1. Anforderungen an Seile aus Synthesefasern

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Transkript:

Forschergruppe InnoZug Dipl.-Ing. Jens Mammitzsch 3. Fachkolloquium InnoZug, 23.09.2009 Beschichten von Seilen aus Synthesefasern Inhalt 1. Anforderungen an Seile aus Synthesefasern 2. Eigenschaften der Synthesefasern 3. Vorbereiten der Seile 4. Beschichtungsverfahren 5. Werkstoffe für Beschichtungen 6. Ausblick

1 Anforderungen an Seile aus Synthesefasern 2 - Verwendung von Seilen im Maschinenbau als Lastaufnahme- und Anschlagmittel - bisher meist Einsatz von Stahlseilen mechanische Belastungen am Seil: schwellende, zyklische und / oder schlagartige Zugbelastungen Biegebelastungen, Biegewechselbelastungen Reibung / Abrasion Kombination / Überlagerung mehrerer Belastungen

1 Anforderungen an Seile aus Synthesefasern 3 Vorteile von Seilen aus hochfesten Kunstfasern geringe Dichte (etwa 1/7 der Dichte von Stahl), damit höhere Reißlängen (größere Förderwege realisierbar) weniger anfällig gegen Chemikalien wie Säuren und Laugen, resistent gegen viele Lösungsmittel höhere Flexibilität, damit einfachere Handhabung

1 Anforderungen an Seile aus Synthesefasern 4 Einflüsse auf die Lebensdauer Belastungskollektiv (Frequenz, Kraftmittelwert, Kraftmaximal- und Kraftminimalwert, ) Einfluss der Umgebung (chemisch aggressive Medien, UV-Strahlung, Temperatur, Luftfeuchte, abrasive Medien wie Sand, Kies etc.) Einfluss der Lagerung (Klima am Lagerort) Einfluss der Geometrie der Aufspuleinrichtung

1 Anforderungen an Seile aus Synthesefasern 5 Anforderungen Ertragen des Belastungskollektivs des Einsatzfalles Resistenz gegen Umgebungseinflüsse Möglichkeiten zur Wartung / Diagnose einfache Handhabung, Wiederhol- und Positioniergenauigkeit Möglichkeit zum Verbinden / Befestigen

2 Eigenschaften der Synthesefasern 6 Herstellung von Seilen aus einer Vielzahl von Kunststoffen möglich Polyamide [z.b. PA 6.6, PA 6] Polyester [z.b. PET, PTT, PBT, PEN, Vectran, ] Aramide [PPTA, Technora, ] Polyolefine [Polyethylen (Dyneema, Spectra ), Polypropylen (Innegra S )] Festigkeiten der Fasern ähnlich Stahl oder besser Fasern sind teilkristallin (bis 85% kristalline Anteile) Dichte etwa 1/8 1/7 der Dichte von Stahl

2 Eigenschaften der Synthesefasern 7 Polyamide: bekannteste Vertreter: PA6 und PA6.6 6 PA6 seltener verwendet, da hohe Feuchtigkeitsaufnahme Festigkeitsverluste Polyester: Polyester häufig als Synonym für PET verwendet; viele Handelsnamen bei Polyesterseilen sind Handelsnamen für höherfeste PET-Varianten Polyolefine: zur Herstellung von Seilen nur hochfeste Varianten verwendet (Festigkeit über Herstellungsverfahren erzeugt) Aramide: meist kommen Para-Aramide zum Einsatz, z.b. Polyparaphenylenterephthalamid (PPTA) oder das Para-Aramid-Copolymer Technora

2 Eigenschaften der Synthesefasern 8 Werkstoff Dichte E-Modul Zugfestig- Schmelz- Bruch- Wasser- keit temperatur dehnung aufnahme [g/cm³] [GPa] [MPa] [ C] [%] [%] PA 6.6 1,14 8 960 258 20 5 PET 1,38 15 1130 258 12 <1 Vectran 1,47 65 2900 330 3,3 <1 PE (hochfest) 0,95 106 2500-3000 135-140 3,5-6 0 PP (hochfest) 0,84-093 0,93 15-18 600-650 160 165 8 0 PPTA 1,45 90 2900 Zersetzung bei 500 C Technora 1,39 73 3400 Zersetzung bei 500 C 3,5 1-7 4,6 2

3 Vorbereiten der Seile 9 während Faserherstellung wird Schlichte auf Fasern aufgetragen bessere Handhabung; Schutz bei Weiterverarbeitung Schlichte behindert Haftung der Beschichtung an der Faser Entfernen der Schlichte nötig Schlichte Vectran : - Schlichte aus niedermolekularen Silikonölen und deren Monomeren - wasserlösliche Schlichte vorhanden - Schlichte aus Polyolefinwachsen vorhanden Technora :- Schlichte mit Silikonölanteilen Dyneema :- Schlichte mit Silikonölanteilen

3 Vorbereiten der Seile 10 Entfernen der Schlichte waschen in warmem Aceton Explosionsgefahr! Soxhlet-Extraktion mit Hexan Explosionsgefahr, nervenschädigende Wirkung von Hexan! waschen im Ultraschallbad mit warmem Wasser Plasma / Corona

3 Vorbereiten der Seile 11 Waschen im Ultraschallbad nichtschäumende Reinigungshilfsmittel verwenden Temperatur kontrollieren, da thermische Schädigungen möglich (vor Allem bei PE- und PP-Seilen recht niedrige Einsatztemperaturen!) Nachreinigung der Seile, um Reinigungshilfsmittel aus dem Seil zu entfernen effektives Trocknungsverfahren wählen, um Restfeuchte (Haftungsprobleme!) im Seil zu vermeiden; Temperatur entsprechend Seilwerkstoff wählen

3 Vorbereiten der Seile 12 Haftung der Beschichtung Haftung der Beschichtungsstoffe ist bei einigen Kunstfasern problematisch Polyethylen/Polypropylen: unpolare Werkstoffe; Anhaftung von (meist polaren) Beschichtungswerkstoffen ohne Vorbehandlung nicht möglich Aramide + Vectran : sterische Hemmung durch hohe Orientierung der Moleküle entlang der Molekülachse

3 Vorbereiten der Seile 13 Haftung der Beschichtung Polyolefine: vorbehandeln in stark sauren Lösungen, reaktiven Plasmen oder stark fluorhaltigen lti Medien erzeugen funktioneller Gruppen entlang der Molekülkette geringe Polarität Aramide / aromtische Polyester: Haftvermittler nötig

4 Beschichtungsverfahren 14 Anforderungen an die Beschichtungsstoffe geringe Adhäsions- uns Blockneigung hohe h Haftfestigkeit ti it der Beschichtung ht auf dem Faserwerkstoff Beständigkeit gegen Öle, Fette, Chemikalien und Umwelteinflüsse (UV-Strahlung, H 2 O, ) hohe h Elastizität ität Haft- / Gleiteigenschaften entsprechend Anwendung möglichst wasserabweisend

4 Beschichtungsverfahren 15 Beschichtung im Tauchverfahren Ablauf Werkstück wird durch Tauchbecken mit Lösung oder Dispersion geführt Anhaften der Lösung / Dispersion am Werkstoff (ggf. Eindringen ins Seil) Austrocknen des Lösungs-/ Dispergiermittels i itt im Trockner Schema einer Tauchbeschichtung Quelle: Textilveredlung - Beschichten Arbeitgeberkreis Gesamttextil, Eschborn 1992

4 Beschichtungsverfahren 16 Beschichtung im Tauchverfahren Tauchbeschichtungsanlage 2009 Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen, Freiberg

4 Beschichtungsverfahren 17 Beschichtung im Tauchverfahren Risiken Lösungsmittel für Beschichtungswerkstoff kann Faserwerkstoff angreifen Auswahl geeigneter Lösungsmittel Viskosität muss genau eingestellt werden Gefahr thermischer Schädigung bei falschen Trocknerparametern Anwendungsbereiche zur Anwendung bei Fasern, Litzen und Seilen geeignet Beschichtung mit allen in Lösemittel löslichen oder in Wasser dispergierbaren Kunststoffen t sowie mit Kunststoffschmelzen t möglich

4 Beschichtungsverfahren 18 Thermisches Spritzen: Ablauf Beschichtungswerkstoff (pulverförmig) in Brenner angeschmolzen und auf Werkstück geschleudert; Erstarren auf Oberfläche des Werkstücks Anhaftung durch Adhäsion und mechanische Verklammerung geeignete Verfahren: Pulverflammspritzen, Plasmaspritzen Schema eines Brenners zum Pulverflammspritzen Quelle: DIN EN 657

4 Beschichtungsverfahren 19 Thermisches Spritzen: Risiken Überhitzung der Kunststoffpartikel Verfahrensparameter Thermische Schädigung der Fasern/Litzen Verfahrensparameter Anwendungsbereiche nur zum Erzeugen von Ummantelungen bei Seilen geeignet Beschichtung mit Thermoplasten (PE, PP, PVC, ) und thermoplastischen Elastomeren (TPU-/TPE-Polyurethane)

4 Beschichtungsverfahren 20 Extrusion Ablauf Beschichtungswerkstoff wird im Extruder aufgeschmolzen und plastifiziert Extruderschnecke presst Werkstoff durch Düse in spezielles Werkzeug Werkstück mit Beschichtung durch Kühlstrecke geführt Querspritzkopf zur Extrusion von Ummantelungen Quelle: EXTRUDEX Kunststoffmaschinen www.extrudex.de

4 Beschichtungsverfahren 21 Extrusion Risiken bei korrekter Auswahl des Schichtwerkstoffes und entsprechender Parameterführung kaum Risiken Anwendungsbereiche nur zum Erzeugen von Ummantelungen bei Seilen geeignet Beschichtung mit Thermoplasten (PE, PP, PVC, ) und thermoplastischen Elastomeren (TPU-/TPE-Polyurethane, Einsatz nur für große Längen rentabel, da Werkzeuge sehr teuer

5 Werkstoffe für Beschichtungen 22 Anforderungen an die Beschichtungswerkstoffe kleine Gleitreibungskoeffizienten, geringe Adhäsions- uns Blockneigung gute Haftung der Beschichtung ht auf dem Faserwerkstoff Beständigkeit gegen Öle, Fette, Chemikalien und Umwelteinflüsse (UV-Strahlung, H 2 O, Temperatur, ) hohe h Elastizität ität gute Haftreibungseigenschaften auf Stahl möglichst wasserabweisend

5 Werkstoffe für Beschichtungen 23 Probleme Anforderungen widersprechen sich teilweise (niedriger Gleitreibwert hoher Haftreibwert) (gute Haftung geringe Adhäsions- und Blockneigung) Beschichtung einiger Faserwerkstoffe erfordert Haftvermittler

5 Werkstoffe für Beschichtungen 24 Polyolefine: Polyethylen thermoplastisch; Schmelzpunkt 105-125 C; 125 Gebrauchstemperatur ca. 70 C gute Beständigkeit gegen Säuren, Basen und Öle gute Gleiteigenschaften; mit Wachsen und Additiven weiter zu verbessern Dichte 0,89 g/cm³ bis 0,97 g/cm³ Festigkeit/Elastizität durch Weichmacher steuerbar

5 Werkstoffe für Beschichtungen 25 Polyolefine: Polypropylen thermoplastisch; Schmelzpunkt ca. 160 C; Gebrauchstemperatur ca. 110 C gute Beständigkeit gegen Säuren, Basen, Öle gute Gleiteigenschaften; durch Additive weiter zu verbessern Dichte 0,89 g/cm³ bis 0,92 g/cm³ Festigkeit/Elastizität durch Weichmacher steuerbar

5 Werkstoffe für Beschichtungen 26 Polyolefine: können als Schmelze oder Lösung im Tauchbadverfahren aufgetragen werden können als Extrusionsmantel aufgetragen werden sind durch thermisches Spritzen verarbeitbar

5 Werkstoffe für Beschichtungen 27 Polyurethane: - Dichte ca. 0,9 1,3 g/cm³ - gute Treibfähigkeit - Einsatztemperaturen von -40 C bis 125 C - Verarbeitung durch Extrusion in Einzelfällen möglich (TPU) - einige in Wasser dispergierbar; einige in Lösungsmitteln lösbar - als Lack einsetzbar; breites Viskositätsspektrum möglich - Festigkeit/Elastizität/Shore-Härte über Zusammensetzung steuerbar

5 Werkstoffe für Beschichtungen 28 Polysiloxane (Silikone): - stark hydrophob, einige konsequent anti-adhäsiv (Haftungsprobleme!) - ungiftig, nicht carzinogen, nicht mutagen, nicht teratogen - als Lacke oder Öle zum Beschichten geeignet - Einsatztemperaturen zwischen 150 C und 200 C möglich - teilweise in Wasser dispergierbar - Viskosität von Kettenlänge abhängig

5 Werkstoffe für Beschichtungen 29 Auswahl des Beschichtungswerkstoffes nach: - Anforderungen der Anwendung (Haft- / Gleiteigenschaften, Umgebungsmedien, Temperatur, etc.) - Verarbeitungsparameter des Beschichtungswerkstoffes (Dispersion / Lösung / Schmelze, Trocknerparameter, ) unter Berücksichtigung der max. Einsatztemperatur des Seiles - Kosten-Nutzen-Verhältnis (Aufwand für Beschichten Verlängerung der Lebensdauer bzw. Verbesserung der gewünschten Eigenschaften)

6 Ausblick 30 Plasmabeschichtung wachsende Bedeutung der Plasmatechnik zum Erzeugen hochbelastbarer Beschichtungen viele Werkstoffe verarbeitbar, da Energiezufuhr über Plasma steuerbar Antihaftbeschichtungen, kratzfeste Beschichtung auf kratzempfindlichen Werkstoffen, Modifikation von Kabelummantelungen, SiOx auf Kunststoffe,.. mit geeigneter Brenneranordnung nahezu jede Geometrie möglich

6 Ausblick 31 Gießen Gießen in geschlossener Form zum Fixieren der Lage mehrerer Seile zueinander ermöglicht Nutzung textiler Zugmittel mit großem Querschnitt auch in Bereichen mit geringem Bauraum Vorreinigung ähnlich den anderen Beschichtungsverfahren nötig Viskosität des Gießwerkstoffes so einstellen, dass er ins Seil eindringen kann Gießwerkstoff muss ausreichende elastische Dehnung haben Seildehnung unter Last! evtl. Trennmittel zum einfacheren Entformen nötig

32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. www.innozug.de www.tu-chemnitz.de/projekt/innozug/