SCHWENK Mischmeister- und Betontechnologenschulung 2015 Praxis der Betonüberwachung Teil 2 Fehlervermeidung und Einflussfaktoren auf der Baustelle 19.02.2015
Grundlagen der Planung
Grundlagen der Planung Die Norm geht davon aus, dass: eine umfassende Planung vorliegt eine Projektleitung die normgerechte Ausführung sicherstellt eine Bauleitung die Organisation, die Sicherheit, die Qualität der Produkte, die normgerechte Ausführung bis zur Übergabe des Tragwerkes sicherstellt.
Falsche Expositionsklassen Beispiel: horizontales Außenbauteil typischer Fehler C 25/30 XC4, XF1, XA1 XF1 = Frostangriff ohne Salz bei mäßiger Wassersättigung Horizontal immer mit hoher Wassersättigung C 35/45 XC4, XF3, XA1 19.02.2015
Allgemeine Aufgaben der Bauleitung ständige Anwesenheit Überprüfung der Übereinstimmung der verwendeten Baustoffe Einhaltung der Normen und der Baubeschreibung Vermeidung von Überlastungen der Konstruktionen Festlegung und Sicherstellung des richtigen Zeitpunkts des Ausschalens Kennzeichnung und Überwachung bei Beton der ÜK2 u. 3
Annahme der fachgerechten Ausführung Fachgerechte Ausbildung Fachgerechte Ausrüstung Normenkonforme Ausführung Erfüllung gem. Anforderungen der bautechnischen Unterlagen
Ausführung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Schalungen Müssen den Beton in Form halten Bis zur ausreichenden Erhärtung Müssen sauber sein Erreichen der festgelegten Oberfläche Müssen ausreichend dicht sein Verlust von Feinstoffen verhindern Müssen der Bemessung aus den bautechnischen Unterlagen entsprechen
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Ausführung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Schalungseinbauteile Dürfen nicht schädigend auf Beton oder Bewehrung wirken Dürfen nicht zu Fehlstellen führen Dürfen die Funktion und die Dauerhaftigkeit nicht beeinträchtigen Dürfen ein fachgerechtes Einbringen und ausreichendes Verdichten des Frischbetons nicht verhindern
Ungenügende Betondeckung
Ungenügende Betondeckung
Festlegung und Auswahl der Betonsorten Festlegung des Betons Der Beton muss nach DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 festgelegt und hergestellt werden. Die Festlegung des Betons muss den Anforderungen der bautechnischen Unterlagen sowie den Anforderungen bezüglich des verwendeten Ausführungsverfahrens entsprechen.
Festlegung und Auswahl der Betonsorten Betonauswahl aus dem Lieferverzeichnis abgestimmt auf bautechnische Unterlagen Festigkeitsklasse des Betons Festigkeitsentwicklung Expositionsklassen Konsistenz des Frischbetons Größtkorn der Gesteinskörnung w/z Wert Andere Eigenschaften wie Sicht-, WU-, FDoder Stahlfaserbeton
Einstufung der Betone unter Beachtung der Überwachungsklassen
Umfang und Häufigkeit der Prüfungen bei Beton nach Eigenschaften Gegenstand Prüfverfahren Anforderung Häfigkeit für Überwachungsklasse I II III Lieferschein Augenschein -prüfung Übereinstimmung Jedes Lieferfahrzeug Konsistenz Augenschein -prüfung Normales Aussehen Stichprobe Jedes Lieferfahrzeug Ausbreitmaß Verdichtungs -maß Wie festgelegt In Zweifelsfällen Beim ersten Einbringen jeder Betonzusammensetzung; bei Probekörperherstellung und in Zweifelsfällen Luftporengehalt DIN EN 12350-7 Wie festgelegt - Zu Beginn jedes Betonierabschnittes, in Zweifelsfällen Betontemperatur Temperatur messung Wie festgelegt In Zweifelsfällen Bei Lufttemperaturen unter +5 C und über 30 C beim Einbau des Betons
Der Frischbeton muss bei der Übergabe die vereinbarte Konsistenz einhalten. Konsistenzklasse F3 420 mm 480 mm -20 mm + 30 mm 400 mm 510 mm Zielkonsistenz 450 mm +30 mm 420 mm 480 mm
Ausführung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Fahrmischer sollten 90 min nach der ersten Wasserzugabe zum Zement vollständig entladen sein. Fahrzeuge ohne Rührwerk für die Beförderung von steifen Betonen sollen 45 min nach der ersten Wasserzugabe entladen sein, Beschleunigtes oder verzögertes Erstarren in Folge von Witterung, der Zusammensetzung oder Verzögerung des Betons sind zu berücksichtigen.
Ausführung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Einbringen und Verdichten Der Beton ist so einzubauen und zu verdichten, dass er seine vorgesehene Festigkeit und Dauerhaftigkeit erreicht und dass die ausreichende Umhüllung der Bewehrung und aller Einbauteile sichergestellt ist. Weitere Hinweise enthält z.b. das DBV- Merkblatt Betonierbarkeit von Bauteilen aus Beton und Stahlbeton
Ausführung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Einbringen und Verdichten Besondere Sorgfalt ist bei Querschnittsänderungen, Engstellen, Aussparungen, enger Bewehrungsführung und bei Arbeitsfugen erforderlich, um eine ausreichende Verdichtung sicherzustellen Bei größeren Einbaustärken empfiehlt sich ein Nachverdichten des Betons
Ausführung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Einbringen und Verdichten Einbau und Verdichtungsleistung müssen groß genug sein, um ungewollte Arbeitsfugen zu vermeiden und klein genug sein, um übermäßige Setzungen oder Überlastung von Schalung und Traggerüst zu verhindern.
Verdichtungsaufwand in Abhängigkeit von der Konsistenz des Betons
Schlechte Betonierbarkeit
Ausführung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Entfernen von Traggerüst u. Schalung Wenn der Beton eine ausreichende Festigkeit erreicht hat: um eine Beschädigung an der Oberfläche durch das Ausschalen zu verhindern um die, in dieser Phase auf das Bauteil wirkenden Lasten aufnehmen zu können um Durchbiegungen zu vermeiden um witterungsbedingte Oberflächenschäden zu vermeiden
Nachbehandlung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Allgemeines Während der ersten Tage der Hydratation ist der Beton, falls nachfolgend nichts anderes festgelegt ist, nachzubehandeln und gegebenenfalls zu schützen!
Folgen fehlender oder unzureichender Nachbehandlung geringere Oberflächenfestigkeit (Abriebfestigkeit, Haftzugfestigkeit) Absanden geringere Wasserundurchlässigkeit, Dichtigkeit geringere chemische Beständigkeit erhöhtes Risiko von Frühschwind- und Schwindrissen schnellere Carbonatisierung
Nachbehandlung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Nachbehandlungsverfahren Belassen in der Schalung Abdecken mit dampfdichten Folien Auflegen wasserspeichernder Abdeckungen Aufrechterhalten eines sichtbaren Wasserfilms durch z.b. Besprühen oder Fluten Anwendung von Nachbehandlungsmitteln mit nachgewiesener Eignung Kombination dieser Verfahren
Nachbehandlung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Nachbehandlungsmittel i.d.r. nicht zulässig bei: Arbeitsfugen zu beschichtenden Oberflächen außer: Nachweis für das Fehlen negativer Auswirkungen liegt vor Nachbehandlungsmittel wird von der Oberfläche entfernt
Nachbehandlung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Beginn der Nachbehandlung Nach Abschluss des Verdichtens oder der Oberflächenbearbeitung des Betons ist die Oberfläche unmittelbar nachzubehandeln.
Nachbehandlung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Dauer der Nachbehandlung abhängig von der Entwicklung der Betoneigenschaften in der Randzone Umweltbedingungen außer X0, XC1 und XM: Festigkeit des oberflächennahen Betons 50% f ck DIN 1045 Festigkeit des oberflächennahen Betons > 70% f ck ZTV-Ing. u.a. oder Mindestdauer lt. nachfolgender Tabelle genauer Nachweis möglich- durch Erhärtungsprüfung u.a.
Frühschwinden als Folge der Betonaustrocknung Frühschwinden [mm/m] 4 3 2 1 0 ungeschützter Beton bei Windgeschwindigkeit 20 km/h ungeschützter Beton bei Windgeschwindigkeit 10 km/h mit einem Nachbehandlungsmittel geschützter Beton 0 6 12 18 Zeit [Stunden] BetonMarketing Ost und Nord 38
Abschätzung der Austrocknung von freien Betonoberflächen Beispiel: Ein Frischbeton enthält 180 l Wasser je m 3, d.h. je 1 cm Schichtdicke nur 1,8 l Wasser Bei Verdunstungsrate 0,6 l Wasser je m 2 ist rechnerisch in 3 Std. alles weg; bei 0,9 l/m 2 nach 2 Std. relative Luftfeuchte [%] 100 10 20 30 Lufttemperatur [ C] Verdunstete Wassermenge [kg/m² h] 80 60 40 20 4,0 3,0 2,0 1,0 0 40 Betontemperatur [ C] 35 30 20 10 Windgeschwindigkeit 40 [km/h] 30 20 10 0 39 BetonMarketing O t d N d
Ausführung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Selbstverdichtender Beton (SVB) Bei Verwendung von SVB Verdichtung durch Schwerkraft Einbauverfahren aus Erfahrungen und / oder Probebetonagen Anforderungen an Frischbetoneigenschaften über DIN EN 206-1/DIN 1045-2 Hinweis: DAfStb-Richtlinie - SVB
Unzureichende Ergebnisse bei der Baustellenüberwachung Zerstörungsfreie Prüfung mit dem Rückprallhammer
Unzureichende Ergebnisse bei der Baustellenüberwachung Haftzugprüfung zur Bestimmung der Oberflächengüte
Entmischter SVB Entmischter Frisch- und Festbeton
Ausführung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Spritzbeton Beim Spritzbeton muss die Ausführung der Arbeiten den in DIN EN 14487-1 und DIN EN 14487-2, jeweils in Verbindung mit DIN 18551, sowie den in den bautechnischen Unterlagen angegebenen Anforderungen entsprechen
Ausführung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Gleitbauweise Beton für den Gleitbau muss eine geeignete Konsistenz und ein geeignetes Erstarrungsverhalten aufweisen Ausrüstung und Verfahren müssen sicherstellen, dass die festgelegte Betondeckung, Betongüte und Oberflächenbeschaffenheit erreicht wird Hinweis: DBV-Merkblatt - Gleitbauverfahren
Ausführung von Tragwerken aus Beton nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3 Unterwasserbeton Das Betonieren unter Wasser ist mit geeigneter Ausrüstung und unter Anwendung von geeigneten Verfahren durchzuführen Bautechnische Unterlagen, wie z.b. Bewehrungspläne, müssen auf das Betonierverfahren abgestimmt sein Der Beton muss ein ausreichendes Zusammenhaltevermögen haben
Contractorverfahren / Hydroventielverfahren
Massige Bauteile
Massige Bauteile
Im DBV-Merkblatt Sichtbeton werden die Anforderungen an geschalte Sichtbetonflächen in Klassen festgelegt
In dieser Tabelle werden die SB-Klassen mit den Einzelanforderungen verknüpft.
Ansprechpartner TBR Technologiezentrum GmbH & Co. KG TBR Technologiezentrum GmbH & Co. KG Zentrallabor Nord Thomas Arndt Zentrallabor Süd Thomas Bach Tel.: 03471/358-531 E-mail t.arndt@tbr-tz.de Tel.: 07391/581-135 E-mail t.bach@tbr-tz.de www.tbr-tz.de 19.02.2015