STUDIE 4: DIE SÜNDEN UND DER TOD JESU

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Transkript:

STUDIE 4: DIE SÜNDEN UND DER TOD JESU Was Jesaja 53 über die Schuld sagt und wie Petrus Jesaja 53 verstand Wenn Christen von der Stellvertretung sprechen, wird immer der Text im Jesaja 53 zitiert. Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen <eigenen> Weg; aber der HERR ließ ihn treffen unser aller Schuld. Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf wie das Lamm, das zur Schlachtung geführt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf (Jesaja 53,4-7). Es ist gefährlich, eigene Gedanken und Konzepte in den Text hineinzulegen. Darum ist die Exegese wichtig. Die Stellvertretungstheologie sieht in diesem Abschnitt, dass Gott am Kreuz die Schuld aller Menschen auf Jesus übertragen hat. Aber achten wir, was der Text wirklich sagt. Er war durchbohrt, zerschlagen WEGEN unseren Sünden. Ich lese, dass Jesus durch das Sündigen der Menschen durchbohrt und zerschlagen wurde. Jesus wurde ungerecht behandelt. Er wurde vom Sündigen der Menschen getroffen. Jesaja spricht aber von unseren Sünden, weil alle Menschen sündigen und miteingeschlossen in dieser Schuld sind, einen Ungerechten wie Jesus zu töten. Christen sagen weiter, dass der Tod Jesu eine Strafe Gottes für die Sünden und Übertretungen, die Jesus stellvertretend auf sich von seinem Vater (vom Gericht Gottes) übernommen hat. Die Strafe liegt auf ihm. Das Wort Strafe verweist auf die Schläge, die Jesus bei seiner Hinrichtung erduldet hat. Der Zusammenhang beweist dieses Verständnis. Im Parallelismus steht nämlich das Wort Strafe mit dem Wort Striemen zusammen. Die Bibel muss herangezogen werden, wenn wir die Bedeutung einer Stelle erkennen wollen. Sonst importieren wir in die Bibel und Theologie fremde Gedanken. Wichtig für mich ist auch, wie Bibelstellen von anderen Bibelschreibern gelesen und verwendet werden. Hier gilt in der Exegese das Prinzip, dass die Bibel sich selbst auslegt. Der Satz die Sünden, die Jesus an das Holz hinaufgetragen hat steht in einem Zusammenhang, den wir beachten müssen. Wir lesen vom Petrus: Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt: der keine Sünde getan hat, auch ist kein Trug in seinem Mund gefunden worden; der, geschmäht, nicht wieder schmähte, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet; der unsere Sünden an seinem Leib selbst an das Holz hinaufgetragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch dessen Striemen ihr geheilt worden seid. Denn ihr gingt in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen (2.Petrus 2,21-25). Petrus verweist auf Jesaja 53 und spricht nicht von Stellvertretung (Strafe Gottes; Büße und Tilgung der Schuld; ). Er spricht einfach von den Sünden der Menschen, die Jesus wie ein Lamm erduldet hat. Im Zusammenhang von Sünden, die er an das Holz hinaufgetragen hat lesen wir vom Drohen, Schmähen. Die Hinrichtung war die Sünden und Schuld, die Jesus auf sich genommen hat. 1

Jesus wurde von den Sünden der Menschen getroffen Jesus will uns von den Sünden (vom Sündigen) erretten und unsere Schuld vergeben, um uns mit Gott zu versöhnen. Das Sündigen wird in Jesaja treffend beschrieben: "Wir gingen (oder wir gehen) alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg." (Jesaja 53,6a). In DER Sünde sind wir blind. Das Sündigen ist die Folge: irren und nur auf seinen Weg schauen. Sünden entstehen aus der Leere, weil man nicht sein Leben auf Gott gerichtet hat, sondern auf sein Ich. Sündigen ist dieses Dahin-Vegetieren, ohne Führung des Heiligen Geistes, ohne Leitung durch Jesus unseren Hirten. Der Text geht weiter und erklärt uns, was Gott als Lösung für uns gemacht hat. Es steht geschrieben: "Aber der Herr [Gott] ließ ihn [Jesus] treffen unser aller Schuld (Jesaja 53,6b nach der Elberfelder Bibel). Jesus wurde durch das ungerechte Urteil zum Tode und durch das Unrecht von Menschen verraten, verletzt und ans Kreuz genagelt. Er wurde ungerecht verworfen und hat die Bosheit der Menschen erduldet. Wie ein Lamm hat er die Ungerechtigkeiten (die Sünde) getragen, im Sinne auch von ertragen. Gott hat zugelassen, dass sein Sohn gekreuzigt wird. Es war der Plan, dass Jesus sich den Ungerechten ausliefert. Es war eine gemeinsame Entscheidung Jesu mit seinem Vater, um so die Kraft der Sünde im Leben eines Menschen zu überwinden. Am Kreuz wurde Jesus verachtet und gequält. Er hat die ganze Schuld der Menschen, das ungerechte und schuldige Verhalten an ihn erfahren. Gott ließ zu, dass Jesus von unser aller Schuld getroffen wird. Wir sind nicht besser als die, die Jesus gekreuzigt haben. Durch das Kreuz wurde das Böse in jedem Menschen sichtbar. Die Kraft der Sünde lauert in jedem Menschen. Die Worte Jesu, seine Lehre, seine Gebote und seine Ansprüche über unser Leben stören genauso wie damals. Die Liebe Jesu hat die Sünde aufgedeckt Jesus wurde verraten und verworfen. Er wurde ungerecht zum Tode verurteilt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf (Johannes 1,10-11). Er kam in unsere Welt wie ein Licht in die Dunkelheit. Dadurch wurde die Bosheit im Kontrast zu seinem Charakter und der Natur Gottes, die Liebe ist, sichtbar und aufgedeckt. Jesus erklärt das: Hätte ich nicht die Werke getan unter ihnen, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde. Nun aber haben sie es gesehen, und doch hassen sie mich und meinen Vater. Aber es muss das Wort erfüllt werden, das in ihrem Gesetz geschrieben steht:»sie hassen mich ohne Grund«(Johannes 15,24-25). Das Wirken Jesu hat Hass provoziert und so wurde die Sünde aufgedeckt. Darum wurde Jesus gekreuzigt, und das nur aus Hass, ohne Grund. Und so wurde der Hass Satan und der Menschen gegen Gott aufgedeckt und kann nun verurteilt werden. Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse (Johannes 3,19). Als Jesus in dieser Welt wie ein Licht kam, hat er die Bosheit der Finsternis aufgedeckt. Jesus erduldet die Ungerechtigkeit, die man ihm antut. Er erträgt die Sünden. Jesus hat am Kreuz gerecht die Ungerechtigkeit getragen, ohne zu sündigen und ohne gegen Gott zu rebellieren, der einfach Leid und den Tod zulässt. Wir wollen nun den Text von Jesaja weiter lesen: Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet. Jedoch unsere Leiden - er hat sie getragen, und unsere Schmerzen - er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. (was falsch ist). 2

Zuerst betont Jesaja, dass der Tod Jesu, die Schmerzen und die Schwachheit des Leibes keine Strafe Gottes ist. Wir Menschen neigen zu denken, dass Gott uns mit Leid bestraft. Nein, wir erleiden alle, was Sünde bewirkt: Leid, Schmerzen, Krankheit, Gemeinheiten von anderen, psychische Belastungen, usw. Der Text betont auch, dass Jesus wie ein Lamm seinen Mund nicht aufgemacht hat, und das trotz viel Leid, Schmerz und Ungerechtigkeit. Jesus blieb stumm und wehrte sich nicht. Warum hat sich überhaupt Jesus entschieden, sich der Bosheit der Menschen auszuliefern, die Ungerechtigkeiten auf sich zu nehmen, das Unrecht zu ertragen? Jesus tat es für uns, zu unserem Frieden und zu unserer Heilung. Jesaja sagt, dass wir dadurch erstens Frieden mit Gott bekommen können (durch die Versöhnung mit Gott) und zweitens auch Heilung. Der Friede Jesu am Kreuz, als er sich den Menschen auslieferte, erhielt den Kontakt zwischen Gott und den Menschen. Der Tod Jesu war das Zeichen der Gnade Gottes für die Menschen. Ein Richten Gottes der Bosheit der Menschen, als Jesus ungerecht verurteilt wurde, hätte ewige Verdammnis über alle Menschen gebracht. Leid verleitet zur Sünde. Liebe erträgt alles. Wir müssen das Geheimnis der Sünde verstehen: Leid verleitet zur Sünde und verursacht mehr Leid. Weil wir durch Die Sünde ein Defizit an Liebe haben, stecken wir in einem Teufelskreis der Sünde, der gebrochen gehört. Das tat Jesus am Kreuz für uns. Laut Bibel ist die Sünde die Ungerechtigkeit, die zur Gesetz- und Gottlosigkeit führt (siehe oben Wer Sünde tut, der tut auch Unrecht. Sünde ist das Unrecht" in 1. Johannes 3,4). Die Kraft der Sünde ist das, was wir in uns spüren und erleben, wenn wir z.b. von anderem Unrecht erfahren. Die Kraft der Sünde bewegt uns z.b. zornig zu werden, oder andere ungerechte Maßnahmen gegen die Ungerechtigkeit, die wir verspüren zu unternehmen. Diese Kraft ist zerstörerisch und verleitet zu sündigen Taten, die unser Leben kaputt machen. Das Gegenteil von der Sünde ist die Liebe, die alles erträgt, alles glaubt, alles hofft und alles duldet (1. Korinther 13,7). Weil Gott die Liebe ist, kann er nicht so handeln, wie wir uns vorstellen. Gott kam in Jesus als Mensch. Als Gott der Liebe hat Jesus sich den Menschen ausgeliefert, er hat das Unrecht mit Liebe und Geduld getragen, wie ein Lamm, das die Sünde der Welt trägt (Joh. 1,29). Sieg durch Ertragen des Übels. Petrus hat diese Dimension des Kreuzes verstanden und ermahnt die Christen, von Jesus zu lernen und auch die Kraft der Sünde zu besiegen, und nicht mehr mit Unrecht zu reagieren, wenn man Unrecht erfährt. Denn das ist Gnade, wenn jemand vor Gott um des Gewissens willen das Übel erträgt und leidet das Unrecht... Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet; der unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen (1. Petrus 2, 19-25). Jesus hat die Sünden der Menschen getragen. Er hat ihre Ungerechtigkeiten geduldig ertragen, ohne selbst Unrecht zu tun, und das bis zum Tod. Dadurch hat er die Sünde besiegt. Das ist, was uns Petrus lehrt: Denn wer im Fleisch gelitten hat, der hat mit der Sünde aufgehört. 3

Darum, weil nun Christus im Fleisch gelitten hat, so wappnet euch auch mit demselben Sinn (1.Petrus 4,1). Wir sollen wie Jesus in unserem Leben die Kraft der Sünde besiegen. Lies den ganzen ersten Brief von Petrus: Seine ganzen Anweisungen und seine praktischen Hinweise zielen dahin, dass wir wie Jesus unser Kreuz auch tragen sollen, um auch Satan und die Sünde zu besiegen. Aber zuvor brauchen wir Jesus und sein Leben als Vorbild; noch mehr: Wir benötigen, dass Jesus mit uns und in uns lebt. Jesus zeigt uns heute das Geheimnis des Sieges gegen die Sünde. Trotz Leid und Ungerechtigkeiten hat er keine Sünde getan: Er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt. Jesus reagiert nicht gegen das Unrecht, sondern wendet das Gesetz der Liebe an. Er bleibt ruhig und überlegt in seinen Worten. Er besiegt das Böse mit seiner Liebe. Die Kraft durch Glauben an Gott. Was war die Quelle der Kraft Jesu, um Leid und die Sünde zu besiegen? Petrus sagt uns: Er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet. Die Kraft Jesu, um ruhig zu bleiben und um nicht in Aufruhr gegen das Unrecht zu geraten, war sein unerschütterlicher Glaube an seinen Vater im Himmel, dass sein Vater ein gerechter Richter ist. Er hat Vertrauen in die Gerechtigkeit Gottes gesetzt. Er wusste, dass sein Vater nicht sofort eingreifen würde und konnte. Wie jeder Mensch auf dieser Erde hat Jesus diese Frage, die unsere Herzen oft quält: Gott, warum hast Du mich verlassen?. Er konnte vor lauter Schmerzen in seinem Körper nicht mehr die Gegenwart Gottes wahrnehmen. Die Schwachheit des menschlichen Körpers trennt uns vom Bewusstsein, dass Gott sehr wohl bei uns ist. Wenn wir nicht mehr die Gegenwart Gottes wahrnehmen können, müssen wir bewusst den Glauben einsetzen, der uns durch die schwierigen Umstände unseres Lebens tragen wird. Im Beispiel von Jesus, es war sein Glaube an das zukünftige Gericht Gottes, der ihm die Kraft gegeben hat, durchzuhalten und so die Sünde zu ertragen und zu besiegen. Jesus wusste, Gott wird Gerechtigkeit schaffen, zu seiner Zeit. Er wusste, Gott hat einen Tag vorbereitet, um Gerechtigkeit zu schaffen. Im Fall Jesu war es der dritte Tag, weil er gerecht gestorben war. Er wurde auferweckt und zum Herrn und König gemacht. Für uns, da wir gesündigt haben, wird es beim Endgericht sein, nach der Wiederkunft Jesu. Einige Fragen müssen noch geklärt werden. Heute müssen wir zuerst das Kreuz Jesu verstehen, damit wir erkennen können, was wir tun sollen. Das Geheimnis des Kreuzes. Warum hat sich Jesus der Bosheit der Menschen ausgeliefert? Warum hat Gott das zugelassen? Paulus hat das Geheimnis des Kreuzes erkannt. Er lehrt uns, wie wir unser Kreuz auch tragen sollen: Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr. Vielmehr, wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem (Römer 12,17-21). Das, was Paulus hier sagt, das hat Jesus am Kreuz gemacht. Er hat die Sünde überwunden und uns ein Beispiel gegeben. Er hat auf das Haupt Satans feurige Kohlen gesammelt und hat Gott 4

verherrlicht. Er hat seine Situation in Gottes Hand übergeben, im Glauben an das gerechte Gericht Gottes. Das Kreuz Jesu ist ein Skandal für die himmlische Welt, wo Gerechtigkeit wohnt und für uns, die wir heute Gottes Wesen erkennen wollen. Die Natur der Sünde und der Bosheit, die bis dato von Satan vertuscht war, wurde sichtbar gemacht. Das Ziel Jesu mit dem Kreuz: Die wahre Natur Satans aufdecken und seine Maske zerreißen. Gottes Ruf als Gott der Liebe und der Gerechtigkeit sollte wiederhergestellt werden. Alle auf Erden und im Universum sollen erkennen, dass Gott Liebe ist und dass sein Gesetz lebbar und gut ist. Denn erst wenn das für alle klar ist, wird er mit seinem Gericht anfangen können. Am Kreuz hat Jesus die erste Phase des Gerichtes vorbereitet: Satan wurde besiegt und entlarvt. Jesus hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht (Kolosser 2,15). Jesus ist unser siegreicher König. Er hat die Sünde überwunden und die Bosheit der Mächte und Gewalten unter Satans Anhänger aufgedeckt. Jesus hat bewiesen, dass Gott nicht für Leid und Tod in dieser Welt ist. Gott ist gerecht und liebt uns. Jesus will uns nun vom Bösen befreien. Er kann es tun, wenn wir an ihn glauben und seinen Sieg am Kreuz für uns in Anspruch nehmen. Jesus ist nicht an unserer Stelle von Gott bestraft worden. Wo lesen wir hier von Petrus oder von Paulus oder von Jesaja oder von Jesus selbst über diese Übertragung der Schuld der ganzen Menschheit auf Jesus am Kreuz? Es wird gepredigt, dass Jesus am Kreuz an unserer Stelle von Gott betraft worden ist, damit Gott uns die Schuld wegnehmen kann und uns als gerecht annehmen kann. Das ist eigentlich ein heidnischer Gedanke, den wir in vielen Religionen finden, wo es darum geht, dass Gott durch ein Opfer besänftigt werden muss, damit sein Zorn nicht auf den Menschen fällt. Aus diesem Grund muss ein Unschuldiger für die anderen büßen, für die Schuld der anderen zahlen und sein Leben opfern. Es ist für mich schrecklich, dass solche Gedanken auch ins Christentum hineingekommen sind. Heidentum hat sich im Christentum breit gemacht. Durch die protestantische Reformation wurde das Verständnis von Buße tun klar gestellt. Wir sollten diese Reformation fortsetzen und die Stellvertretung, d.h. das Konzept der Sühnung, der Tilgung der Schuld auch aus unserer Predigt wegschaffen. Es wird gelehrt: Der gerechte Jesus Christus hätte eine notwendige Strafe Gottes wegen der Schuld der sündigen Menschen auf sich genommen, und wäre anstelle der Menschen für die Sünde getötet worden. Ohne diese Strafe Jesu durch den Tod an unserer Stelle würde Gott uns nicht vergeben können. Diese Lehre bzw. diese Formulierung ist vom Heidentum beeinflusst, wo Menschen zur Milderung des Zornes eines Gottes geopfert wurden, und bringt ein falsches Bild von Gott und Seiner Liebe am Kreuz. Das Wort Gottes selbst betont, dass dieser Gedanke für Gott ein Gräuel wäre: Wer den Schuldigen gerecht spricht und den Gerechten schuldig, die sind beide dem Herrn ein Gräuel (Sprüche 17,15). Gott sagt ganz klar: Nur wer sündigt, der soll sterben. Der Sohn soll nicht tragen die Schuld des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Schuld des Sohnes, sondern der Gerechten soll die Gerechtigkeit zugerechnet werden; Auf dem Ungerechten soll die Ungerechtigkeit allein liegen (Hesekiel 18,20). Niemand soll die Schuld anstelle eines anderen tragen und an seiner Stelle bestraft werden, das ist ungerecht. Das geschah nicht am Kreuz. Und außerdem, zu sagen, dass Jesus der Gerechte von Gott an unserer Stelle bestraft wurde, das wäre ein Gräuel selbst für Gott. Gleichzeitig, zu predigen, dass Jesus den Sündern und den Schuldigen gerecht spricht, ist genauso eine Botschaft, die biblisch nicht haltbar ist. 5

Wir erkennen, dass wir einiges über den Tod Jesu und die Erlösung überdenken müssen. Was wir jetzt sagen können: Jesus hat nicht an meiner Stelle die Schuld getragen, sondern er hat die Sünde der Menschen gegen ihn geduldig ertragen und so für uns Satan besiegt. Dann sagt uns das Wort Gottes, dass Jesus mit seinem Leib auch unsere Schwachheit getragen hat. Wir denken da an die zweite Dimension des Kreuzes. Gott hat seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen gesandt und verdammte die Sünde im Fleisch (Römer 8,3). Paul sagt ganz klar: Gott hat nicht Jesus bestraft, sondern er hat den Leib der Sünde, das Leben in der Sünde und so die Sünde verdammt. 6