ERFAHRUNGSBERICHT: ERASMUS IN LIÈGE 2006/2007



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Transkript:

ERFAHRUNGSBERICHT: ERASMUS IN LIÈGE 2006/2007 Anke Reinhardt Schwanallee 55 35037 Marburg Mobil: (0160) 945 90 747 Email: Reinhara@students.uni-marburg.de Studienfach in Marburg: Sprache&Kommunikation Studienfach in Liège: Langues&Littératures Françaises und Information&Communication

Erfahrungsbericht Im Rückblick bin ich allgemein zufrieden mit meinem Auslandssemester in Liège. Es ging zwar mit einigen Schwierigkeiten los und ich habe mich nie wirklich richtig für die Stadt begeistern können, aber das sind natürlich persönliche Empfindungen und Erfahrungen, die bei jedem anders sind. Was den ganzen organisatorischen Ablauf angeht, kann ich ehrlich nichts besonders kritisieren. Die Université de Liège bzw. Marta Kucharska, die für die ganzen Erasmusablauf zuständig ist, ist wirklich sehr gut organisiert, eine sehr ruhige und gelassene Persönlichkeit, die versucht alle Abläufe so einfach und fix wie möglich zu machen. Sicher muss man auch schon einmal Wartezeiten in Kauf nehmen und es klappt auch nicht immer alles auf Anhieb, aber damit muss man immer rechnen. Generell ist das Erasmusprogramm gut strukturiert und es werden regelmäßig zusätzliche Events für die Studenten angeboten. Auch was das Unileben betrifft, kommt man in Liège sehr gut zurecht. Die Professoren sind meistens sehr zuvorkommend und die belgischen Studenten offen und freundlich. Es ist zwar nicht einfach feste Kontakte mit ihnen zu knüpfen, aber wenn man Fragen hat, sind sie sehr hilfsbereit. Ich habe mich unter anderem für Belgien entschieden, da es ein Land ist von dem man eigentlich sehr wenig weiß und weil es aufgrund seiner Größe, leicht und schnell zu bereisen ist. Belgien hat viele interessante und historische Städte zu bieten wie Brügge, Brüssel, Antwerpen etc., die es sich lohnt zu besichtigen. Zudem bietet die Bahn gute Angebote, so dass man für wenig Geld viel herumkommt. Liège ist mit Sicherheit nicht einer der schönsten Städte Belgiens. Sie hat einen sehr eigenwilligen Charme, der nicht jedermanns Sache ist. Es ist eine ehemalige Industriestadt, die von einer hohen Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit geprägt ist. Dadurch herrscht dort auch ein hoher Grad an Kriminalität. Das soll einen nun nicht total abschrecken, Kriminalität gibt es auch in Paris oder Barcelona, aber man sollte sich dessen bewusst sein und schon auf sich aufpassen. Lüttich sticht vom Stadtbild schon sehr heraus im Vergleich zu den anderen belgischen Städten, aber es hat auch einige schöne Plätze zu bieten. Am Ende kommt es schließlich darauf an, was man aus der Zeit dort macht. Um eine bessere Übersicht zu verschaffen, habe ich meinen Erfahrungsbericht in verschiedene Partien unterteilt. A. Allgemeine Infos ULG - Université de Liège Die Fakultäten sind in Liège, ähnlich wie in Marburg, an verschiedene Orte verteilt. Der Fachbereich Philosophie&Lettres und Histoire befinden sich im Hauptgebäude, Place du 20- Août, im Zentrum. Das Departement der Juristen, Politikwissenschaftlern, Psychologen etc. befindet sich auf dem Campus von Sart Tilman. Der liegt etwas außerhalb auf einem Berg und ist nur mit dem Bus oder Auto zu erreichen. Hier befinden sich auch das zweite Wohnheim und das Uni-Sport-Zentrum. 1

Lebenserhaltungskosten Man gibt für manche Lebensmittel schon einiges mehr aus, aber generell tut sich da kein großer Unterschied zu den deutschen Preisen auf. Das gleiche gilt auch für alkoholische Getränke in den Kneipen und Bars, sowie für Mahlzeiten in Restaurants. Es gibt zwar nicht so viele Studentenlokale, aber dafür viele Bistros mit günstigen Baguettes, Pasta oder Pizza. Ich denke im Schnitt habe ich schon etwas mehr ausgegeben im Alltag, aber eine wirklich große finanzielle Umstellung muss man nicht befürchten. Nachtleben in Liège Das spielt sich hauptsächlich im Carré ab. So heißt das Partyviertel, wo sich Bars und kleine Clubs aneinanderreihen. Seid nicht überrascht hier geht es immer ziemlich dreckig zu und die Belgier lieben trinken und feiern! Es gibt eigentlich keine richtigen Discotheken, sondern eher Kneipen mit Tanzbereichen. Allerdings finden regelmäßig besondere Veranstaltungen wie Elektroparties oder Konzerte von speziellen Clubs statt, die aber meist nicht direkt im Zentrum liegen. Dafür muss man dann Ohren und Augen offen halten. Busverkehr Wie schon bereits erwähnt sind die Busverbindungen während der Nacht nicht sehr gut. Der letzte Bus fährt gegen 24.00h. Tagsüber kommt man mit den Bussen jedoch überall schnell hin. Die Hauptlinien (48-Sart Tilman) fahren sehr oft. Es besteht die Möglichkeit sich ein Monatsticket zu kaufen. Der Preis betrug rund 25, soll aber jetzt erhöht worden sein. Wenn man nicht jeden Tag auf den Bus angewiesen ist, kann man sich auch ein Ticket mit 8 Fahrten (tickét à 8 tours) kaufen. Das kostet nur 5,80. Jede Einzelfahrt kostet 1,30. B. Vor der Abreise Online-Anmeldung Nachdem man von der Universität Marburg den Zusagebescheid bekommen hat, ist es bei der Université de Liège notwendig sich zusätzlich online anzumelden. Hierfür besteht eine Frist, die meistens gegen Mitte Mai ausläuft. Für die Studenten, die nur für das Sommersemester nach Liège gehen, endet die Frist Anfang Januar. Das Anmeldeformular findet man auf der Homepage unter: www.ulg.ac.be/aeerni/socrates/erasmus-in/dc.html. Es ist sowohl in Französisch wie auch in Englisch erhältlich. Wenn man es online abgesendet hat, muss man das gleiche Formular nochmals ausdrucken und es unterschrieben an die ULG einschicken. Die Fristen sind unbedingt einzuhalten. Alle genaueren Informationen findet man aber auch auf der Webpage (http://www.ulg.ac.be/foreign/students/). Man muss auch schon, wie für die Uni Marburg, vorab Kurse auswählen, die man aber, wenn es dann so weit ist, immer noch umtauschen kann. 2

Unterkunft: Es gibt in Belgien zwei Möglichkeiten zu wohnen. Zum einen gibt es zwei Wohnheime (LE RUHL, im Zentrum und LA RESIDENCE DU SART TILMAN, außerhalb gelegen auf dem Campus, aber wohnlicher!) und zum anderen gibt es so genannte KOTS. So heißen in Belgien die WG-Zimmer bzw. die Appartements, die privat vermietet werden. Dies sind meistens komplette Wohnungen oder auch ganze Häuser mit mehreren Zimmern, gemeinsamer Küche und gemeinsamen Bad. Die Zimmer sind in der Regel voll möbliert und die Preise schwanken zwischen 200 und 300, wobei die Einzelappartements natürlich noch teurer sind. Wenn man ein ganzes Jahr bleibt muss man sich ein KOT suchen, da man im Wohnheim nicht länger als ein Semester wohnen darf als Erasmusstudent. Aushänge für freie KOTS findet man in der Uni, im Centre de Jeunesse und der Service Logement (auch im Hauptunigebäude) bietet auch Hilfe an. Die Wirtschaftsfakultät (HEC) hat einen sehr sinnvollen Service, der leider fast nur für die Wirtschaftsstudenten gedacht ist. Sie haben ein Network für die Erasmusstudenten eingerichtet, dass dabei hilft ein KOT zu finden. Man schreibt die Fachschaft an und die suchen einem ein freies Zimmer (sind feste KOTS, die in ihrem Besitz sind) und schicken einem Bilder zu. Falls es einem gefällt, kann man dann direkt zusagen. In der Regel sind diese Zimmer in einem ordentlichen Zustand. Aber selber anschauen ist immer von Vorteil. Es ist schade, dass das nur die Wirtschaftsfakultät anbietet. Wenn man die Möglichkeit hat Liège schon vor dem eigentlichen Aufenthalt zu besuchen, um sich eine Bleibe zu suchen, ist das natürlich gut. Ansonsten mieten sich die meisten Erasmusstudenten zuerst in der Auberge de jeunesse (Jugendherberge) ein und suchen sich in den nächsten Tagen etwas. Man ruft direkt die Besitzer an, vereinbart mit ihnen einen Besichtigungstermin und klärt dann bei Bedarf alles Weitere. Oft kann man auch direkt zu den angegebenen Adressen hingehen, da die Vermieter häufig selbst mit im Haus wohnen. Bei der KOT-Suche gilt generell: Wer zuerst kommt, malt zuerst! Wer nur ein halbes Jahr bleibt und einen Platz im Wohnheim haben möchte, sollte sich so früh wie möglich dort anmelden, da die Zimmer schnell vergeben sind. Die Mietpreise betragen auch hier um die 260, allerdings auch nur für die Erasmusstudenten. Die Einheimischen zahlen seltsamerweise nur um die 180, dessen Grund mir bis heute unklar ist. Der Preis ist also vergleichsweise sehr hoch und was die Wohnqualität angeht, nicht gerade gerechtfertigt. Das Problem ist, dass man eigentlich nicht die große Wahl hat, da es fast unmöglich ist ein KOT für ein halbes Jahr zu finden. Die Vermieter suchen eigentlich immer Studenten für ein Jahr und machen auch sehr, sehr selten Ausnahmen. Man muss schon viel Glück haben oder zufällig einen Aushang finden, wo ebenfalls ein/e belgischer/e Student/in ein Erasmussemester macht und einen Zwischenmieter sucht. Von daher sollte man sich auf jeden Fall vorab im Wohnheim anmelden. Falls man doch noch was findet, ist es kein Problem dort schnell wieder auszuziehen. Die Anmeldung für die Wohnheime laufen auch über die Homepage. Lage: Generell ist es natürlich immer besser im Stadtzentrum zu wohnen, da man alles schnell erreichen kann und man nicht auf die Busse angewiesen ist, die ab 24.00h/01.00h auch nicht mehr fahren. Wenn man aber auf dem Campus Sart Tilman studiert und etwas frischere Luft und mehr Ruhe bevorzugt, dann bietet sich eher die Wohngegend um Sart Tilman an. Dazu gehört auch der Stadtteil Angleur. In und um die Rue St.Gilles gibt es viele KOTS. Das Viertel Outremeuse ist auch relativ nah am Zentrum. 3

Paraine/Maraine Paten Die ULG bietet den Erasmusstudenten an, einen Paraine oder eine Maraine zuzuteilen. Das sind Lütticher Studenten, die für einen Erasmusstudenten eine Art Patenschaft übernehmen. Sie kümmern sich besonders zu Beginn um einen und sind Ansprechpartner bei Problemen wie zum Beispiel Wohnungssuche etc. Diesen Service der ULG kann ich nur empfehlen und ich habe mit meiner Maraine auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Man erhält i.d.r eine Email mit einem Anmeldeformular dafür. Sprachkurs Einen Sprachkurs zu belegen ist in jedem Fall sinnvoll, weil man so in die Sprache reinkommt und auch schnell Kontakte knüpfen kann mit den anderen Austauschstudenten. Für die Anmeldung des Sprachkurses gibt es ebenfalls eine Frist, die man auch auf der ULG- Homepage findet. C. Ankunft in Liège Anmeldung im Erasmusbüro Wenn man in Liège angekommen ist, muss man sich zuerst bei MARTA KUCHARSKA, der Erasmuskoordinatorin, einschreiben. Sie hat ihr Büro im Hauptgebäude der ULG, Place du 20-Août. Dort bekommt man meistens auch sofort seinen Studentenausweis ausgestellt. Mme Kucharska und ihre Assistenten sind wirklich sehr freundlich und sehr bemüht einem mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Von ihr muss man auch das Certificate of Arrival unterschreiben und abstempeln lassen. Als nächstes sollte man Kontakt mit seinem jeweiligen Koordinator aufnehmen, der einem vorab zugeteilt wurde. Er oder sie ist zuständig für das Learning Agreement Anmeldung bei Administration In Lüttich nehmen es die Behörden sehr genau, was die administrativen Angelegenheiten betrifft. Jeder, der in Liège für länger als drei Monate wohnt, muss sich bei der Administration communale melden. Genauere Informationen hierzu findet man in dem kleinen Willkommensguide, den man von der ULG zugeschickt bekommt. Nachdem man sich angemeldet hat, kommt einen guten Monat später die Polizei persönlich bei einem vorbei und kontrolliert, ob man auch tatsächlich bei der angegebenen Adresse wohnt. Eigentlich ist die Anmeldung Pflicht, aber ich habe auch von einigen Studenten gehört, dass sie es nie gemacht haben und keine Probleme hatten. Eröffnung eines Bankkontos Es ist auf jeden Fall zu empfehlen ein Konto zu eröffnen, weil man so jederzeit gebührenfrei Geld abheben kann. Bei den meisten Banken sind die Konten bis zum Alter von 25 Jahren 4

kostenlos. Ich habe bei der FORTIS BANK mein Konto eröffnet und war mit deren Service sehr zufrieden. In den Leistungen sind auch Tele- und Internetbanking enthalten. Handy - belgische SIM-Karte In Belgien kann man schnell und günstig eine Prepaidkarte kaufen. Es gibt verschiedene Anbieter u.a. Mobistar, Base, Proximus etc. Sie bieten SIM-Karten zu günstigen Konditionen an, die oft noch Freiguthaben beinhalten. Sich eine Karte zu kaufen lohnt sich, da man so viel billiger mit den anderen kommunizieren kann. D. Kurse Welche Kurse ihr belegt liegt natürlich an euren Interessen und was ihr studiert in Lüttich. Allerdings gibt es einen sehr guten Kurs, den ich empfehlen kann und der sich ausschließlich an deutschsprachige Studenten (aus der deutschen Region in Belgien oder Erasmusstudenten) richtet. Er heißt TRADUCTION ALLEMAND-FRANÇAIS und wird von Mme Letawe unterrichtet, eine junge und sehr gute Lehrperson. Der Kurs beinhaltet hauptsächlich Übersetzung, es wird aber auch Grammatik trainiert. Mir hat der Kurs sehr viel gebracht. Er war allerdings nicht im offiziellen Vorlesungsverzeichnis aufgeführt, sondern es gab einen Aushang, wodurch ich auf den Kurs aufmerksam wurde. Vielleicht ändert sich das ja fürs nächste Jahr. Frau Letawes Büro befindet sich im 6. Stock der Germanisten. Für die Leute, die Französisch studieren ist der Kurs natürlich optimal, aber ich denke er ist auch interessant für Studenten, die relativ gut sind in Französisch und sich in Grammatik und Übersetzen üben wollen. Ich habe z.b. keinen zweiten Sprachkurs (Cours du soir) belegt und fand den Kurs eine viel bessere Ergänzung. Ansonsten ist anzumerken, dass viele Kurse ein ganzes Jahr laufen. Aber das ist kein großes Problem. Die meisten Professoren lassen da mit sich reden und man vereinbart mit ihnen dann einfach eine Sonderregelung was die Prüfung angeht. Weitere Kursempfehlungen: Grammaire française J.-L. Dumortier strenger, aber guter Professor; steht auf Pünktlichkeit! Analyse textuelle Mme Tilkin Kursinhalt: Gedichtsinterpretation; nette Lehrperson Anglais 1 Mme Mathews leichter Grundkurs mit Grammatik- u. Sprachübungen; sehr lustige und freundliche Lehrerin, war aber nur Vertretung Wenn ihr weitere Fragen habt, stehe ich euch gerne zur Verfügung. 5