pat.bros.schwanger 2_rz 24.01.2007 12:19 Uhr Seite 1 Liebeslust statt Liebesfrust Verhütung & Sexualität in/nach der Schwangerschaft
pat.bros.schwanger 2_rz 24.01.2007 12:19 Uhr Seite 2 Mutter oder Geliebte Kuscheln oder Sex In der Schwangerschaft verändert sich nicht nur der Körper einer Frau, sondern auch das Bewusstsein. Auf einmal ist man Geliebte und Mutter zugleich. Eine reizvolle Vorstellung für viele Paare, die ihre Liebe während der Schwangerschaft mehr genießen als vorher. Man fühlt sich einander näher verbunden durch ein Kind, das in einem Liebesakt gezeugt wurde. Viele Paare erfüllt das mit Stolz und Erfurcht. Doch nicht jedes Paar erlebt die Schwangerschaft als Bereicherung des Sexuallebens. Manche Frauen werden durch die Schwangerschaft körperlich und emotional so stark in Anspruch genommen, dass sie keine Lust auf Sexualität haben. Sie suchen vielmehr Zuneigung und Zärtlichkeit. Der Wunsch nach Kuscheln wird vom Partner oft fälschlich als Aufforderung zur Intimität aufgefasst. Den Körper neu entdecken: Die Sinne sind empfindsamer. Die Formen runder. Die Erregbarkeit höher. Viele Männer sind von ihren schwangeren Frauen fasziniert. Ungeahnte Lustgefühle werden freigesetzt. Die Schwangerschaft führt Paare oft auf neue Wege in ihrem Liebesleben. Einige Männer haben aber auch Probleme mit der Veränderung des weiblichen Körpers und sehen in ihrer Partnerin nur noch die künftige Mutter. Oft hindert auch zu Unrecht die Angst vor einer Frühgeburt, einer Infektion oder die Sorge um das Wohlergehen des Kindes den Spaß zu zweit. Tipp: Ehrlichkeit und eine offene Aussprache helfen in einer solchen Situation weiter. Teilen Sie mit Ihrem Partner Ihre Empfindungen, Ihre Wünsche und Bedenken. 2 3
pat.bros.schwanger 2_rz 24.01.2007 12:19 Uhr Seite 4 Sorge um das Ungeborene Beflügelt von den sexuellen Energien, die in einer Schwangerschaft freigesetzt werden, genießen viele Paare ihre neu entdeckte Lust. Dabei stellt sich aber oft die Frage: Kann der Geschlechtsverkehr meinem Kind schaden? Und wie lange können Schwangere überhaupt Sex haben? Grundsätzlich ist das Kind im Mutterleib gut geschützt. Bewegungen, sexueller Kontakt oder ein Orgasmus schaden dem Kind nicht. Es kann sein, dass Sie nach dem Orgasmus eine Kontraktion in der Gebärmutter spüren; diese verschwindet aber rasch. Sind Entwicklung und Verlauf der Schwangerschaft normal, müssen Sie keine Bedenken haben. Ein reges Liebesleben schadet Ihrem ungeborenen Kind nicht und kann bis kurz vor der Geburt ausgelebt werden, wenn keine Schwangerschaftskomplikationen aufgetreten sind. der Muttermund noch fest verschlossen ist. der Bauch nicht belastet wird. Ihnen nicht etwas unangenehm ist. Achtung! Sollten Komplikationen wie Blutungen, Wehen oder andere Hinweise auf eine mögliche Frühgeburt auftreten, bitte gleich mit Ihrem Gynäkologen / Ihrer Gynäkologin besprechen! 4 5
pat.bros.schwanger 2_rz 24.01.2007 12:19 Uhr Seite 6 Berg- und Talfahrt der Lust Auch wenn der Embryo und die Gebärmutter im ersten Drittel der Schwangerschaft noch klein sind und ein Bäuchlein kaum wahrnehmbar ist, lässt bei vielen Frauen das sexuelle Interesse nach. Kein Wunder, ist doch der Alltag meist von Müdigkeit und Übelkeit bestimmt. Stillen und verhüten Nach der Geburt regt sich langsam wieder das sexuelle Verlangen. Während des Wochenflusses (ca. 4 6 Wochen nach der Entbindung) sollten Sie auf den Geschlechtsverkehr verzichten, da aufgrund des offenen Muttermundes erhöhte Infektionsgefahr besteht. Der Bauch wird größer, die Lust auch: Im zweiten Drittel der Tipp: Sollte das Verlangen groß sein, verwenden Sie auf alle Fälle ein Schwangerschaft entflammt das sexuelle Verlangen. Der immer größer werdende Bauch verursacht dann aber langsam Probleme, wenn der Mann Kondom. oben liegt. Spätestens jetzt sollte man andere Stellungen ausprobieren, bei Die Wahl der richtigen Verhütungsmethode ist während der Stillzeit denen der Bauch nicht stört. Empfehlenswert ist die Löffelstellung, bei denen nicht nur von den persönlichen Vorlieben der Eltern geprägt, sondern beide Partner auf der linken oder rechten Seite liegen; die Frau vorne. vor allem von dem Einfluss des Verhütungsmittels auf die Muttermilch und den Säugling. Gegen Ende der Schwangerschaft fällt das Lustgefühl wieder ab und kehrt erst langsam wieder nach der Geburt zurück. Die erste Zeit zu dritt ist von den Bedürfnissen des Babys, Erschöpfung der Eltern und Schlafmangel vor allem der Mutter geprägt. Viele Frauen ziehen ein paar Stunden Schlaf einer heißen Nacht zu zweit vor. 6 7 Tipp: Reden Sie mit Ihrem Partner darüber. Fangen Sie mit Schmusen und Streicheleinheiten an. Es muss nicht immer gleich Sex sein.
pat.bros.schwanger 2_rz 24.01.2007 12:19 Uhr Seite 8 Empfehlenswerte Verhütungsmethoden: Spirale Hormonelle Methoden Nach der Geburt kann frühestens 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung eine Spirale eingesetzt werden, da sich die Gebärmutter Östrogenfreie Präparate beeinflussen weder Fluss noch Qualität der erst auf die ursprüngliche Größe zurückbilden muss. Im Vergleich treten Muttermilch. Die Hormone können über die Muttermilch zum Kind bei der Hormonspirale weniger Blutungsstörungen auf. Ein weiterer gelangen. Es sind aber keine schädigenden Auswirkungen bekannt. Vorteil liegt in der gleichmäßigen Freisetzung des hauptsächlich lokal wirkenden Hormons. Zu den reinen Gestagenpräparaten zählen Dreimonatsspritze, Minipille, Verhütungsstäbchen und Hormonspirale (s. Spirale). Barrieremethoden Die Gestagene wirken einer Einnistung entgegen, indem sie den Schleimhautaufbau in der Gebärmutter verhindern. Außerdem ist der Nach der Wochenbettphase, in der ein Kondom verwendet werden Schleimpfropf schwer durchlässig für Spermien und erschwert so eine soll, können Sie auch wieder auf das Diaphragma zurückgreifen. Befruchtung. Die Barrieremethoden haben keine negativen Auswirkungen auf die Milchproduktion und den Säugling. Depotpräparate wie die Dreimonatsspritze führen zu einer kontinuierlichen Hormonfreisetzung und gelten als besonders geeignet nach der Geburt und während des Stillens. 8 9
pat.bros.schwanger 2_rz 24.01.2007 12:19 Uhr Seite 10 Sterilisation Nicht-Empfehlenswerte Verhütungsmethoden: Für manche Paare ist mit der Geburt die Familienplanung abgeschlossen vor allem wenn es sich nicht um Erstgebärende handelt. In diesem Fall kann sich einer der Partner sterilisieren lassen. Bei Männern ist der Eingriff unkomplizierter als bei Frauen. Die Vasektomie beim Mann wird ambulant und unter Lokalanästhesie durchgeführt. Frauen hingegen benötigen eine Vollnarkose. Bei der Tubensterilisation wird die Eileiterdurchgängigkeit mittels Bauchspiegelung unterbrochen. Wenn Sie eine Sterilisation in Erwägung ziehen, sollten Sie dies Ihren behandelnden Arzt bereits vor der Entbindung wissen lassen. Mit einem kleinen Schnitt am Bauchnabel können die Eileiter gleich nach der Geburt unterbunden werden. Ist ein Kaiserschnitt geplant, kann die Sterilisation auch während des Eingriffs durchgeführt werden. Vertrauen Sie nicht der Temperaturmessung, da der Schlafrhythmus bei den meisten Frauen durcheinander gerät und die morgendliche Aufwachtemperatur nur noch wenig Aussagekraft besitzt. Verwenden Sie keine Kombinationspille und keinen Vaginalring. Die darin enthaltenen Östrogene können die Milchproduktion reduzieren. Weiters könnte der Säugling eine zu große Hormonmenge mit der Muttermilch aufnehmen. Auch Verhütungspflaster sind nicht empfehlenswert, da die Hormone Einfluss auf die Muttermilch nehmen können. Stillen ist keine Verhütungsmethode! Auch in der Stillzeit können Eizellen heranreifen und es kann zu einer Schwangerschaft kommen. 10 11
pat.bros.schwanger 2_rz 24.01.2007 12:19 Uhr Seite 12 Gyn Service Line: 01/975 20 20 Arzt-/Ordinationsstempel Impressum: Layout: PBK Ideenreich Kommunikationsdesign GmbH, 1100 Wien Text: Mag. Susanne Maier, Mag. Katharina Fuchs GL-003-07/1/3.1.07 P11283 Pfizer Corporation Austria Gesellschaft m.b.h. Floridotower, Floridsdorfer Hauptstraße 1, A-1210 Wien