Fairness Transparenz Vertrauen Sicherer Surfen im Internet aktuelle Tipps und Trends Mehr Sicherheit durch mehr Wissen
Liebe Verbraucherinnen und Verbraucher, das Internet ist aus unserem privaten und beruflichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob Sie Informationen suchen, einkaufen, online spielen oder lernen, persönliche Kontakte pflegen oder Bankgeschäfte erledigen: Der Bogen möglicher Nutzungen und Angebote spannt sich weit. Das Netz der unbegrenzten Möglichkeiten hat jedoch auch Schattenseiten. Immer wieder wird über Datenklau, Phishing-Attacken auf sensible Nutzerinformationen oder das digitale Aushorchen von Per sonen berichtet. Anonymität im Internet gibt es kaum. Durch die sogenannte IP-Adresse ist jeder mit dem Internet verbundene Computer auffindbar, da die ihm zugeordnete IP-Adresse einmalig ist. Bei jedem Aufruf einer Internetseite, jedem Ansehen eines Videoclips und jedem Hochund Herunterladen einer Datei versendet Ihr Rechner Ihre IP-Adresse, damit klar ist, an wen die angeforderten Daten zu senden sind. Daten, die im Internet übermittelt werden, können abgefangen, eingesehen und verändert werden, wenn sie nicht verschlüsselt über tragen werden. Und auch sogenannte Cookies, kleine Textdateien, die beim Surfen im Internet in Ihrem Internetbrowser abgelegt werden, können viel über Sie preisgeben. Je komplexer das Netz wird, umso schwerer ist es, jederzeit zu wissen, wo sich die Untiefen verstecken. Doch wer sich allzu sorglos im Internet bewegt, öffnet die Tür für den Missbrauch seiner persönlichen Daten. Wir möchten Sie daher dazu anregen, Ihre Daten aktiv zu schützen und das Risiko zu minimieren. Dieses Faltblatt soll Sie dabei unterstützen. Alexander Bonde Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Igor Mojzes / fotolia.com, arturaliev / fotolia.com Datenspuren im Netz Jeder Klick im Internet hinterlässt eine digitale Spur ganz gleich, ob es sich um eine oberflächliche Internetrecherche oder eine durch einen Log-in geschützte Transaktion handelt. WO KÖNNEN DATEN GESAMMELT WERDEN? Bei jedem Klick im Internet werden Daten an Netzbetreiber, Browser-Anbieter oder Unternehmen übermittelt. Diese können über die Auswertung der besuchten Seiten Nutzungsprofile ableiten. Fehler in der Browser-Programmierung oder optionale Browser-Module (Add-ons) ermöglichen ggf. das Auslesen sensibler Log-in-Daten. Viele Webseiten platzieren beim Besuch Cookies im verwendeten Internetbrowser. Diese ermöglichen oder erleichtern Ihnen die Nutzung des Angebots. Verbleiben jedoch Cookies in Ihrem Browser, können sie dem Anbieter ebenso wie Trackingdienste Informationen über Ihr Surfverhalten verraten und Profilbildung ermöglichen. Verwischen Sie Ihre Spuren Loggen Sie sich nach dem Surfen im Internet aus. Nutzen Sie verschiedene Browser für soziale Netzwerke, E-Mail- Dienste, Online-Einkäufe, Internetrecherchen usw. Löschen Sie regelmäßig den Browser-Verlauf, blockieren Sie Trackingdienste oder surfen Sie im privaten Modus. Auch die Deaktivierung aktiver Inhalte wie ActiveX und Java Script erhöht die Sicherheit. Blockieren Sie im Internetbrowser die Möglichkeit, Cookies automatisch zu platzieren und löschen Sie die Cookies nach einer Sitzung (Weiterführende Informationen auf www.bondesrat.de). Verwenden Sie Werbeblocker, da auch Werbeanzeigen Ihr Surfverhalten ausspionieren können.
contrastwerkstatt / fotolia.com, Maksim Kabakou / fotolia.com Verschlüsselt gegen Schnüffler Der Unterschied zwischen http und https ist so groß wie der Unterschied zwischen Postkarte und Brief. Wenn Sie nicht möchten, dass im Netz mitgelesen wird, sorgen Sie für die Verschlüsselung Ihrer Daten. Wie leicht mitlesen im Netz ist Datenströme können jederzeit abgefangen, mitgelesen und sogar verändert werden. Bei jeder Ihrer Aktionen im Intenet wird Ihre IP-Adresse mitgesendet, damit das angeforderte Datenpaket Sie erreichen kann. Müssen Sie sich auf einer Webseite registrieren und einloggen, speichert der Seitenbetreiber neben Ihren persönlichen Daten auch Ihre Zugangsdaten. Über Ihre IP-Adresse sind Sie selbst bei falschen Angaben bei der Anmeldung identifizierbar. Werden Datenpakete abgefangen, ist eine Zuordnung über die IP-Adresse möglich. Lassen Sie sich nicht in die Karten SCHAUEN Setzen Sie beim Senden sensibler Daten, Bankverbindungen, Geheimzahlen u. ä. auf eine sicher verschlüsselte Übertragung. Sichere Verschlüsselung gewähren SSL oder TSL (erkennbar am https anstatt des einfachen http). Anbieter von SSL- und TSL-Verschlüsselung benötigen ein gültiges Zertifikat für ihre Dienste. Das Zertifikat wird beim Anklicken des Vorhängeschlosssymbols am Beginn der Browserzeile angezeigt. Verschlüsseln Sie insbesondere E-Mails aktiv. Einfache und kostenlose bzw. kostengünstige Lösungen sind z. B. Pretty Good Privacy (PGP) und Gnu Privacy Guard (GnuPG).
ra2 studio / fotolia.com, georgejmclittle / fotolia.com App-solut mobil Zunehmend frei verfügbare WLAN-Verbindungen und viele praktische Apps befeuern den Trend zur mobilen Nutzung des Internets und bergen oft unerkannte Risiken. Die Risiken hinter der Bequemlichkeit Apps und mobile Endgeräte gestalten den individuellen Alltag bequemer mit potenziellen Schwachstellen in Datenschutz und -sicherheit. Umfangreiche Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) räumen den Anbietern ggf. weitreichende Zugriffsrechte auf Ihr mobiles Gerät und Ihre Daten ein. Von Ihnen unbemerkt können Apps Ihre Daten wie Kontakte oder Fotos zum App-Anbieter übermitteln. Ebenfalls problematisch im Hinblick auf Datenschutz und -sicherheit ist die Nutzung öffentlicher WLAN-Hotspots, die anbieterseitig keine sichere Verschlüsselung der Datenübertragung vorsehen. Lesen, checken, überprüfen Prüfen Sie vor dem Herunterladen einer App, auf welche Daten und Funktionalitäten Ihres mobilen Endgeräts diese zugreift. Nehmen nach der Installation einer App Akku- und Rechenleistung deutlich ab, können Daten transfers der App im Hintergrund dafür verantwortlich sein. Entfernen Sie in diesem Fall die App. Überprüfen Sie bei Updates, ob sich damit der Zugriff auf Ihre Daten ändert. Lesen Sie die Datenschutzerklärung und die AGB. Achten Sie auf Verschlüsselung und Zertifikate, wenn Sie öffentliche WLAN-Hotspots nutzen. Bieten die Betreiber keine Verschlüsselung an, verzichten Sie auf die Übermittlung von sensiblen Daten und das Einloggen in Online-Dienste. Schließen Sie Sicherheitslücken, indem auf Ihren mobilen Endgeräten die Betriebssysteme aktuell sind. Installieren Sie ggf. ein Antivirenprogramm.
davidevison / fotolia.com, karandaev / fotolia.com Phishing nach Informationen Eigentlich kennen Sie den Absender. Es klingt dringend. Einfach Link anklicken oder Anhang öffnen. Solcherlei E-Mails ver seuchen Ihren Rechner mit Schadsoftware oder fischen nach sensiblen persönlichen Daten. Achtung Täuschungsmanöver Phishing-E-Mails fälschen Absenderangaben und imitieren einen vertrauenswürdigen Geschäftspartner. Mit hoher Dringlichkeit wird suggeriert, dass Kundendaten aktu a li siert werden müssen, ein Datenverlust oder eine Kontosperrung droht. Folgen Sie dem beigefügten Link, werden Sie auf eine Webseite geleitet, die dem Original täuschend ähnelt. Sie werden aufgefordert, sensible Daten (z. B. Kreditkartennummer, Ihre Kontonummer sowie PIN oder mehrere TAN-Nummern) einzugeben. Öffnen Sie den Anhang der Phishing-E-Mail, infizieren Sie u. U. Ihren Rechner mit Schadsoftware, die Ihren Rechner ausspäht oder ihn zur Fremdsteuerung freigibt. Bleiben Sie wachsam Löschen Sie fragwürdige E-Mails und öffnen Sie keine Anhänge. Sind Sie unsicher, ob die E-Mail echt ist, fragen Sie beim genannten Unternehmen nach. Antworten Sie nicht auf fragwürdige E-Mails. So bestätigen Sie nur die Echtheit Ihrer E-Mail-Adresse. Sind Sie nicht sicher, ob die von Ihnen aufgerufene Webseite echt ist, geben fehlende SSL-Verschlüsselung und fehlendes Zertifikat wichtige Hinweise. Auch das Impressum sowie weitere Unterseiten sind bei betrü gerischen Seiten häufig nicht vorhanden. Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Rechner regelmäßig auf Viren überprüfen und installieren Sie Updates umgehend.
Weiterführende Informationen des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Plattform mit aktuellen Bürgerinformationen zu den Aufgaben und Zuständigkeiten des Ministeriums www.mlr.baden-wuerttemberg.de BondesRat Ihr Verbraucherminister Alexander Bonde informiert Praktische Tipps rund um aktuelle Themen aus dem Verbraucherschutz www.bondesrat.de VerbraucherBW Tipps und aktuelle Links rund um die Themen Verbraucherrechte, Verbraucherschutz und Ernährung www.facebook.com/verbraucherbw (auch ohne Log-in) Verbraucherportal Baden-Württemberg Plattform mit Informationen zum Verbraucherschutz, Bildungsangeboten und Veranstaltungshinweisen www.verbraucherportal-bw.de Verbraucherrechte im Internet Online-Handbuch zu den Themen E-Commerce,Verhalten im Internet, Sicherheit im Internet sowie spezi - ellen Informationen für Minderjährige und Senioren www.internet-verbraucherrechte.de Direkt ins Netz: Scannen Sie den QR-Code mithilfe einer App auf Ihrem mobilen Endgerät, um die im Code hinterlegte Internetseite direkt zu erreichen. Es wird empfohlen, nur Apps einzusetzen, die erst nach Bestätigung und nicht automatisch eine Webseite öffnen.
Fairness Transparenz Vertrauen Links zum sicheren Surfen und Datenschutz Der Landesbeauftragte für den Datenschutz Baden-Württemberg www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik www.bsi.bund.de Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e. V. www.vz-bw.de Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e. V. www.cec-zev.eu Verbraucherinitiative Bundesverband e. V. www.verbraucher.org Verbraucherrechte in der digitalen Welt www.surfer-haben-rechte.de EU-Initiative Klicksafe www.klicksafe.de Verbraucher sicher online (Projekt der TU Berlin) www.verbraucher-sicher-online.de Vorsicht im Netz www.vorsicht-im-netz.de Informationsportal irights Cloud www.cloud.irights.info Kernerplatz 10, 70182 Stuttgart Telefon: +49 711 126-0, E-Mail: poststelle@mlr.bwl.de www.mlr.baden-wuerttemberg.de MLR 02-2014-37