Der Sonnenstern von Großbottwar ein Sonnenobservatorium wie Stonehenge

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Transkript:

K. Walter Haug, www.megalith-pyramiden.de Der Sonnenstern von Großbottwar ein Sonnenobservatorium wie Stonehenge Ein uraltes Sonnenheiligtum wurde entdeckt, der Sonnenstern im Kälbling bei Großbottwar am Neckar, aufgrund der Ausrichtung nach der Sommersonnenwende ein Sonnenobservatorium wie Stonehenge in England. Was sagen die stets verschleiernden historischen Quellen dazu? Das damals weltliche und geistige Oberhaupt von Württemberg, Herzog Carl Eugen (1728-1793)... auf seinen Jagden im "Sternwald" (Kälbling), wo er im Jahr 1754 die "Stern-Allee" anlegen ließ. Quelle: Großbottwarer Stadtarchiv, veröffentlicht von Werner Fuchs. Aha, der Herzog soll s gewesen sein. Stellt sich die große Frage, ob der hochgebildete Carl Eugen tatsächlich diese Alleen anlegen ließ, oder nicht schon vorhandene Waldtrassen ausbaute. Als großer Alleenbauer ist er ja bekannt: Für seine prunkvolle Hofhaltung ließ er nicht nur das Neue Schloss in Stuttgart, sondern zusätzlich Schloss Solitude, Schloss Monrepos und später noch Schloss Hohenheim erbauen. Schloss Solitude, zeitweise sein liebster Aufenthaltsort, ließ er über die schnurgerade angelegte und exklusiv dem Hofstaat vorbehaltene Solitude-Allee mit dem Ludwigsburger Schloss verbinden. Im rechten Winkel davon ließ er eine Achse von der Solitude in den Stuttgarter Süden anlegen. 1765 gründete er in Ludwigsburg die Herzogliche Öffentliche Bibliothek, die heutige Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart, für deren Bestandsaufbau er beträchtliche Summen ausgab. 1767 installierte er sich selbst als Rector perpetuus der Tübinger Universität Eberhardina, die er zwei Jahre später in Eberhardo-Carolina umbenennen ließ, und nahm das Rektorenamt bis zu seinem Tod 1793 wahr. 1770 gründete er außerdem im herzoglichen Schloss Solitude die Hohe Karlsschule (wikipedia). Die Hagal-Rune im Stern von Großbottwar, im Karlsruher Fächer und im Steinring von Stonehenge In Großbottwar bilden die 6 Alleen einen Stern in Form der Hagal-Rune, wobei das Zentrum exakt auf dem 49. Breitengrad liegt und eine der Alleen im speziellen Winkel von 49-50 Grad Nord-Ost orientiert ist. Diese Allee hat die Funktion der Grundorientierung und ist die wichtigste Linie. Sie zielt ins Eck zu den Quellen des Barental, die wohl einst als Heilwasser verwendet wurden.

Kälbling, der Name des Waldes, ist eine interessante Spur in die Vergangenheit. Das Kalb ist das kleine Alb (Verkleinerungsform -kel wie bei Enkel, der kleine Ahne). Alb hat die Bedeutung von weiß (lat. alba), eine Ableitung ist Elfe. Die Elbe war mal weiß und rein. Und auch die Alb und die Alpen bezeugen die alte Bedeutung. Aber auch Bal/Baldur, der Frühlings- und Sonnengott, leitet sich von diesem Archetypen her. Der weiße Stier wurde in Atlantis verehrt. Es gab einen heiligen Hain, wo man sie das ganze Jahr grasen ließ. Ein ungemein erhellendes Erlebnis hatte ich, als wir die Stufenpyramide von Spielberg besichtigten. Die war rundum von Stacheldraht eingezäunt, und darin weideten die Stiere. Der Ortsname Spielberg weist auf kultische Spiele und Feste hin, die regelmäßig zu Pfingsten begangen wurden. Deshalb sind auch Pfingstberge sehr bedeutsam. Der Pfingstberg bei Orschwiller im Elsaß besitzt ein gigantisches System von Mauern, die ein flächendeckendes Schachbrett bilden. In den einzelnen Quadraten von ca. 50 m Seitenlänge wurden wohl einst die heiligen Stiere gehalten. 49 (7 x 7) ist die Sonnenzahl in Potenz, der 7. Tag der Woche ist der Sonntag, also wieder ein Hinweis auf den Sonnengott, der in vielen alten Kulturen als weißer Stier dargestellt und wie bekannt in Ägypten verehrt wurde (einbalsamierte Stiere, gehörnte Isis). In der Vorstellung des Alten Ägypten war der Himmel eine Kuh und die Sonne ihr Kalb, das sich an den Beinen rauf und runter hangelt. Die Himmelsscheibe von Nebra zeigt die Sommersonnenwende Die Grundorientierung nach der Sommersonnenwende 49 Grad Nord-Ost ist auch auf der astronomischen Himmelsscheibe von Nebra abgebildet. Die Horizontstreifen aus Gold auf beiden Seiten des Diskus bilden jeweils Kreissegmente von 82 Grad, woraus sich ein Abstand von 49 Grad zur Nordrichtung ergibt, dem Winkel des Aufgangs der Sonne zur Sommersonnenwende.

Der Straßenfächer von Karlsruhe sowie der Grundriss der Kernstadt haben so viele astronomische und geodätische Bezüge, die im 18. Jahrhundert noch gar nicht bekannt waren, so dass auch dort der Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach auf ältere Ley-lines aufgebaut haben muss, z. B. wird das Zentrum der 32 Alleen von einem Kreuz gebildet, das der SommersonnenwendOrientierung von Stonehenge folgt und im südlichen Quadranten die Kernstadt bildete (Stonehenge und der Primus Angulus Saxoniae, S. 96, 112). Der Hagal-Stern ist aber ebenso enthalten.

Der Karlsruher Fächer war im Ursprung sicher eine prähistorische Kreisgrabenanlage. Der Zirkel, der das Schloss im Abstand von 440 m umgibt, enthält offenbar die Reste desselben und zwar im nordwestlichen Teil des Zirkels, insbesondere an der Kreuzung Linkenheimer Tor, wo einst Siegfried Buback erschossen wurde. Der Graben ist dort gut erhalten. Heute, da der größte Teil des Grabens verschwunden ist, wird er durch die Straßen und Parkwege des Zirkels abgebildet. Auf dem Gebiet der heutigen Stadt Karlsruhe sind Siedlungsspuren aus der frühen Bronzezeit (2200 1500 v. Chr.) zu finden. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg entdeckte man ein Waffendepot, in dem Bronzebarren und zwei Randleistenbeile lagerten. Später entdeckte man noch ein weiteres Beil. Insgesamt sind mehrere Funde unter anderem aus Knielingen, Rüppurr und Durlach belegt. 1868 wurden in Knielingen ein altes Eisenschwert und bald darauf ein offener Bronzehalsring gefunden. 1911 fand man ein Gräberfeld mit zehn Bestattungen aus der jüngeren Eisenzeit.[1] (wikipedia). Die Kreisgraben- und Kreiswallanlagen Die 32 Zentimeter große Scheibe wurde inmitten einer kreisförmigen Wallanlage auf dem Mittelberg in der Nähe von Nebra in Sachsen-Anhalt gefunden. Runde oder elliptische (also eiförmige) Anlagen mit Gräben und Wällen, manchmal auch Holzpalisadenwänden, hat man inzwischen über 100 in Europa entdeckt. Wozu sie dienten, wissen die Archäologen nicht genau. Manche von ihnen folgen in ihren Hauptachsen auf jeden Fall einer astronomischen Ausrichtung. Manchmal gibt es nur einen Graben, manchmal zwei oder drei. Die Tore zeigen häufig auf bestimmte Punkte, z.b. auf den Sonnenaufgang zur Sommer- und Wintersonnenwende (21. Juni, 21. Dezember) oder zum Sonnenuntergang der Tag-und-Nacht-Gleiche (21. März und 23. September). Offenbar handelt es sich bei den von 5500 v. Chr. bis 3500 v. Chr. gebauten Anlagen um Kalenderbauten oder Sonnentempel. Man hat in den Anlagen Scherben, kleine Frauenfiguren aus Ton und auch Menschenknochen gefunden. Vielleicht hat man also dort auch rituelle Kulthandlungen durchgeführt, da die Knochen der Verstorbenen eine große, vielleicht sogar heilige Bedeutung hatten. Sie können aber auch als Versammlungsort gedient haben. Nur ca. 20 km von Nebra liegt Goseck, wo ein bedeutender Kreisgraben ausgegraben wurde. Der verantwortliche Archäologe bezeichnete ihn als astronomisch an den Wintersonnenextremen orientiert. Die Wintersonnenwende wird ja heute noch als Weihnachten und Geburtstag von Jesus Christus gefeiert. Die Religionswissenschaftler sind sich jedoch einige, dass hinter dem Datum eigentlich die Verehrung des Mithras steht, eines Kults, der in Indien angeblich schon 1200 v. Chr. existiert haben soll und auch in der Sonnenreligion des Zoroastrismus durchscheint. Auch Mithras wurde wie Jesus zu Weihnachten geboren, dem Zeitpunkt in dem Sonne ihre jahreszeitliche Wiedergeburt erfährt. Der Auf- und Untergang der Wintersonnenwende kann durch die südlichen Tore der Gosecker Anlage beobachtet werden.

Nach François Bertemes, dem Leiter des Institutes für prähistorische Archäologie der MartinLuther-Universität Halle-Wittenberg, huldigten die Bauern dort einer Fruchtbarkeitsreligion.,Die Anlage half ihnen bei der genauen Bestimmung von Aussaat und Ernte und zugleich als Ritualkalender zur Festlegung ihrer Opfertage (focus online 15.12.2006). Auf wikipedia jedoch liest man nach ausführlichen Belegen für die astronomische Funktion der Anlagen als Resümee die These des Astronomen Georg Zotti s (Doch keine Kalenderbauten), mit der er die Orientierung der Tore als Zufall abtut und damit die Kalenderfunktion verneint. In Der kleine Erziehungsratgeber auf swr1 sagte eine der spaßigen Gören doch tatsächlich, dass wikipedia eine Bande von Geschichtsfälschern sei. Kindermund tut Wahrheit kund. Erstaunlicherweise kann man in demselben wikipedia-artikel auch lesen: Die Orientierung einer der beiden Torachsen bei der Ramsdorf-Wallerfing-Anlage fällt anders aus und genügt mit einem Azimut von 116 Grad genau der Kalendertheorie von Alexander Thom. Die besagt, dass auch die 4 Festtage der Kelten Beltaine (30. April/1. Mai), Samhain (1. November), Imbolc (1. Februar) und Lugnasad (1. August) astronomisch fixiert wurden.

An dem genannten Azimut 116 Grad geht die Sonne am 1. Februar zu Imbolc auf, nicht nur auf der Breite von Stonehenge, sondern auch in Ramsdorf. Also muss es die Kelten schon vor 7000 Jahren gegeben haben! Hier die Auf- und Untergänge der Sonne an den Keltenfeste auf dem 49. Breitengrad gemessen in Azimut-Graden (von Norden nach Osten messend): Imbolg 116/244 Beltaine 65/295 Lugnasad 60/299 Samhain 112/248 Stonehenge und seine Wallwerke.

Der Hagal-Stern im Sonnentempel Stonehenge, der ebenfalls von Kreisgraben und Kreiswall umgeben ist. Zu Beginn des 18. Jh. wusste man weder in England noch in Deutschland etwas über die astronomische Orientierung Stonehenge s. Der Arzt William Stukeley führt in den Jahren 1721 bis 1724 die bis dahin ausführlichsten und präzisesten Vermessungen der Anlage durch und vermutete als Erster eine axiale Ausrichtung der Anlage auf den Punkt der Sommersonnenwende. Im Jahr 1740 fasst er seine Ergebnisse in seinem Buch Stonehenge, A Temple Restor'd to the British Druids zusammen und deutet Stonehenge allerdings mit fragwürdigen und unwissenschaftlichen Methoden ebenfalls als druidischen Tempel (wikipedia). Die Stadtgründung Karlsruhe s war allerdings schon 1715. Und das Buch von Stukeley wurde bis heute nicht ins Deutsche übersetzt! Erstaunlicherweise ist nicht nur der Zwölfstern im Steinkreis von Stonehenge enthalten. Dessen Zacken reichen genau von den umgebenden Aubrey-holes zum Sarsenkreis, der den Innenkreis des Sterns bildet und an den sich alle Zacken fügen. Laut Robin Heath passen die Zacken des Siebensterns ebenfalls genau zwischen den Sarsenkreis und den Kreis der Aubrey-holes, jedoch sind es hier schon die äußeren Kreuzungspunkte der Zacken, die den Sarsenkreis bilden. Das bedeutet, dass dort die Zahl 7 auch die dominante Bedeutung hatte, die beim Sonnenstern von Großbotwar auf dem 49. Breitengrad die Standortwahl bestimmte.

Die strahlenförmigen Alleen bzw. Ley-lines der Kreisgrabenanlagen kreuzen sich immer wieder weit entfernt mit anderen, oft an bedeutenden prähistorischen Stätten, so auch die Rintheimer Feldallee des Karlsruher Zirkels, die nach Sternenfels zielt, ebenso die westliche Allee des Großbottwaer Sonnensterns, beide Linien kreuzen sich an der Zwerchhälde von Sternenfels, einer dreistufigen Pyramide aus Trockenmauerwerk in einem uralten Felsausbruch. Die Sonnwendallee des Sonnensterns führt über die Barentalquellen hinaus zu den drei Hausbergen von Großbottwar, den Wunnenstein, den Köchersberg und den Forstberg, die alle drei sehr künstlich wirken. Geologisch gelten sie als Zeugenberge, deren geologische Entstehung jedoch diskussionsbedürftig ist.

Der Sonnenstern von Großbottwar ist also ein authentisches Heiligtum aus der Urzeit unserer Zivilisation und dürfte ebenfalls zu den Kreiswallanlagen des Neolithikums gehören. Noch ist das Wallwerk unterm Wald verborgen. Deshalb wird eine archäologische Grabung kaum in Frage kommen. Seine Bedeutung könnte jedenfalls genauso groß wie die Stonehenge s gewesen sein. Statt aus Stein dürfte der Sonnentempel aus Holz bestanden haben, wie der Tempel von Woodhenge unweit von Stonehenge.

Die südliche Allee des Sonnensterns zielt nach Steinheim an der Murr, wo der berühmte Schädel des Steinheimer Menschen in einer Kiesgrube gefunden wurde. Man datiert ihn auf 200.000 Jahre. Die Allee jedoch zeigt auf einen Steinbruch am Rand des Ortes, der ebenfalls einen Cairn, eine archaische Stufenpyramide enthalten könnte. Die der Sonnwendallee entgegengesetzte Allee in Richtung Süden führt zum Hohenasperg, eine dreieckige Stufenpyramide aus Lehm. K. Walter Haug, Stonehenge und der Primus Angulus Saxoniae in Ur-Europa-Jahrbuch 2004, Orientierung auf der Erde mit Hilfe der Himmelskunde in vorgeschichtlicher Zeit, ISSN 16 16-0290 Robin Heath, STONEHENGE - The Marriage of the Sun and Moon