Mit der Veröffentlichung wurden die bisherigen Normen DIN 18054 und DIN 18103 zurückgezogen. Die AhS- Richtlinie bleibt davon unberührt. Sie ist weiterhin gültig. ENV 1627 bis 1630 für Fenster, Türen und zusätzliche Abschlüsse Fenster nach Türen nach DIN V 18 103 Einbruchhemmende Rolläden nach Prüfrichtlinie DIN TaBu 253 ER1 ET1 ER2 ET2 ER3 ET3 ER4 WK5 ER5 WK6 ER6 Korrelationstabelle mit der Gegenüberstellung der Klassen nach der DIN EN und der alten Normen Auszug aus DIN V ENV 1627 (1999-04), Tabelle NA.3 Mit der folgenden Tabelle wird eine grobe Orientierungshilfe für ausschreibende Stellen, Architekten, Planer und Häuslebauer angeboten. Diese wurde in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei und den Sachversicherer erarbeitet. Sie wird auch im nationalen Anhang der DIN EN 1627 gezeigt. typ verhalten Gefährdung Einbruchrisiko Empfehlung für den Objekttyp WERTBAU Änderungen vorbehalten 070711 Einbruchversuch unter Anwendung körperlicher Gewalt Gegentreten Gegenspringen Hochschieben Herausreißen etc. Einbruchversuch am verschlossenen und verriegelten Fensterelement mit einfachen Werkeugen Schraubendreher Zangen Keile gering gering Bauwerke ohne direkten und ebenerdigen Zugang Gelegenheitstäter Gelegenheitstäter Wohnobjekte S:\Ablage\Projekte\Ausschreibungstexte_ 2010\Anlagen\Originale\neu\.doc
normaler Einbruchversuch mit zusätzlichem Schraubendreher und Kuhfuß am verschlossenen und verriegelten Fensterelement hoch 1) Wohnobjekte 2) erfahrener Einbruchversuch mit Säge- und Schlagwerkzeugen, Hammer, Meißel und Akku- Bohrmaschine bis hoch gering WK5 2) erfahrener Einbruchversuch mit zusätzlicher Bohrmaschine, Stichoder Säbelsäge und Winkelschleifer hoch WK6 2) erfahrener Einbruchversuch mit zusätzlicher leistungsfähiger Bohrmaschine und Winkelschleifer 1) Einbau zusätzlicher alarmtechnischer Meldeanlagen empfohlen 2) nicht für normalen Fensterbau anzusetzen hoch hoch 1) Gefährdung Darüber hinaus geht die DIN EN 1627 von einer individuellen Gefährdungssituation für das Objekt aus, in dem das einbruchhemmende Fensterelement verwendet werden soll. Sie berücksichtigt dabei unter anderem: die Lage und Zugänglichkeit im Objekt (geschützt oder ungeschützt) die Einsehbarkeit und Nutzung des Gebäudes etwa im Gebäude vorhandene Sachwerte Einbruchrisiko Bezogen auf die Kriterien typ und -verhalten, Gefährdung und Einsatzort schätzt die DIN EN 1627 grob das zu erwartende Einbruchrisiko ab und nimmt eine Klassifizierung vor in niedrig und hoch Alarmanlagen Bei hohem Einbruchrisiko rät die DIN EN 1627 neben der mechanischen Absicherung eines Objektes zum Einbau alarmtechnischer Meldeanlagen. S:\Ablage\Projekte\Ausschreibungstexte_ 2010\Anlagen\Originale\neu\.doc
n Wie bereits gezeigt unterscheidet man in 6 n ( bis ). Jede schreibt dem Hersteller ein Paket von einbruchhemmenden Merkmalen vor, die erfüllt werden müssen. Die konstruktiven Details sind nicht festgelegt; es bleibt dem Hersteller überlassen, mit welchen Detailkonstruktionen die einbruchhemmenden Merkmale erreicht werden. So werden Anforderungen gestellt an: die Aufhebelsicherheit der beweglichen Konstruktionen, die in der Regel durch einen geeigneten Beschlag erreicht wird den Fenstergriff mit Sperreinrichtung oder abschließbar den Anbohschutz für das Fensterbaugetriebe die Verglasung sowie das Verglasungssystem (Glasanbindung) die Anbindung an das Mauerwerk; einbruchhemende Elemente sind für den Einbau in monolytische Wandaufbauten vorgesehen. Andere Wandarten, insbesondere zweischalige Wärmeverbundaufbauten, oder eine besondere Lage des Elementes in der Laibung müssen bei der Prüfung berücksichtigt werden. Verglasung Da die DIN EN 1627 Fensterelemente als komplettes System behandelt, ist auch die Verglasung auf die jeweilige abgestimmt. Für die ist keine spezielle einbruchhemmende Verglasung vorgeschrieben. Mit einem Standard-Isolierglas können aber in der Regel die statischen und /oder dynamischen Anforderungen nicht erfüllt werden. nach ENV 1627 bis 1630 für Fenster,Türen und zusätzliche Abschlüsse der Verglasung nach EN 356 DIN 52 290 DIN 52 290 Keine Anforderungen P 4 A A3 A3 / B1 P 5 A B1 B2 P 6 B B1 B3 WK5 P 7 B B2 WK6 P 8 B B3 Zuordnung der Verglasung zur jeweiligen Abgleich zur zurückgezogenen DIN V 18054 S:\Ablage\Projekte\Ausschreibungstexte_ 2010\Anlagen\Originale\neu\.doc
Fenstergriff Ein abschließbarer Betätigunshebel (Fenstergriff mit 100 Nm Belastungsmoment, nicht mehr mit 200 Nm, wie in der zurückgezogenen DIN 18 054) oder ein abschließbares Zusatzschloß ist nur in der vorgeschrieben, wenn keine einbruchhemmende Verglasung nach DIN EN 356 oder DIN 52290, oder zumindest ein VSG (vorzugsweise ab 6 mm), verwendet wird. Ansonsten reicht ein Fenstergriff mit Sperreinrichtung, wie zum Beispiel einem Druckknopf aus. Der gewählte Fenstergriff muß jedoch in jedem Falle je 100 Nm Belastungsmoment entgegen der Verschlußrichtung und gegen das Abreißen vom Flügel aufnehmen können. Fenstergriff mit Sperreirichtung (Druckknopf) Fenstergriff abschließbar (schlüsselbetätigt) Dynamische Belastungen nach der DIN EN 1629 In einem Prüfabschnitt werden dynamische Belastungen mit einem 30 kg schweren Sandsack, der an einem 1,5 m langem Seil aufgehängt ist, aufgebracht. Hierbei werden körperliche Angriffe wie Gegentreten, Gegenspringen oder Schulterwurf simuliert. Dieser Prüfabschnitt muss in den n bis durchgeführt werden. In den n bis WK6 wird auf diesen Prüfabschnitt ganz verzichtet, da hier die Belastung nur noch dem Sandsack, nicht aber dem Prüfelement Schaden zufügen kann. Die folgende Tabelle zeigt die Anforderungen gemäß der DIN EN 1629 im Vergleich zu der zurückgezogenen Norm DIN 18054. nach ENV 1627 bis 1630 Fallhöhe ( mm ) nach Fallhöhe ( mm ) WK5 + 6 1200 1200 S:\Ablage\Projekte\Ausschreibungstexte_ 2010\Anlagen\Originale\neu\.doc
Manueller Einbruchversuch nach DIN EN 1630 Nach der dynamischen Belastung mit dem Sandsack erfolgt in einem weiteren Prüfabschnitt die Ermittlung der Widerstandsfähigkeit gegen manuelle Einbruchversuche. Dieser Prüfabschnitt muß in den n bis WK6 durchgeführt werden. In der geht man von einem Gelegenheitstäter ohne Werkzeug aus, der lediglich unter Anwendung körperlicher Gewalt versucht, sich Zugang zu verschaffen. Die Prüfung endet in der damit nach dem dynamischen Belastungen. Hauptprüfung Klassifizierungsprüfung In der Hauptprüfung versucht der Prüfer von der Angriffsseite aus, innerhalb der vorgegebenen Widerstandsund Gesamtzeit Probekörper 2 gewaltsam zu öffnen oder eine durchgangsfähige Öffnung zu schaffen. Dazu benutzt er den für jede gesondert festgelegt Werkzeugsatz. Beurteilung der Ergebnisse Die Prüfung gilt als bestanden, wenn innerhalb der vorgegebenen Prüfzeiten keine durchgangsfähige Öffnung geschaffen werden konnte. Die folgende Tabelle zeigt die weiteren Einzelheiten der DIN V1630 im Vergleich zu der zurückgezogenen Norm DIN V 18054. Widerstands - Klassen nach ENV 1627 bis 1630 Werkzeugsatz Widerstandszeit / max. Gesamt- Prüfzeit (min) Widerstands - Klassen nach Widerstandszeit ( max. Gesamt- Prüfzeit nicht definiert ) Keine manuelle Einbruchprüfung A 3 / 15 12 / + 2 min B 5 / 20 12 / + 4 min C 10 / 30 12 / + 7 min WK5 D 15 / 40 WK6 E 20 / 50 S:\Ablage\Projekte\Ausschreibungstexte_ 2010\Anlagen\Originale\neu\.doc
Bauseitige Anbindung Bei der bauseitigen Anbindung ist darauf zu achten, dass Befestigungsmittel eingesetzt werden, die dazu geeignet sind, die beim Einbruchversuch auftretenden Kräfte in das Mauerwerk abtragen zu können. Geeignet sind zum Beispiel Stahlrahmendübel oder spezielle, für diesen Einsatzfall entwickelte Befestigungsmittel der branchen bekannten Hersteller. Im Bereich zwischen dem Blendrahmen und der Mauerlaibung sind druckfeste Hinterfütterungen dort erforderlich, wo sich die einbruchhemmenden Verriegelungspunkte befinden. Das Mauerwerk muss den Anforderungen der Norm entsprechen, da sonst ein sinnvoller Einbau nicht möglich ist. Bei zweischaligen Wandaufbauten muss die Einbausituation der einbruchhemmenden Bauelemente geplant und ausgeführt werden. Hier sind unter Umständen vorab Befestigungszargen einzubauen, in die das Element eingesetzt und befestigt werden kann. Die Anforderungen an die bauseitige Anbindung sind in der folgenden Tabelle zu entnehmen; diese Tabelle ist Bestandteil der DIN V ENV 1627 bis 1630. Nenndic ke bei Mauerwerk nach DIN 1053-1 min. in mm Druckfestigkeitsl asse der Steine für Mauer-werk nach DIN 1053-1 Mör telgrup pe min. Nenndicke bei Stahlbeton nach DIN 1045 min. in mm Festigkeit s-klasse Beton bei Stahlbeton min. 115 12 II 100 B 15 115 12 II 120 B 15 240 12 II 140 B15 WK5 --- --- --- 140 B 15 WK6 --- --- --- 140 B 15 Andere Wandaufbauten, wie zum Beispiel Ständerwerk, sind bei der Prüfung zu berücksichtigen. Sie bedürfen normalerweise für die Prüfung den Einbau des Probekörpers in Originalwandabschnitte. Die Prüfung enthält keine Aussage über den Einbruchwiderstand der Wand selbst. S:\Ablage\Projekte\Ausschreibungstexte_ 2010\Anlagen\Originale\neu\.doc