Zeichne mir ein Schaf.

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Transkript:

Zeichne mir ein Schaf. Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz Für die Bühne bearbeitet von Stefan Schroeder 17 Rollen, für Akteure ab 12 Jahren, für Zuschauer ab 8 Jahren Ein Pilot stürzt ohne Trinkwasser über der Sahara ab. Während er versucht, sein Flugzeug zu reparieren, macht er inmitten der Sanddünen plötzlich die merkwürdige Bekanntschaft des wundersamen kleinen Prinzen, der seiner Erzählung zufolge von einem fernen Planeten stammt und auf seiner Reise zur Erde zahlreiche Planeten bereist hat. Eine alters- und zeitlose Parabel über Freundschaft und Liebe, über den Sinn und Unsinn des menschlichen Daseins und über den Wert und die Freude an den kleinen großen Dingen dieser Welt. Mit der Botschaft Man sieht nur mit dem Herzen gut ist Der kleine Prinz bis heute eines der meist zitierten Werke der Weltliteratur. Der weltberühmte Klassiker in einer Theaterfassung für große Gruppen! Aufführungsrechte beim Verlag für Kindertheater Weitendorf GmbH, Max-Brauer-Allee 34, 22765 Hamburg E-Mail: kindertheater@vgo-kindertheater.de / www.kindertheater.de

Personen (in der Reihenfolge ihres Auftretens) Der Flieger Der kleine Prinz Ein Astronom und sein Publikum Ein fauler Mann Die Blume Ein König Ein eingebildeter Mann mit Hut Ein Säufer Ein dicker Mann (Geschäftsmann) Ein Laternenanzünder Ein alter Mann (Geograph) Eine Schlange Eine kleine Blume Viele Rosen im Rosengarten Ein Fuchs Ein Weichensteller Ein Händler Auf seiner Reise trifft der kleine Prinz auf so viele verschiedene Figuren an so vielen verschiedenen Orten, dass es nicht sinnvoll ist, für jeden neuen Ort das Bühnenbild zu verändern oder vorübergehend das Bühnenlicht zu löschen. Stattdessen sollten die Begegnungen durch die Auftritte strukturiert werden: Beim Auftritt einer neuen Figur beginnt also eine neue Szene, ohne dass dies eigens durch Bühnenbild-Wechsel oder Blacks begleitet werden müsste, denn dadurch würde der flüssige Ablauf gestört. Die neu auftretenden Figuren können Requisiten mitbringen, die für die Szene benötigt werden. Eine Möglichkeit, mit den vielen phantasievollen Ortswechseln wirkungsvoll umzugehen, könnte es sein, Teile der Szenerie einfach mit wenigen Strichen zu zeichnen, so wie es auch der Erzähler der Geschichte von Antoine de Saint- Exupéry tut. In diesem Fall braucht man als Bühnenbild vor allem die nötigen Flächen, um etwas zu zeichnen und evtl. auch immer wieder auszuwischen; vielleicht mit bunter Kreide auf dunklem Holz oder mit Farben auf großen Papierbahnen; und man braucht in der Rolle des Fliegers einen Schauspieler, dem das Zeichnen auf diese Weise liegt. In den Regieanweisungen werden Vorschläge dazu gemacht, wie das Zeichnen eingesetzt werden kann. Natürlich bleibt es der aufführenden Bühne überlassen, dieser Idee zu folgen oder andere kreative Lösungen zu finden; in diesem Fall können die betreffenden Regieanweisungen ignoriert werden. Das Stück beginnt mit dem Auftritt des Fliegers, der im Stück wie auch im Buch die Funktion eines Erzählers hat. Er trägt eine altmodische Fliegermütze, eine Schutzbrille, einen Schal, eine Jacke, die vor Wind und Wetter schützt, und er hat einen Rucksack dabei. Er malt ein Flugzeug. 2

Als ich sechs Jahre alt war, wollte ich Maler werden. Meine erste Zeichnung war eine Riesenschlange, die gerade einen Elefanten gegessen hatte. Aber die Erwachsenen haben mir geraten, das Zeichnen sein zu lassen und lieber Lesen, Schreiben, Rechnen, Erdkunde und so weiter zu lernen. Also bin ich nicht Maler geworden... sondern ich lernte fliegen. Während er erzählt, setzt er die Zeichnung fort. Er zeichnet sich selbst in das Flugzeug mit seiner Mütze und seiner Brille, sagt evtl. dazu Das bin ich und zeichnet dann vielleicht noch ein paar Wolken. Ich bin überall auf der ganzen Welt geflogen. Und dabei war Erdkunde wirklich hilfreich, denn ich konnte zum Beispiel auf den ersten Blick China von Arizona unterscheiden... Und das ist sehr nützlich, falls man sich mitten in der Nacht mal verfliegt. Er malt einen Mond und ein paar Sterne. Und dann... eines Nachts... und das ist jetzt sechs Jahre her... da hatte ich die merkwürdigste und schönste Begegnung meines Lebens... aber zuvor hatte ich mitten über der Wüste Sahara... eine Panne! Man hört das Geräusch des fliegenden Flugzeugs, des stotternden Flugzeugmotors und der unsanften Notlandung. Evtl. kann auch das Licht ein wenig flackern. Der Flieger malt sich selbst Dreck ins Gesicht und verunstaltet seine Kleidung. Dann geht er auf die Knie und hustet heftig, vertreibt mit den Händen imaginären Rauch um sich herum. hustet Oh mein Gott... rappelt sich auf, taumelt umher. Das war der Motor... der Motor... altes Schätzchen... gerade noch mal... gut gegangen... Sieht sich um. Oh Mann... Und dann ausgerechnet hier... Er trinkt. Heiß ist das hier... Ich hab doch höchstens für acht Tage Trinkwasser! Wie soll ich bis dahin das Flugzeug wieder ans Laufen kriegen... hier kommt doch niemand vorbei... mitten in der Wüste Sahara... lässt sich völlig erschöpft nieder...hier kommt doch... niemand... vorbei... Schläft entkräftet ein. Der kleine Prinz tritt auf. Er sieht so aus wie auf den Zeichnungen von Antoine de Saint-Exupery. Entschuldige bitte... Der Flieger schreckt hoch und springt auf. Ich wollte dich nicht erschrecken. Kannst du mir ein Schaf zeichnen? Wa... was? Wie bitte!? Er fragt sich, ob er träumt. Zeichne mir bitte ein Schaf, ja? Aber... aber... was macht du denn hier? Mitten in der Wüste! Bist du überhaupt echt! Bist du ein Geist? Eine Fata Morgana! Da ist nur, weil ich zu wenig Wasser getrunken habe, richtig? Ich sehe schon Gespenster! 3

Zeichnest du mir jetzt ein Schaf? Ich kann eigentlich gar nicht zeichnen. Ernsthafte Leute verstehen meine Bilder nie. Ich habe ihm Leben so viele davon getroffen und keiner hat irgend etwas verstanden. Das macht doch nichts. Zeichne mir ein Schaf. plötzlich sehr motiviert Ich... ich zeichne dir etwas anderes! Viel besser! Schau mal hier! Er zeichnet das Bild von der Riesenschlange und dem Elefanten, wie es im Buch zu sehen ist. (Wenn nicht im Bühnenbild gezeichnet wird, kann er Papier aus seinem Rucksack holen und darauf zeichnen.) Was ist das? Das da? Das ist eine Riesenschlange, die einen Elefanten gefressen hat! Das ist ja... das ist ja unglaublich! Du bist der erste, der das erkennt! Das war meine allererste Zeichnung! Ich habe sie allen Erwachsenen gezeigt und alle haben behauptet, das sei - ein Hut! Wieso denn ein Hut? Ich weiß auch nicht. Ich habe ja versucht, Ihnen das Bild zu erklären, hier! Er zeichnet den Elefanten in die Schlange. So sieht ein Elefant aus, wenn er von einer Riesenschlange verspeist wird. Das ist doch ganz klar! Natürlich ist das klar! Aber ich will ja keinen Elefanten in einer Riesenschlange! Eine Riesenschlange ist gefährlich und ein Elefant verbraucht viel zuviel Platz. Bei mir zu Hause ist kein Platz. Ich brauche ein Schlaf. Zeichne mir ein Schaf. Der Flieger zeichnet ein dürres Schaf. Nein, das ist ja schon schwach und krank. Mach ein anderes. Der Flieger zeichnet daran herum Jetzt ist es ein Widder! Es hat Hörner. Der Flieger zeichnet, ist jetzt schon genervt. Nein, nein, nein, nein - das ist viel zu alt. Ich brauche ein Schaf, das noch lange lebt! 4

Ich hab wirklich keine Zeit für sowas, ich muss meinen Motor ausbauen! Er zeichnet eine Kiste mit Löchern. Hier! Das ist eine Kiste. Das Schaf, das du willst, steckt da drin! Großartig! Genau so habe ich es mir gewünscht! Ach ja? Na gut, dann kann ich ja jetzt meinen Motor... Glaubst du, dass es viel Gras braucht? Ich... weiß nicht - warum?! Weil bei mir zu Hause nicht viel Gras wächst, es ist alles sehr, sehr klein. Für ein Schaf wird es schon reichen. Es ist ja auch ein sehr, sehr kleines Schaf. Die Kiste ist praktisch! Das Schaf kann darin wohnen. Sehr gute Idee. Und wenn du willst, dann male ich dir einen Strick, um es festzubinden und dazu noch einen Pflock. Na? Was ist denn das für eine verrückte Idee!? Wieso? Ich soll das Schaf festbinden? Sonst wird es weglaufen! Weglaufen... wohin denn?! Irgendwohin! Geradeaus vielleicht! Das macht doch nichts, es ist so klein bei mir zu Hause... geradeaus kommt es nicht sehr weit. Na dann ist ja alles in Ordnung. Er holt Werkzeug aus seinem Rucksack. Was ist das für ein Ding da? Meint das Flugzeug, das entweder gezeichnet vorhanden ist oder im Off angenommen werden könnte. Das ist kein Ding... Das kann fliegen! Das ist mein Flugzeug. Im Moment fliegt es aber nicht, oder? 5

Nein! Im Moment ist es kaputt! Ich bin abgestürzt! Soll das heißen, du bist vom Himmel gefallen?! Kann man so sagen. Das ist ja phantastisch! Großartig! Was für ein Glück ich habe! Ich glaube so langsam, du nimmst mich nicht ernst. Doch! Natürlich. Du kommst vom Himmel! Genau wie ich! Und von welchem Planeten bist du? Soll das etwas heißen... DU kommst von einem anderen Planeten? Jaja, aber mit dem Ding da kannst du ja nicht von weit her gekommen sein... sehr schade. wie elektrisiert Woher kommst du? Wo bist du zu Hause? Wohin willst du das kleine Schaf mitnehmen? Der kleine Prinz blickt traurig nach vorn, in den Himmel. Kannst du deinen Planeten von hier aus sehen? Warte, ich hab was dabei! Er holt ein Fernrohr aus dem Rucksack und blickt hindurch. Manchmal sind sie Planeten so klein, dass man sie kaum mit dem Fernrohr entdeckt... schau mal da, das ist B 612. Kommst du von B 612? Bei dir heißt er bestimmt anders, oder? Aber, weißt du, wenn bei uns ein Astronom einen neuen Planeten entdeckt, dann gibt er ihm anstelle eines Namens eine Nummer, er nennt ihn zum Beispiel Asteroid B 612. Und dieser da ist vor über hundert Jahren von einem Astronom entdeckt worden und er hat beim internationalen Astronomenkongress einen großen Vortrag über seine Entdeckung gehalten - und niemand hat ihm geglaubt! Und weißt du warum? Weil er den falschen Anzug anhatte! Kannst du dir sowas vorstellen? Etwas abseits betritt der Astronom die Bühne. Er trägt einen nicht sehr eleganten, schlecht sitzenden Anzug. Vielleicht hat er eine Zeichnung des Asteroiden B 612 dabei, die er zeigt oder er zeichnet selbst den Asteroiden, wenn er auf die Bühne kommt. ASTRONOM Meine Damen und Herren, der Asteroid B 612... jetzt hören Sie mir doch mal zu... B 612... es gibt ihn wirklich... Also wirklich! 6

Aus dem Off sind das Gelächter und die Buhrufe, des Publikums zu hären. Wenn genug Mitwirkende dabei sind, können auch Zuhörerinnen und Zuhörer auftreten, ihn auslachen, beschimpfen ( Hör sich das einer an!, So ein Spinner!, Wie der schon aussieht! etc.), mit dem Finger auf ihn zeigen, sich lustig machen. Der Astronom und sein Publikum gehen ab. Aber zehn Jahre später hat er den Vortrag nochmal gehalten und einen eleganteren Anzug angezogen. Und weißt du, was dann passiert ist? Du weißt es, oder? Auf einmal haben sie ihm alle geglaubt! Der Astronom tritt wieder auf, ist nun anders gekleidet - so wie es sich in der Kürze der Zeit bewerkstelligen lässt; auf jeden Fall trägt er ein wesentlich ordentlicheres, elegantes Jackett. ASTRONOM präsentiert evtl. wieder die Zeichnung Meine Damen und Herren, ich präsentiere Ihnen: Den Asteroid B 612! Vielen Dank, meine Damen und Herren! Vielen, vielen Dank! Man hört diesmal den Applaus aus dem Off oder sieht wiederum die Zuhörerinnen und Zuhörer, die diesmal klatschen und Jubeln ( Bravo!, Großartig! ). Unter Verbeugungen geht der Astronom zufrieden ab Jaja, so sind sie, die großen Leute... Hier, schau mal durch! Aber der kleine Prinz will nicht. Ich möchte den Sonnenuntergang sehen. Wenn man traurig ist, sieht man gern Sonnenuntergänge. Dann müssen wir noch warten. Wieso? Bis die Sonne untergeht. Ach so... schade... hier ist es eben nicht wie bei mir zu Hause! Auf einem so kleinen Planeten wie meinem braucht man nur seinen Stuhl ein bisschen zu verrücken und man sieht die Dämmerung so oft man will... Einmal habe ich die Sonne 43 Mal untergehen sehen! Dann bist du damals also besonders traurig gewesen? Der kleine Prinz geht weg und setzt sich traurig in den Wüstensand. 7

Ich versuche mal besser unser Flugzeug zu reparieren. Für endlose Gespräche haben wir nämlich nicht genug Trinkwasser. Er beginnt, das Flugzeug zu reparieren, indem er sich mit dem Werkzeug zu schaffen macht. Es stimmt doch, dass Schafe Stauden fressen, oder? während er repariert. Ja, das stimmt. Dann ist ja gut. Dann fressen sie auch Affenbrotbäume, oder? Affenbrotbäume sind zu groß! Selbst wenn man eine Elefantenherde mitbringen würde, könnte sie nicht mit einem Affenbrotbaum fertig werden! Aber bevor die Affenbrotbäume groß werden, sind sie erst einmal klein, oder? Und warum willst du, dass dein Schaf Affenbrotbäume frisst? Weil der Boden meines Planeten voll mit den Samen von Affenbrotbäumen ist... und einen Affenbrotbaum wird man nie wieder los, wenn man sich zu spät darum kümmert, er wird den gesamten Planeten beherrschen, er durchbohrt ihn mit seinen Wurzeln und sprengt ihn auseinander! Ich war mal auf einem Planeten, der einem furchtbar faulen Mann gehörte. Willst du wissen, was der gesagt hat? Ein fauler Mann im Morgenmantel, evtl. sogar mit Nachtmütze, tritt auf. Er hält missmutig eine Harke in der Hand. FAULER MANN Ich kann doch nicht schon wieder Unkraut jäten! Ich hab doch gerade erst! Das ist eine Sache der Disziplin, mein Herr. Sie müssen den Planeten pflegen wie sich selbst. 8