURÜCKZIEHUNG 2014-2015 CHENRESIG Retreat Assisi mit Claude Diolosa von 15.04.2014-21.04.2014 STERBEBEGLEITUNG Amithaba Meditation Wien mit Claude Diolosa von 01.05.2014-06.05.2014

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