Predigt für einen Sonntag im Advent (4.) Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus.

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Transkript:

Predigt für einen Sonntag im Advent (4.) Kanzelgruß: Gemeinde: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen. Wir hören Gottes Wort zum 4. Advent aus dem Buch des Propheten Jesaja im 52. Kapitel. Jesaja spricht zu denen, die in Trümmern und in Verzweiflung leben. Er weist sie hin auf das Heil, das Gott ihnen senden wird, und auf die Herrlichkeit seiner Macht, die sichtbar wird, wenn Gott als König erscheint. So spricht der Prophet Jesaja im Auftrag Gottes: 7 Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König! 8 Deine Wächter rufen mit lauter Stimme und rühmen miteinander; denn alle Augen werden es sehen, wenn der Herr nach Zion zurückkehrt. 9 Seid fröhlich und rühmt miteinander, ihr Trümmer Jerusalems; denn der Herr hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst. 10 Der Herr hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker, dass aller Welt Enden sehen das Heil unsers Gottes. Wir beten: Lieber Vater im Himmel, du hast deinem Volk Rettung und Heil versprochen durch den großen König, der mit Macht sein Volk trösten und erlösen wird. Wir danken dir, dass du in Jesus Christus erfüllt hast, worauf dein Volk Israel hoffte. Wir bitten dich, erleuchte unsere Herzen mit dem hellen Glanz deiner Gegenwart, damit wir auch andere Menschen aufmerksam machen auf den, der das Leben für uns bringt: auf Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen.

Liebe Gemeinde, König ist dein Gott! Was kann es Größeres geben für ein Volk, das zerschlagen ist, dessen Stadt und Heiligtum in Schutt und Asche liegen, als diesen Jubelruf? Dein Gott ist König! Deine Not wird zu Ende gehen, denn ein König, so war die Überzeugung, lässt sein Volk nicht im Stich. Einen König zu haben, das kennen die wenigsten unter uns aber in der Zeit, in der Jesaja wirkte, garantierte für die Bewohner des Landes ein König Schutz und Sicherheit. Doch als der Prophet Jesaja auftrat, war das Volk am Ende und hatte keine Aussicht auf eine Änderung seiner schlimmen Situation in der Verbannung. Viele der Juden im Exil hatten die Hoffnung verloren. Sie sahen keine Zukunft mehr für ihr Volk und Land. Und eben zu diesen Leuten schickt Gott seinen Propheten Jesaja. Er kündigt dem Volk Israel an, dass die Hoffnung nicht vergeblich ist, denn er wird kommen: der König, der sein Volk rettet und erlöst. Doch warum spricht Jesaja von den Füßen der Boten? Warum sagt er, dass sie schön oder lieblich sind? Natürlich schwärmt Jesaja nicht von besonderen Füßen, nicht von Fußpflege oder außergewöhnlichen Produkten, die die Füße zart und gut aussehen lassen. Es ist eine besondere Form der Steigerung, denn wenn schon die Füße gepriesen werden, wie viel mehr dann der Bote, dem sie gehören. Doch auch auf den Boten kommt es nicht an, sondern auf das, was er mitbringt: nämlich die Botschaft für das Volk, die da lautet: König ist dein Gott! Jetzt wird Frieden werden, jetzt fängt das Gute an, jetzt wird alles wieder heil, was zerschlagen und verwundet und verwüstet daliegt. Es wird der Heiland kommen, dein Gott und König, Zion. Das Volk, das zum Berg Zion gehört, zu dem Gott, der sich mächtig und stark erwiesen hat, und das über viele Jahrhunderte hin. Es kann aufatmen, denn bald ist der Heiland da!

Doch eines wussten die Hörer des Propheten noch nicht. Nämlich, dass sie nach der Ankündigung des Jesaja noch viel Geduld haben mussten. Sie erwarteten den Erlöser mit jedem Tag. Doch von Tag zu Tag schmolz die Hoffnung dahin. Der versprochene König ließ auf sich warten. Und so kam es, dass Israels Geduld bis zum Äußersten strapaziert wurde. 700 Jahre mussten vergehen, bis der Erlöser kam. Und sicher hätte nach einigen Generationen niemand mehr an Jesaja gedacht, wären da nicht die Verheißungen des Propheten, die noch offen blieben und sich noch nicht erfüllt hatten. Sie wurden aufgeschrieben, damit sie nicht verloren gingen. Denn diese Verheißungen waren zu schön und herrlich, als dass man sie vergessen wollte. In wunderbaren Farben hatte sich das Volk die Erlösung ausgemalt. Je länger sie warteten und je stärker sie bedrängt wurden. So kam es, dass sie es nicht glauben konnten, als der Retter wirklich erschien. Ihr Bild vom verheißenen König und seinem Reich passte nicht zu dem, was sie später mit Jesus Christus erlebten. Sie dachten und verglichen ganz aus ihrer Perspektive eines irdischen Königreichs heraus. Doch wer konnte ahnen, dass Gott einen ganz anderen, einzigartigen Weg zur Erlösung seines Volkes ging? Wer hätte gedacht, dass Jesu Reich nicht von dieser Welt ist, sondern dass er vom Himmelreich sprach, vom Reich Gottes, auf dessen Offenbarung auch wir noch immer warten? Wer hätte auch nur im Traum daran denken können, dass Gott Mensch werden musste, damit er die, die unter dem Gesetz gefangen waren, befreite und sie erlöste aus der Knechtschaft der Sünde und des Todes? Jesus Christus kam in sein Eigentum,... aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Er wollte ganz für sie da sein. Er kämpfte und stritt für sie, bis zur Hingabe seines Lebens. Aber sie meinten, sie täten Gott einen Dienst damit, indem sie den Heiland der Welt verwarfen.

Vielleicht fragen wir uns manchmal, warum so viele Menschen nicht an ihn glauben, das Licht des Herrn Christus nicht sahen und noch immer nicht sehen; warum sie in ihm nicht den erkennen, den Gott sandte. Den verheißenen Retter. Jesaja jedenfalls spart nicht mit Worten des Lobs und der Freude über die Boten, die das Heil und die Rettung verkündigen. Er lobt sogar die Füße derer, die vorauseilen, um dem Volk die Ankunft des großen Königs anzukündigen. Die Boten rufen! Die Wächter der Stadt schlagen an und rufen mit lauter Stimme, dass der Herr nach Zion zurückkehrt. An den Ort, an dem seine Ehre wohnt. An den Ort, an dem sein Name ausgerufen und sein Wort verkündigt wird. Dort nämlich ist Zion, dort wohnt das Volk Gottes, wo Gottes Wort gegenwärtig ist. Denn wo sein Wort vernommen wird, redet Gott selbst durch seine Boten, sie, denen er sein Wort anvertraut und sie in die Welt sendet. Es liegt an der Botschaft und nicht an den Boten, dass sich die Menschen freuen und jauchzen. Es liegt daran, dass Gott selbst König ist, dass er einzieht bei dir und mir und Wohnung nehmen will in unseren Herzen. Weil dies Gottes Wille für alle Völker ist, kündigt Jesaja an, dass auch die Heidenvölker neben dem Volk Israel das Heil Gottes sehen werden. Denn der König des Lebens wird für alle Menschen da sein. Aber noch klingt es hier nur verhalten an, dass Gott König aller Völker sein will. Noch ist es nicht so offenkundig, dass Gott über sein geliebtes Volk hinaus, alle Menschen aus allen Völkern retten will. Gott ruft und lädt ein durch seine Boten, durch die Wächter, die Ausschau halten, dass er auf dem Weg ist. Dazu ließ er sein Wort zunächst hören durch seine Propheten, später durch seine Apostel und heute in der ganzen christlichen Kirche. Durch die Frauen und Männer, die sein Wort hinaustragen in die Welt. Er tut dies solange, bis die ganze Fülle der Heiden eingegangen ist zu seiner Herrlichkeit. Und darum fordert Gott auch jeden von uns dazu auf, ganz mutig und fröhlich zu reden von unserem König und Herrn, von unserem Heiland und Retter, der erschienen ist.

Alle Welt, so Jesaja, wird den König sehen. Alle Welt soll das Licht schauen, das unsere Dunkelheiten hell macht und uns Kraft und Leben gibt. Durch seine Boten hat Gott das Heil für die Welt verheißen und wir glauben, dass der König des Lebens erschienen ist in Jesus Christus. Und darum lesen und hören wir die Worte des Propheten Jesaja in einer ganz anderen Weise als seine Zeitgenossen. Wir hören und lesen das Alte Testament und vor allem die Propheten so, dass wir in Jesus Christus erfüllt glauben, was die Propheten angekündigt haben. Die Juden können uns da in weiten Teilen nicht folgen. Sie warten bis heute noch immer auf den Messias, auf den verheißenen Retter und Heiland. Denn wer hätte ernsthaft erwartet, dass Jesaja hier von einem König spricht, dessen Krone aus Dornen gemacht wurde, der erhöht wurde aber nicht auf einem Thron, sondern aufgerichtet am Kreuz? Wer hätte erwartet, dass dieser König dann durch Gottes Kraft die Erlösung bewirkt, die allen Menschen Trost, Leben und Hoffnung bringt für Zeit und Ewigkeit? Es gibt Menschen, die behaupten, es hätte eigentlich doch anders heißen müssen, nämlich: Wie sonderbar sind die Füße derer, die Freude und Frieden verkünden, die Heil und Rettung ansagen, weil Gott sich als König erwiesen hat. - Als sonderbaren König, dessen Macht und Herrlichkeit verborgen war unter Armut und Bescheidenheit und dessen wahre Größe nur dem aufgeht, der diesem Herrn vertraut. Aber Gott hat es gefallen, auf eben diesem Weg in Jesus Christus Hilfe und Rettung zu schaffen. Er tat dies für die Menschen, die unter der Macht der Sünde leben und unter der Ausweglosigkeit zur Rettung aus Tod und Verzweiflung leiden. Und eben diesen, die sich nach Hilfe sehnen, gilt in besonderer Weise die frohe Botschaft von der Rettung durch Gott. Er hat den einen König gesandt, der sein Reich aufrichtet zum Heil der Welt. Lieber Christ, lass dir daran genügen, dass Gott seine Herrlichkeit verbirgt unter der scheinbaren Schwachheit und Glanzlosigkeit seines Kommens in Christus.

Vertraue aber darauf, dass er auch dich retten kann und will und dass dir die Verheißung gilt, die allem Volk widerfahren wird. Habe frohen Mut und verstecke dich nicht! Erzähle von den Wundern Gottes, die in Jesus Christus offenbar werden, denn so werden andere Menschen auf Gott aufmerksam und auf sein Heil in Jesus Christus. Sei getrost und fröhlich auf deinem Weg, denn der Heiland der Welt wird kommen und vollkommen erfüllen, was der Prophet verheißen hat. Und zuletzt werden alle Völker zum Berg Zion kommen, zu dem Ort, an dem Gottes Herrlichkeit wohnt. An den Ort, an dem sein Wort wirkt, was es verspricht. Dann werden alle Erlösten mit dir Gott loben und ihm danken. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen. Kanzelsegen: Gemeinde: Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen. Liedvorschläge: vor der Predigt: Tochter Zion, freue dich ELKG 409 / EG 13 nach der Predigt: Sieh, dein König kommt zu dir ELKG 408 Verfasser: P. Frank Eisel Wandsbeker Stieg 29c 22087 Hamburg Tel.: 040 / 255 316 E-Mail: zion.hamburg@selk.de