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Visualisierter Vortrag zu den o.g. Inhalten. Bei dem Vortrag sollen die Teilnehmenden aktiv ins Gespräch einbezogen werden. Z.B. kann die Power- Point-Präsentation so aufgebaut werden, dass zuerst einzelne Daten oder einzelne Sätze (Phänomene) sichtbar werden. Dabei erfolgt jeweils eine Frage an die Gruppe, was sie damit verbindet. Auf den nächsten Seiten finden sich Vorlagen für Präsentationen.

Aussiedler: deutsche Staats- oder Volkszugehörige, die nach Abschluss der allgemeinen Vertreibungsmaßnahmen die Aussiedlungsgebiete unter dem fortdauernden, gegen die deutsche Bevölkerung gerichteten Vertreibungsdruck verlassen haben; Aussiedler ist, wer bis zum 31.12.19923 in das Bundesgebiet gekommen ist

Bei Einreise nach dem 31.12.1992 nur noch: Spätaussiedler - Geburt vor dem 01.01.1993 - deutscher Volkszugehöriger - Antragsteller aus den betreffenden Herkunftsländern (z.b. Rumänien, Polen, Ungarn usw.) mit Ausnahme der Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion müssen seit 1993 glaubhaft machen, dass sie als Volkszugehörige noch am 31.12.1992 oder danach persönliche Benachteiligung erlitten haben

Deutsche in Russland Seit über 1000 Jahren Handwerker, Händler, Fachkräfte für die Armee etc. Peter I. (1689-1725): Hinwendung Russlands zu Europa Bedarf an Fachleuten städtische Bevölkerung

22.07.1763 Katharina II (1729 1796) Organisierte Ansiedlung 1. Welle Einladungsmanifest: - Kolonisten an der Wolga - Privilegien (Religionsfreiheit, Befreiung vom Militärdienst, Steuerfreiheit für bis zu 30 Jahren, Selbstverwaltung, staatl. Unterstützung bei der Umsiedelung) - Deutsche aus Hessen, Nordbayern, Nordbaden, Pfalz etc. (Siebenjähriger Krieg: 1756-1763) 104 Kolonien

Organisierte Ansiedelung 2. Welle 20.02.1804 Alexander I. Einladungsmanifest - Ansiedelung am Schwarzen Meer - Westpreußen, Rheinländer, Pfälzer und Schwaben wandern in Wolhynien ein (1816-1861) - loyale Untertanen des Zaren - 1842 Einstellung der staatl. Förderung für die Siedler

1871 1874 Die Wende Beginn der Russifizierung: Aufhebung der Privilegien, nachdem eine Bewegung gegen die weitere Ausbreitung des Deutschtums in Russland eingesetzt hatte. Einführung der Wehrpflicht für die Russlanddeutschen Auswanderung

Die Wende 1887 Manifest Alexanders III Russland muss den Russen gehören" Russisch als Pflichtfach in deutschen Schulen Eine neue Welle der Auswanderung (105000 von ca. 1000000)

Der Erste Weltkrieg 1914 300000 Deutsche dienen in der russischen Armee 1915 - Liquidationsgesetze: die in einem Grenzstreifen bis 150 Kilometer lebenden Deutschen werden enteignet und nach Sibirien deportiert. Betroffen sind 200.000 Wolhynien-Deutsche Pogrome gegen Deutsche in Moskau 07.11.1917 Oktoberrevolution

Zwischen den Weltkriegen 6.1.1924 Gründung der Autonomen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen (ASSR) 1928-1932 Zwangskollektivierung und Entkulakisierung 1937 Schließung der letzten deutschen Kirchen 1937/38 Höhepunkt des stalinistischen Terrors

1941 22.06.1941 Überfall des Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion 28.8.1941 Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets über die Aussiedlung der Deutschen aus der Wolgarepublik nach Sibirien oder in die asiatischen Sowjetrepubliken (Sondersiedlungen, Kommandaturen) 1941-1946 Mobilisierung der Russlanddeutschen in die so genannte Trudarmee ( Arbeitsarmee )

08.05.1945 Ende des Zweiten Weltkrieges Nach dem Krieg Beginn der so genannten Repatriierung : ca. 200.000 Russlanddeutsche aus allen Besatzungszonen werden von der Roten Armee nach Sibirien und Mittelasien deportiert und teilen somit das Schicksal der 1941 verschleppten Wolgadeutschen In den Sondersiedlungen des sowjetischen Geheimdienstes (NKWD) werden auch nach Kriegsende ca. 2,5 MIO. Menschen festgehalten, bei dem überwiegenden Teil davon handelt es sich um Deutsche

1955 Besuch von Adenauer: Befreiung von Kriegsgefangenen Das Regime der Sondersiedlungen aufgehoben ABER: keine Rückkehr in die ursprünglichen Wohngebiete ABER: keine Entschädigung

1964 Teilrehabilitierung der Russlanddeutsche durch ein Erlass des Obersten Sowjets Autonomiebewegung - Ausreisewünsche Erst mit Perestrojka: Ausreisemöglichkeiten! 1992 Jelzin lehnt die Gründung eines Autonomen deutschen Gebietes ab

Ab 1987: Der Zustrom deutscher Aussiedler aus der UdSSR wächst kontinuierlich. Deutschland nimmt auch heute noch Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion sowie deren Familienangehörige auf, weil die Russlanddeutschen als geschlossene deutsche Volksgruppe in Osteuropa am meisten unter den Folgen von Hitlers Angriffskrieg leiden mussten. Die jahrzehntelange Diskriminierung der Deutschen in der Sowjetunion wirkt noch bis in die Gegenwart fort

Deutsche aus GUS: Warum kommen sie? Eine Heimat zu finden, in der sie ungehindert ihre Identität als Deutsche leben können Angst vor Nationalitätenkonflikten, anhaltender Vertreibungsdruck in Mittelasien/ Angst vor militärischer Bedrohung und Bürgerkrieg Zurücknahme von Freiheiten (Rede- und Versammlungsfreiheit, Bildung, Arbeit etc.) Wirtschaftliche Unsicherheit Familienzusammenführung Perspektiven für die Kinder