Über die Mannschaftsaufstellungen 2016

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Transkript:

Über die Mannschaftsaufstellungen 2016 Spielersprecherin Sabine Schmitz und Spielersprecher Horst-Dieter van de Loo haben Ende April 2016 in einem Offenen Brief an die DTB - Sportwarte und Seniorenreferenten darauf hingewiesen, dass bei der Aufstellung der Mannschaften in den Regionalligen doch die Wettspielordnung des DTB eingehalten werden möge, um Wettbewerbsverzerrungen durch Aufstellungen zu vermeiden, die sich nicht nach der DTB-Wettspielordnung richten. Beim Vergleich dieser Wettspielordnungen kommt schon eine Frage auf: Sind die Regionalligen den Regeln des DTB unterworfen und haben sie sich nach der Wettspielordnung des DTB zu richten oder sind sie eigenständig und können sich ihre eigenen Regelungen geben unabhängig vom DTB oder sogar ausdrücklich gegen die Regeln und Ordnungen des DTB. Die Regelungen der Regionalligen Nordost und Südost widersprechen eindeutig der Wettspielordnung des DTB oder anders formuliert: Die Verantwortlichen der Regionalligen Südost und Nordost verstoßen bewusst gegen diese Wettspielordnung. Die Aussage der Regionalliga Nordost Die Feststellung der Spielstärke erfolgt nach 5 DTB- Wettspielordnung war purer Hohn, zeugt in meinen Augen von recht beispielloser Ignoranz und gleichzeitig fast bewundernswerter Chuzpe. (Für die Jüngeren: Chuzpe ist, wenn jemand, der Vater und Mutter erschlagen hat, vor Gericht um Milde bittet, weil er Vollwaise ist). Gegen Regeln zu verstoßen und gleichzeitig zu behaupten, man halte diese Regeln ein, ist schon starker Tobak. Die Verantwortlichen des DTB haben die seit Jahren praktizierten Regelungen der Regionalliga Südost ohne Murren hingenommen und scheinen auch die Regelungen der Regionalliga Nordost einfach zu akzeptieren. Da muss man sich als Tennisspieler doch fragen: warum werden Regeln im Bereich des DTB für die Regionalligen beschlossen, die dann von zwei Regionalligen eingehalten werden, von zwei anderen aber mit Nichtachtung gestraft werden. Aber man muss zugeben: Ganz so einfach stellt sich die Situation dann doch nicht dar. Die Problematik der Mannschaftsaufstellungen in den Regionalligen Bei genauerer Betrachtung aller Fakten ist es durchaus nachvollziehbar, dass man sich für die LK als Grundlage für die Einschätzung der Spielstärke entscheiden kann, auch wenn man damit gegen die Wettspielordnung des DTB verstößt. Die Aufstellung der Mannschaften für die Sommersaison 2016 musste nach der Rangliste vom 30.09.2015 erfolgen. Zum Zeitpunkt der Mannschaftsmeldungen war die Rangliste fast sechs Monate alt und Altersklassenwechsler konnten auch nicht berücksichtigt werden. Dies war ein einmaliges Problem für die Saison 2016, das sich so hoffentlich nicht wiederholen wird. Es gibt aber auch ein generelles Problem. Denn zwei Ordnungen des DTB harmonieren nicht miteinander -die Wettspielordnung, in der sich die Spielstärke nach der Rangliste richtet, und -die Ranglistenordnung mit ihren Durchführungsbestimmungen, wo die Anzahl der Ranglistenspieler so restriktiv festgelegt ist, dass bei vielen Spielern der Regionalligen, in machen Altersklassen sogar bei der Mehrheit der Spieler, eine Festlegung der Spielstärke

nach Rangliste mangels Zugehörigkeit zu derselben überhaupt nicht möglich ist. In den Regionalligen der Damen spielen 2016 insgesamt 121 Mannschaften, davon 91 Mannschaften der AK 30-50 mit sechs Einzeln und 30 Mannschaften in der AK 60 mit vier Einzeln. Wenn man bei 6er-Mannschaften 10 und bei 4er-Mannschaften 8 Spielerinnen melden sollte, um bei Ausfällen genügen einsatzfähige Spielerinnen zu haben, sind in den Regionalligen der Damen insgesamt mindestens 1150 Damen zu melden. Alle Ranglisten der Damen von AK30-AK80 umfassen aber insgesamt nur 733 deutsche Spielerinnen. 733 Ranglistenspielerinnen stehen folglich für 1150 zu belegende Plätze zur Verfügung. Das sind 64%, deren Spielstärke nach der Rangliste beurteilt werden kann. Bei 36% ist eine Beurteilung nach Rangliste nicht möglich, weil alle Positionen hinter dem Cut nicht zur Rangliste zählen. Folglich muss man bei diesen Spielerinnen auf die LK ausweichen und diese als Grundlage für die Spielstärke nehmen. Bei den Herren 40 sieht es ähnlich aus, weil in dieser AK vornehmlich Herren der Rangliste 40 und 45 gemeldet werden. Bei 32 Mannschaften AK40 in den vier Regionalligen sind 320 Spieler aufzustellen. Die beiden Ranglisten AK 40 und AK45 umfassen 240 Spieler. Das Verhältnis von zu meldenden Spielern und Ranglistenspielern ist etwa 75:25. D.h., 25% können nicht über die Rangliste gewertet werden, sondern über die LK. Wenn sich diese Verhältnisse auf die anderen AK der Senioren übertragen ließen, könnte man noch damit leben. Aber in den AK 50-70 sieht es ganz anders aus. 154 Mannschaften sind in diesen AK gemeldet, zusätzlich in der RL NO und RL West 13 Mannschaften der AK 75. Legt man wieder bei 6er-Mannschaften 10 und bei 4er-Mannschaften 8 Spieler zu Grunde, so ergibt sich ein Bedarf von insgesamt 1584 zu meldenden Spielern (124 Mannschaften a 10 und 43 Mannschaften a 8 Spieler). In den Ranglisten der Senioren ab AK 50 bis zur AK 85 sind aber insgesamt nur 650 Spieler verzeichnet. Das bedeutet, dass nur ca 41% aller in der Regionalliga gemeldeten Spieler dieser Altersklassen einer Rangliste zugehörig sind. Im Umkehrschluss: Bei 59% kann die Spielstärke nur über die LK festgestellt werden, da keine Ranglistenposition vorhanden ist. Wenn also in diesen Altersklassen nur 41% der zu meldenden Spieler nach der Rangliste beurteilt werden können und 59% über die LK beurteilt werden müssen, kann ich nachvollziehen, dass Verantwortliche in Regionalligen das Kriterium LK als Grundlage der Beurteilung wählen, weil alle Spieler eine LK besitzen, aber deutlich weniger als die Hälfte der zu meldenden Spieler ein Ranglistenplatz belegen. Denn sich nur nach einem Kriterium (LK) zu richten, mag häufig einfacher und auch sinnvoller sein als dieser Mischmasch aus Rangliste und LK. In der Rangliste aufgeführten Ausländer und in der Rangliste aufgeführte Spieler, die nicht in der Regionalliga, sondern in Ligen der Landesverbände spielen, sind in den Zahlen nicht berücksichtigt, da eine derartige Berechnung zu aufwändig und auch nur schwer möglich wäre.

Ausblick auf 2017 Seit der Rangliste vom 30.06.2016 ist der Cut in allen Altersklassen erweitert worden. Leider nicht so weit, wie man es sich gewünscht hätte. So gehen die Ranglisten der Damen AK35-65 bis Platz 100, AK70 bis Platz 60, AK75 bis Platz 40, AK80 bis Platz 15 und AK85-90 bis Platz 10. Bei den Herren liegen die Cuts in den AK30-65 bei Platz 150, AK70 bis Platz 100, AK75 bis Platz 80, AK80 bis Platz 40 und AK85 bis Platz 15 und AK90 bei Platz 10. Bleibt die Zahl der Mannschaften 2017 gleich, so ändert sich das statistische Bild nicht wirklich wesentlich. Es ist immer noch so, dass für die Aufstellungen der Regionalliga-Mannschaften immer noch nicht genügend Spieler einen Ranglistenplatz belegen, um der Wettspielordnung Genüge zu tun. Der Versuch eines Lösungsansatzes Ob Aufstellung nach Rangliste oder LK: Es wird immer sehr gute Spieler geben, die außer den Punktspielen keine Turniere oder LK-Turniere spielen und deren Spielstärke sich weder in Rangliste noch in LK widerspiegelt. Dazu zählen bei mir nicht die ausländischen Spieler, die reichlich Turniere spielen und Weltmeister- und Europameistertitel holen, diese Ergebnisse aber nicht melden. Bei den deutschen Spielern, so meine Information, werde alle Ergebnisse bei ITF-Turnieren weltweit automatisch erfasst. Ausländische Spieler müssen ihre Ergebnisse, vor allem die nicht in Deutschland erzielten, melden. Somit wird ein Großteil der Ergebnisse ausländischer Spieler für die Deutsche Rangliste gar nicht erfasst. Das muss der DTB abstellen. Rein technisch ist es sicher kein Problem, alle Ergebnisse der in einem deutschen Verein gemeldeten Ausländer weltweit zu erfassen. Das kann man mit der ITF regeln. Wenn man denn will und es bezahlbar ist. Dann unterliegen Ausländer den gleichen Kriterien wie deutsche Spieler und die Feststellung der Spielstärke nach Rangliste wäre auch bei diesem Spielerkreis kein Problem mehr. Die wenigen dann noch in keiner Rangliste auftauchenden Klassespieler sind in jeder AK jeder Regionalliga an den Fingern einer Hand abzuzählen. Die LK gibt die Spielstärke eines Spielers nur sehr bedingt wieder. Ein Nachteil der LK: Sie wird zum 1.10. eines jeden Jahres festgesetzt und bleibt dann ein Jahr unverändert. Leistungssteigerungen oder Leistungseinbußen eines Spielers werden frühesten nach einem Jahr berücksichtigt. Dies wird sich erst ändern, wenn auch die LK mindestens alle drei Monate oder besser noch jeden Monat neu berechnet wird. Ein weiterer Nachteil der LK: Man braucht nur zwei Siege gegen einen Spieler der eigenen LK, um seine LK zu erhalten. Diese Siege werden in aller Regel bei Punktspielen oder Turnieren in einem regulären Wettkampf erspielt. Bei diesen doch recht geringen Anforderungen sind aber auch Manipulationen leider nicht ausgeschlossen. Ein Beispiel: Spieler A, B und C, alle mit derselben LK, nehmen an einem Ein-Tages-LK- Turnier teil. In einer Gruppe spielen sie untereinander den Sieger aus. Jeder hat zwei Spiele. A schlägt B und C, B gewinnt gegen A. Kurze Zeit später nehmen sie wieder an einem derartigen Turnier teil. Wieder in derselben Gruppe zwei Spiele. C gewinnt gegen A und B, B besiegt A. Nach diesen beiden Turnieren hat jeder zwei Siege gegen einen Spieler derselben LK auf dem Konto. Folglich 100 Punkte und die LK erhalten. Dieses System kann man ab LK 2 praktizieren und es funktioniert auch dann, wenn man zwei Spieler mit einer besseren LK findet, die man dann in einem LK-Tagesturnier schlagen kann. Und glaube bitte niemand, dass dieses System meine Erfindung sei. Die Deutsche Rangliste in jetziger Form ist sicher nicht das allein seligmachende Mittel zur Aufstellung einer Mannschaft. Oder weniger höflich formuliert: Diese jetzige restriktive

Rangliste ist eher nicht geeignet für die Aufstellung einer Regionalliga-Mannschaft. Um in die Deutsche Rangliste (Stand 31.03.2016) zu kommen, benötigt man bei den Herren AK40 1260, AK50 1566, AK55 1552, AK60 1560, AK65 1700 und AK 70 1855 Punkte. Da muss man schon einige Matches bestreiten und gewinnen. Aber was nutzt das augenblickliche System, wenn es nicht alle Spielerinnen und Spieler umfasst, die auf den Meldebögen der Regionalligen aufgeführt werden müssen. Es stellt sich die Frage, bis zu welchen Punktzahlen eine Rangliste über die Spielstärke eine Spielers Aussagekraft besitzt. Wie Laura Siegemund es in Stuttgart und andere Spielerinnen und Spieler es in Paris oder Wimbledon eindrucksvoll bewiesen haben, ist eine nicht allzu gute Ranglistenposition kein Beweis für mangelnde Spielstärke. Und die Spielstärke eines Spielers kann immer nur ungefähr einzuschätzen sein egal, ob bei der ATP, der WTA oder den Seniorinnen und Senioren, weil Leistungsvermögen und Tagesform immer Schwankungen unterliegen. Wenn ein Senior sich zwischen 740 und 750 Punkte für die Rangliste erspielt hat, dann musste er dafür einige Matches gewinnen. Ich will hier nicht die Variationen ausrechnen, wie man 750 Punkte erreichen kann. Das kann jeder selbst nachvollziehen. Aber unbestritten ist die Tatsache, dass er wesentlich mehr Siege einfahren musste als die zwei Siege, die zum Erhalt oder zur Verbesserung der LK notwendig sind. 750 Punkte entsprechen nach der Gesamtrangliste vom April 2015 folgenden Positionen (neuere Daten standen mir nicht zur Verfügung, aber es wird sich nicht so viel geändert haben): -AK40 Platz 544 -AK45 Platz 642 -AK50 Platz 682 -AK55 Platz 625 -AK60 Platz 637 -AK65 Platz 729 -AK70 Platz 535 -AK75 Platz 233 Wenn also die Deutsche Rangliste bis etwa zu diesen oder ähnlichen Positionen erweitert würde, - wäre eine Einstufung der Spielstärke nach der Rangliste bei allen Mannschaften der Regionalligen möglich - hätten ausländische Spieler, bei denen alle Ergebnisse erfasst sind, die Positionen entsprechen ihrer Ergebnisse und nicht entsprechend der zufällig gemeldeten Ergebnisse - wäre eine Vermischung von Rangliste und LK überflüssig - wäre die Zahl der Spitzenspieler ohne Ergebnisse absolut überschaubar und diese wenigen Spieler wären bekannt und relativ leicht einzuordnen. Sollte die Rangliste in dieser erweiterten Form (Cut bei Position 600 oder ähnlich) monatlich oder sogar 14tägig erscheinen, entspräche die Ranglistenposition eines in dieser Rangliste auftauchenden Spielers deutlich eher seiner Spielstärke als bisher. Aufstellungen wirken sich sportlich besonders da aus, wo große Diskrepanzen zwischen Spielstärke und Meldeposition bestehen. Es ist sportlich relativ bedeutungslos, ob ein Spieler mit Ranglistenposition 500 an 4, 5 oder 6 gemeldet wird. Sportlich von besonderer Bedeutung sind Meldungen, wo Spieler, die an 1 oder 2 gehören, sich unten wiederfinden und umgekehrt. Um derartige Diskrepanzen zu vermeiden, sollten vor der endgültigen Aufstellung der Mannschaften durch die Regionalliga-Ausschüsse die Mannschaftsführer oder Sportwarte

der jeweiligen Altersklasse in angemessener Form angehört werden und mehrheitlich demokratisch und verbindlich über die Aufstellungen der Mannschaften dieser Altersklasse entscheiden. Ich glaube, so könnte insgesamt ein Großteil der Probleme und den Unmuts bei Clubs und Spielern vermieden werden. Fazit Es allen gerecht zu machen, ist nicht möglich. Auch oder gerade im Tennis nicht. Was man aber feststellen kann: je unflexibler und wenig anpassungsfähig ein System gehandhabt wird, desto mehr Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten werden auftreten. Im Umkehrschluss: je flexibler ein System ist und je mehr die Spielerinnen und Spieler selbst beteiligt werden (vertreten durch ihren Mannschaftsführer oder Sportwarte), desto gerechter wird es sein. Und ein möglichst gerechtes System wird, bei allen vorhandenen Schwächen und Fehlern, von allen viel mehr akzeptiert. Die Einführung oder Weiterentwicklung eines derartigen Systems ist sicher nicht einfach und wird auch einiges an Kompromissen auf verschiedenen Seiten erfordern, aber bei allem Respekt vor der Arbeit und dem Engagement der Ehrenamtlichen so wie bisher sollte es nicht weitergehen.