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Transkript:

Griechische Porträtkunst Überlieferung, Datierung, Funktion Dr. des. Jörn Lang Zur Überlieferung Griechischer Porträts Originale: Der Bronzekopf von Porticello Der Bronzekopf von Antikythera Der sog. Philosoph Delphi Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates

Originale: Der Bronzekopf von Porticello (der Fund) Fund: Ende der 1960er Jahre zusammen mit anderen antiken Bronzestücken (Teil einer Schiffsladung) Bronzekopf: Reggio di Calabria, Museo Nazionale della Magna Grecia

Originale: Der Bronzekopf von Porticello Bronzekopf von Porticello, Reggio di Calabria, Museo Nazinale della Magna Grecia Inv. 17096

Originale: Der Bronzekopf von Porticello Bronzekopf von Porticello, Reggio di Calabria, Museo Nazionale della Magna Grecia Inv. 17096

Originale: Der Bronzekopf von Porticello und sein zugehöriger (?) Körper Kopf, Fuß und Mantelfragmente gehörten möglicherweise zur selben Statue Fragmente eines Beines mit Mantel (rechts oben) und linken Fußes mit Bleipfropfen an der Sohle (unten)

Originale: Der Bronzekopf von Porticello: Datierung Reggio di Calabria, Mus. Naz. Inv. 12802, sog. Krieger B, (Mitte 5. Jh. v. Chr.), Detail des Kopfes

Originale: Der Bronzekopf von Porticello: Datierung Athen, Nationalmuseum Inv. X 15161, sog. Gott aus dem Meer (um 470/60 v. Chr.)

Originale: Der Bronzekopf von Porticello: Porträtcharakter Olympia, Archäologisches Museum, sog. Seher vom Ostgiebel des Zeustempels (um 460 v. Chr.)

Originale: Der Bronzekopf von Porticello zentrales Denkmal für die frühgriechische Porträtkunst eines der wenigen Bronzeoriginale Datierung in der Forschung umstritten: Vorschläge zwischen früher Klassik (vertreten von C. Bol) und Hellenismus: am wahrscheinlichsten ist ein Ansatz ab der Mitte des 5. Jhs. bis ins frühe 4. Jh. v. Chr. die Identifizierung des Dargestellten ist unklar, die Darstellung eines Philosophen ist aufgrund der Binde im Haar jedoch auszuschließen Einführende Literatur: C. Bol in: P. C. Bol (Hrsg.), Die Geschichte der griechischen Bildhauerkunst II (2004) 87 92. (mit m. E. verfrühter Datierung) C. J. Eiseman - B. S. Ridgway, the Porticello Shipwreck. A Mediterranean Merchant Vessel of 415-385 B. C. (1987) 63ff. 99ff. Nr. S 1 Abb. 5.1 5.12. E. Paribeni, BdA Ser. 6, 24, 1984, 1 14 (zum Kopf und zu den Statuenfragmenten, jedoch zu späte Datierung an die Wende 4/3. Jh. v. Chr.) R. von den Hoff, Philosophenporträts des Früh- und Hochhellenismus (1994) 27f.

Originale: Der Bronzekopf von Antikythera: Der Fund Athen, Nationalmuseum Inv. 13400 Bronzekopf aus dem Schiffsfund von Antikythera

Originale: Der Bronzekopf von Antikythera Athen, Nationalmuseum Inv. 13400 Bronzekopf von Antikythera (aus Schiffsfund)

Originale: Der Bronzekopf von Antikythera: Datierung Athen, Nationalmuseum Inv. 13400 Bronzekopf von Antikythera Reggio di Calabria, Bronzekopf von Porticello

Originale: Der Bronzekopf von Antikythera: Datierung und Ikonographie Athen, Nationalmuseum Inv. 13400 Bronzekopf von Antikythera (aus Schiffsfund) Rom, Mus. Capitolini Inv. 737, Statue eines kynischen Philosophen, Mitte 3. Jh. v. Chr.

Originale: Der Bronzekopf von Antikythera griechisches Original aus dem Hellenismus, sicher ins 3. Jh. v. Chr. zu datieren, wahrscheinlich an das Ende aufgrund der engen Parallelen mit dem sog. Kyniker vom Kapitol handelt es sich um das Bildnis eines kynischen Philosophen, der jedoch nicht zu benennen ist wenn die Statuenfragmente zugehörig sind und die Person stehend und mit ausgestrecktem Arm dargestellt war, dann könnte die Statue einen der zahlreichen philosophischen Wanderlehrer des 3. Jhs. v. Chr. dargestellt haben Einführende Literatur: P. C. Bol, Die Skulpturen des Schiffsfundes von Antikythera. 2. Beih. AM (1972) 24 27 Taf. 10. 11. R. von den Hoff, Philosophenporträts des Früh- und Hochhellenismus (1994) 151 154. N. Kaltsas, Sculpture in the National Archeological Museum, Athens (2002) 275 Nr. 575.

Originale: Der sog. Philosoph Delphi Delphi, Arch. Museum Inv. 1819, Statue eines Mannes

Originale: Der sog. Philosoph Delphi: Der Fund Delphi, Heiliger Bezirk

Originale: Der sog. Philosoph Delphi: Der Fund Delphi, Heiligtum des Apollon, Areal nördlich des Apollontempels (nach den Ausgrabungen von 1894)

Originale: Der sog. Philosoph Delphi Delphi, Arch. Museum Inv. 1819, Statue eines bärtigen Mannes

Originale: Der sog. Philosoph Delphi: Datierung Delphi, Arch. Museum Inv. 1819, Statue eines bärtigen Mannes Kopenhagen, Ny Carlsberg Glyptothek Inv. 2782, Statue des Demosthenes

Originale: Der sog. Philosoph Delphi: Ikonographie Motiv der in das Gewand greifenden linken Hand Delphi, Arch. Museum Inv. 1819, Statue eines bärtigen Mannes Athen, Nationalmuseum Inv. 1986 Grabrelief (4. Jh. v. Chr.)

Originale: Der sog. Philosoph Delphi: Ikonographie Delphi, Arch. Museum Inv. 1819, Statue eines bärtigen Mannes, Detail des Kopfes Istanbul, Archäologisches Museum Inv. 580; Fragment eines Grabreliefs mit altem Mann und Pferd (4. Jh. v. Chr.)

Originale: Der sog. Philosoph Delphi: Funktion Delphi, Arch. Museum Inv. 1819, Statue eines bärtigen Mannes Delphi, Arch. Museum Inv. 1820, Statue des Dionysos Athen. Nationalmus. Inv. 1463, Basis mit Dionysos

Originale: Der sog. Philosoph Delphi griechisches Marmororginal um etwa 300 v. Chr. (nach Flashar von den Hoff; Piekarski) 1894 zusammen mit zwei zum selben Monument gehörigen Statuen im Bezirk des Neoptolemos in Delphi gefunden (nordwestlich des Apollontempels) durch eine mitgefundene Statue des Dionysos läßt sich die Statue als Bestandteil einer Weihung an diesen Gott erweisen ikonographisch folgte sie den von Grabreliefs bekannten Darstellungen griechischer Bürger des 4. Jhs. v. Chr. Einführende Literatur: M. Flashar R. von den Hoff, BCH 117, 1993, 400 433. W. Geominy in: O. Palagia W. Coulson (Hrsg.), Regional schools in hellenistic sculpture (1998) 61 68 Abb. 1. 2. D. Piekarski, Anonyme griechische Porträts des 4. Jhs. v. Chr. (2004) 40 f. 136 138. 198 Nr. 37 Taf. 26.

Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates sog. Typus A sog. Typus B sog. Typus C Neapel, Mus. Naz. Inv. 6129 Rom, Mus. Capitolini Inv. 508 Rom, Villa Albani Inv. 1040

Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates Benennung Berlin, Antikenslg., Staatl. Museen Inv. Sk 391 Rom, Mus. Capitolini Inv. 508

Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates im Typus B Rom, Mus. Capitolini Inv. 508 Paris, Louvre Inv. MA 59

Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates im Typus B Rom, Mus. Capitolini Inv. 508 Paris, Louvre Inv. MA 59

Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates im Typus B Kopienrezension: Terminologie Kopie Verlorenes, griechisches Original = Urbild Kopie Kopie Repliken + x weitere Kopien römische Kopie römische Kopie Kopie: bezeichnet das Verhältnis eines Kopfes zu einem Vorbild Replik: bezeichnet das Verhältnis der Kopien untereinander

Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates der Typus B Die Statue Diogenes Laertios II 43: Nun weilte er [scil. Sokrates] nicht mehr unter den Menschen. Die Athener aber wurden alsbald von Reue befallen. Sie schlossen die Palästren und Gymnasien, bestraften einige durch Verbannung und verurteilten den Meletos zum Tode. Den Sokrates aber ehrten sie durch die Errichtung einer bronzenen Statue, die sie, ein Werk des Lysippos, im Pompeion aufstellten.... (Übers. O. Apelt) London, British Museum Inv. 1925-11-18-1

Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates im Typus B Die Datierung Rom, Mus. Capitolini Inv. 508 München, Glyptothek Kopf des sog. Alexander Schwarzenberg

Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates Der Typus A Neapel, Mus. Naz. Inv. 6129: Porträtkopf des Sokrates im Typus A

Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates Der Typus A Drachme aus Katane mit Silenskopf, um 410 v. Chr. Neapel, Mus. Naz. Inv. 6129: Porträtkopf des Sokrates im Typus A Quellen zum silenshaften Aussehen des Sokrates (frühes 4. Jh. v. Chr.) Platon, Symposion/ Das Gastmahl 215 f.: Vergleich Sokrates und Marsyas Xenophon, Symposion/ Das Gastmahl 5, 5 7: u. a. breite, stumpfe Nase

Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates Der Typus C Rom, Villa Albani Inv. 1040 Rom, Mus. Cap. Inv. 508

Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates: Ikonographie sog. Typus A sog. Typus B sog. Typus C Neapel, Mus. Naz. Inv. 6129 Rom, Mus. Capitolini Inv. 508 Rom, Villa Albani Inv. 1040

Der Spiegel der Kopien: Bildnisse des Sokrates das Bildnis des Sokrates ist nur in römischen Kopien überliefert und zwar in drei Fassungen: Typus A um 380 v. Chr., sog. lysippischer Typus B um 330 v. Chr. oder wenig später sowie der seltene Typus C aus dem Hochhellenismus (2. Jh. v. Chr.) die Benennung ergibt sich aus zwei inschriftlich benannten Hermen in Berlin und Neapel die einzelnen Fassungen weichen in Einzelformen deutlich voneinander ab, doch ist allen ist das Silenhaft-Häßliche gemeinsam: wichtigste Merkmale sind die meist kugelig ausgewölbte Kalotte, die Stirnglatze, die Stülpnase, der große Mund und die hervorstehenden Augen. Einführende Literatur: I. Scheibler, Sokrates in der antiken Bildniskunst (1989). dies., Zum ältesten Bildnis des Sokrates, MüJb 40, 1989, 7 33. L. Giuliani, Das älteste Sokrates-Bildnis, in: C. Schmölders (Hrsg.), Der exzentrische Blick (1996) 19 42. I. Scheibler, Rezeptionsphasen des jüngeren Sokratesporträts in der Kaiserzeit, JdI 119, 2004, 179 258. P. Zanker, Die Maske des Sokrates (1995) 38 45. 62 66. 168.