Chopin: Sonate b-moll op.35 (mit dem Trauermarsch) Nocturnes, Walzer, Polonaisen, Scherzo cis-moll, Ballade As-Dur op.47

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Transkript:

So., 29.1.2017 19 Uhr Brücke, Schwäbisch Gmünd Chopin: Sonate b-moll op.35 (mit dem Trauermarsch) Nocturnes, Walzer, Polonaisen, Scherzo cis-moll, Ballade As-Dur op.47 Frédéric Chopin (1810-49), geboren bei Warschau, begibt sich 1829 auf seine erste Konzertreise nach Wien, Prag und Dresden. 1830 verläßt er für immer seine polnische Heimat, wohnt ab 1831 in Paris (nach der blutigen Niederwerfung des polnischen Aufstandes durch die Russen). Mit Komponisten wie Berlioz, Liszt und Paganini steht er im Mittelpunkt des Pariser Musik- und Gesellschaftslebens. Deutschlandreisen 1834 und 1836, Freundschaften zu Mendelssohn, Schumann und Clara Wieck. Ab 1837 Beeiträchtigung durch Lungenleiden. 1838 bis 1847 lebt er mit der Schriftstellerin George Sand auf Landgut Nohant, mit ihr im Winter 1838/39 im Kartäuserkloster Valdemosa auf Mallorca. Letztes Konzert in Paris 1848. Abgesehen von 20 Liedern, dem Klaviertrio g-moll, 3 Werken für Cello und Kl. und den Rossini-Variationen für Flöte und Kl. hat Chopin ausschließlich Klavierwerke hinterlassen und, von den Sonaten abgesehen, vielseitig abgewandelte Kleinformen geschaffen, die zum Vollkommensten der Romantik zählen. Wichtige Klavierwerke 24 Préludes op.28, 4 Balladen, 21 Nocturnes, ca. 58 Mazurken, ca. 15 Polonaisen, 4 Scherzi, 3 Klaviersonaten, 4 Impromtus, Fantasie f-moll, Barcarolle Fis-Dur, ca. 19 Walzer, 2 Klavierkonzerte Die Schwerpunkte von Chopins Klavierstil liegen: 1. auf einer ausdrucksstarken, eigenständigen Melodik, die allenfalls in Nationaltänzen slawische Folklore verarbeitet, 2. auf einer abwechslungsreichen, in Tanzformen markanten Rhythmik 3. auf einer feinsinnigen Ornamentik, die Chopin zu einem Höhepunkt romantischer Verzierungskunst ausbildet 4. auf einer reichen, durch Vorhaltsbildungen belebten Harmonik 5. auf einer kühnen, zukunftsweisenden (auf Skrjabin deutenden) Chromatik, 6. auf einer differenzierten, oft eigenwilligen, mit Vorliebe enharmonischen Möglichkeiten ausschöpfenden Modulationstechnik. Walzer: Chopin schrieb mindestens 25 Walzer, von denen wir heute etwa 19 kennen, 5 davon sind erst im Laufe des 20.Jahrhunderts aufgefunden worden. Als Chopin begann Walzer zu schreiben, war dieser Gesellschaftstanz schon lange in Mode - entwickelt hat er sich aus den eher ländlichen Tänzen

(Ländler, Deutscher Schubert hat zahlreiche Werke mit diesen Titeln hinterlassen). Chopin konnte so auf die einfache Tanzform aber auch auf eine von CM von Weber ( Aufforderung zum Tanz ) geschaffene Konzertform des Potpourri-Walzers zurückgreifen. Walzer dieses Typs sind manche der großen Konzertwalzer wie z.b. Es-Dur op.18, As-Dur op.34/1. Interessant bei Chopin ist, daß sich immer wieder Mazurka-Elemente (harmonische und melodische) in diese Walzer schleichen. Manche der langsameren Walzer sind fast ganz und gar eine Mazurka die Übergänge sind fließend bei Chopin. Manchmal gibt es verschiedene Fassungen, die Chopins Anpassung an die mitteleuropäische Harmonik zeigen (z.b. beim Walzer h-moll), der teilweise in der Urfassung eher polnische Harmonik zeigt und in der von Fontana überlieferten Endfassung salonhafter wirkt. Insgesamt steht Chopin bei den Walzern der Salonmusik am nächsten. Dennoch sind weder Chopins Mazurkas noch seine Walzer Musik zum Tanzen. Es ist stillisierte Tanzmusik, die häufig nur noch den Geist oder die Atmosphäre des ursprünglichen Tanzes in sich trägt. Die Mazurken Frédéric Chopins: Dieser polnische Nationaltanz, dem sich Chopin während seines gesamten Schaffenszeitraums immer wieder zuwendete, erscheint in 4 Grundgestalten: dem langsamen Kujawiak, dem mittelschnellen Mazurek, dem wuchtigen Mazur und dem raschen Oberek. Durch Verwendung antiker und orientalischer Modi (oder sind es doch nur alte polnische?) bewirkte schwebende Tonalitätsbeziehungen und modulationstechnische Besonderheiten bieten seinen Nachfolgern bis zur Jahrhundertwende vielfältige Anregungen. Chopin schrieb weit über 50 dieser Tänze viele davon dürfen als Meisterwerke gelten. Nocturnes: Die vielschichtigen, oft schwermütigen Charakterstücke Chopins gehören trotz ihrer Kürze zu seinen großen Meisterwerken. Dabei entfalten sich die von der rechten Hand gespielten Melodiebögen über dem Klangteppich der am Geschehen beteiligten Begleitfiguren der linken Hand, deren modulatorische Verflechtungen häufig bereichert durch latente Mehrstimmigkeit den träumerischen und dunklen Charakter der Stücke tragen. Viele der Stücke besitzen aufgewühlte Mittelteile, die zum Teil das Nocturne zu balladenähnlichen Werken weiterentwickelt. Da er sich das ganze Leben mit Nocturnes beschäftigt hat, sieht man auch hier Chopins Weiterentwicklung in der Harmonik - eine immer weiter verfeinerte Behandlung des harmonischen Geschehens, das zum wesentlichen Träger der musikalischen Aussage wird und die oberflächlich vorhandene Melodie bei den Spätwerken zur Nebensache werden läßt. In Chopins Nocturnes wird die nächtliche Natur in den Hintergrund gedrängt - der Mensch mit seinen feinen Stimmungen und Empfindungen wird in seiner Einsamkeit in den Mittelpunkt gerückt. Die Natur wird in der menschlichen Vorstellung erlebt, das ungewöhnliche hypersensible Wesen Chopins spricht direkt zu uns.

Das Hauptwerk von Chopin an diesem Abend ist aber die 2. Klaviersonate b-moll op.35, die nicht zuletzt wegen ihres Trauermarsches zu den berühmtesten Werken der Klavierliteratur zählt.. Diesen Trauermarsch hatte Chopin schon zwei Jahre vorher fertiggestellt und 1839 dann 3 weitere z.t. extreme Sätze hinzugesellt. Robert Schumann gab mit seiner Bemerkung, daß Chopin gerade hier vier seiner tollsten Kinder zusammenkoppelte, den Anstoß, die Einheit der Sonate anzuzweifeln. Bei genauer Betrachtung erkennt man aber diese kompositorische Einheit und stellt die Sonate zurecht zu den Meisterwerken der Romantik. Chopins Sonaten entsprechen nur noch entfernt dem strengen klassischen Formprinzip, an dem sie fälschlich gemessen werden. Chopin bildet ihre Gestalt nach freien, aus dem Konflikt zwischen Dramatik und Lyrik resultierenden Gesetzen, wobei er für die Kopfsätze die Sonatenform beibehält, unter Verzicht auf die Wiederholung des 1. Themas in der Reprise. Gerade die 2. Sonate besticht durch die extreme Dramatik des ersten und den harmonischen Erfindungsreichtum in allen Sätzen bis heute wird Chopin als genialer Harmoniker unterschätzt. Typisch für Chopin ist die Tatsache, daß er in diese Sonate 3 Nocturnes eingebaut hat: Als zweites Thema im ersten Satz und als Mittelteile der nächsten beiden. Frédéric Chopins Sonaten entsprechen nur noch entfernt dem strengen klassischen Formprinzip, an dem sie fälschlich gemessen werden. Chopin bildet ihre Gestalt nach freien, aus dem Konflikt zwischen Dramatik und Lyrik resultierenden Gesetzen, wobei er für die Kopfsätze die Sonatenform beibehält, unter Verzicht auf die Wiederholung des 1. Themas in der Reprise. Abgesehen von 20 Liedern, dem Klaviertrio g-moll, 3 Werken für Cello und Kl. und den Rossini-Variationen für Flöte und Kl. hat Chopin ausschließlich Klavierwerke hinterlassen und, von den Sonaten abgesehen, vielseitig abgewandelte Kleinformen geschaffen, die zum Vollkommensten der Romantik zählen. So beginnt Nuber den zweiten Abschnitt gleich mit der groß angelegten Ballade As-Dur op.47, einem der großen dramatischen Meisterwerke, in dem Chopin lyrische und epische Elemente mit dem großen Drama so verschmolzen hat, daß eine wunderschöne Einheit entstanden ist. Das Scherzo cis-moll op.39 aus dem Jahr 1839 gehört wie alle 4 Scherzi zu den größeren Werken des Meisters. Auch hier wechselt sich extrem Bizarres und Gesangliches ab. Der Hauptteil mit seinen wilden Sprüngen und der modernen Harmonik scheint für viele gar nicht zu Chopin zu passen der

polnische Komponist zeigt sich aber immer wieder auch von dieser exaltierten und zerrissenen Seite. Der Hauptteil ist aber wohl für die Beliebtheit des Werkes verantwortlich: eine ruhige choralartige Melodie wird von fantastisch klingenden Harfenklängen umsponnen. In der Rückführung zum Hauptteil und vor allem am Schluß gewinnen dramatische Elemente die Überhand und führen zu einem für den Pianisten extrem schwierigen Finale mit riesigen Sprüngen und schnellen Läufen, die das Werk grandios abschließen. Michael Nuber konzertiert sowohl als Solist und in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen (Klavierduo, mit Cello, Violine, Flöte sowie als Liedbegleiter) regelmäßig seit der Zeit seines Studiums. Er gibt jährlich über 30 Konzerte - mit etwa 16 verschiedenen Programmen. Sie führten ihn unter anderem nach Rumänien (Bukarest und Mozartfestival in Klausenburg), in die Schweiz und viele Jahre nach Großbritannien. Wiederholt wurde er engagiert von Seiner Königlichen Hoheit, dem Herzog von Württemberg. Teilnahme am Festival Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd mit einem Liszt-Programm, Engagements bei den Schloßkonzerten in Tettnang, Altshausen, Kunstschloß Hermsdorf/Dresden und Lindach. Schwerpunkte seines umfangreichen Repertoires bilden Bach, Beethoven (alle 32 Klaviersonaten), Schubert, Chopin (Gesamtwerk), Liszt, Skrjabin und Debussy. Ein großer Teil ist auf inzwischen 57 CDs festgehalten. Seit seinem 16. Lebensjahr widmet sich Michael Nuber auch der Komposition. Seither entstanden außer zahlreichen Klavierwerken einige Sonaten und Albumblätter für Flöte und Klavier, eine Fantasie für Cello und Klavier, ein Trio für Klavier, Flöte und Cello, eine Sonate für 2 Klaviere, ein Duo für Klavier zu 4 Händen (zum 25.-jährigen Jubiläum des Klavierduos Meffert/Nuber) sowie eine viersätzige Fantasie für Klavier als Psychogramm einer jungen Frau, die sich in einer ernsten Lebenskrise befindet. Außerdem schuf er viele Transkriptionen von Liedern von Schumann, Liszt, Faure, Debussy und Ravel und weitere Bearbeitungen von Werken von Bach, Mozart, Franck, Bruckner u.a. 57 CDs von Michael Nuber Früchte einer Übereinstimmung

Michael Nuber lehnte bis 2005 jegliche Tonaufzeichnungen seines Klavierspiels ab. Seine Einstellung zur Tonkonserve als unvollständiges Medium (siehe S. Celibidaches Ausführungen) war ein Grund dafür, doch entscheidender war eher die Hörerfahrung, dass der wiedergegebene Klang von Aufnahmen auch bei renommierten Schallplattengesellschaften oft die musikalische Aussage zu undifferenziert und pauschal wiedergibt - und somit Wesentliches der Interpretation fehlt. Durch ein gemeinsames musikalischen Projekt mit Joachim Wagner (Beethoven Klavierkonz.Nr.3) wandelte sich Michael Nubers Einstellung, da er in Wagner einen gleichgesinnten Verfechter der musikalischen Wahrheit fand, der bestrebt ist, dies auch aufnahmetechnisch umzusetzen. Die Früchte (CDs) dieser engen synergetischen Zusammenarbeit warten nun darauf, von Ihnen gekauft und gehört zu werden: J.S.Bach (2 CDs), Händel, Scarlatti, W.F. Bach, CPE Bach Haydn (2 CDs), Mozart (3 CDs), Beethoven (12 CDs mit allen 32 Sonaten), Schubert (6 CDs) Schuberts Winterreise mit dem Bariton Haggie Schramm, Mendelssohn, Schumann, Chopin (8 CDs!), Liszt (5 CDs, u.a. Sonate h- moll), Brahms (2 CDs), Mussorgski, Rachmaninow, Debussy (3 CDs), Ravel, Albéniz und vielen anderen. Bestellung: Tel.: 07171 / 61118 oder mail@michael-nuber.de Presse: Adavanul de Cluj (Klausenburg) Dez. 1994: Über Nubers Auftritt beim Mozart-Festival in Klausenburg/Rumänien:... das ungewöhnliche des Festivals wurde erreicht durch die Anwesenheit des deutschen Pianisten Michael Nuber. Von einer ganz außergewöhnlichen Sensibilität, mit seiner extrem expressiven Hand (...) von einer inneren Tiefe, hat Michael Nuber uns À la Chapelle Sixtine und Reminiscenses de Don Juan dargeboten mit dem Pathos und der Bewunderung eines der Welt Entrückten am Rande der Extase. Man möchte den hochbegabten Künstler bald wieder, vielleicht sogar in einem der großen Konzertsäle, wiedersehen. Denn sein Klavierabend war ohne Zweifel ein Ereignis und vermittelte die Bekanntschaft mit einem bisher unbekannten Pianisten, der nicht nur eine ungewöhnliche Persönlichkeit ist, sondern bei einer kontinuierlichen Entwicklung bald zur Pianistenelite zählen könnte.... Man hat bei seinem Spiel immer das Gefühl des Hineinhorchens bei gleichzeitiger kritischer Auseinandersetzung mit der Partitur. Seine Spieltechnik ist nahezu perfekt und erlaubt ihm den Zugang zu den technisch schwierigsten Werken der Klavierliteratur.... Allg. Deutschen Zeitung für Rumänien Mit zu den schönsten Erlebnissen in der Musik gehört das Erfahren von Spiritualität im Konzert, wenn man direkt an Wahrheit erinnert wird, wie in den

späten Werken von Franz Liszt, wenn Momente tiefer Ergriffenheit jegliches Zeitgefühl verdrängen und Einblicke in ein schwereloses mystisches Sein gewähren. Wenn jeder Ton zum Weltpulsempfinden wird und Friede vermittelt. Wenn das Publikum atemlos folgt, der Pianist seine Aufgabe in der Kunst erkennt und in einer vom Verstand alles beherrschenden Welt diesen engen emotionalen Bezug zum Jenseits herstellt, so wie es Michael Nuber am Sonntagabend gelungen ist. Rems-Zeitung Michael Nuber ist ein Musik- Entrückter am Klavier und man versteht, wenn man ihm lauscht, wie die vergangenen Fabelgestalten Liszt und Paganini ihr Publikum völlig verzaubern konnten, daß man ihnen sogar nichtirdische Kräfte zugeschrieben hatte. (RZ)