Wenn der Löwe schläft...

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Ruth Böhmer
vor 7 Jahren
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1 Wenn der Löwe schläft... Leseprobe Ein Theaterstück von Katharina Baumberger Katharina Baumberger

2 2 1. Szene Mehrere Diener/innen, König (3 Kinder), (leere Bühne, grosses Tuch als Hintergrund) : Stellt euch ein grosses, grosses, Schloss vor. Mit ganz dicken Mauern und vielen hohen Türmen. In diesem Schloss arbeiten ganz viele Diener. Sie springen den ganzen Tag herum und machen Ordnung. (Diener stellen Thron-Stühle auf, legen eifrig ein königliches Tuch darüber und stellen sich dann dahinter stramm in eine Reihe.) In diesem Schloss wohnt auch eine richtige Prinzessin. Prinzessinnen lernen, wie man sich richtig benimmt: Immer ruhig, vornehm, anständig und zurückhaltend wie eine richtige Prinzessin eben! (Die Prinzessinnen rennen kichernd quer über die Bühne und verschwinden wieder.) Also bei unserer Prinzessin, der Prinzessin Miranda, klappt das leider noch nicht so richtig... (Prinzessinnen rennen kichernd wieder zurück.) In diesem Schloss gibt es natürlich auch einen richtigen König! Da kommt er schon. Er heisst König und regiert über ein riesengrosses Land. (Der König gespielt von 3 Kindern gleichzeitig - lässt sich von Dienern die Zepter bringen und setzt sich auf Thron (drei Stühle). Die drei Spieler des Königs tun alles gleichzeitig oder nacheinander. Sie sprechen sich gewisse Texte nach oder nicken bestätigend, wenn einer spricht.) (Der König gähnt laut.)

3 3 : : Aber manchmal, da ist es ihm so richtig langweilig. Diener! Ich hab Hunger! (Jeder Diener tritt einmal vor den König, verneigt sich und bietet ihm etwas zum Essen an. Mit den Kindern Ideen sammeln: Ein Poulet, eine Schokoladenomelette, einen Orangensalat,... Je nach dem, was es ist, wird das pantomimisch anders serviert / getragen / geschleppt / geschoben... ) Diener 1: Diener 2: Diener 3: Diener 4: Diener 5: Diener 6: Diener 7: Diener 8: (reagiert jedes Mal mit einer Absage, z.b.:) Keine Lust auf so etwas! Ach, nein, das ist mir zu salzig! Viel zu fettig! Das ist mir viel zu gesund! etc. ist einfach mit nichts zufrieden. Denn, eigentlich hat er gar keinen Hunger! Es ist ihm einfach nur so furchtbar langweilig! Diener! Bringt mir etwas zum Spielen! (Die Diener treten wieder einzeln vor den König und bringen ihm Spielsachen. Zuerst kleinere Dinge, dann immer grösser. Der letzte Diener bricht fast zusammen, weil er einen imaginären Swimmingpool anschleppt.)

4 4 Diener 1: Diener 2: Diener 3: Diener 4: Diener 5: Diener 6: Diener 7: Diener 8: Bitteschön, eine Murmel. Bitteschön, ein Velo! Bitteschön, einen Swimmingpool! (reagiert immer abweisend:) Keine Lust! Das ist mir zu eckig! Das ist mir zu rund! Das ist mir zu nass!... Der König gähnt nochmals herzhaft und beschliesst, ein kleines Schläfchen zu machen. (Alle s gähnen nochmals, lehnen sich aneinander an und schnarchen kurz darauf lautstark.) Lied: Wenn der König schläft, dann tanzen die Mäuse! (Die Diener beobachten den König und wenn sie sicher sind, dass er schläft, freuen sie sich! Sie lösen ihre steife Dienerpose in der Reihe auf und beginnen um den König herumzutanzen.) (Musikstopp:) Plötzlich wacht der König auf! (Alle Diener huschen sofort wieder in ihre stramme Haltung in der Reihe hinter dem König. So schnell, dass dieser nichts merkt!) In diesem Schloss gibt's natürlich auch eine richtige. (Die tritt mit ihrem Labtop auf und winkt einem Diener. Er trägt ihr einen Stuhl auf die Bühne. Sie setzt sich und beschäftigt sich mit ihrem Computer.)

5 5 Die heisst... 1: 2: Hermeline? Hermeline??? Hermeline!!! Warum schreist du so rum,? Du hörst mir nicht zu! Moment... ich bin grad soweit! (tippt eifrig weiter) Wollen wir nicht einen Spaziergang machen? Ich chatte gerade mit deiner Grosmutter. Oder einfach ein bisschen plaudern? Moment, ich bin gleich fertig! Jetzt klapp mal diesen blöden Computer zu! Ich will mit dir sprechen!!! Warum so grob,? Über was willst du denn sprechen? Zum Beispiel über unsere Tochter. Sie soll endlich heiraten! Gute Idee! Momentchen, ich bestelle gerade ein paar Prinzen im Internet! (tippt eifrig:) Ich hab's gleich, ich hab's gleich. Im Internet?!? Ach, du bist so altmodisch,! Heutzutage macht man alles mit dem Computer!

6 6 Der König verdreht die Augen und die tippt eifrig weiter. Black 2. Szene 2 Diener, Prinzessin (ca. 7 Kinder) (Alle Prinzessinnen spielen irgend etwas, liegen auf dem Boden, hüpfen Himmel und Hölle, bemalen pantomimisch die Wand etc. Jede tut etwas anderes. Alle spielen gleichzeitig die Prinzessin Miranda.) : Die Prinzessin Miranda macht allerlei in ihrem Zimmer. Nur das nicht, was sie eigentlich sollte! Eigentlich sollte sie nämlich ihre Stickarbeit fertigmachen, lesen und stricken und stundenlang ihre Haare kämmen... Da klopft es plötzlich an der Tür. (3 Diener treten auf. Alle Prinzessinnen unterbrechen ihre Tätigkeiten.) Diener 1 Prinzessin Miranda? Prinzässin (alle) Ja? Diener 2 Prinzässin 1 Diener 1 Wir haben eine Nachricht vom König. Was denn? Du solltest heiraten! Prinzässin (alle) (erschrocken:) Nein!!! Diener 2 Doch! Die hat die Prinzen schon bestellt!

7 7 (Die Diener gehen ab, die Prinzessin lässt den Kopf hängen.) Prinzessinnen Lied (mit den Kindern Bewegungen dazu herausfinden) Prinzessin Aber die Prinzessin Miranda ist nicht eine, die leicht aufgibt! Sie denkt nach... (Alle gehen in eine nachdenkliche Pose.) (alle drehen sich in Richtung Publikum und strahlen:) Ich habe eine Idee! Alle Prinzessin-Spielerinnen setzen sich auf der rechten Bühnenhälfte hin und warten. (...) Original-Manuskript 13 Seiten

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