Ich bin getauft. Wort zum Tage im DeutschlandRadio Berlin

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Transkript:

Ich bin getauft Wort zum Tage im DeutschlandRadio Berlin vom 9. 14.08.2004 von Pastor Thomas Wulf, Paderborn Montag, 9. August 2004: eingetaucht in die Liebe Gottes Sigrid, so hieß die Jugendliche, die auch zu unserem Bibelkreis gehörte, der sich wöchentlich traf um gemeinsam den Glauben zu leben. Sie war damals so alt wie ich, wohl 18 Jahre. An einem Osterfest haben wir dann gemeinsam ihre Taufe gefeiert. Das war nicht nur für sie, sondern für uns alle, die wir als Säuglinge getauft worden waren, etwas Besonderes. Ganz Ähnliches durfte ich vor einigen Wochen erleben, als unser Paderborner Bischof all die zu einem Tag der Begegnung eingeladen hatte, die im vergangenen Jahr als Erwachsene getauft worden waren. Neugetaufte Frauen und Männer unterschiedlichen Alters. Sie berichteten von ihrer Lebensgeschichte, ihrer Begegnung mit dem Glauben und was die Taufe für sie bedeutet. Viele Christen werden nicht so viel von ihrer Taufe berichten können. Die meisten wurden in einem Alter getauft, in dem wir weder etwas davon verstehen noch unseren eigenen Willen ausdrücken konnten. Die Taufe ist gehüllt in den Nebel der frühen Kindheit. Nur indirekt wissen wir davon: Man hat uns gesagt, dass wir getauft sind, vielleicht hat man uns das Taufbecken gezeigt, oder es gibt Fotos vom Fest. Viele werden ihren Tauftag nicht auf Anhieb nennen können! Und doch ist die Taufe für Christen der Ursprung unseres Lebens mit Gott, die Eintrittstür zur Kirche, das Sakrament auf dem alles andere gründet. Was an der Säuglingstaufe deutlich wird: Die Taufe ist ein Geschenk! Ich kann mir das göttliche Leben nicht verdienen, nicht selber beschaffen, ich werde eingetaucht in die Liebe Gottes. Die Gnade der Taufe wird mir von Christus gegeben gratis.

Ob ich meinen Tauftag weiß, ob es Fotos davon gibt oder andere Erinnerungen, all dies ist nicht das Entscheidende. Wichtiger ist es, heute aus diesem großen Geschenk zu leben. Dass mir bewusst ist, ich bin eingetaucht in die Liebe Gottes, ich bin und bleibe sein Kind. Vater, ich danke dir heute für meine Taufe! Dienstag, 10.08.2004 gesegnet sein In der Gemeinde, in der ich Pastor bin, gehört es mit zu den schönsten Aufgaben, zum Ende des Familiengottesdienstes am Sonntag die Kinder zu segnen. Sie kommen meist freudestrahlend zum Altar und bekommen ein kleines Kreuzzeichen auf die Stirn gezeichnet. Es hat mich beeindruckt, als beim Abschlussgottesdienst des ökumenischen Kirchentages, in Berlin im vergangen Jahr, Jugendliche und Erwachsene dies auch getan haben. Es gingen kleine Wasserschälchen herum, und alle Teilnehmer des Gottesdienstes haben sich gegenseitig den Segen zugesprochen und mit dem Wasser ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet. In der katholischen Kirche geschieht dies zum ersten Mal bei der Taufe. Der Priester, die Eltern und Paten segnen den Täufling, so wie es von Jesus im Evangelium nach Markus berichtet wird: Er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie. (Mk 10,16). Und schon im Alten Testament hat Gott zu Abraham gesagt: Ich will dich segnen und du wirst ein Segen sein. (Gen 12,2) Das lateinische Wort für Segen heißt benedicere. Wörtlich können wir bene mit gut übersetzen. Italien-Reisende wissen, dass dicere sagen oder sprechen heißt. Diese Übersetzung kann helfen noch besser zu verstehen, was segnen meint: Einem das Gute sagen! Ich möchte es noch ergänzen: Das Gute beim anderen in den Blick bekommen, das Gute im anderen stark machen.

So kann heute einer für den anderen ein Segen sein, - wenn er das Gute im anderen sieht, - das Gute im anderen stark macht, - und ihm Gutes sagt. Vertrauten Menschen darf ich diesen Segen spürbar werden lassen durch das Kreuzzeichen auf der Stirn, durch das Auflegen der Hand oder ein anderes Zeichen der Nähe. Von Gott gesegnet kann ich ein Segen sein für andere. Mittwoch, 11.08.2004 mit allen Wassern gewaschen Der ist mit allen Wassern gewaschen! Vielleicht haben sie selbst schon einmal jemanden mit dieser Redewendung umschrieben, oder andere haben es von ihnen gesagt. Der ist mit allen Wassern gewaschen. Wenn man diesen Satz gesagt bekommt, dann kann man sich nicht sicher sein, ob es sich um ein Kompliment oder um eine Abfuhr handelt. Denn zum einen bedeutet es: sich in jeder Lage zurechtzufinden, es bezeichnet Menschen die clever und nicht kleinzukriegen sind. Auf der anderen Seite schwingt aber auch so etwas mit wie: ein wenig durchtrieben zu sein und sich auch auf Kosten anderer durchsetzen zu können. Christen sind mit dem Wasser der Taufe gewaschen, mit dem Wasser des Gottesgeistes und das soll sich auch in ihrem Leben zeigen. Schon im Alten Testament spricht Gott durch den Propheten Ezechiel: Ich gieße reines Wasser über euch aus, damit ihr rein werdet. Gott möchte aus jedem von uns einen Menschen reinsten Wassers machen, klar, unverfälscht, ungetrübt! Und weiter schreibt der Prophet Ezechiel: Ich schenke euch ein neues Herz. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz aus Fleisch. Ein Herz, wie Gott es uns schenkt, das fühlen und lieben kann, das geben kann ohne zu berechnen, das feinfühlig bleibt für die Menschen in seiner Umgebung! Man kann einwenden, dass scheinbar doch die besser durch die Welt kommen, die mit allen Wassern gewaschen sind. Hier und da mag das stimmen, aber ich persönlich habe solche Menschen nicht gerne in meiner nächsten Nähe, bei denen

man den Eindruck hat, ständig vor ihnen auf der Hut sein zu müssen. Als Freunde sind mir Menschen lieber, die nicht mit allen Wassern gewaschen sind, die unvollkommen sind, die nicht aalglatt daherkommen, sondern auch einmal unbeholfen wirken dürfen, die aber echt sind und ein Herz aus Fleisch und nicht aus Stein haben. Wenn ich so bin, vielleicht kann ich dann einigen nicht das Wasser reichen aber das brauche ich auch nicht. Donnerstag, 12.08.2004 neues Leben jeden Tag In der Mitte der Nacht liegt der Anfang eines neuen Tages. So heißt es in einem neueren Kirchenlied, welches nicht nur den naturgegebenen Wechsel von Tag und Nacht beschreibt, sondern es möchte etwas ausdrücken von der österliche Botschaft des christlichen Glaubens. Jesus hat die Nacht des Todes besiegt und uns neues Leben geschenkt. Die Dunkelheit muß den ersten Sonnenstrahlen weichen - das tägliche Osterfest an jedem neuen Morgen. Durch die Taufe sind Christen mit hinein genommen in den Rhythmus von Sterben und neuem Leben. Der Apostel Paulus sagt: Wir müssen mit Christus sterben, um mit Christus aufzuerstehen. Frère Roger, der über 90jährige Gründer der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé in Frankreich, in dessen Augen, Worten und Gebeten immer etwas vom neuen Leben der Taufe aufstrahlt, er schreibt dazu: Du fragst mich, wo die Quelle, die Freude der Hoffnung liegt. Ich möchte dir antworten: Deine ganze Vergangenheit, ja selbst der gerade durchlebte Augenblick ist schon begraben, mit Christus untergetaucht in das Wasser deiner Taufe. Nicht zurückblicken, das ist Teil der christlichen Freiheit, der Freiheit voranzueilen. So Roger Schütz, und er fährt fort: Verzichte darauf zurückzublicken. Wenn dir deine Phantasie das zerstörerische Bild der Vergangenheit vorhält, wisse: Für Gott zählt das nicht mehr, und zwar vor allem dank der Taufe und dank des Bußsakramentes, das die erste Gnade der Reinigung in uns erneuert, so schreibt er. Das in der Taufe geschenkte Leben gibt die Kraft, meine Vergangenheit zu begraben und den Blick nach vorn zu richten. So möchte ich in diesen Tag gehen. In jedem

Augenblick mit Christus auferstehn, so kann auch ein Donnerstag im August für mich ein Ostern werden. Freitag, 13.08.2004 in die Tiefe gehen Viele möchten hoch hinaus, sind am liebsten obenauf möchten Spitzenreiter und Spitzenverdiener sein. Oben das heißt Erfolg, Macht, oder wie wir es mit einem englischen Wort sagen: high-life. Doch ist das das Leben? Viele wissen aus eigenen Erfahrungen: Es ist kein reines Honigschlecken, oft ein mühsames Sich- Abrackern mit all den alltäglichen Sorgen und Nöten. Jesus ist über diese Wirklichkeit des Lebens nicht hinweggeschwebt. high-life das war ihm fremd, denn er hat sich weder das Leben noch das Sterben leicht gemacht. Er ließ das Unterste nicht unerledigt. Er war denen nahe, die am Boden sind. Nicht high-life sondern ein Leben mit Tiefendimension. Bis in die Tiefe des Grabes ist er für uns gegangen. So tief hat er angesetzt, um den Tod auszuhebeln. In der Taufe sind wir Christen mit in dieses Leben hineingenommen worden. Taufe kommt von tief, tief ins Wasser eintauchen, in die Tiefe gehen. Das ist der Weg Jesu, mit dem wir verbunden sind. Der Apostel Paulus schreibt Wir wurden mit Christus begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben. Es mag sein, dass dieser Tag kein high-life bringt, kein hohes-leichtes Leben, wie wir es gerne hätten, aber vielleicht gibt es intensive Momente, die uns von der Oberfläche in die Tiefe führen, nicht um uns in ihr zu verlieren, sondern die Erfahrung zu machen, dass dort, wo manches schwer wird, ich keine Entwicklung, keine Lösung und keinen Erfolg sehe, dass gerade dort Gott ganz Neues aus der Taufe heben kann.