Zenkai Ichinyo(Die Einheit des Zen und der Gebote)

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Transkript:

Zenkai Ichinyo(Die Einheit des Zen und der Gebote) Rev. Kenshu Sugawara Aichi-Gakuin-Universität Im heutigen Sotoshu finden wir den Begriff der Einheit des Zen und der Gebote in Artikel 5 der Sotoshu-Verfassung. Dies ist die einzige Stelle in der Verfassung, an der der Grundsatz der Lehrsätze als wesentlicher Bestandteil der Lehre des Sotoshu erwähnt wird. Da sich die Bedeutung des Begriffs im Laufe der Zeiten gewandelt hat, will ich die Diskussion mit der Betrachtung seines Gebrauchs im Laufe mehrerer unterschiedlicher historischer Perioden beginnen. Die Klärung des Begriffes Zen und die Gebote Zunächst: Es gibt zwei zentrale Bedeutungen des Begriffs Zen und die Gebote, die im Sotoshu gebraucht werden: 1. Die von der Zen-Schule überlieferten Gebote, und 2. Zazen (Samadhi) und die Gebote. Der sich überschneidende Inhalt der beiden Bedeutungen hat zur heutigen Lehre der Einheit des Zen und der Gebote geführt. Die erste Bedeutung beruht auf einem Satz im von Dogen Zenji übermittelten kechimyaku (dem Stammbaum), das von seinen Dharma-Erben übernommen wurde. Torin Osho erklärte in der Vimalakirti-Halle auf dem Berg Tendai: Die Gebote des Bodhisattva sind die eine Große Angelegenheit (die eine große kausale Bedingung) unserer Schule. Am achtzehnten Tag des neuen Monats im ersten Jahr des Zeitalters des Großen Liedes von Hoyko sagte der frühere Abt Tendo Nyojo Osho: Die Gebote Buddhas sind die Große Angelegenheit unserer Schule. (Aus einem Postskriptum zum Jukakushinkaimyaku Die Überlieferung der Gebote, die Kakushin überreicht wurde, entdeckt im Archiv des Senpukuji-Tempels in der japanischen Präfektur Oita.) In diesen beiden Zitaten bezeichnet unsere Schule die Zen-Glaubensgemeinschaft, und sie bedeuten, dass die Gebote des Bodhisattva ebenso wie die Buddhas als die große, gewichtige Angelegenheit der Zen-Schule überliefert werden. Besonders in der frühen modernen Periode der japanischen Geschichte und in der Zeit danach formte diese Lehre die Doktrin des Übermittelns und Bewahrens der Sechzehn Gebote. Daraus entwickelte sich allmählich die Einsicht, dass Gebote und Überlieferung eins sind. Zen und die Gebote in der Auslegung durch die beiden Gründer

Zuerst möchte ich in den Schriften Dogen Zenjis den Kontext betrachten, in dem er den Begriff Zen und die Gebote gebrauchte. In der Schrift Bendowa (Über die Ausübung des Weges) betont Dogen Zenji Zazen als die richtige Übermittlung des Buddhadharma. Ebenso behandelt er die Beziehung zwischen Zazen und verschiedenen anderen Formen der Übung. Zazen darf nicht mit dem Samadhi oder dem Dhyana in den Sechs Paramitas oder den Drei Studien gleichgesetzt werden. (Bendowa) Anders ausgedrückt: Dogen Zenji verwirft die Vorstellung, dass, weil Samadhi zu den Sechs Paramitas und ebenso zu den drei Studien gehört, Zazen im Wesentlichen etwas sei, das parallel mit anderen Praktiken geübt wird, ebenso die Vorstellung, Zazen müsse ein Teil des Übungsverfahrens sein. Dogen Zenji sagt, dass Zazen nicht mit anderen Praktiken zu vergleichen ist. Lassen Sie uns, von dieser Position ausgehend, den folgenden Abschnitt betrachten: Wenn wir im Zazen sitzen, welche Regel wird nicht befolgt, welcher Verdienst nicht erlangt? (Shobogenzo Zuimonki, Kapitel 2) Übungen in einem Zen-Kloster müssen gemäß den Ordensregen erfolgen (shingi), das Wesentliche der Übung ist das Befolgen der Gebote und die Übung des Zazen, und die tatsächliche Form wird als shikantaza bezeichnet. Dogen Zenji sagt, dass keine Regel nicht befolgt wird, wenn ein Mensch im Zazen sitzt. Auch kümmert sich Zazen nicht um die Gebote, Samadhi oder Weisheit, vielmehr enthält es diese Drei Studien. (Zazen Yojinki,Vorkehrungen für Zazen) In Keizan Jokin Zenjis Vorkehrungen für Zazen heißt es, ebenso wie in Bendowa, dass Zazen nicht dasselbe ist wie das Studium des Samadhi, eines der Drei Studien. Vielmehr enthält Zazen die Drei Studien. Somit betont Keizan Zenji die absolute Natur des Zazen und erklärt, dass Zazen die Drei Studien einschließt. Daher nutzten die Beiden Gründer nicht den Begriff Zen und die Gebote. Jedoch erklärten sie, um die absolute und universelle Natur der Zen-Überlieferung und der Praxis des (shikantaza) zu betonen, dass die Gebote im Zazen enthalten sind. Gleichzeitig wird gesagt, dass die Gebote mit der Übermittlung der Erweckung der Buddhas und der Ahnen ebenso verbunden sind wie mit der Zen-Tradition. In Die Art der von den Buddha-Ahnen korrekt überlieferten Bodhisattva-Gebote sowie in im Kapitel Der Empfang der Gebote des Shobogenzo wird die Vorstellung der Korrekt überlieferten Gebote der Buddha-Vorfahren betont. Die Theorie des Zen und der Gebote während der Edo-Periode Am Anfang der Edo-Periode brachte Ingen Ryuki die Obaku-Zen-Schule von China nach Japan. Gleichzeitig wurde die Zeremonie des Empfangs der Gebote ebenfalls von China nach Japan gebracht, und sie wurde häufig von Obaku-Priestern ausgeführt. Auch im Sotoshu war die

Zeremonie des Empfangs der Gebote in der Vergangenheit ausgeführt worden, und sie wurde als Methode zur Unterrichtung des gemeinen Volks eingesetzt. Unter dem Einfluss der Zeremonie des Empfangs der Gebote der Obaku-Schule begannen die Sotoshu-Priester wieder, die von ihnen übermittelten Gebote genauer zu untersuchen. (Eine ausführlichere Darstellung findet sich in An Explanation of the One Mind Precepts of Shaolin ( Eine Erklärung der Ein-Geist-Gebote des Shaolin ) von Ranryo Esshu. Zu dieser Zeit schrieb Manzan Dohaku (1636-1715), Anführer der Bewegung zur Wiederherstellung der authentischen Art der Übermittlung des Sotoshu, in Das Geheimnis des Zen und der Gebote über Zen und die Gebote (Zenkaiketsu) und Ruhige Gespräche mit Besuchern (Taikyaku Kanwa). Jedoch beschränkte Manzan seine Erörterung des Zen und der Gebote auf die Wahrnehmung der von der Zen-Schule übermittelten Gebote, deren erste Bedeutung ich am Anfang dieses Artikels erwähnte. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sein Enkelschüler Banjin Dotan (1698-1775) zu denen gehörte, die über die zweite Bedeutung von Zen und den Geboten schrieben. In Zazen (Samadhi) und die Gebote. In The Principle Significance of Zen and the Precepts ( Die grundsätzliche Bedeutung von Zen und den Geboten Zenkai Hongi) und The Essence of Buddha-Ancestors Correctly Transmitted Zen Precepts ( Die Essenz der von den Buddha-Ahnen korrekt übermittelten Gebote - Busso Shoden Zenkaisho), betont er die folgende Lehre (in beiden Büchern gibt es sehr ähnliche Passagen): Von der Zeit der Entstehung der Sutren in Indien und deren Übersetzung an wurde das richtige Dharma vom Tathagata an Mahakashapa weitergegeben, und dann durch weitere 28 Generationen, bis es den Großmeister von Shaolin erreichte. Das Überlieferte wurde vorläufig die Schatzkammer des wahren Dharma-Auges (Shobogenzo) genannt, der wunderbare Geist des Nirwana. Man nennt dies auch die Große Angelegenheit von Ursache und Wirkung und die größte Angelegenheit aus der Zeit des Königs des leeren Weltalters. Und man nennt es auch Zen und die Gebote. So ist der Begriff Zen und Gebote entstanden (Aus dem Vorwort zu Zenkaisho). Banjin behauptet also, dass Tathagatas wahres Dharma das authentische Dharma vor der schriftlichen Niederlegung in Buchstaben und Wörtern war, das an Mahakashapa und durch achtundzwanzig Generationen indischer Meister und danach durch die folgenden Generationen der Meister in China weitergegeben wurde. Schließlich nannten diese Meister das übermittelte Dharma die Schatzkammer des wahren Dharma-Auges, den wundervollen Geist des Nirwana und die große Angelegenheit von Ursache und Wirkung. Dies aber ist, in Kurzform, das Wesentliche des Zazen, das von Buddhas und Ahnen übermittelte Dharma, das Zen und die Gebote genannt wurde, und beide zusammen wurden Zen und Gebote genannt. Im Regeltext heißt es, Empfangen ist Übermittlung, Übermittlung ist Erweckung; das bedeutet, dass die Erweckung zum Buddha-Geist das wahre Empfangen der Gebote genannt wird. (Bodhidharma, Der Ein-Geist-Regeltext)

In jener Zeit wurde die Theorie des Zen und der Gebote auch stark vom Ein-Geist-Regeltext beeinflusst. Dieser Text wurde vom Meister auf den Schüler mittels des kirigami übertragen. Jedoch findet sich der Ein-Geist-Regeltext in verschiedenen Büchern über die Theorie des Zen und der Gebote aus der Edo-Periode. Diesen Büchern zufolge besteht der einzigartige Ansatz zum Empfang der Gebote in der Erweckung, während die Lehre der Einheit der Erweckung zum Buddha-Geist und zum Sitzen im Zazen, die Vorstellung, dass die Gebote im Zen enthalten sind, allmählich entwickelt wurde. Dann führte dies, ausgehend von den Debatten während der Edo-Periode, zur Theorie der Einheit des Zen und der Gebote, die in der Meiji-Zeit und danach entstand. Die Theorie des Zen und der Gebote in der Meiji-Zeit und danach Am Anfang der Meiji-Zeit wollte die damalige Sotoshu die Regel-Zeremonie zur Verbreitung ihrer Lehre im gewöhnlichen Volk nutzen. Besondere Beachtung gilt dabei den 1876 erlassenen Verordnungen der Sotoshu-Lehrversammlungen sowie der Verkündung der ersten Sotoshu-Verfassung 1885. Die Bedeutung der Praxis und der Überprüfung für Laien in der Soto-Tradition wurde unter Aufsicht der Soto-Versammlung zur Aufrechterhaltung der Tradition (Soto Fushukai) zusammengestellt und herausgegeben, die aus der Verkündigung dieser Lehre entstanden war. Als die Soto-Versammlung zur Aufrechterhaltung der Tradition zur Soto-Versammlung wurde, wurde Die Bedeutung der Praxis und Überprüfung der Soto-Lehrversammlungen unter dem Namen Die Bedeutung von Praxis und Überprüfung (Shushogi) erneut herausgegeben; diese Ausgabe ist heute noch beim Sotoshu in Gebrauch. In diesem Zusammenhang betonte Seiran Ouchi (1845-1918), der starken Anteil an der Verfassung von Die Bedeutung der Praxis und der Überprüfung für Laien in der Soto-Tradition hatte, die Bedeutung des Empfangs der Gebote und der Verwirklichung des Buddhatums im dritten Kapitel ( Empfang der Gebote und Beitritt zur Gemeinschaft ) seines Kommentars zu Bedeutung der Praxis und der Überprüfung, überschrieben Vernehmen und Verstehen der Bedeutung der Praxis und der Überprüfung. Indem er einen Satz des Brahma Net Sutra zitierte, wenn empfindungsfähige Wesen die Gebote der Buddhas empfangen, der während einer Sotoshu-Regel-Zeremonie gesungen wird, erklärte er, dass jeder, der die übermittelten Sotoshu-Gebote empfängt, das Potenzial zum Beitritt zur Gemeinschaft der Buddhas haben könne, und etablierte diesen Satz als Schlüssel zur Verkündigung des Dharmas an das gemeine Volk. Auch kann man sagen, dass Seiran Zen und die Gebote im Sinne der ersten, von mir zu Anfang genannten Bedeutung interpretierte: die von der Zen-Schule übermittelten Gebote. Er lehrte mit Nachdruck die von der Sotoshu übermittelten Gebote, in denen dieser Satz aus dem Brahma Net Sutra hohe Wertschätzung genießt. Und er betonte die Wichtigkeit der zeremoniellen Form und der Etikette der Gebote. Die Bedeutung der Praxis und Überprüfung war anfangs ein für die Unterrichtung und Befreiung des gemeinen Volks herausgegebenes Sutra. Über ihren Stellenwert im Vergleich zu anderen Lehren schrieb Takitani Takushu Zenji, der Abt von Eiheiji und einer der Herausgeber der

Bedeutung der Praxis und der Überprüfung, einen Kommentar zu dieser Sutra mit dem Titel Ein Begleiter zur Bedeutung der Praxis und der Überprüfung (Shushogi Sentei). Er beginnt mit der Behauptung, die Bedeutung der Praxis und der Überprüfung sei ein Sutra, das für vielerlei Buddhisten Seelenfrieden gestiftet habe: Mönche und Nonnen, männliche und weibliche Laien. Manche hielten diese Behauptung für problematisch, weil Zazen, die Große Angelegenheit für Mönche und Nonnen, in der Bedeutung der Praxis und der Überprüfung nicht erwähnt wurde. 1905, einige Jahre nach dem Tod von Takitani Zenji, erschien in der Zeitschrift Wayushi unter dem Pseudonym Kyohaku (wörtlich übersetzt: abwesend weiß ) ein Beitrag mit dem Titel: Über die Bedeutung von Praxis und Überprüfung, der viel Beachtung fand. Der Autor behauptete, die Theorie der Rettung oder Befreiung jenes Zeitalters sei ein einziges Durcheinander wegen der Fragen und Probleme der Interpretation von Die Bedeutung der Praxis und der Überprüfung. Der Autor stellte die Frage, was wichtiger sei, Zazen oder der Empfang der Gebote? Als Antwort auf diese Verwirrung lehrten die damals tonangebenden Priester der Sotoshu aufgrund der aus der Debatte der Edo-Zeit hervorgegangenen Doktrin die Einheit von Zazen und Geboten. Die Debatte der Edo-Zeit beschäftigte sich mit den von der Zen-Schule übermittelten Geboten. In der Folge lehrten die Priester des frühen 20. Jahrhunderts, dass Zen und die Gebote eins seien, weil die Gebote die eine Große Angelegenheit von Ursache und Bedingung seien. Dennoch drehte sich diese Debatte der Meiji-Zeit um den Schutz der damals bereits etablierten Bedeutung der Praxis und der Überprüfung. In der Folge führte dies zur auf den Kopf gestellten Theorie der Einheit des Zen und der Gebote, die das Zen betonte, indem sie es mit der Betonung des Empfangs der Gebote verband. Angesichts dieser Debatte wurde die Sotoshu gedrängt, Die Bedeutung der Praxis und der Überprüfung in der Sotoshu-Verfassung, die im späteren Meiji-Zeitalter durch Taisho Era revidiert worden war, als Grundlage für die Vermittlung der Lehre an die Laienschaft zu akzeptieren. Auch wurden die vier Prinzipien der Reue und der Beseitigung schlechten Kharmas, des Empfangs der Gebote und des Beitritts zur Gemeinschaft, des Ablegens des Gebotes zum Wohl aller Wesen und des Praktizierens des Buddhismus und des Vergütens der Segen zusammen mit der Einheit des Zen und der Gebote erstmals 1941 bei der Revision in die Sotoshu-Verfassung aufgenommen. Diese Lehre hat bis heute Gültigkeit. Ursprünglich in Japanisch geschrieben von Rev. Kenshu Sugawara Ins Englische übersetzt von Rev. Issho Fujita und Rev. Daigaku Rumme Unter Mitwirkung von Rev. Tonen O'Connor und Rev. Zuiko Redding