Erfolgskontrolle. Wärmepumpe mit Grundwasser für eine MINERGIE-Siedlung. Bärenmatte Utzenstorf. Schlussbericht November ausgearbeitet durch

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Transkript:

DIS-Projekt Nr. : 44355 DIS-Verfügung Nr.: 84855 ENET Publ.Nr. 240116 Pilot- und Demonstrationsanlagen Im Auftrag des Bundesamtes für Energie Schlussbericht November 2004 Erfolgskontrolle Wärmepumpe mit Grundwasser für eine MINERGIE-Siedlung Bärenmatte Utzenstorf ausgearbeitet durch Bernhard Eggen und Martin Stöckli Dr.EICHER+PAULI AG Zinggstrasse 1, 3007 Bern

Diese Arbeit ist im Auftrag des Bundesamtes für Energie entstanden. Für den Inhalt und die Schlussfolgerungen sind ausschliesslich die Autoren dieses Berichts verantwortlich.

Zusammenfassung Die erste Etappe der Siedlung Bärenmatte Utzenstorf mit 18 Eigentumswohnungen wurde im MINERGIE-Standard realisiert. Eine zentrale, von der BKW Energie AG als Contractor erstellte und betriebene Wärmepumpenanlage sichert die Wärmeversorgung für Heizung und Warmwasser. Für das Bundesamt für Energie besitzen Anlagen in dieser Grösse mit Grundwasser als Wärmequelle Demonstrationscharakter. Mit der vom November 2003 bis Oktober 2004 durchgeführten Erfolgskontrolle wurde der Betrieb der Wärmepumpe überprüft und kleinere Optimierungen vorgenommen. Da die Wärmepumpe für den Endausbau dimensioniert wurde und zudem die erste Bauetappe erst teilweise belegt ist, weist die Anlage noch kurze jährliche Laufzeiten auf. Der Heizenergiebedarf liegt im Bereich der Erwartungen, der Warmwasserbedarf mit der tiefen Belegung aber noch weit darunter. Insgesamt resultiert eine Energiekennzahl E w von 35 MJ/m 2 a. Mit weniger als einem Start pro Kompressor und Tag sowie Heizwassertemperaturen unter 40 C ist der Betrieb der Anlage gut. Entsprechend hoch sind die Jahresarbeitszahlen: 5.76 ohne Hilfsbetriebe und 3.83 mit Hilfsbetrieben. Mit einer besseren Auslastung dürften diese Werte sogar noch ansteigen. Grundwasser- Wärmepumpe für MINERGIE-Siedlung JAZ-Ziel von 3.6 wurde überschritten. 15. Dezember 2004 Seite 1

Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung 1 Inhaltsverzeichnis 2 1 MINERGIE-Siedlung Bärenmatt 3 1.1 Überbauungsprojekt 3 1.2 Konzept Wärmversorgung 4 2 Chronologie des Projektes 6 3 Anlagedaten der Wärmepumpe 7 4 Erfolgskontrolle 2003-2004 8 4.1 Jahreswerte 8 4.2 Wochenwerte 9 4.3 Betrieb der Anlage 10 4.4 Optimierungen 10 Copyright Bundesamt für Energie, 3003 Bern Vervielfältigung auszugsweise oder des gesamten Inhaltes nur unter Quellenangabe erlaubt. Impressum Verfasser: Bernhard Eggen Martin Stöckli Projektnummer: 01.3.051 Telefon: 031 370 14 28 E-Mail: bernhard.eggen@eicher-pauli.ch Freigabe: Bernhard Eggen, Geschäftsleitung Stand: 1. Fassung vom 15.12.2004 16:17 G:\2001\051\4-Dok\BE-Schlussbericht-Nov-2004_1.doc 15. Dezember 2004 Seite 2

1 MINERGIE-Siedlung Bärenmatt 1.1 Überbauungsprojekt Die Überbauung Bärenmatte Utzenstorf wird von Architekt Moritz Jenni als Investor und Architekt realisiert und soll dem Eigentumsstandard entsprechen. Die BKW Energie AG hat die Wärmeerzeugung als Contractor erstellt und übernimmt die Betriebsführung. Die Realisierung erfolgt in zwei Etappen. BKW Energie AG erstellte Wärmepumpe als Contractor Anzahl Gebäude 1.+2. Etappe Anzahl Wohneinheiten 1.+2. Etappe Energiebezugsfläche 1. Etappe Tabelle 1 Daten zur Überbauung je 2 je 18 2'960 m 2 Von Beginn weg war vorgesehen, der Energieeffizienz und dem Wohnkomfort einen hohen Stellenwert zu geben. Im Verlaufe der Projektierung wurde entschieden, mindestens die erste Bauetappe im MINERGIE-Standard umzusetzen. Beiträge des Kantons an eine MINERGIE-Lösung haben diesen Entscheid mitbestimmt. Siedlung im MINERGIE- Standard von Architekt Jenni Bild 1 Ansicht der Siedlung Im Herbst 2003 konnte die 1. Etappe mit 18 Wohnungen (Baufelder A und B) bezogen werden. Der Verkauf läuft etwas harzig. So konnten bis November 2004 erst 11 Wohnungen verkauft werden, sieben stehen noch leer. Eigentumswohnungen erst teilweise verkauft 15. Dezember 2004 Seite 3

1.2 Konzept Wärmversorgung HEIZUNG/ WARMWASSER Die Überbauung wird von einer Heizzentrale mit Heizwärme und Warmwasser versorgt. Pro Haus ist eine Unterstation vorgesehen, wo die Feinregulierung der Heizung erfolgt. Mit der gewählten Contractor- Schnittstelle (Austritt Heizzentrale) ist die Steuerung der Wärmeabgabe im Besitz der Eigentümer. Zentrale Wärmeversorgung mit Wärmepumpe WÄRMEQUELLE Nach den Angaben des Geologen Kellerhals+Häfeli AG wurde das Grundwasser gemäss dem folgenden Plan gefasst. Bei der installierten Heizleistung ist eine Fördermenge von 400 l/min erforderlich. Bild 2 Situation mit Grundwasser-Erschliessung Gute Grundwasserverhältnisse mit kleinem Flurabstand Versickerung Fassung Die Erschliessungsleitungen wurden am Parzellenrand entlang geführt, damit die Bauarbeiten der 2. Etappe nicht beeinträchtigt werden. ELEKTRISCHER ANSCHLUSS Mit dem Erstellen der Erschliessung der Parzelle kann die Heizzentrale einfach mit Elektrizität erschlossen werden. 15. Dezember 2004 Seite 4

WÄRMEERZEUGUNG Mit dem Bau der ersten Bauetappe wurde eine Wärmepumpe eingebaut, welche die Wärmeerzeugung für Heizung und Warmwasser sicherstellt. Die Anlage weist folgende Grunddaten auf: Total Wärmeleistungsbedarf 148 kw Wärmepumpe Heizleistung 142-168 kw halbhermetische Verdichter 4 Stufen 4 Vorlauf Heizung max. 37 C Vorlauf Warmwasser 60 C Kältemittel R134a Für die erste Etappe ist die Wärmepumpe rund 100% überdimensioniert. Die Wärmepumpe arbeitet auf zwei Heizspeicher von 2000 l Inhalt mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 42 C. Im Heizspeicher wird gleichzeitig mit einem innenliegenden Warmwasser-Speicher das Warmwasser vorgewärmt. Anschliessend wird in einem Warmwasserspeicher (2000l) mit der Überhitzung der Wärmepumpe eine Temperatur von bis zu 60 C erreicht. Zum sicheren Verhindern von Legionellen erwärmt ein Heizstab das Warmwasser periodisch auf 62 C. Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser Nutzung der Überhitzung und Heizeinsatz für Sicherheit gegen Legionellen Ladekreis Heizung Wärmegewinnung Ladekreis Warmwasser Fernleitung Warmwasserspeicher 2000 l Heizungsspeicher 2 x 2000 l Bild 3 Prinzipschema Einbindung Wärmepumpe Mit dem günstigen Tarif für Wärmepumpen unterbricht der Elektroversorger seine Lieferung ein- bis zweimal täglich für 2 Stunden. Das Speichervolumen des Warmwassers wurde so bemessen, dass diese Zeit überbrückt werden kann. 15. Dezember 2004 Seite 5

2 Chronologie des Projektes Wie der in der folgenden Tabelle dargestellte Projektablauf zeigt, konnte zwei Jahre nach dem Ausführungsentscheid die erste Etappe der Überbauung bezogen werden. 2001 2002 2003 2004 August November ab Januar August Herbst ab Oktober August September Oktober Vorprojekt mit Gegenüberstellung "EWP-Gas" Abschluss Wärmeliefervertrag Planung Baubeginn Fertigstellung der 1. Bauetappe und Bezug der ersten Wohnungen Inbetriebsetzung EWP Beginn der Erfolgskontrolle Abschluss der Erfolgskontrolle Tabelle 2 Chronologie des Projektes Kurze Umsetzungszeit Der Verkauf der Eigentumswohnungen gestaltet sich zur Zeit etwas schwierig. Die zweite Bauetappe kann erst in Angriff genommen werden, wenn die letzten sieben Wohnungen der ersten Etappe verkauft und erste Kaufinteressenten für die zweite Etappe vorliegen. 15. Dezember 2004 Seite 6

3 Anlagedaten der Wärmepumpe Zum Erreichen einer guten Energieeffizienz wurde eine Wärmepumpe mit zwei Kondensatoren in Serie eingesetzt. Fabrikat / Typ: CTA / WP 41/283 W12W 134SD Kältemittel: R134a / 52 kg Heizwassertemp. Vorlauf: max. 40 C Grundwassertemp. 8 C 12 C Die installierte Wärmepumpe weist folgende Kennwerte auf: Stromaufnahme EWP Wärmeproduktion COP Tabelle 3 Kennwerte EWP Kennwerte W6/W42 35.5 kw 142 kw 4.0 W12/W32 31 kw 168 kw 5.4 Bild 4 Ansicht der Wärmepumpe 15. Dezember 2004 Seite 7

4 Erfolgskontrolle 2003-2004 4.1 Jahreswerte Mit wöchentlichen Ablesungen wird der Betrieb der Anlage erfasst. Eine Bilanz zwischen dem 31.10.2003 und 29.10.2004 zeigt folgende Werte: Wärmeproduktion Strombezug Stromverbrauch - total - Heizung - Warmwasser (Anteil Überhitzung) - total - Hochtarif - Niedertarif - total - Kompressoren - Heizstab - Hilfsbetriebe Wärmepumpenbetrieb - Laufzeit Kompressoren 1-4 - Starts Kompressoren 1-4 Arbeitszahlen WP Tabelle 4 - JAZ ohne Hilfsbetriebe - JAZ mit Hilfsbetriebe Jahreswerte Wärmepumpenbetrieb 110'009 kwh 103'204 kwh 6'805 kwh 28'754 kwh 24'579 kwh 4'173 kwh 28'754 kwh 19'069 kwh 122 kwh 9'563 kwh 575-723 h 243-365 5.76 3.83 Der Wärmebedarf für Heizung liegt für die erstellte, erste Ausbauetappe im Bereich der Prognose. Der Warmwasserbedarf hingegen ist sehr klein, da während der Messperiode die Wohnungen schrittweise bezogen wurden, heute von 18 Wohnungen immer noch 7 leer stehen und die durchschnittliche Belegung bei nur zwei Personen liegt. Die Energiekennzahl E w für die Messperiode beträgt 35 MJ/m 2 a. Mit der noch vorliegenden Überdimensionierung (nur Teilausbau) sind die Laufzeiten der Kompressoren noch bescheiden. Mit durchschnittlich weniger als einem Start pro Tag und Kompressor ist der Betrieb der Anlage sehr befriedigend. Dies zeigt sich auch an den Arbeitszahlen der Wärmepumpe. Mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) mit Hilfsbetrieben von 3.83 wurde das Ziel von 3.6 überschritten. Bei Vollbetrieb dürften diese Werte weiter ansteigen durch die bessere Auslastung des Aggregates und den proportional kleineren Anteil der Hilfsbetriebe. Der periodische Einsatz des Elektroheizeinsatzes zur Verhinderung von Legionellen im Warmwasserspeicher benötigte 0,42% des Jahresstromverbrauchs der Anlage. Warmwasserverbrauch mit tiefer Belegung noch klein Mit 3.83 konnte anvisierte JAZ übertroffen werden. 15. Dezember 2004 Seite 8

4.2 Wochenwerte Wie die folgende Abbildung zeigt, ist beim Strombezug der Anteil Niedertarif klein. Mit der bei den Verbrauchern eingestellten Nachtabsenkung wird während der Nacht praktisch keine Wärme abgegeben. Stromverbrauch [kwh] 1300 1250 1200 1150 1100 1050 1000 950 900 850 800 750 700 650 600 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 29.10.04 15.10.04 03.10.04 17.09.04 04.09.04 20.08.04 06.08.04 23.07.04 10.07.04 25.06.04 11.06.04 28.05.04 14.05.04 30.04.04 16.04.04 02.04.04 19.03.04 05.03.04 20.02.04 06.02.04 23.01.04 09.01.04 26.12.2003 12.12.2003 28.11.2003 14.11.2003 31.10.2003 Energie Hochtarif Energie Niedertarif Bild 5 Strombezug Hochtarif / Niedertarif (Wochenwerte) Die mittleren wöchentlichen "Arbeitszahlen ohne Hilfsbetriebe" lagen während der Heizsaison mit 5.5 bis 6.5 in einem guten Bereich. Im Sommer fielen diese Werte infolge der kurzen Laufzeiten für die Wasser-Erwärmung auf unter 3.0. Anfangs Sommer lagen die mittleren wöchentlichen "Arbeitszahlen mit Hilfsbetrieb" zweimal unter 1.0. Nach dem Ausschalten der Ölheizung der Kompressoren stiegen diese doch wieder auf 1.5. Es darf davon ausgegangen werden, dass diese Werte mit einer besseren Auslastung der Anlage weiter steigen werden. COP-Werte während Heizsaison hoch 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 29.10.04 15.10.04 03.10.04 17.09.04 04.09.04 20.08.04 06.08.04 23.07.04 10.07.04 25.06.04 11.06.04 28.05.04 14.05.04 30.04.04 16.04.04 02.04.04 19.03.04 05.03.04 20.02.04 06.02.04 23.01.04 09.01.04 26.12.2003 12.12.2003 28.11.2003 14.11.2003 31.10.2003 mit Hilfsbetriebe ohne Hilfsbetriebe Bild 6 Mittlere wöchentliche Arbeitszahlen 15. Dezember 2004 Seite 9

4.3 Betrieb der Anlage Nach der Inbetriebsetzung der Wärmepumpe anfangs September 2003 sind nur vereinzelte Störungen aufgetreten: 10.10.03 Alarm von Kältemittelüberwachung Ursache unbekannt 18.10.03 Öldruckstörung auf Verdichter 3 17.11.03 Hochdruckstörung Verdichter 4 nach WW-Ladung mit Heizeinsatz 24.02.04 Alarm und Änderung Heizungsspeicherladung 15.07.04 Öldruckstörung auf Verdichter 4, Ursache unbekannt Die Fernüberwachung der BKW Energie AG als Contractor hat sich bewährt. Probleme werden rasch erkannt und Massnahmen können entsprechend rasch ausgelöst werden. Nur wenig Betriebsstörungen 4.4 Optimierungen Wie der Betrieb der Anlage gezeigt hat, wurde in diesem ersten Betriebsjahr ein guter Betrieb der Anlage erreicht. Die Steuerungsdefinition hat auch die bisher vorwiegenden Betriebsfälle mit wenig Bezug weitgehend gut erfasst. Während der Heizsaison wurden nur kleinere Korrekturen in den Ladesteuerungen des Heizungs- und Warmwasserspeichers vorgenommen. Ein wirtschaftliches Optimierungspotential kann mit der Erhöhung des Niedertarif-Anteiles noch ausgeschöpft werden. So werden die bestehenden Zwangsladungen überprüft. Ebenso wird in Betracht gezogen, die Nachtabsenkung auf ein Minimum zu reduzieren. Kleinere Optimierungen wurden durchgeführt. 15. Dezember 2004 Seite 10