EnEV DIN 4108 Bauregelliste A Teil 1

Ähnliche Dokumente
Publikation des LIW Rosenheim. Einfluss von unterschiedlichen Sprossenkonstruktionen auf den Wärmedurchgang von Fenstern

Was ändert sich bei Fensterrahmen und -profilen?

Warme Kante für Fenster und Fassade

Die GAYKO-Produktphilosophie

F&E Projekt Warme Kante

Auftraggeber: Stelzer Alutechnik GmbH Danziger Str Gammertingen. Bauvorhaben/Kunde/Projekt: Integralfenster HA-Multiframe Integral 2020

Bauphysikalische Anforderungen an Tore

Bewertung und Grenzen der Mess- und Berechnungsergebnisse

Auftraggeber: Fieger Lamellenfenster GmbH Auf der Aue Birkenau i. Odw. Bauvorhaben/Kunde/Projekt: Lamellenfenster FLW40 ungedämmt

Auftraggeber: Stelzer Alutechnik GmbH Danziger Str Gammertingen

Gegenstand: Hebe-Schiebetür-Profile WF-VARIO LUX-HST i-passiv aus Holz-Aluminium mit Purenit Dreifach-Isolierglas, SwisspacerV-Randverbund

Wärmebrückenkatalog für illbruck Vorwandmontage-System

Ausschreibungstexte der UNIGLAS

Ausschreibungstexte der UNIGLAS

Warme Sprosse Was bringt die überarbeitete EN

Gegenstand: Opake Haustür mit verglastem Seitenteil aus Holz mit gedämmter Vorsatzschale zur wärmetechnischen Verbesserung

Auftraggeber: Südtirol Fenster GmbH Industriezone Gais Italien. Bauvorhaben/Projekt: --

Ausschreibungstexte der UNIGLAS

Projekt: Isothermendarstellung:

BF-Information 007 / Änderungsindex 0 - März U w -Wert Berechnung von Sprossenfenstern

Ausschreibungstexte der UNIGLAS

Nachweis Energieeinsparung und Wärmeschutz

Auftraggeber: Stelzer Alutechnik GmbH Danziger Str Gammertingen. Bauvorhaben/Kunde: ---

Übertragungsregeln für den Wärmeschutz bei Fenstern

Validierungsbericht. Nr Erstelldatum 5. November Sepp-Heindl-Str Rosenheim

Gegenstand: Holz Multiframe Integral AVS mit Compacfoam-Dämmung Holz Multiframe Integral AVS mit Compacfoam-Dämmung mit Zusatzdämmung im Blendrahmen

gemäß Produktnorm EN

Nachweis des Wärmedurchgangskoeffizienten

U g -Wertetabellen nach DIN EN 673

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) Neubau Unterrichtsgebäude Technische Qualität Technische Ausführung Wärme- und Tauwasserschutz

DIN , Ausgabe: Flachglas im Bauwesen; Glaskanten; Begriff, Kantenformen und Ausführung

PRESSEINFORMATION Änderungen beim U-Wert von Vorhangfassaden

Änderungen beim U-Wert von Vorhangfassaden

Sommer Informatik GmbH

Neubauten Thermischer Komfort und sommerlicher Wärmeschutz. Thermischer Komfort. Referentin: B.Sc. Theresa Hecking GMW-Ingenieurbüro GmbH

Die EU-BauPVO und die. Tücken der CE-Kennzeichnung am Fallbeispiel Fenster ETA. Dipl.-Ing. Dirk Bastert. TÜV SÜD Industrie Service GmbH Essen

Mehrscheiben-Isolierglas

WÄRMEDÄMMUNG AM FENSTER

U g -Wertetabellen nach DIN EN 673

Nachweis Wärmedurchgangskoeffizient

Gutachtliche Stellungnahme /1 vom 17. April 2007

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) Büro- und Verwaltungsgebäude. Technische Qualität Technische Ausführung Wärme- und Tauwasserschutz

Gutachtliche Stellungnahme

Neues Beiblatt 2 zu DIN 4108

U-Wert - Wärmedurchgangskoeffizient

Bauphysik in der Praxis

DIBt. Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung /15. Z vom: 5. August 2016

EnEV Auswirkungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) auf Fenster, Türen, Fassaden und Verglasungen in Nichtwohngebäuden Seite 1 von 6

Bundesverband Flachglas Großhandel Isolierglasherstellung Veredlung e.v. U g -Werte-Tabellen nach DIN EN 673. Flachglasbranche.

Nachweis Wärmedurchgangskoeffizient

Nachweis Wärmedurchgangskoeffizient

Prüfbericht Nr

Brandschutzprüfungen und -klassifizierungen in Europa

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) Neubau Laborgebäude Technische Qualität Technische Ausführung Wärme- und Tauwasserschutz

Nachweis Wärmedurchgangskoeffizient

Gutachtliche Stellungnahme /3 vom 20. März 2006

Publikation ift Rosenheim

Auswirkungen der EnEV auf Türen und Tore

Nachweis Energieeinsparung und Wärmeschutz

Streitfrage: Wie brennbar dürfen Fenster und Fassaden sein?

Nachweis Zeitstandverhalten Mehrscheiben Isolierglas nach DIN EN

LLC "AluminTechno" Minsk area, Minsk region, FEZ "Minsk" Selitskogo Str. 21, 211

Gutachtliche Stellungnahme /2 vom 20. März 2006

Akkreditierungsumfang der Prüfstelle (ISO/IEC 17025) Labor für Bauphysik, Technische Universität Graz / (Ident.Nr.: 0152)

EnEV-Praxis EnEV-Novelle leicht und verständlich dargestellt

Nachweis Zeitstandverhalten Mehrscheiben Isolierglas nach DIN EN

Moderne Funktionsgläser im Fenster- und Fassadenbau

Schüco Produktleistungspass Kunststoff Fenster- und Türensysteme

Nachweis Wärmedurchgangskoeffizient

Nachweis Zeitstandverhalten Mehrscheiben Isolierglas nach DIN EN und DIN EN

Leitfaden zur CE-Kennzeichnung

Schalldämmung von Glas in Fenstern und Fassaden Übertragung von Laborwerten auf konkrete Situationen am Bau und Praxishinweise zur Planung

Nachweis Energieeinsparung und Wärmeschutz

Akkreditierungsumfang der Prüfstelle (EN ISO/IEC 17025:2005) Technische Universität Graz Labor für Bauphysik / (Ident.Nr.: 0152)

EN ISO geht ins Formal Vote

Nachweis Energieeinsparung und Wärmeschutz

Nachweis Energieeinsparung und Wärmeschutz

Nachweis Zeitstandverhalten Mehrscheiben Isolierglas nach DIN EN

Studie EnEV 2002 BRUCK ZUM GLÜCK GIBT S. Ein typisches Einfamilienwohnhaus nach der Energieeinsparverordnung EnEV

Nachweis Zeitstandverhalten Mehrscheiben Isolierglas nach DIN EN

Weiterführende Informationen. 5. DIN EN (Februar 2001) Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden

Nachweis Energieeinsparung und Wärmeschutz

Sonnenschutz einfach geplant

Nachweis Energieeinsparung und Wärmeschutz

Berechnungsprogramm Berechnungshilfe zur Erstellung von Produktdatenblättern.xls (Änderungsindex 3) vom

Leichte Isoliergläser Möglichkeiten & Grenzen

Irrweg oder Innovation Thesen zum vernünftigen Umgang mit der U-Wert-Olympiade

Mehrscheiben Isolierglas, gasgefüllt Eurotherm IGS. Aluminium-Abstandhalter, Fa. Eclipse Global Pvt.

Leichtbaurollladenkasten Typ: MS 24 NE Plus

Nachweis längenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient

Zusammenfassender Prüfbericht und Stellungnahme

Prüfung von Mehrscheiben - Isolierglas Erstprüfung werkseigene Produktionskontrolle CE Kennzeichnung

Nachweis Energieeinsparung und Wärmeschutz

Kunststoff-Fenster BRILLANT

Schalldämmung von Fenstern ohne SF 6 -gefüllte Verglasungen

Sommerlicher Wärmeschutz ungelöst?

EnEV-Praxis 2009 Wohnbau

Nachweis Energieeinsparung und Wärmeschutz

Rechenverfahren. DGfM. Schallschutz. SA2 Rechenverfahren Seite 1/7. Kennzeichnung und Bewertung der Luftschalldämmung

der physikalischen Eigenschaften Randverbund von Mehrscheiben-Isolierglas nach DIN EN

Transkript:

Dipl. Phys. Norbert Sack ift Rosenheim - Institut für Fenstertechnik e.v. EnEV DIN 4108 Bauregelliste A Teil 1 Wie schaut die Zukunft für Fenster, Fassaden und Verglasungen aus? Zeitlicher Ablauf Das Bundeskabinett hat am 26. September 2001 den Änderungen des Bundesrates zur Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden (Energieeinsparverordnung - EnEV) zugestimmt. Die Energieeinsparverordnung wurde nunmehr im Bundesgesetzblatt am 21. November 2001 verkündet und wird zum 1. Februar 2002 in Kraft treten. Die EnEV beruht hinsichtlich des Berechnungsverfahrens auf den entsprechenden europäischen Normen, beispielsweise auf EN 832 [1]. Dies bedeutet, dass auch die Eingangskennwerte der wärme- und energietechnischen Kenngrößen von Fenstern nach europäischen Normen zu ermitteln sind. Aufgrund der Verweise in der EnEV ist eine Umstellung von DIN 4108-4 [2] sowie der Bauregelliste auf die europäischen Normen erforderlich. Nach momentanem Sachstand ist mit folgendem zeitlichen Ablauf zu rechnen: 2001 2002 Oktober November Dezember Januar Februar Mai DIN 4108-4 neu Beratung und Besprechung Übergangsregelung Besprechung Änderung Bauregelliste Veröffentlichung der EnEV im Bundesgesetz - blatt EnEV tritt in Kraft DIN V 4108-4 als Blaudruck Erscheinen der überarbeiteten Bauregelliste Seite 1 von 13

Bestimmung der Bemessungswerte Die Bestimmung der erforderlichen Kennwerte ergibt sich durch eine engen Zusammenhang zwischen EnEV, DIN 4108-4 und der Bauregelliste. Die EnEV benötigt zur Berechnung des Heizenergiebedarfs die Bemessungswerte der energetischen Kenngrößen von Fenstern, Verglasungen, Türen etc. wie beispielsweise den Wärmedurchgangskoeffizienten U. Die Ermittlung dieser Bemessungswerte wird über die momentan in der Überarbeitung befindlichen DIN 4108-4 erfolgen. Anhand von Bonus/Malus- Faktoren, die auf die Nennwerte der Kenndaten in Abhängigkeit des Konformitätsbescheinigungsverfahrens zugeschlagen werden, werden die Bemessungswerte im Bereich von Fenstern und Fenstertüren hergeleitet. DIN V 4108-4 regelt neben den Bemessungswerten für Fenster, Türen und Verglasungen, auch die Werte für Mauerwerk, Dämmstoffe und andere Baustoffe. Die in der Überarbeitung befindliche neue Bauregelliste und die neue Vornorm DIN V 4108-4 verweisen im Wesentlichen auf entsprechende europäische Messnormen, nach denen die Produktkennwerte zu ermitteln sind. Der Zusammenhang zwischen EnEV DIN V 4108-4 Bauregelliste ist in nachfolgendem Diagramm nochmals dargestellt. EnEV Ermittlung des Heizenergiebedarfs Fordert Bemessungswerte z. B. U w,bw DIN V 4108-4 Ermittlung der Bemessungswerte U,BW für EnEV anhand der Nennwerte der Produkteigenschaften Bauregelliste A Teil 1 Verweist und definiert u.a. Verfahren zur Ermittlung der Nennwerte der Produkte z. B. des Wärmedurchgangskoeffizienten EN Prüf- / Messnormen Ermittlung der Nennwerte der Produkte z.b. des Wärmedurchgangskoeffizienten Seite 2 von 13

Entwurf der Vornorm DIN V 4108-4 Aufgrund der Umstellung auf europäische Prüfnormen bedarf auch die für den Fenster- und Fassadenbau sehr wichtige DIN 4108-4 (Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden Wärme- und feuchteschutztechnische Kennwerte) einer Überarbeitung. Deshalb wird momentan die Vornorm DIN V 4108-4 erarbeitet. In den vergangen Monaten gab es hierzu intensive Diskussionen im zugehörigen Ausschuss in dem u. a. der Verband der Fenster und Fassadenhersteller e.v. (VFF), der Bundesverband Flachglas (BF) sowie das ift Rosenheim mitarbeiteten. In diesem Abschnitt wird der Sachstand des vom zuständigen Normenausschuss verabschiedeten Dokuments beschrieben. Ziel der neuen DIN V 4108-4 ist die Ermittlung von sogenannten Bemessungswerten anhand von Produkt Nennwerten. Glas Der Nennwert des Wärmedurchgangskoeffizienten U g kann anhand folgender Regeln bestimmt werden: Berechnung Der Wärmedurchgangskoeffizient U g ist nach DIN EN 673 [3] zu berechnen. Dazu ist das Emissionsvermögen ε n der Infrarot-Reflexionsschichten zu ermitteln und festzulegen. Der Wärmedurchgangskoeffizient des Isolierglases ist für den zugrundegelegten Scheibenzwischenraum und gegebenenfalls für den vom Hersteller angestrebten Gasfüllgrad (Sollwert des Gasvolumenanteils) zu berechnen. Messung An den Probekörpern von gasgefüllten Isoliergläsern sind zunächst die Gaszusammensetzung und der Gasfüllgrad im Scheibenzwischenraum mittels Gasanalyse zu bestimmen. An den gasgefüllten oder luftgefüllten Probekörpern ist der Wärmedurchgangskoeffizient durch Messung nach DIN EN 674 zu bestimmen. Nach Spülung der Scheibenzwischenräume der Probekörper mit Luft ist an den luftgefüllten Probekörpern der Wärmedurchgangskoeffizient durch Messung nach DIN EN 674 zu bestimmen. Die Gerade zwischen den Messwerten im gasgefüllten und im luftgefüllten Zustand kennzeichnet den Einfluss der Gasfüllung auf den Wärmedurchgangskoeffizienten des Isolierglases. Der Nennwert U g des Wärmedurchgangskoeffizienten des gasgefüllten Isolierglases ist für den vom Hersteller Seite 3 von 13

angestrebten Gasfüllgrad festzulegen durch:lineare Interpolation des zum angestrebten Gasfüllgrad (Sollwert des Gasvolumenanteils) gehörigen Wertes zwischen den Messwerten im gasgefüllten und im luftgefüllten Zustand. Rundung auf eine Dezimalstelle Rahmen Die Ermittlung des Nennwertes U f des Wärmedurchgangskoeffizienten des Rahmens erfolgt nach der Bauregelliste. Die Zuordnung zu einem Bemessungswert U f,bw wird durch Tabelle 7 in DIN V 4108-4 geregelt. Tabelle 1 Tabelle 7 in DIN V 4108-4 Zuordnung der U f -Werte von Einzelprofilen zu einem U f,bw -Bemessungswert für Rahmen U f -Wert für Einzelprofile U f,bw -Bemessungswert [W/(m² K)] < 0,9 0,8 0,9 < 1,1 1,0 1,1 < 1,3 1,2 1,3 < 1,6 1,4 1,6 < 2,0 1,8 2,0 < 2,4 2,2 2,4 < 2,8 2,6 2,8 < 3,2 3,0 3,2 < 3,6 3,4 3,6 < 4,0 3,8 4,0 7,0 Fenster Der Bemessungswert des Wärmedurchgangskoeffizienten für Fenster und Fenstertüren sowie Dachflächenfenster ist zu bestimmen durch Hinzufügen eines Korrekturwertes U w nach Tabelle 8 in DIN 4108-4 auf den Nennwert U w. Der Bemessungswert U w,bw des Wärmedurchgangskoeffizienten ist zu ermitteln nach Gleichung (1): U w,bw = U w + Σ U w (1) Seite 4 von 13

Anmerkung 1: In den Berechnungsnormen und Nachweisen für den baulichen Wärmeschutz und die Energie-Einsparung im Hochbau wird der Index BW (für Bemessungswerte) nicht verwendet. Der Nennwert des Wärmedurchgangskoeffizienten für Fenster und Fenstertüren (U w ) ist in der Regel (siehe hierzu Anmerkung 2) mit der Standardgröße 1,23 m 1,48 m zu bestimmen durch: Tabellenwert: Ermittlung durch Tabellenwerte aus den Normen DIN EN ISO 10077-1 : 2000-11, Tabelle F.1 [7] oder DIN V 4108-4, Tabelle 6 Berechnung: nach DIN EN ISO 10077-1 und gegebenenfalls in Verbindung mit E DIN EN ISO 10077-2 [8] Messung: nach DIN EN ISO 12567-1 [10]. Anmerkung 2: Die Berechnung kann auch abweichend von der Standardgröße mit tatsächlichen Abmessungen durchgeführt werden, z. B. für einen konkreten Objektnachweis. Der Nennwert des Wärmedurchgangskoeffizienten für Dachflächenfenster (U w ) ist in der Regel mit der Standardgröße (1,23 m 1,48 m) ± 20% zu bestimmen durch: Messung nach E DIN EN ISO 12567-2 [11]. Das in Prüfzeugnissen nach DIN EN ISO 12567-1 angegebene Messergebnis U st oder das in Prüfzeugnissen nach E DIN EN ISO 12567-2 angegebene Messergebnis U m entspricht dem zu verwendenden Nennwert U w. Bei nichttransparenten Ausfachungen sind die längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten Ψ E DIN EN 13947 [12] zu entnehmen. Seite 5 von 13

Tabelle 2 Tabelle 8 in DIN 4108-4- Korrekturwerte U w zur Berechnung der Bemessungswerte U w,bw Bezeichnung des Korrekturwertes Glasbeiwert Korrektur für wärmetechnisch verbesserten Randverbund Korrekturwert U w [W/(m²K)] Grundlage + 0,1 Bei Verwendung einer Verglasung ohne Überwachung nach Anhang B in DIN 4108-4 ± 0,0 Bei Verwendung einer Verglasung mit Überwachung nach Anhang B in DIN 4108-4 - 0,1 Randverbund erfüllt die Anforderung nach Anhang C in DIN 4108-4 des Glases a ± 0,0 Randverbund erfüllt die Anforderung nach Anhang C in DIN 410-4 nicht Korrekturen für Sprossen a,b aufgesetzte Sprossen Sprossen im Scheibenzwischenraum (einfaches Sprossenkreuz) Sprossen im Scheibenzwischenraum (mehrfache Sprossenkreuze) Glasteilende Sprossen ± 0,0 + 0,1 + 0,2 + 0,3 Abweichungen in den Berechnungsannahmen und bei der Messung a Korrektur entfällt, wenn bereits bei Berechnung oder Messung berücksichtigt b Eine detaillierte Untersuchung zum Einfluss von Sprossenkonstruktionen auf den U-Wert von Fenstern ist in [15] angegeben. Anmerkung: Da die Produktnorm für Verglasungen noch nicht existiert, wird aller Voraussicht das System ÜZ für Mehrscheiben-Isolierglas entsprechend nach 11.6 und 11.7 der Bauregelliste national bestehen bleiben. Da im Konformitätsnachweis ÜZ eine Fremdüberwachung vorgeschrieben ist, entfällt bis zur Einführung des CE-Zeichens für MIG der Zuschlag U w = 0,1 W/(m 2 K) in der Praxis. Bauregelliste A Teil 1 Die Bauregelliste beschreibt die Ermittlung der Nennwerte der wärmetechnischen Kenngrößen für unterschiedlichen Produkte wie Glas, Rahmen und Fenster. Diese dienen als Eingangskenngröße in das Verfahren der DIN V 4108-4. Da für die Produkte Fenster und Isolierglas die europäischen Seite 6 von 13

Produktnormen noch nicht fertiggestellt sind, werden diese Produkte nach wie vor in die Bauregelliste A Teil 1 eingestuft, so dass ein entsprechender Übereinstimmungsnachweis und eine Kennzeichnung mit dem Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) und den wesentlichen Merkmalen entsprechend der technischen Regel erforderlich ist. Da ebenfalls in DIN V 4108-4 die Ermittlung der Kenngrößen dargestellt ist und hierbei auf europäische Normen Bezug genommen wird, ist folgende Vorgehensweise bei der Umstellung der Bauregelliste zu erwarten. Glas Die Ermittlung des Nennwertes U g des Wärmedurchgangskoeffizienten von Mehrscheiben-Isolierglas erfolgt: durch Berechnung nach DIN EN 673, durch Messungen nach DIN EN 674. Die Ermittlung des Gesamtenergiedurchlassgrades g erfolgt nach DIN EN 410 [6]. Für die Ermittlung des Emissionsvermögens sowie des Gesamtenergiedurchlassgrades sind identische Probekörper zu verwenden. Rahmen Die Ermittlung des Nennwertes des Wärmedurchgangskoeffizienten U f erfolgt gemäß: konstruktiver Merkmale nach DIN EN ISO 10077-1, numerischer Berechnung nach DIN EN 10077-2, Messungen nach E DIN EN 12412-2 [9]. Der entsprechende Bemessungswert U f,bw für den Nachweis nach DIN 4108-4 ergibt sich durch die Tabelle 7 nach DIN V 4108-4 Fenster Die Ermittlung des Nennwertes des Wärmedurchgangskoeffizienten von Fenstern und Fenstertüren U W erfolgt durch Bestimmung gemäß Tabelle 6 in DIN V 4108-4 oder durch Berechnungen nach DIN EN 10077-1 oder Messung nach DIN EN 12567, für Dachflächenfenster ist nur die Messung zulässig. Für die Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten wurde das Standardmaß von 1,23 m x 1,48 m festgelegt. Seite 7 von 13

Kennzeichnung Bezüglich der Kennzeichnung des Wärmedurchgangskoeffizienten im Rahmen des Ü-Zeichens wird zur Zeit bei der Baubehörde folgende Regelung aufgrund der Überarbeitung der Bauregelliste diskutiert: Für die Produkte Mehrscheiben-Isolierglas sowie komplette Fenster ist der entsprechend den oben angegebenen Normen ermittelte Nennwert des Wärmedurchgangskoeffizienten U g bzw. U w anzugeben. Gleichzeitig ist der U g -Wert bzw. der U g -Wert des Produktes entsprechend DIN V 4108-4 anzugeben. Für Rahmenkonstruktionen ist der berechnete oder gemessene Nennwert des Wärmedurchgangskoeffizienten U f anzugeben. Produkte mit bereits ermittelten Kenndaten Die überarbeitete Bauregelliste, die vom Deutschen Institut für Bautechnik, Berlin, (DIBt) im Einvernehmen mit den obersten Bauaufsichtsbehörden der Länder erstellt wird, wird aller Voraussicht nach im Mai 2002 erscheinen. Da die Energieeinsparverordnung sowie DIN V 4108-4 bereits zum 1. Februar 2002 vorliegen, ist für Produkte, deren wärmetechnischen Kenngrößen noch nach alten nationalen Normen ermittelt wurden, eine Übergangsregelung zu erwarten. Nach EnEV können die federführenden Ressorts dazu Regeln in entsprechenden Bekanntmachungen veröffentlichen. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) hat zu erkennen gegeben, dass solche Regeln spätestens im Januar 2002 veröffentlicht werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht den Herstellern, für alle bereits charakterisierten Produkte die wärmetechnischen Eingangskenngrößen für die Energieeinsparverordnung zur Verfügung zu stellen. Ein Nachweis der energetischen Eigenschaften nach europäischen Normen ist durch diese einfache Regelung jedoch nicht abgedeckt, d. h. dass entsprechende Prüfungen oder Berechnungen auch für bereits bestehende und nach den nationalen Normen nachgewiesene Produkte durchgeführt werden können. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Prüfungen bzw. Nachweise nach den europäischen Normen gefordert werden. Folgende Reglung schlägt das ift Rosenheim vor und wird sie mit dem Bundesbauministerium (BMVBW) diskutieren: Seite 8 von 13

Verglasung Der Wärmedurchgangskoeffizient U V bzw. k V nach Bundesanzeiger kann als Eingangskenngröße für DIN V 4108-4 dienen. U g = U V (BAZ) Ist der Gesamtenergiedurchlassgrad nach DIN 67507 [5] ermittelt, kann dieser Wert unter der Berücksichtigung eines Zuschlages von 0,02 weiter verwendet werden. g DIN EN 410 = g DIN 67507 + 0,02 Rahmen Die bereits für Rahmenkonstruktionen ermittelten Wärmedurchgangskoeffizienten U R bzw. k R nach DIN 52619-3 [13] können als Eingangskenngröße unter Berücksichtigung eines Zuschlages für DIN V 4108-4 dienen. Die Höhe des Zuschlages wird ca. 0,2 W/(m 2 K) betragen. U f = U R + U U = 0,2 W/(m²K) Fenster Die bereits für Fensterkonstruktionen ermittelten Wärmedurchgangskoeffizienten U F bzw. k F nach DIN 52619-1 [14] können als Eingangskenngröße unter Berücksichtigung eines Zuschlages für DIN V 4108-4 dienen. Die Höhe des Zuschlages wird ca. 0,2 W/(m 2 K) betragen. U w = U F + U U = 0,2 W/(m²K) Seite 9 von 13

Zusammenfassung Im vorliegenden Artikel ist das zukünftig zu erwartende Nachweisverfahren bzgl. der energetischen Eigenschaften für Fenster, Verglasung dargestellt und gibt den momentanen Diskussionsstand wieder. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die entsprechenden Regelwerke wie DIN V 4108-4 sowie die Bauregelliste noch nicht offiziell verabschiedet sind. Da diese beiden Regelwerke noch in weiteren Gremien besprochen werden müssen, können sich noch Änderungen ergeben. Durch die Umstellung auf europäische Normen wird ein differenzierteres und somit ein realistischeres Nachweisverfahren möglich. So wird z. B. durch den Wegfall der Rahmenmaterialgruppen ein tatsächlicher Wärmedurchgangskoeffizient der Rahmenkonstruktionen bei der Berechnung berücksichtigt. Durch dieses auf europäischer Ebene beschlossene Verfahren, bei dem mehrere Möglichkeiten des Nachweises existieren (Tabelle, Berechnung, Messung) ist aber auch zu erwarten, dass unter Umständen, für ein und dasselbe Produkt unterschiedliche wärmetechnische Eigenschaften ermittelt werden können; je nachdem auf welchem Wege der Nachweis durchgeführt wird. In der ersten Zeitphase kann es deshalb zur einer Verwirrung bzgl. der Gleichheit der vom Architekten geforderten und vom Lieferanten nachgewiesenen Kenndaten kommen. Bereits im Angebot sollte deshalb darauf hingewiesen werden. Seite 10 von 13

Übersicht der Kurzzeichen Kurzzeichen U Beschreibung Wärmedurchgangskoeffizienten allgemein U g U f U w Wärmedurchgangskoeffizienten Glas nach neuen DIN EN Normen Wärmedurchgangskoeffizienten Rahmen nach neuen DIN EN Normen Wärmedurchgangskoeffizienten Fenster (window) nach neuen DIN EN Normen U V = k V U V (BAZ) U R = k R U F = k F Wärmedurchgangskoeffizient Glas nach alten DIN Normen Wärmedurchgangskoeffizient Glas nach Bundesanzeiger Wärmedurchgangskoeffizient Rahmen nach alten DIN Normen Wärmedurchgangskoeffizient Fenster nach alten DIN Normen U g,bw Bemessungswert Wärmedurchgangskoeffizient Glas nach DIN V 4108-4 U f,bw Bemessungswert Wärmedurchgangskoeffizient Rahmen nach DIN V 4108-4 U w,bw Bemessungswert Wärmedurchgangskoeffizient Fenster nach DIN V 4108-4 U Korrekturwert nach DIN V 4108-4 g Gesamtenergiedurchlassgrad g DIN 67507 Gesamtenergiedurchlassgrad nach DIN 67507 g DIN EN 410 Gesamtenergiedurchlassgrad nach DIN EN 410 Seite 11 von 13

Literatur [1] DIN EN 832 : 1998-12 Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden; Berechnung des Heizenergiebedarfs; Wohngebäude. [2] DIN V 4108-4 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden; Teil -4: Wärme und feuchteschutztechnische Bemessungswerte; in Vorbereitung [3] DIN EN 673 : 1999-01 Glas im Bauwesen; Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert); Berechnungsverfahren. [4] DIN EN 674 : 1999-01 Glas im Bauwesen; Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert); Verfahren mit dem Plattengerät. [5] DIN 67507 : 1980-06 Lichttransmissionsgrade, Strahlungstransmissionsgrade und Gesamtenergiedurchlassgrade von Verglasungen. [6] DIN EN 410 : 1998-12 Glas im Bauwesen; Bestimmung der lichttechnischen und strahlungsphysikalischen Kenngrößen von Verglasungen. [7] DIN EN ISO-1 2000-11 Wärmetechnisches Verhalten von Fenstern, Türen und Anschlüssen; Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten Teil 1: Vereinfachtes Verfahren. [8] E DIN EN ISO 10077-2 : 1999-02 Wärmetechnisches Verhalten von Fenstern, Türen und Abschlüssen; Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten Teil 2: Numerisches Verfahren für Rahmen. [9] E DIN EN 12412-2 : 1998-01 Fenster, Türen und Abschlüsse; Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten mittels des Heizkastenverfahrens Teil 2: Rahmen. [10] DIN EN ISO 12567-1 : 2001-02 Wärmetechnisches Verhalten von Fenstern und Türen; Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten mittels des Heizkastenverfahrens; Teil 1: Komplette Fenster und Türen. [11] E DIN EN ISO 12567-2 : 2001-03 Wärmetechnisches Verhalten von Fenstern und Türen; Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten mittels des Heizkastenverfahrens; Teil 2: Dachflächenfenster und andere auskragende Produkte. [12] E DIN EN 13947 : 2001-01 Wärmetechnisches Verhalten an Vorhangfassaden; Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten; Vereinfachtes Verfahren. Seite 12 von 13

[13] DIN 52619-3 : 1985-02 Wärmeschutztechnische Prüfungen; Bestimmung des Wärmedurchlasswiderstandes und Wärmedurchgangskoeffizienten von Fenstern Teil 3: Messung an Rahmen. [14] DIN 52619-1 : 1982-11 Wärmeschutztechnische Prüfungen; Bestimmung des Wärmedurchlasswiderstandes und Wärmedurchgangskoeffizienten von Fenstern Teil 1: Messung an der Gesamtkonstruktion. [15] Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Sprossenkonstruktionen auf den Wärmedurchgang von Fenstern, H. Froelich, K. Huber, N. Sack u.a.; Februar 2001, ift Rosenheim Seite 13 von 13