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Transkript:

Leipzig liest in der Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke Buchpremieren Lesungen Filme Diskussionen 23. 26. März 2017

Herzliche Einladung zu den Veranstaltungen in der Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke Das Leben in der DDR und das Funktionieren der kommunistischen Diktatur ist noch immer virulent, wovon eine Vielzahl von Neuerscheinungen zum Thema zeugen. Zunehmend beschäftigen sich auch die, die SED-Diktatur nicht mehr selbst erleben mussten, mit der Geschichte ihrer Eltern sowie dem Einfluss dieser wiederum auf ihr eigenes Leben. In unserer Matinée-Lesung am Sonntagvormittag wird die junge Autorin Paula Fürstenberg in ihrem Roman davon erzählen, wie es ist, wenn man auf das Gedächtnis anderer angewiesen ist, um die eigene Geschichte zu verstehen. Insgesamt laden wir in diesem Jahr zu 19 Veranstaltungen in die Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke ein. Der neue Band in der Schriftenreihe des Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED- Diktatur vereint die Erinnerungen von 32 Opfern der kommunistischen Gewaltherrschaft in der SBZ und DDR. Am Donnerstag beleuchtet Timo Meškank, wie die Staatssicherheit die sorbische Bevölkerung ausspionierte. Ganz im Zeichen der Belletristik steht das Samstagsprogramm der Gedenkstätte. Stefanie Wally erzählt in ihrem autobiografischen Roman Akte Luftballon von der ungewöhnlichen Freundschaft zweier Mädchen über die innerdeutsche Grenze hinweg, die bis heute andauert. In dem Roman Die Grenzschwimmerin begibt sich eine Tochter nach dem unerwarteten Tod ihrer Mutter, einer Leistungssportlerin in der DDR, auf Spurensuche. Einen weiteren Höhepunkt bietet das Programm am Samstagabend. Peter Wensierski wird sein neues Buch Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution bei einer Open Air-Lesung an verschiedenen historischen Orten der Leipziger Innenstadt präsentieren, die eine wichtige Rolle in seinem Buch spielen. Im Anschluss wird er im ehemaligen Stasi-Kinosaal der Gedenkstätte Filmmaterial zum Buch zeigen, auf welches er während seiner Recherche gestoßen ist. Auch in diesem Jahr laden wir wieder zu einer Veranstaltung anlässlich der neuen Ausgabe der vom Bürgerkomitee Leipzig e.v. herausgegebenen Aufarbeitungszeitschrift HORCH UND GUCK ein. Das Doppelheft 82/83 schaut auf ein Vierteljahrhundert Friedliche Revolution und Deutsche Einheit. Wir freuen uns, Sie in der Gedenkstätte begrüßen zu dürfen und wünschen Ihnen spannende Veranstaltungen sowie interessante Gespräche. Ihr Bürgerkomitee Leipzig e.v.

Die Veranstaltungen im Überblick Donnerstag, 23. März 2017 12.00 Uhr Rahel Frank: Einsam oder gemeinsam? 13.00 Uhr Anke Dreier-Horning: Streckenläufer 14.00 Uhr Jens Gieseke, Andrea Bahr: Die Staatssicherheit und die Grünen 16.00 Uhr Gerhard Sälter, Johanna Dietrich, Fabian Kuhn: Die vergessenen Toten 18.00 Uhr Peter Böthig (Hg.): Sprachzeiten 19.00 Uhr Bodo Müller: Lachen gegen die Ohnmacht 20.00 Uhr Horch und Guck: Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Freitag, 24. März 2017 12.00 Uhr Ariane Zabel: Man will es vergessen und vergisst keinen Tag 14.00 Uhr Tilman Pohlmann: Die Ersten im Kreis 16.00 Uhr Timo Meškank: Sorben im Blick der Staatssicherheit 18.00 Uhr Wolfgang Bauernfeind: Menschenraub im Kalten Krieg 19.00 Uhr Karin Bulland: Überleben nicht erwünscht 20.00 Uhr Nancy Aris: Das lässt einen nicht mehr los. Opfer politischer Gewalt erinnern sich Samstag, 25. März 2017 14.00 Uhr Nancy Aris: Dattans Erbe 16.00 Uhr Stefanie Wally: Akte Luftballon 18.00 Uhr Doris Liebermann: Gespräche mit Oppositionellen 18.30 Uhr Peter Wensierski: Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution (Open-Air-Lesung) 19.00 Uhr Martina Mosebach: Die Grenzschwimmerin 20.00 Uhr Peter Wensierski: Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution Sonntag, 26. März 2017 11.00 Uhr Paula Fürstenberg: Familie der geflügelten Tiger Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Die Veranstaltungsreihe findet statt in Kooperation mit: SÄCHSISCHER LANDESBEAUFTRAGTER ZUR AUFARBEITUNG DER SED-DIKTATUR

Do., 23. März 2017, 12.00 Uhr, Kinosaal Buchpräsentation und Gespräch Rahel Frank Einsam oder gemeinsam? Der Greifswalder Weg und die DDR-Kirchenpolitik 1980 bis 1989 Zur Einweihung des Greifswalder Doms im Sommer 1989 lud der damalige Greifswalder Bischof ohne Rücksprache mit der Synode und der Kirchenleitung den SED-Chef und DDR- Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker ein. Nach Protesten und auf Druck der Synode musste der Greifswalder Bischof zurücktreten ein bis heute einmaliger Vorgang innerhalb der evangelischen Kirche. Mittels Interviews und Dokumenten werden die kontroversen Standpunkte der beteiligten Seiten kurz vor dem Ende der SED- Diktatur aufgezeigt. Moderation: Anne Drescher Rahel Frank, Studium der Geschichte, Ostslawistik und Neueren Deutschen Literatur in Hamburg, Historikerin mit dem Schwerpunkt deutsche Zeitgeschichte, freie Publizistin. In Zusammenarbeit mit der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (LStU) Mecklenburg-Vorpommern Do., 23. März 2017, 13.00 Uhr, Kinosaal Buchpräsentation und Gespräch Anke Dreier-Horning Streckenläufer DDR-Heimkinder in der sozialistischen Produktion Streckenläufer nannte man Kinder eines DDR-Heimes im heutigen Mecklenburg-Vorpommern. Sie hatten die Aufgabe, sich mit einer roten Fahne in der Hand an den Rand von LPG-Feldern zu stellen und für die ankommenden Agrar-Flugzeuge das Gebiet zu markieren, das aus der Luft mit Pestiziden besprüht werden sollte. Die Autorin thematisiert erstmals die Arbeitseinsätze von Heimkindern in der staatlichen Wirtschaft der SED-Diktatur. Moderation: Anne Drescher Anke Dreier-Horning, *1982, seit 2013 wissenschaftliche Leiterin am Deutschen Institut für Heimerziehungsforschung und Lehrkraft an der Evangelischen Hochschule in Berlin. In Zusammenarbeit mit der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (LStU) Mecklenburg-Vorpommern

Do., 23. März 2017, 14.00 Uhr, Kinosaal Buchpräsentation und Diskussion Jens Gieseke, Andrea Bahr Die Staatssicherheit und die Grünen Als die Grünen 1980 in der Bundesrepublik die politische Bühne betraten, wurden Aktivistinnen wie Petra Kelly von der DDR zunächst als potentielle Partner ihrer antiwestlichen Friedenspolitik umworben. Doch als Verfechter eines blockübergreifenden Politikansatzes wurden die Grünen mit ihren Wahlerfolgen für die SED zunehmend unbequem und intensiv vom MfS ausgeforscht. Die Autoren ordnen das Vorgehen der Stasi in den Kontext der SED- Westpolitik ein und beschreiben die Versuche, grüne Aktivisten im Westen geheimdienstlich unter Kontrolle zu bringen. Jens Gieseke, *1964, Studium der Geschichte, Politologie und der Rechtswissenschaften, Abteilungsleiter Kommunismus und Gesellschaft im ZZF Potsdam. Andrea Bahr, *1981, Studium der Politikwissenschaften und der Neueren und Neuesten Geschichte, Promotion an der Humboldt-Universität in Berlin. In Zusammenarbeit mit dem Christoph Links Verlag Do., 23. März 2017, 16.00 Uhr, Kinosaal Buchvorstellung und Diskussion Gerhard Sälter, Johanna Dietrich, Fabian Kuhn Die vergessenen Toten Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes in Berlin von der Teilung bis zum Mauerbau (1948-1961) Vom ersten Tag ihres Bestehens an waren Menschen vor der SED- Diktatur in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und späten DDR auf der Flucht in den Westen. Die vorliegende Publikation schildert als Ergebnis eines Forschungsprojektes der Gedenkstätte Berliner Mauer erstmals die Biografien der Opfer sowie die Umstände ihres Todes. Der Mitautor Gerhard Sälter kommt unter der Moderation von Christian Booß mit Jens Schöne über dieses bisher weitgehend unbekannte Thema ins Gespräch. In Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Berliner Mauer und dem Christoph Links Verlag

Do., 23. März 2017, 18.00 Uhr, Kinosaal Buchvorstellung und Gespräch Peter Böthig (Hg.) Sprachzeiten Der literarische Salon von Ekke Maaß. Lesungen 1978-1989, osteuropäische Begegnungen seit 1990 Ekkehard Maaß, der im Zusammenhang mit der Biermann- Ausbürgerung 1976 von der Universität relegiert worden war, etablierte ab 1978 in seiner Wohnung in Berlin-Prenzlauer Berg einen Literarischen Salon. Dieser entwickelte sich zu einem der wichtigsten Treffpunkte von Künstlern, die sich schon zehn Jahre vor dem Mauerfall von der kommunistischen Ideologie und den staatlichen Struktur der DDR lossagten. Hier lasen junge Autoren wie Uwe Kolbe, Katja Lange und Eberhard Häfner im Beisein von Elke Erb, Christa und Gerhard Wolf, Franz Fühmann oder Heiner Müller, die als Mentoren eine wichtige Schutzfunktion ausübten. Auch Dichter und Stasi -IM Sascha Anderson wirkte dort als wichtiger Initiator künstlerischer Projekte und lieferte seine Freunde gleichzeitig der SED- Geheimpolizei aus. Unter der Moderation von Reinhard Bohse berichtet der Herausgeber Peter Böthig mit dem Künstler Ekkehard Maaß über die oppositionellen Treffen in Berlin-Prenzlauer Berg sowie deren Überwachung durch die Staatssicherheit. Peter Böthig: *1958, gehörte zur unabhängigen Literaturszene Berlins, 1988 verhaftet und verurteilt, heute Leiter des Kurt-Tucholsky- Literaturmuseums auf Schloss Rheinsberg. Ekkehard Maas, *1951, Studium der Theologie und Philosophie, seit 1978 freischaffend als literarischer Übersetzer, Kleindarsteller und Sänger, 1996 Gründung der Deutsch- Kaukasischen Gesellschaft e.v. In Zusammenarbeit mit dem Lukas Verlag Stadtrundgang Auf den Spuren der Friedlichen Revolution Termine: 24./25./26.03.2017, 14.00 Uhr Treffpunkt: Hauptportal Nikolaikirche

Do., 23. März 2017, 19.00 Uhr, Ausstellung Buchpräsentation Bodo Müller Lachen gegen die Ohnmacht Erzähler und Zuhörer politischer Witze gerieten in der DDR leicht ins Visier der Stasi. In den 1950er und 1960er Jahren ging man gegen Witze-Erzähler rücksichtslos vor, viele mussten mehrjährige Haftstrafen verbüßen. In der Ära Honecker beließ man es in den allermeisten Fällen bei der Observation oder dem Vormerken der betreffenden Person für die Inhaftierung in einem Isolierungslager im Krisenfall. In den Akten der Stasi finden sich auf mehr als 40.000 Seiten Berichte über die Verfolgung der Alltagssatiriker - und natürlich auch die von ihnen erzählten Witze. Der Autor Bodo Müller, dessen Wohnung zu DDR-Zeiten mehrfach wegen seiner geheimen Witze-Sammlung konspirativ von der Stasi durchsucht wurde, hat aus seiner ehemaligen Sammlung und Archivfunden eine Auswahl getroffen, sie thematisch sortiert und mit einer zeitgeschichtlichen Einleitung versehen. Wie reagierte das DDR-Regime auf Hohn und Spott über Partei, Staat und Stasi? Der Autor berichtet über Witze und teils langjährige Haftstrafen, die von der SED-Justiz dafür verhängt wurden. Bodo Müller, *1953, Studium des Journalismus und der Fotografie, nach gescheitertem Fluchtversuch über die Ostsee (1985) Inhaftierung, Arbeit als freier Reporter und Fotograf. In Zusammenarbeit mit dem Christoph Links Verlag

Do., 23. März 2017, 20.00 Uhr, Kinosaal Heftpremiere und Gespräch HORCH UND GUCK Ein Vierteljahrhundert Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Die jüngste Ausgabe der vom Bürgerkomitee Leipzig herausgegebenen Aufarbeitungszeitschrift HORCH UND GUCK, die dem Anlass entsprechend als Doppelheft erscheint, steht dieses Mal ganz im Zeichen von Friedlicher Revolution und Deutscher Einheit. Ein reichliches Vierteljahrhundert ist vergangen, seit die großen Montagsdemonstrationen den Fall der Berliner Mauer erzwangen und damit nicht nur den Untergang des SED-Regimes einläuteten, sondern zugleich auch der Deutschen Wiedervereinigung den Weg bereiteten. Zahlreiche Beiträge namhafter Autoren blicken zurück, wobei sie nicht nur die unmittelbaren Ereignisse vom Herbst 1989 im Blick haben. Wegbereiter der Friedlichen Revolution in der DDR werden ebenso gewürdigt wie die Anstrengungen gleichgesinnter Oppositioneller in Osteuropa. Auch die gesellschaftlichen Folgen von 1989 bleiben nicht unerwähnt. Dass die Geschichte der Friedlichen Revolution noch nicht zu Ende erzählt ist, davon zeugen die im Heft vorgestellten Ergebnisse aktueller Forschungsprojekte. Unter der Moderation des HORCH UND GUCK-Redakteurs Sven Heitkamp sprechen Wissenschaftler und Bürgerrechtler, die an der Doppelausgabe mitgewirkt haben, über Opposition und Widerstand gegen die SED-Diktatur, den Herbst 1989, die Wiedervereinigung sowie die Auswirkungen bis heute. Es diskutieren: Ehrhart Neubert Theologe, Mitbegründer des Demokratischen Aufbruchs und des Bürgerbüros Berlin e.v. Roland Jahn DDR-Bürgerrechtler, Journalist, Bundesbeauftragter für die Stasi- Unterlagen Michael Beleites DDR-Bürgerrechtler, Publizist, ehemaliger Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen

Fr., 24. März 2017, 12.00 Uhr, Kinosaal Buchvorstellung und Gespräch Ariane Zabel Man will es vergessen und vergisst keinen Tag Erinnerungen an politische Gefangenschaft Seit 2014 befragt der Landesverband Sachsen der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.v. (VOS) seine Mitglieder zu ihren Lebensgeschichten. Damit möchte er an die kommunistische Gewaltherrschaft erinnern, damit dieser Teil der Vergangenheit auch in der heutigen Gesellschaft nicht in Vergessenheit gerät, vor allem aber die Zeitzeugnisse für die zukünftige Aufarbeitung der SED-Diktatur sichern. Die Autorin Ariane Zabel spricht mit der Zeitzeugin Christine Liszewski, deren Geschichte verdeutlicht, welche Konsequenzen Kinder politisch Inhaftierter aufgrund des Schicksals ihrer Eltern ertragen mussten. In Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) Sachsen e.v. Fr., 24. März 2017, 14.00 Uhr, Kinosaal Buchvorstellung und Diskussion Tilman Pohlmann Die Ersten im Kreis Herrschaftsstrukturen und Generationen der SED (1949-1971) Die flächendeckende Durchsetzung der SED-Diktatur oblag vor allem den SED-Kreisleitungen. Eine besondere Bedeutung kam ihren jeweiligen 1. Sekretären zu. Der Autor Tilman Pohlmann untersucht in seiner Publikation erstmals die biografischen Hintergründe und internen Strukturen der SED-Kreisleitungen sowie ihr Funktionieren in der Ära Ulbricht und geht der Frage nach, mit welchen Strukturen und Funktionären die Vormachtstellung der Partei auf den unteren Rängen der DDR Gesellschaft auf- und ausgebaut wurde. Moderation: Clemens Vollnhals, amtierender Direktor des HAIT Tilman Pohlmann, Studium der Geschichte, Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, seit 2014 wiss. Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut. In Zusammenarbeit mit dem Vandenhoeck und Ruprecht Verlag und dem Hannah- Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT)

Fr., 24. März 2017, 16.00 Uhr, Kinosaal Buchvorstellungen und Gespräch Timo Meškank Sorben im Blick der Staatssicherheit Die Akten der K5 und des MfS der DDR 1949-1989 Bis heute weist die sorbische Geschichtsschreibung Lücken über die DDR-Zeit auf, die besonders deutlich beim Thema Überwachung der Sorben durch die Staatssicherheit wird, das der Autor nun intensiv erforscht hat. Unter der Moderation des sächsischen Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Lutz Rathenow schildert er, wie das MfS das sorbische nationale Leben beobachtet und beeinflusst hat und versucht, die Mitarbeit Einzelner im konspirativen Netz des Ministeriums darzustellen. Timo Meškank, *1965, Studium der Sorabistik und Geschichte, Promotion und Habilitation, arbeitet als Hochschullehrer und Privatdozent. In Zusammenarbeit mit dem Domowina-Verlag und dem Sächs. Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Fr., 24. März 2017, 18.00 Uhr, Kinosaal Buchvorstellungen und Gespräch Wolfgang Bauernfeind Menschenraub im Kalten Krieg Täter, Opfer, Hintergründe Bis zum Mauerbau 1961 entführte die Staatssicherheit Hunderte Menschen aus der Bundesrepublik und ließ sie zu langjährigen Haftstrafen verurteilen. Die Opfer waren frühere SED-Funktionäre, die die Seite gewechselt hatten, Mitglieder von Organisationen, die gegen die SED-Diktatur agitierten oder DDR-Flüchtlinge, die für aliierte und westdeutsche Geheimdienste arbeiteten. Seine spannend geschriebene Auswahl staatlicher Entführungsfälle stellt der Autor gemeinsam mit Karl Wilhelm Fricke, einem der bekanntesten Entführungsopfer, vor. Der 1929 geborene Fricke wurde als Journalist 1955 von der Staatssicherheit aus West-Berlin in die DDR entführt und saß bis 1959 in der Stasi-Sonderhaftanstalt Bautzen II. Später war er einer der konsequentesten Kritiker des SED- Regimes im Westen. Wolfgang Bauernfeind, *1944, Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie, Arbeit als Redakteur, Regisseur und Autor bei Fernsehen und Hörfunk. In Zusammenarbeit mit dem Mitteldeutschen Verlag

Fr., 24. März 2017, 19.00 Uhr, Ausstellung Lesung und Gespräch Karin Bulland Überleben nicht erwünscht Meine Geschichte Karin Bulland wächst in der DDR auf und ist vom Sozialismus überzeugt. Sie wird eine starke Frau, die zahlreichen Menschen helfen kann. Sie riskiert viel für andere, wird aber schließlich kaltgestellt und mit dem Tod bedroht: Als Gesunde kommt sie zwangsweise in die Psychiatrie. Nach drei Jahren wird Karin Bulland entlassen. Dass ihr Tod geplant war, erfährt sie erst später; Rückkehr unerwünscht lautete der Stempel auf Karin Bullands Akte. Die Autorin schildert in ihrem autobiografischen Roman ihre Erinnerungen an die Psychiatrie und auch an ihr Leben danach. Karin Bulland, *1954, berichtet als Zeitzeugin in Schulen, Gemeinden und Organisationen von ihrem Weg als überzeugte Marxistin zum christlichen Glauben. In Zusammenarbeit mit dem Brunnen Verlag

Fr., 24. März 2017, 20.00 Uhr, Kinosaal Buchpremiere und Diskussion Nancy Aris Das lässt einen nicht mehr los Opfer politischer Gewalt erinnern sich Über viele Jahre hinweg führten Mitarbeiter des damaligen Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Interviews mit Opfern kommunistischer Gewaltherrschaft. Aus diesen teils sehr umfangreichen Gesprächen destillierte Nancy Aris nun die Essenz. Entstanden sind 32 Porträts, die ein facettenreiches Bild der DDR mit ihrer Vor-und Nachgeschichte zeichnen. So erschütternd die Schilderungen auch sind, so hoffnungsfroh stimmen kleine Zeichen der Mitmenschlichkeit, die es trotzdem gab. Die Autorin Nancy Aris stellt das Buch vor und gibt Einblicke in seine spannende Entstehungsgeschichte. Danach werden ausgewählte Passagen von den Schauspielern Lynne Eichhorst und Ullrich Reuscher gelesen und Originalausschnitten aus den Interview gegenübergestellt. Im Anschluss spricht die Autorin mit der Zeitzeugin Else Thomas unter der Moderation des sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Lutz Rathenow über Chancen und Schwierigkeiten solcher Verdichtungen. Dabei wird auch diskutiert, wie glaubwürdig Zeitzeugenberichte sind und welchen Wert sie für die zukünftige Auseinandersetzung mit der SED- Diktatur haben können. Nancy Aris, * 1970, Studium der Russistik, Polonistik und Neuesten Geschichte, seit 2003 stellvertretende sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Im Anschluss gibt es bei einem kleinen Sektempfang die Möglichkeit zu vertiefenden Gesprächen In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Verlagsanstalt und dem Sächs. Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Sa., 25. März 2017, 14.00 Uhr, Kinosaal Lesung und Gespräch Nancy Aris Dattans Erbe Die Suche nach dem verschollenen Tagebuch Adolph Dattans führt die Historikerin Anna Stehr nach Wladiwostok. Der aus Thüringen stammende Dattan baute dort das Kaufhaus Kunst & Albers auf, noch bevor es in Europa Kaufhäuser gab. Sie stößt auf eine Biografie, die in das Getriebe der Geschichte geraten ist. Spannend erzählt Nancy Aris in ihrem Roman vom zaristischen Russland, vom Ende der Sowjetunion und von der Gegenwart unter Putin. Nancy Aris, * 1970, Studium der Russistik, Polonistik und Neuesten Geschichte, seit 2003 stellvertretende sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. In Zusammenarbeit mit dem Mitteldeutschen Verlag Sa., 25. März 2017, 16.00 Uhr, Kinosaal Lesung und Gespräch Stefanie Wally Akte Luftballon Zwei Freundinnen, die Mauer, eine wahre Geschichte Die sechsjährige Stefanie aus der Bundesrepublik lässt 1977 mit ihrem Vater einen Luftballon in den Himmel steigen, der ihre Adresse enthält. Nach wenigen Tagen bekommt sie Post von einem gleichaltrigen Mädchen aus der DDR. Eine deutsch-deutsche Freundschaft beginnt, die keine Grenzen kennt, jedoch längst die Aufmerksamkeit der Staatssicherheit auf sich gezogen hat. Der Roman erzählt die Geschichte der beiden Mädchen und liefert gleichzeitig ein Stück Zeitgeschichte eines geteilten Deutschlands der 1970er und 80er Jahre. Stefanie Wally,*1971, Studium der Germanistik, Geschichte und Politologie, Arbeit als Gymnasiallehrerin und Theaterpädagogin. In Zusammenarbeit mit dem Elisabeth Sandmann Verlag

Sa, 25. März 2017, 18.00 Uhr, Kinosaal Buchvorstellung und Diskussion Doris Liebermann Gespräche mit Oppositionellen Während ihrer langjährigen Beschäftigung als Rundfunkautorin führte die Autorin Doris Liebermann zahlreiche Interviews mit DDR- Oppositionellen. Das umfangreiche Tonmaterial, das sie für Radiosendungen zusammentrug, wurde nie in vollem Umfang ausgestrahlt. In ihrem neuen Buch veröffentlicht Doris Liebermann die Langfassung einiger besonders aussagekräftiger Interviews bekannter DDR-Oppositioneller. Im Gespräch mit der Autorin berichten Rainer Eppelmann, Stefan Brandt und Lilo Fuchs (angefragt) über das Leben im SED- Staat und die Überwachung durch die Staatssicherheit. Doris Liebermann, *1953, Studium der Slawistik und Theologie, wurde 1977 nach Protest gegen Biermann-Ausbürgerung mit der Jenaer Gruppe um den Schriftsteller Jürgen Fuchs nach West-Berlin ausgebürgert, Arbeit als Autorin und Journalistin In Zusammenarbeit mit dem Metropol Verlag Sa, 25. März 2017, 19.00 Uhr, Ausstellung Lesung und Gespräch Martina Mosebach Die Grenzschwimmerin Katharina weiß fast nichts über die Vergangenheit ihrer Mutter Mischa, einer gefeierten Leistungsschwimmerin in der DDR. Nach deren unerwartetem Tod 2004 reist Katharina in den Heimatort ihrer Mutter und begibt sich auf Spurensuche. Dort erfährt sie von Mischas verbotener Liebe, ihrer Flucht über das Meer und davon, wie unmenschlich hoch der Preis war, den Mischa in der SED- Diktatur für ihren Erfolg zahlen musste. Der Roman erzählt spannend von einer nicht ganz einfachen Mutter-Tochter-Beziehung, den brutalen Trainingsmethoden im Leistungssport der DDR sowie den Gefahren bei der Flucht in den Westen Martina Mosebach, *1969, Studium der Kommunikationswissenschaft, Politologie und Kunstgeschichte, Arbeit als PR-Redakteurin und Texterin In Zusammenarbeit mit dem Punktum Verlag

Sa., 25. März 2017, 18.30 Uhr und 20.00 Uhr Peter Wensierski Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution Wie eine Gruppe junger Leipziger die Rebellion in der DDR wagte Ende der 1980er Jahre finden in Leipzig junge Leute zusammen, die es satt haben, sich ihr Leben von anderen vorschreiben zu lassen. Sie wohnen gemeinsam in Abrisshäusern, planen in langen Nächten am See ihre nächsten Aktionen, drucken heimlich Flugblätter, feiern in ihrer illegalen Nachtbar, bis der Morgen anbricht und demonstrieren 1989 am Tag in der ersten Reihe. Sie werden verfolgt, aber mit jeder neuen Aktion verlieren sie ihre Angst und die SED-Diktatur an Kraft. Deutschland erlebt von Leipzig aus zum ersten Mal in der Geschichte eine gelungene und noch dazu friedliche Revolution. Der Autor Peter Wensierski erzählt die wahre Geschichte einer ungewöhnlichen Gruppe junger Leute, die einen Kampf führten, den andere für aussichtslos hielten. Dass er die Geschichte erstmals aus der damaligen Perspektive der jungen Leute erzählt, macht diesen Roman besonders spannend. Peter Wensierski, *1954, arbeitet seit 1993 im Deutschland-Ressort des SPIEGEL. Als Dokumentarfilmer und Fernsehjournalist berichtete er zuvor über gesellschaftspolitische Themen aus Ost- und Westdeutschland. Für den Film Mauerläufer erhielt er 1986 den Bundesfilmpreis. 18.30 Uhr: Open Air-Lesung in der Leipziger Innenstadt Der Autor liest an fünf historischen Orten in der Leipziger Innenstadt aus seinem Buch. Treffpunkt: Zugang Citytunnel Markt (Untergrundmessehaus) 20.00 Uhr: Buchpräsentation, Gespräch und Filmvorführung in der Gedenkstätte Im Anschluss an die Open Air-Lesung zeigt Peter Wensierski im ehemaligen Stasi-Kinosaal der Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke bei der Recherche neu gefundene Filmaufnahmen erzählt Geschichten, die nicht ins Buch passten und spricht mit Zeitzeugen. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Verlagsanstalt

So., 26. März 2017, 11.00 Uhr, Kinosaal Matinée-Lesung Paula Fürstenberg Familie der geflügelten Tiger Schon als Kind hatte Johanna eine Vorliebe für Landkarten, die die Welt überschaubar machten und zugleich die Fantasie anregten. Nach dem Abitur ist sie aus der Uckermark nach Berlin gezogen, wo sie zum Ärger ihrer Mutter eine Ausbildung zur Straßenbahnfahrerin macht, anstatt zu studieren. Mit Reiner, ihrem Ausbilder, bewegt sie sich durch das wohlgeordnete Liniennetz der Großstadt und lacht über alte DDR-Witze, ohne sie zu verstehen. Mit Karl, dem elternlosen Weltenbummler, beginnt sie eine Affäre. Ihr Vater Jens hat die Familie 1989 kurz vor dem Mauerfall verlassen, da war Johanna zwei Jahre alt. Außer einer Postkarte an der Wand erinnert nichts an ihn. Doch dann ruft Jens an, und Johannas Lebenskonstrukt gerät ins Wanken. Ist er geflohen? Wurde er verhaftet? Hatte Johannas Mutter etwas damit zu tun oder gar Honeckers Krankengymnastin? Wie ist es, wenn man keine Erinnerungen an den eigenen Vater hat? Und keine an das Land namens DDR, in dem man geboren wurde? Wenn man auf das Gedächtnis anderer angewiesen ist, um die eigene Geschichte zu verstehen? Die Autorin Paula Fürstenberg erzählt in ihrem Roman zart, virtuos und voller feinem Humor von einer berührenden Vatersuche und von einer Tochter, die sich alten Fragen neu stellen muss. Von blinden Flecken, biografischen Brüchen und von der Notwendigkeit, eine Geschichte zu haben, in der man sich einrichten kann. Paula Fürstenberg, *1987, Studium am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel, ausgezeichnet u.a. mit dem Hattinger Förderpreis für Junge Literatur In Zusammenarbeit mit dem Kiepenheuer & Witsch Verlag

Vorschau 25. & 26. März 2017, je 13.00 bis 16.00 Uhr Ehemaliger Stasi-Bunker geöffnet In der 1969 bis 1972 erbauten ehemalige Ausweichführungsstelle des MfS in Machern hätte der Leiter der Leipziger Stasi-Zentrale im Ernstfall zusammen mit hundert Offizieren seine Tätigkeit fortgesetzt. Mit diesem heimlich geschaffenen Komplex wollte das MfS den Machtanspruch der SED auch in einem Ausnahmezustand sichern. Zu besichtigen sind das 5,2 Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen sowie das komplette Bunkerinnere. Eine Ausstellung gibt Einblick in die Mobilmachungsarbeit und dokumentiert die speziellen Aufgaben der Stasi im Ernstfall - bis hin zu Isolierungslagern für Oppositionelle. Samstag, 6. Mai 2017 Museumsnacht Zeig dich! Die mittlerweile neunte Doppel-Museumsnacht von Leipzig und Halle steht unter dem Motto Zeig dich!. Auch in diesem Jahr bietet die Gedenkstätte an den drei verschiedenen Orten ein umfangreiches Programm. Museum in der Runden Ecke, 18.00 bis 24.00 Uhr: Führungen zu den Themen Stasi-Offiziere und ihre Spitzel, der Weg der Stasi-Akten, Passkontrolle, operative Personenmaskierung, Telefon- und Postkontrolle und Friedliche Revolution in Leipzig Filme u.a. zur geheimen Mordermittlung in der DDR und Stasi-Schulungen Vortrag zur konspirativen Arbeit der Stasi-IM Zentrale Hinrichtungsstätte der DDR, 18.00 bis 24.00 Uhr: Führungen, Arndtstraße 48 (Südplatz, Linie 10 und 11). Museum im Stasi-Bunker bei Machern, 17.00 bis 23.00 Uhr: Rundgänge durch die ehemalige Ausweichführungsstelle Foto- und Textnachweis: S.5: Jens Gieseke, M. Schlöttke. Andrea Bahr, privat. S.6: Ekke Maaß, Lukas Verlag. S.7: Bodo Müller, privat. Lachen gegen die Ohnmacht, Ch. Links Verlag. S.12: Timo Meškank, privat. S.13: Überleben nicht erwünscht, Brunnen Verlag GmbH. S.14: Nancy Aris, privat. Das lässt einen nicht mehr los, Evangelische Verlagsanstalt. S.15: Stefanie Wally, privat/elisabeth Sandmann Verlag. Akte Luftballon, Elisabeth Sandmann Verlag. S.16: Martina Mosebach, Leas Grau. S.20: Peter Wensierski Peter Wensierski, S.21: Paula Fürstenberg, Joachim Gern, Familie der geflügelten Tiger Kiepenheuer & Witsch.

02/2017 Auflage: 7.500 Stück Bürgerkomitee Leipzig e.v. Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke mit dem Museum im Stasi-Bunker Dittrichring 24 04109 Leipzig Tel:0341/9612443 Fax:0341/9612499 mail@runde-eckeleipzig.de Postadresse: PF 10 03 45 04003 Leipzig Dauerausstellung Stasi Macht und Banalität Geöffnet: Führungen: Audioguides: täglich 10.00-18.00 Uhr, Eintritt frei. täglich 15.00 Uhr (ohne Voranmeldung), für Gruppen auf Anfrage (auch fremdsprachig). Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Polnisch, Italienisch, Niederländisch und Arabisch Anfahrt: Goerdelerring: Linien 1,3,4,7,9,12,14,15 Markt: alle S-Bahn Linien, Buslinie 89 Ausstellung Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution Geöffnet: Führungen: täglich 10.00-18.00 Uhr, Eintritt frei. Fr. und Sa. 16.30 Uhr (ohne Voranmeldung), für Gruppen auf Anfrage (auch fremdsprachig). Stadtrundgang Auf den Spuren der Friedlichen Revolution Termin: Treffpunkt: Sa., 14.00 Uhr (ohne Voranmeldung), für Gruppen auf Anfrage (auch fremdsprachig). Hauptportal Nikolaikirche. Museum im Stasi-Bunker Machern Geöffnet: Führungen: letztes Wochenende im Monat, 13.00 16.00 Uhr für Gruppen auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeiten (auch englisch) Über unser weiteres Veranstaltungsprogramm und aktuelle Projekte können Sie sich auf unserer Internetseite informieren: www.runde-ecke-leipzg.de Die Arbeit des Bürgerkomitees wird gefördert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, aus Mitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie durch die Stadt Leipzig und den Kulturraum Leipziger Raum.