Bluetooth- Theorie Ursprung und Anwendungen Übersicht der Eigenschaften Klassen und Reichweiten Modulation GFSK

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Transkript:

16.11.2013 A.Schultze, DK4AQ Bluetooth- Theorie Ursprung und Anwendungen Übersicht der Eigenschaften Klassen und Reichweiten Modulation GFSK FHSS (Frequency Hopping Spread Spectrum) Paketstruktur Mechanismen zur Übertragungssicherheit (Authentifizierung, Ecryption, FEC, ARQ) Profile und Protokolle Was ist in einem BT-Chip drin? 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 1

Was ist Bluetooth? Low-Cost, Funkbasierte drahtlose Netzwerk-Technologie Standardisiert durch die Bluetooth Special Interest Group (SIG), ein Konsortium, das 1998 von Ericsson, Intel, IBM, Nokia und Toshiba gestartet wurde Verwendet das lizenzfreie 2.4 Ghz ISM-Band Quelle: http://dramaioldtiden.natmus.dk/vikingetiden/vidensbank/harald_stor.jpg Die Spezifikation wurde nach Harald Blåtand,genannt, einem Dänischen Vikinger-König, der ca. 1000 n.c. Lebte. Blåtand bedeutete dunkle Komplexität und bezog sich vermutlich auf seine dunkele Haut und Haare (und wurde in Englisch zu Bluetooth übersetzt). König Harald wird mit der Christianisierung in Skandinavien und der Einigung von Dänemark und Norwegen in Verbindung gebracht. Der Name wurde adoptiert, weil von Buetooth Wireless Technology eine Vereinigung der Telekommunikations- und Computer-Industie erwartet wurde. Das blaue Logo, das die Bluetooth-Geräte identifiziert ist aus den Runen seines Namens abgeleitet.. 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 2

Kopplung zwischen Bluetooth Geräten Arduino, Raspberry Pi Etc. + Windows Unix Android Apple ipad lässt sich nicht über SPP koppeln wg. fehlender Protokoll- Implementierung 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 3

2.4 GHz ISM-Band (2400-2483,5MHz), 79 HF Kanäle, 1 MHz Kanalabstand Kanal 0: 2402 MHz Kanal 78: 2480 MHz Sicherheits-Frequenzabstände Bandende: unterer Rand 2MHz, oberer Rand 3,5MHz Gaussian-FSK Modulation, Hub +/-175kHz (1 MSymbol/s), 1-100 mw Sendeleistung FHSS and TDD Frequency Hopping mit 1600 hops/s Hopping Sequenz über Pseudo-Random-Generator, Zufallsfolge wird vom Master beeinflusst. Time Division im Duplex-Betrieb zur Sende/Empfangs-Trennung Voice Link SCO (Synchronous Connection Oriented) kontinuierliche Paketübertragung FEC (forward error correction), keine Sende-Wiederholung, 64 kbit/s duplex, Point-to-Point, circuit switched Data Link ACL (Asynchronous Connection Less) Burstübertragung wenn Daten vorliegen, Fast Acknowledge, Point-to-Multipoint, bis zu 433.9 kbit/s symetrisch or 723.2/57.6 kbit/s asymetrisch, packet switched Topology Übersicht der Eigenschaften piconet, Master mit mehreren Slaves Überlappende piconets möglich (Stern), werden scatternet genannt 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 4

Klassen und Reichweite Klasse Max. Leistung (EIRP) Max. Leistung Reichweite allgemein Reichweite im Freien Klasse 1 100 mw +20 dbm ca. 100 m ca. 100 m * Klasse 2 2,5 mw +4 dbm ca. 10 m ca. 50 m Klasse 3 1 mw 0 dbm ca. 1 m ca. 10 m * Bei angepassten Stabantennen ( λ/4) auch mehrere hundert Meter, wird in der heutigen Fernsteuerungstechnik bis zu 1km verwendet. λ/4-stabantenne Verkürzte Antenne Auf der Leiterplatte (Wendelantenne) 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 5

GFSK (Gaussian Frequency Modulation) u u Datenquelle Pulsformer FM-Modulator f [Quelle: http://www.radioeng.cz/fulltexts/2009/09_02_230_237.pdf] t t t 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 6

FHSS (Frequency Hopping Spread Spectrum) Zufallsmuster In der Frequenzverteilung Störung [Quelle: http://www.designreuse.com/articles/5715/adaptivefrequency-hopping-for-reducedinterference-between-bluetooth-andwireless-lan.html] Die Zufallsfolge wird beeinflusst von Stationsidentifikationsnummer Übertragung: 1 Paket pro Hop, 625µs zeitlicher Abstand 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 7

AFH (Adaptive Frequency Hopping) Adaption: Ausweichen der gestörten Kanäle auf andere Frequenzen Bewertung jedes Kanals, wenn Kanal mehrfach gestört wurde, dann erfolgt Ausweichen [Quelle: http://www.designreuse.com/articles/5715/adaptivefrequency-hopping-for-reducedinterference-between-bluetooth-andwireless-lan.html] 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 8

Bluetooth: Generelle Paketstruktur (Frame) ca. 16 Paketarten! 3 Typen Access Code: Channel Access Code Device Access Code Inqiry Access Code Verschiedene interne Strukturen, abhängig von Datencharacteristik (Sprache, Daten,...) Paketbestätigung ACK, Paketnummer, Anforderung Paketwiederholung Flow Control Slave-Adresse Header Error Check [Quelle: www.palowireless.com] 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 9

Authentifizierung des Slaves: Authentifizierung / Encryption Sicherstellen, dass der richtige Kommunikationspartner nach dem Pairing die Daten sendet/empfängt Grundlage für Verschlüsselung Sender schickt 128bit Challenge Empfänger bearbeitet diesen Wert mit 48bit Chip-Adresse und geheimem Link-Key, der bei der Initialisierung mit der PIN erzeugt wird Die 32 höchsten Bits werden zurückgesendet Der Sender kontrolliert das Ergebnis Verschlüsselung: Verschlüsselung des Dateninhalts Schlüsselerzeugung mit 128b SAFER+ Verfahren Verschlüsselung mit 8-128bit symetrischen Schlüssel Einige Bits des Schlüssels können öffentlich sein (Erfüllung staatlicher Auflagen!) 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 10

FEC (Forward Error Correction) 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 11

ARQ (Automatic Retransmission Request) 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 12

Bluetooth Protokolle...beliebig kompliziert! Quelle: www.itwissen.info 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 13

Bluetooth Layer Struktur AT-Comands SPP 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 14

RFCOMM (Serielle Kommunikation) Verhält sich wie eine drahtgebundene serielle Verbindung 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 15

Was ist in einem BT-Chip drin? HF-Technik Digital-Technik 30.05.14 Drahtlose Verbindung über Bluetooth 16