Aufnahmeanleitung. für die. Sanasilva-Inventur. und. Kronenansprachen auf. den LWF - Flächen

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Transkript:

Eidg. Forschungsanstalt WSL Institut fédéral de recherches WSL Istituto federale di ricerca WSL Swiss Federal Research Institute WSL Ein Institut des ETH-Bereichs Aufnahmeanleitung für die Sanasilva-Inventur und Kronenansprachen auf den LWF - Flächen Matthias Dobbertin, Christian Hug, Andreas Schwyzer, Serge Borer V8-11 Stand Mai 011

Inhaltsverzeichnis I DIE SANASILVA- AUFNAHMEN... 1 1. HAUPTZIELGRÖSSEN DER SANASILVA- AUFNAHMEN... 1 1.1. Kronenverlichtung... 1 1.. Kronenfarbe... 1.3. Baumwachstum.... DURCHFÜHRUNG....1. Organisation..... Durchführung der Aufnahmen....3. Datenerfassung... 3.4. Arbeitsablauf... 3 II KRONENANSPRACHEN AUF DEN LWF- FLÄCHEN... 4 3. ZIELE DER AUFNAHMEN AUF DEN LWF- FLÄCHEN... 4 4. DURCHFÜHRUNG DER SANASILVA- AUFNAHMEN AUF DEN LWF- FLÄCHEN... 4 5. FLÄCHENSPEZIFISCHE MERKMALE AUF DEN LWF- FLÄCHEN... 4 5.1. Die LWF- Flächen... 4 5.. Die Sanasilva- Subflächen... 5 5.3. Durchführung der Aufnahmen... 5 6. BAUMMERKMALE AUF DEN LWF- FLÄCHEN... 5 7. AUFNAHME DER FLÄCHENMERKMALE... 7 7.1. Das Field- Map... 7 7.1.1 Übersicht... 7 7.1.. Daten zum LWF plot.... 8 7.1.3 Wetter... 8 7.1.4 Dateneingabe... 9 8. EINZELBAUMDATEN... 10 8.1. Positionierung der Bäume... 10 8.1.1 Baum Identifikation (ID)... 10 8.1. Azimut (A)... 10 8.1.3 Distanz (D)... 11 8.. Ansprache der Baummerkmale... 11 8..1. Baumart... 11 8... Fi- Verzweigungstyp (V)... 13 8..3. Baumbeschrieb (C)... 13 8..4. Anspracherichtung oder Beobachtungsrichtung (W)... 15 8..5. Baumstatus (S)... 15 8..6. Grund (Grund)... 15 8..7. Soziale Stellung (So)... 16 8..8. Ansprechbarkeit (An)... 16 8..9. Entfernung des Beobachters zum Baum (E)... 16 8..10. Baumhöhe(H), Kronenlänge(L) und Klebäste... 17 8..10.1. Definition Baumspitze (t)... 17 8..10.. Definition Kronenansatz (u)... 17 8..10.3. Untere Begrenzung der Klebäste (v)... 18 8..1. Kronenkonkurrenz (N)... 0

8..13. Die Kronenverlichtung (AV) und (NV)... 1 8..13.1. Gesamtverlichtung (früher 'Alle Verluste', abgekürzt AV)... 1 8..13.. Verlichtung aus unbekannten Ursachen (früher Nadel/- Blattverlust, NV)... 8..13.3 Bestimmung der Verlichtung (AV und NV) bei Wipfelbruch... 8..14. Differenz- Ursache (U)... 3 8..15. Zeit der Schätzung (Z)... 5 8..16. Verlichtung bei den Klebästen oder Wasserreisern (V)... 5 8..17.Ort der Verlichtung (OV)... 5 8..18. Bestimmung der Kronenfarbe... 6 8..18.1. Ort der Kronenfarbe F, F3 (OF of)... 8 8..19. Unbelaubter / unbenadelter Wipfel (UW)... 8 8..0. Tote, dürre Aeste (T)... 9 8..0.1. Ort toten, dürren Äste (OA)... 9 8..1 Toten, dürre Zweige (Zw)... 9 8..1.1. Ort der toten, dürren Zweige (Zo)... 30 8... Epiphyten und ihre Häufigkeit (e)... 30 9. ANHANG... 31 9.1. Literaturverzeichnis... 31 9.. Aufnahmeausrüstung... 31 9.3. Kronenformtypen der Fichten... 3 9.4. Kronenbruchtabelle... 3 9.5. Beispiele von Kronenentwicklungen und anzusprechenden Merkmalen... 3 9.6. Schlussfolgerungen aus den Instruktionskursen und Trainingstagen (ab1996)... 3

I Die Sanasilva-Aufnahmen 1 Das Ziel der Sanasilva-Aufnahmen ist den Gesundheitszustand von Waldbäumen anhand von Indikatoren wie Baum- und Kronenmerkmalen zu erfassen und deren Entwicklung zu verfolgen. Durch die Betrachtung der Entwicklung aller Bäume eines Bestandes (oder der gesamten Schweiz) können im Zusammenhang mit anderen erhobenen Merkmalen Schlüsse auf den Gesundheitszustand des Bestandes (oder des Schweizer Waldes) gezogen werden. 1. Hauptzielgrössen der Sanasilva-Aufnahmen Die Sanasilva-Aufnahmen sind auf die Ansprache und die Beurteilung der Baumkronen ausgerichtet. Die Wurzeln, physiologische Merkmale und detaillierte pathologische Merkmale können nicht erfasst werden. Hauptmerkmale, die durch die Sanasilva-Aufnahmen beurteilt und gemessen werden, sind die Kronenverlichtung, die Kronenverfärbung und der Zuwachs. Die Kronenverlichtung wird beschrieben durch den Prozentanteil der Verlichtung einer Krone im Vergleich zu einem Baum gleichen Alters mit maximaler Belaubung/Benadelung an diesem Standort, den Anteil dieser Verlichtung, welcher nicht durch bekannte Ursachen erklärt werden kann, den Ort der Verlichtung, den Anteil und den Ort von unbelaubten/unbenadelten Ästen und Zweigen. Die Kronenverfärbung wird durch die Abweichung der mittleren Farbe (Farbton, Reinheit, Helligkeit) eines Baumes zu der für diese Baumart typischen Normalfarbe (Referenzfarbe) und durch das Vorhandensein, das Ausmass und den Ort der von der Referenzfarbe abweichenden Farben beschrieben. Der Zuwachs eines Baumes wird durch die zeitliche Veränderung der aufgenommen Baumgrössen beschrieben (Brusthöhendurchmesser, Höhe des Baumes, Kronenlänge und Kronenbreite). 1.1. Kronenverlichtung Die schweizer Sanasilva-Aufnahmen wie auch alle anderen europäischen Waldzustandsinventuren basieren auf der Annahme, dass sich die Gesundheit eines Baumes unter anderem in der Benadelung, respektive Belaubung äussert. Mit zunehmender Verlichtung der Baumkronen, so wird angenommen, nimmt die Gesundheit ab. Die Verlichtung bezieht sich auf den Sollzustand einer Baumkrone, das heisst, es wird von der für den Einzelbaum maximal möglichen Benadelung, beziehungsweise Belaubung an dem Standort ausgegangen. Die Beziehung der Gesundheit eines Baumes zur Verlichtung ist in den extremen Bereichen der Skala einleuchtend: ein toter Baum hat alle lebenswichtigen Assimilationsorgane verloren (100% Verlust), ein gesunder Baum verfügt über ein üppiges Nadel-/Blattkleid. Zwischen diesen Extremen spiegelt die Kronenverlichtung den Grad der Gesundheit weniger deutlich wieder. Wo genau die Schwelle zwischen einem gesunden und einem kranken Baum liegt, ist deshalb schwierig zu entscheiden. Die Beobachter versuchen, die standörtlichen Unterschiede bei ihrer Beurteilung zu berücksichtigen. Trotz dieser Bemühungen besteht aber die Gefahr, dass die Bäume auf schlechtem Standort eine zu hohe und solche auf gutem Standort eine zu geringe Verlichtung zugesprochen bekommen. Die Resultate einer einzigen Inventur können deshalb ein falsches Bild des Gesundheitszustandes geben. Wenn aber die Entwicklung der Kronenverlichtung bei den gleichen Probebäumen über mehrere Jahre hinweg beobachtet wird, kann man Verbesserungen oder Verschlechterungen feststellen, die den Gesundheitszustand besser charakterisieren als eine eine einzige Momentanaufnahme. Ob veränderte Standortsbedingungen (Klima, Schadstoffeinträge, Konkurrenz, etc.) oder das Alter verantwortlich für die Kronenverlichtung sind, oder ob sich der Gesundheitzustand verschlechtert, müssen genauere Untersuchungen abklären, die aber in der Regel nicht von den regulären Aufnahmegruppen gemacht werden können. Die Veränderung der Kronenverlichtung kann als ein brauchbares Mass der Gesundheit gelten, da sie bedeutsame Veränderungen der Baumkrone, des lebenswichtigen Assimilationsaparates, festhält.

1.. Kronenfarbe Auch das Merkmal Kronenfarbe setzt sich mit den für die Bäume lebenswichtigen Nadeln oder Blättern auseinander. Bei Pflanzen mit nicht normalgelben, rötlichen oder bräunlichen Assimilationsorganen kann man Nährstoffmangel, Pilzkrankheiten, Insektenbefall, Schaden durch Immissionen oder auch Folgen von klimatischer Unbill, wie z.b. Frost, vermuten. Die Kronenfarbe, die mit den drei Merkmalen Farbton, Reinheit und Helligkeit genau definiert ist, wird mit Hilfe von Referenzfarben des "Munsell color chart system" geschätzt. Eine Abweichung von der mittleren Farbe einer Baumart wird als "Verfärbung" bezeichnet und hilft, ähnlich wie die Kronenverlichtung, Abweichungen von der Norm und allenfalls Probleme mit der Gesundheit aufzudecken. 1.3. Baumwachstum Die Assimilationsleistung eines Baumes drückt sich im Wachstumsverhalten aus. Ein Baum, der plötzlich weniger wächst, oder nicht so viel leistet wie es sein Alter und der Standort erwarten lässt, zeigt eine Verminderung seiner Vitalität an. Der Zuwachs wird aus praktischen Gründen durch eine wiederholte Messung des BHD (Durchmesser des Baumes auf Brusthöhe = 1.3m) bestimmmt, obwohl der Stammzuwachs das Gesamtwachstum des Baumes nicht vollständig beschreiben kann. Ein wichtiger Vorteil der BHD-Messung ist die im Vergleich zur Schätzung der Kronenverlichtung oder zur Bestimmung der Kronenfarbe viel grössere Genauigkeit der Erhebung. Damit der Zuwachs eine vernünftige Aussage zur Vitalität geben kann, müssen noch zusätzliche, das Baumwachstum beeinflussende Merkmale wie Baumart, Standort, Kronenvolumen, soziale Stellung, Konkurrenzverhältnisse und Anteil von Klebästen aufgenommen werden.. Durchführung.1. Organisation Die Sanasilva-Inventur wird von der Forschungsgruppe Waldwachstum und Klima der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in Birmensdorf durchgeführt... Durchführung der Aufnahmen Die Feldaufnahmen finden in den Monaten Juli und August statt. Eine Aufnahmegruppe besteht aus zwei Personen, die sich bei der Erhebung und dem Eintippen der Daten abwechseln. Vor Beginn der Aufnahme werden alle Aufnahmegruppen in einem einwöchigen Schulungskurs instruiert. Damit die Probeflächen jedes Jahr in etwa zur gleichen Zeit aufgenommen werden, wird die gesamte Schweiz bei der Aufnahme auf dem 8x8 km-netz in drei Bereiche eingeteilt, welche in drei nacheinanderfolgenden Turni aufgenommen werden. Im 1. Turnus wird das Mittelland und der Jura erfasst, im. Turnus die Alpensüdseite, das Engadin und das Wallis und im 3. Turnus die nördlichen Alpen und die Voralpenregion. Zu Beginn des. und 3. Turnus finden jeweils Trainingstage mit Testparcours zur Eichung statt. In den Jahren, in denen eine 16x16 km Netz Aufnahme stattfindet, wird der. und 3. Turnus zusammengefasst. Es finden nur einmal Trainingstage statt. Für die Aufnahmen auf dem 8x8 km-netz und den LWF-Flächen werden 5 Aufnahmegruppen benötigt, für das 16x16 km-netz und die LWF-Flächen nur 3 Aufnahmegruppen. Die Verteilung der Probeflächen auf die Gruppen erfolgt so, dass jede Gruppe in jedem Turnus ungefähr gleich viele Probeflächen aufnehmen muss, mit einer ähnlichen Anzahl Bäume und ähnlicher Verteilung der Hauptbaumarten Fichte, Buche und Tanne. Dies geschieht durch Stratifizierung der Probeflächen in die Turni und anschliessende Sortierung der Flächen nach Baumzahlen. Diese sortierten Flächen werden systematisch den Gruppen zugeordnet. (Einzelne Flächen können zwischen den Gruppen ausgetauscht werden, um in den Alpen die Anfahrtswege möglichst gering zu halten.) Auf dem 8x8 km Netz werden 10 % der Bäume (ca. 400 Bäume) durch eine zweite Aufnahmegruppe kontrolliert. Es wird keine spezielle Kontrollgruppe ausgeschieden, sondern jede Gruppe kontrolliert Flächen der anderen Gruppen. Insgesamt werden 0 Flächen kontrolliert (10 im 1. Turnus, und je 5 im. und 3. Turnus). Dabei nimmt jede Gruppe 4 Flächen (je eine von jeder anderen Gruppe auf, davon je im ersten und je 1 im. und 3. Turnus). Dies bedeutet, dass jede Gruppe genau einmal jede andere kontrolliert und je einmal von jeder anderen kontrolliert wird. Die Kontrollflächen werden ebenfalls so aufgenommen, dass sie in etwa der Baumartenverteilung der gesamten Schweiz entsprichen und jede Gruppe in etwa gleich viele Bäume aufnimmt. Wichtig ist, dass bei den Kontrollaufnahmen keine eingewachsenen Bäume aufgenommen werden und die Anspracherichtung und Ansprachedistanz nicht geändert werden darf. Während der Jahre in

3 denen das 16x16 km-netz aufgenommen wird, werden keine Kontrollaufnahmen auf dem Sanasilva-Netz durchgeführt. Die Arbeitsorganisation innerhalb des Aufnahmegebietes bleibt der Gruppe überlassen. Sie muss aber mindestens alle zwei Tage Kontakt mit der Einsatzleitung aufnehmen, damit allfällige Änderungen des Einsatzplanes rechtzeitig mitgeteilt werden können..3. Datenerfassung Die Daten der Aufnahmen auf den WSI-Proben werden mit Hilfe des Programmes "Fieldmap" direkt im tragbaren DEG (Datenerfassungsgerät) erfasst. Über die Bedienung dieses Gerätes gibt eine separate Bedienungsanleitung umfassend Auskunft. Die elektronische Datenerfassung erlaubt, die Vollständigkeit der Datenerhebung zu prüfen und gewisse Plausibilitätskontrollen durchzuführen, bevor die Aufnahmegruppe die Probefläche verlässt. Allfällige Fehler können dadurch ohne grossen Aufwand gefunden und behoben werden. Die direkte Eingabe der Daten in digitaler Form vermeidet Abschreibefehler von Formularen und erhöht die Datenqualität..4. Arbeitsablauf Das Auffinden der Probefläche mit Hilfe einer Koordinatenliste, der Landeskarte 1:5'000 und des Zugangsprotokolles der LFI/WSI-Aufnahmen stellt normalerweise keine Probleme dar. Das Zugangsprotokoll muss immer nachgeführt werden (z.b. Strassenneubau oder andere permanente Veränderungen). Sobald die Gruppe die Versicherungspunkte, welche blau markiert sind, gefunden hat, kann sie mit Hilfe der Bezeichnung des Versicherungspunktes, des Azimutes und der Distanz das Zentrum der Probefläche einmessen. Im Zentrum der permanenten Probefläche befindet sich ein Aluminiumröhrchen. Zuerst müssen die Angaben, die für die ganze Probefläche gültig sind, ausgefüllt werden (z.b. Aufnahmedatum, Nummer der Aufnahmegruppe, Wetter, Wald/Nichtwald-Entscheid, Neigung, Exposition, etc). In einer zweiten Arbeitsphase werden die vorgegebenen Bäume sowie Einwüchse in die Kluppierungsschwellen von 1 cm und 36 cm identifiziert. Mit Baum Nr. 1 beginnend, sind für jeden Probebaum die Baumart, der BHD, die Distanz und das Azimut zu überprüfen. Dann wird am Stamm auf 1.6 m (ca. Augenhöhe) die entsprechende Nummer auf derjenigen Seite angeheftet, von der aus der Baum beurteilt werden muss (Anspracherichtung). Anschliessend wird der BHD neu gemessen. In einer dritten Arbeitsphase geht der Protokollführer der Reihe nach zu jedem Baum, während der Mitarbeiter den Standort sucht, von wo der Baum bei der letzten Aufnahme beurteilt wurde. Dabei soll die Anspracherichtung auf ± Gon genau und die Ansprachedistanz auf ± 1 m genau eingehalten werden. Der Beobachter führt alle Schätzungen und Beobachtungen von diesem Standort aus. Bei einer zwingenden Änderung der Anspracherichtung oder der Ansprachedistanz muss der neue Wert im Datenerfassungsgerät eingegeben werden. Dabei soll der beste Standort mit der kleinsten Abweichung zum alten Wert gesucht werden. Der Protokollführer muss den Schätzer bei der Bestimmung der Anspracherichtung, der Ansprachedistanz, der Konkurrenz, der sozialen Stellung, etc. immer unterstützen. Bei der Bestimmung der Kronenverlichtung und der Farbe darf er nur mithelfen, falls er sich zum Beobachtungsstandort begibt. Achtung: Kontrollgruppen nehmen keine Einwüchse auf. Somit kann der gleiche Baum nicht zweimal in die Datenbank gelangen.

II Kronenansprachen auf den LWF-Flächen 4 3. Ziele der Aufnahmen auf den LWF-Flächen Eines der Hauptziele der Langfristigen Waldökosystem-Forschung (LWF) ist das Erfassen von Zuständen im Ökosystem Wald (einschliesslich ihres chemischen und biologischen Zustandes) und der Kausalanalyse im Ursache-Wirkungskomplex sich ändernder Systeme. Auf den LWF-Flächen werden deshalb Daten und Proben zur Vegetation, dem Boden, dem Klima, den Schadstoffeinträgen, der Luftverunreinigung und Baumpathogenen gesammelt. Dem Zustand der Waldbäume kommt im Ökosystem Wald eine entscheidende Bedeutung zu. Die Sanasilva-Inventur dient deshalb dazu, den Kronenzustand der Bäume mit anderen auf den LWF-Flächen erhobenen Daten in Beziehung zu setzen. Ebenfalls kann durch die gleichzeitig erfolgenden Aufnahmen auf dem repräsentativen Netz der Schweiz (SSI) der Zustand der Bäume auf den LWF-Flächen mit dem der gesamten Schweiz verglichen werden. 4. Durchführung der Sanasilva-Aufnahmen auf den LWF-Flächen Die wichtigsten Unterschiede der LWF-Flächen im Vergleich zu den Sanasilva-Probeflächen sind, dass die Bäume im Wald numeriert sind (Banreti) und sie auf grösseren (in der Regel Hektar), zumeist rechteckigen Probeflächen stehen. Dadurch entfällt die Positionierung der Bäume mit Hilfe des Azimuts und der Distanz. Auch werden alle Bäume mit einem BHD von 1 cm und mehr aufgenommen. 5. Flächenspezifische Merkmale auf den LWF-Flächen 5.1. Die LWF-Flächen Es ist geplant 0 LWF-Flächen über die ganze Schweiz verteilt zu installieren (Abbildung). Auf den LWF- Flächen werden nicht alle Bäume jährlich durch die Sanasilva-Inventur erfasst. Eine Vollaufnahme aller Bäume mit BHD von mindestens 1 cm erfolgt zu Beginn der Installation der Fläche. Vollaufnahmen finden nur in den Jahren statt, in denen das 16x16 km-sanasilva-netz erfasst wird. Damit der Arbeitsaufwand gleichmässig verteilt wird, werden in den Jahren mit der Inventur auf dem 16x16 km-netze zwischen bis 3 Flächen voll aufgenommen. Alle 1 Jahre erfolgt eine weitere Vollaufnahme. Dazwischen werden jährlich nur die Bäume der LWF-Subflächen angesprochen. Abbildung 1: LWF-Flächen

5.. Die Sanasilva-Subflächen 5 Auf jeder LWF-Fläche gibt es mindestens eine Subfläche, die jährlich erfasst wird. Auf den LWF-Flächen, die Hektar gross sind gibt es Subflächen. Auf den anderen nur eine. Die Subflächen sind 50x50 Meter Quadrate (Abbildung). Auf ihr sind alle Bäume mit einem Mindest-BHD von 1 cm von der Sanasilva- Inventur zu erfassen. Werden beide Subflächen einer LWF-Fläche in einem Jahr aufgenommen, so geschieht dies durch zwei verschieden Aufnahmegruppen. TEILFLÄCHE A TEILFLÄCHE B 10'000 m 10'000 m 100m Subfläche a '500 m Subfläche b '500 m 50m 50m 100m 100m 5.3. Durchführung der Aufnahmen Abbildung : Beispiel einer LWF-Fläche Die Durchführung der LWF-Aufnahmen erfolgt zeitgleich mit der Sanasilva-Inventur. Die LWF-Flächen werden abhängig von ihrer geographischen Lage ebenfalls den Turni zugeordnet und zusammen mit den Sanasilva-Flächen des jeweiligen Turnus erfasst. Auf den LWF-Flächen werden Bäume kontrolliert. Während der Aufnahme auf dem 8x8 km- Netz, wird ein Zehntel der LWF-Bäume kontrolliert. Auf jeder LWF-Subfläche wird dazu ein Zehntel der Bäume zufällig ausgewählt. 6. Baummerkmale auf den LWF-Flächen Im folgenden sind alle auf den LWF-Flächen aufzunehmenden Merkmale aufgelistet. Falls die Methode nicht verschieden von derjenigen der Sanasilva-Aufnahme ist, wird auf diese verwiesen. Wichtigste Unterschiede: keine BHD-Aufnahme, nur bei offensichtlich in vergangenen Inventuren vergessenen Bäumen wird der Umfang in Brusthöhe mit dem mm-umfangmessband gemessen; es werden keine Einwüchse von der Sanasilva-Aufnahmegruppe aufgenommen (Ausnahme vergessene Bäume, welche eindeutig dicker sind als der Mindestdurchmesser); es werden keine Höhenwinkel gemessen, da dies von anderen Inventurgruppen durchgeführt wird.

Flächenmerkmale LWF-Fläche Person1und ihre Funktion Person und ihre Funktion Wetter LWF Vorgabe 6 Baummerkmale Baumnummer Identifikationsnummer DB - BHD/Umfang Baumart Fi -Verzweigungstyp Baumbeschrieb Anspracherichtung oder Beobachtungsrichtung Entfernung des Beobachters zum Baum Baumstatus Plausibilität BHD Soziale Stellung Konkurrenz Ansprechbarkeit Unbelaubter / unbenadelter Wipfel Gesamtverlichtung oder "Alle Verluste" Verlichtung aus unbek. Urs./ Nadel/-Blattverlust (NBV) Differenz-Ursache Ort der Verlichtung Unbelaubte / unbenadelte Aeste Ort der unbelaubten / unbenadelten Äste Unbelaubte / unbenadelte Zweige Ort der unbelaubten / unbenadelten Zweige Kronenfarbe (F1,P1) und (F,P) und (F3,P3) Ort der Kronenfarbe F und F3 Epiphyten und ihre Häufigkeit Vorgabe Vorgabe Vorgabe Vorgabe Vorgabe Vorgabe Komentare Bemerkung zur Aufnahme x = aufzunehmende Merkmale

7. Aufnahme der Flächenmerkmale 7 Die Abkürzungen der Merkmalsnamen beziehen sich auf ihre Benennung im Datenerfassungsgerät, beziehungsweise im "Field-Map"-Programm (siehe auch BHU-anleitung) 7.1. Das Field-Map Die im Feld aufgenommenen Daten werden ins Fieldmap eingetragen. Dies befindet sich jeweils auf dem Desktop der Fujitsu-Notebooks. Nach dem Öffnen erscheint ein Fenster, in dem man das aktuelle Projekt auswählt. 7.1.1 Übersicht Eine Übersicht der Oberfläche des Programms Fieldmap ist auf unten abgebildet. Die wichtigsten Funktionen wurden in der Grafik nummeriert und werden hier kurz erklärt. Unten befinden sich die Reiter um zwischen den verschiedenen Ansichten zu wechseln. Für die Aufnahme relevant sind nur die Reiter Map (), Daten zum LWF Plot (3) und Bäume (4). Unter dem Reiter Map können Bäume ausgewählt werden oder neu eingemessen werden. Wichtig ist, dass oben rechts immer der Layer Bäume ausgewählt ist! Unter Daten zum LWF Plot (3) lässt sich das Programm beenden. Unter Bäume (4) werden die Daten der Bäume eingegeben. Abbildung 3: Field-Map Übersicht. Wenn ein Baum auf der Karte angeklickt ist Kommt man im Reiter Bäume direkt in dessen Eingabemaske. Um einen Baum auf der Karte zu lokalisieren wird die Baumnummer im Reiter Bäume angeklickt und dann in den Reiter Map gewechselt. Der selektionierte Baum wird dann auf der Karte mit einem Kreis umgeben

angezeigt. Die Symbologie und weitere Optionen können unter settings LWF plot ) angepasst werden. (unter den Reiter Map und 8 7.1.. Daten zum LWF plot. Abbildung 4: Reiter Daten zum LWF plot. Im Reiter Daten zum LWF plot wird das Datum der Aufnahme, die Wetterlage, die Personnen 1 und sowie dessen Funktion erhoben. Personen 1 und Gibt den Namen der Mitarbeiterin 1 oder des Mitarbeiters 1 an und hält fest, ob sie oder er auf dieser Probe für die Baumbeurteilungen oder für die Dateneingabe verantwortlich ist. Bei Funktion 1 und wird zwischen Gruppenchef oder Mitarbeiter ausgewählt. Wichtig: Die gleiche Person soll nicht immer die gleiche Funktion wahrnehmen. 8.1.3 Wetter Das aktuell, zur Zeit der Probeflächenaufnahme herrschende Wetter wird durch folgende beschriebe definiert. 1 = heiter = Bergschatten 3 = leicht bewölkt 4 = stark bewölkt 5 = bedeckt 6 = Nebel 7 = Niederschlag Achtung: Bei Nebel und Regen darf weder die Kronenverlichtung noch die Farbe bestimmt werden.

7.1.4 Dateneingabe 9 Unter dem Reiter Bäume werden alle Bäume aufgelistet die auf der Karte platziert sind. Nur neue Einwüchse müssen auf der Karte eingezeichnet und eingemessen werden, Die Abbildung 4 zeigt alle Eingabefelder die bei einem referenzierten Baum ausgefüllt werden müssen. Bei einer Erstmessung müssen hingegen Baumart, Baumstatus, Anspracherichtung (gon) und Ansprachedistanz zusätzlich angegeben werden. 9..1 9..5 9.1.3 9.1. 9..3 9.. 9..13 9..7 9..1 9..8 9..19 9..17 9..14 9..14 Abbildung 5: Eingabemaske für die WSI aufnahmen Field-Map ist so Strukturiert dass die auszufüllenden Baummerkmale einem logiktest entsprechen und ist dementsprechend benutzerfreundlich. Ein liegender Baum (unter Baumbeschrieb ) kann zum Beispiel nur die Sozialen Stellungen unterdrückt oder beherrscht einnehmen. Die Verschiedenen Eingabefelder sind im Kapitel 5 ausführlich beschrieben. WICHTIG: durch das anklicken des Buttons Baum prüfen (Abb. 4: roter Kasten) werden die Felder auf ihre Vollständigkeit geprüft. Felder die vergessen wurden müssen ausgefüllt werden. Den logiktest wiederholen bis der Baumstatus geprüft OK anzeigt. 8..18 8.. 8..14

10 A B C Abbildung 6: Farbe, Epiphyten und Schäden werden hier eingegeben. Die Abbildung 6 zeigt die Eingabemasken für die Kriterien Farbe (Kasten A), Epiphyten (Kasten B) und Schäden (Kasten C). Drei verschieden Farben sowie deren Anteil und Ort können angegeben werden (keinen Ort für Farbkreisnr.1). Drei verschiedene Epiphytenarten und deren Häufigkeit können angegeben werden. Die Zahl der Schäden ist unbegrenzt. Einträge können mit den Zeichen +/-/ zugefügt oder gelöscht werden (siehe Kasten C, Abb.6). Es muss jeweils die Kategorie, der Schaden (mit Beschreibung), und das Ausmaß des Schadens angegeben werden. 8. Einzelbaumdaten Nachstehend werden alle relevanten Daten die bei der Kronenansprache auf LWF Flächen aufgenommen werden erläutert. BHD und Winkel Messungen, sowie Satelliten aufnahmen/ Einrichtungen werden in der WSI Anleitung erklärt da sie auf LWF Flächen nicht erhoben werden. 8.1. Positionierung der Bäume Bestehende Bäume besitzen genaue Koordinaten die bei LWF aufnahmen vermessen wurden. Einwüchse werden in der Regel bei LWF aufnahmen eingemessen und müssen deshalb nicht positioniert werden. 9.1.1 Baum Identifikation (ID) Die ID ist die Identifikationsnummer der LFI/WSI/LWF-Probebäume in der Walddatenbank. Die sechsstellige Nummer kann nicht verändert werden. Bei Bäumen die erstmals erfasst werden (Einwüchse, vergessene Bäume), ist die Baum-ID = 0. 8.1. Azimut (A) Das Azimut eines Probebaumes ist die Polarkoordinate vom Probeflächenzentrum aus in gon (0-399 g ) gemessen. Es muss die linke Stammseite in Brusthöhe (bei der BHD-Messstelle) anvisiert werden. Die Ablesung erfolgt auf ganze Grad. Bei Bäumen mit einem nicht messbaren A (z.b. bei verdeckter Sicht) wird der Wert des A angenähert. Das Azimut der LFI/WSI-Probebäume ist vorgegeben. Die Vorgaben sollen nur bei zwingenden Gründen geändert werden. Neue Einwüchse sind besonders sorgfältig einzumessen, da dieses Merkmal als Vorgabe für spätere Inventuren gebraucht wird. Achtung: Das Azimut von Bäumen, die sehr nahe beim Probeflächenzentrum stehen (etwa 0-3 Meter), ist nicht zuverlässig, da bei den kurzen Distanzen kleine seitliche Abweichungen grosse Änderungen beim Azimut nach sich ziehen. Bei der Identifikation der Bäume ist in diesem Fall in erster Linie die Distanz massgebend.

11 8.1.3 Distanz (D) Das Merkmal gibt in Dezimeter die Distanz des Probebaumes vom Stichprobenzentrum zur Stammachse an der BHD-Messtelle an. Bei Grenzbäumen ist es nötig die Stammmitte in der Höhe der BHD-Messstelle mit der Kluppe exakt zu bestimmen. Liegt sie ausserhalb der Probefläche, wird der Baum nicht aufgenommen. Die Messung muss hangparallel ausgeführt werden. Die Distanz der LFI/WSI-Probebäume ist vorgegeben. Die Vorgaben sollen nur bei zwingenden Gründen geändert werden. Neue Einwüchse sind besonders sorgfältig einzumessen, da dieses Merkmal als Vorgabe für spätere Inventuren gebraucht wird. 8.. Ansprache der Baummerkmale Nachstehend sind Definitionen und Tipps für die Schätzungen aufgelistet. Für die Qualitätssicherung der Daten ist es wichtig einheitliche Definitionen der aufzunehmenden Parametern anzuwenden. Siehe auch WSI und BHU Anleitungen (viele Schnittstellen). 8..1. Baumart Die Baumart ist mit Ausnahme der Einwüchse vorgegeben, er kann aber allenfalls geändert werden. Jeder Aufnahmegruppe steht ein Bestimmungsbuch zur Verfügung, welches im Zweifelsfall benützt werden muss. Nachstehend werden die Vorkommenden Baumarten auf Deutsch und Latein aufgelistet. Nadelbäume Fichte Picea abies Tanne Abies alba Föhren Pinus sylvestris (Waldföhre) Pinus nigra (Schwarzföhre) Pinus strobus (Strobe) Pinus mugo arborea (Bergföhre) Pinus cembra (Arve) Lärchen Larix decidua et L. kaempferi Douglasie Pseudotsuga menziesii Eibe Taxus baccata exotische Abies sp. (Tannen) Nadelbäume Cedrus sp. (Zedern) Chamaecyparis sp. (Scheinzypresse) Cryptomeria sp. (Sicheltanne) Metasequoia (Urwelt- Mammutbaum) Picea sp. (Fichten) Pinus sp. (Föhren) Sequoiadendron (Mammutbaum) Thuja sp. (Thuja) Tsuga sp. (Hemlock) übrige Nadelbäume Tabelle 1: Namen der Nadelbaumarten

1 Laubbäume Buche Eichen Fagus sylvatica Quercus robur (Stieleiche) Quercus petraea (Traubeneiche) Quercus pubescens (Flaumeiche) Ahorne Quercus cerris (Zerreiche) Quercus rubra (Roteiche) Acer campestre (Feldahorn) Acer platanoides (Spitzahorn) Acer pseudoplatanus (Bergahorn) Acer opalus (Schneeballbl. Ahorn) Eschen Kastanie Erlen Birken Hagebuche Zürgelbaum Nussbaum Hopfenbuche Wildobst Pappeln Kirschbaum Robinie Weiden Ebereschen Linden Ulmen Rosskastanie Tulpenbaum übrige Laubbäume Fraxinus excelsior (Gemeine E.) Fraxinus ornus (Blumenesche) Castanea sativa Alnus glutinosa (Schwarzerle) Alnus incana (Grauerle) Betula pendula (Hängebirke) Betula pubescens (Moor-/Haarb.) Carpinus betulus Celtis australis Juglans regia Ostrya carpinifolia Malus sylvestris (Holzapfel) Pyrus communis (Holzbirne) Populus alba et P. canescens (Silber- und Graupappel) Populus nigra (Schwarzpappel) Populus tremula (Zitterpappel) Populus sp. Prunus avium Robinia pseudoacacia Salix sp. Sorbus aria (Mehlbeere) Sorbus aucuparia (Vogelbeere) Sorbus domestica (Speierling) Sorbus torminalis (Elsbeere) Tilia cordata (Winterlinde) Tilia platyphyllos (Sommerlinde) Ulmus minor (Feldulme) Ulmus glabra (Bergulme) Aesculus hippocastanum Liriodendron tulipifera Tabelle : Namen der Laubbaumarten

13 Sträucher strauchartig wachsende Bäume und eigentliche Sträucher Legföhre Pinus mugo prostrata Wacholder Juniperus communis Alpenerle Alnus viridis Stechpalme Ilex aquifolium Goldregen Laburnum anagyroides Traubenkirsche Prunus padus * übrige Sträucher Berberitze Berberis vulgaris Buchsbaum Buxus sempervirens Felsenbirne Amelanchier ovalis Geissblatt Lonicera sp. roter Hartriegel Cornus sanguinea gelber Hartriegel (Kornelkirsche) Cornus mas Hasel Corylus avellana schw. Holunder Sambucus nigra roter Holunder Sambucus racemosa Kreuzdorn Rhamnus cathartica Liguster Ligustrum vulgare Pfaffenhütchen Evonymus sp. Pulverholz Rhamnus frangula Tabelle 3: Namen der Straucharten. 8... Fi-Verzweigungstyp (V) Das Merkmal gibt den Verzweigungstyp bei der Fichte an. Das Kronenbilderbuch zeigt Bilderserien für drei verschiedene Fichtentypen: (siehe auch Anhang S. 50 ) 1 = Kammfichte = Bürstenfichte 3 = Plattenfichte Bei der Schätzung der Verlichtung müssen die entsprechenden Kronenbilder verwendet werden! 8..3. Baumbeschrieb (C) Unter Bemerkungen finden sich wichtige Merkmale, wie Dürrständer und liegender Baum. Zusätzlich kann man mit dem Feld "Baumbeschrieb" einen Baum auch als Zwiesel kennzeichnen. Folgende Eingaben sind erlaubt: keine Bemerkungen - "normaler" Baum; nicht liegend und/oder dürr und/oder Zwiesel Der Dürrständer ist ein toter, stehender Baum. Die Gesamtverlichtung der Krone, die als "Alle Verluste" (AV) bezeichnet wird und die Kronenverlichtung aus unbekannten Ursachen (NV) müssen bei Dürrständern den Wert 100% bekommen. Ein Baum, mit einer völlig unbenadelten / unbelaubten Krone, der aber noch irgendwo lebendes Gewebe zeigt (z.b. Klebäste) gilt nicht als Dürrständer und bekommt den Wert 95% für die Kronenverlichtung. Der Durchmesser (BHD) muss gemessen werden.

14 Dürrständer und Zwiesel. Ein Baum wird als Zwiesel betrachtet, wenn die Verzwieselung am Stamm über 1.3 Meter und unter 9 Meter auftritt. Falls sich ein Baum unter 1,3 Meter verzwieselt, müssen zwei Bäume, die beide nicht mehr als Zwiesel gelten, gemessen werden. liegender, grüner Baum. Diesen Code erhält ein Baum der folgende Bedingungen erfüllt: - Der Stamm oder die Krone liegt mindestens an einem Punkt auf dem Boden auf. - Auf /3 der Baumlänge (gemessen vom Stammfuss) darf sich der Stamm maximal 30 (33 g, 58%) vom Geländeprofil abheben. - Der Baum muss mindestens noch einen grünen Ast oder Klebast aufweisen. Die Kronenverlichtung, Farbe, etc., muss geschätzt werden [Ansprechbarkeit (siehe 5..9.), Die Distanz und das Azimut des Baumes wird zur BHD-Messstelle gemessen. Liegt die BHD- Messstelle eines gestürzten Baumes, welcher bei der letzten Aufnahme noch auf der Probefläche stockte, ausserhalb der Probefläche, muss beim Merkmal Baumstatus nicht vorhanden, Grund: Abgang angegeben werden. Abgesägte (genutzte) Bäume werden nicht als liegende Bäume bezeichnet, sondern als "nicht vorhanden" eingetragen (Baumstatus, Nicht gefunden, Grund = Abgesägt). liegender, dürrer Baum. Diesen Code erhält ein Baum der folgende Bedingungen erfüllt: - Der Stamm oder die Krone liegt mindestens an einem Punkt auf dem Boden auf. - Auf /3 der Baumlänge darf sich der Stamm maximal 30 (33 g, 58%) vom Geländeprofil abheben - Der Baum muss als eindeutig abgestorben erkannt werden. Die Distanz und das Azimut des Baumes wird zur BHD-Messstelle gemessen. Liegt die BHD- Messstelle eines gestürzten Baumes, welcher bei der letzten Aufnahme noch auf der Probefläche stockte, ausserhalb der Probefläche, muss beim Merkmal Baumstatus nicht vorhanden, Grund: Abgang angegeben werden. Abgesägte (genutzte) Bäume werden nicht als liegende Bäume bezeichnet, sondern als "nicht vorhanden" eingetragen (Baumstatus, Nicht gefunden, Grund = Abgesägt). liegender, grüner Baum mit Verzwieselung (siehe liegender grüner Baum und lebender Baum mit Verzwieselung ) lebender Baum mit Verzwieselung. Ein Baum wird als Zwiesel betrachtet, wenn die Verzwieselung über 1.3 Meter und unter 9 Meter auftritt. Falls sich ein Baum unter 1,3 Meter verzwieselt, müssen zwei Bäume, die beide nicht mehr als Zwiesel gelten, gemessen werden. (Siehe auch Dürrständer und Zwiesel.) Abbildung 5: liegender Baum und abgebrochener Dürrständer

15 8..4. Anspracherichtung oder Beobachtungsrichtung (W) Um die Entwicklung des Nadel-Blattverlustes des Probebaumes festhalten zu können, ist es wichtig, dass die Krone immer aus der gleichen Richtung beurteilt wird. Die Anspracherichtung wird bei der Erstaufnahme als Azimut vom Standort des Beobachters zum Probebaum (auf BHD-Messstelle anvisiert) hin auf ein Gon (Neugrad) genau gemessen. Der Beobachter einer Folgeaufnahme, welcher die Krone beurteilt, sucht denselben Standort auf, von dem die Krone das letzte Mal beurteilt wurde. Der Beobachtungsstandort ist durch die Anspracherichtung (W) und die Entfernung vom Baum (E; siehe 5..10.) bestimmt. Beim Bestimmen der Anspracherichtung ist zu beachten, dass die Krone vor allem die Lichtkrone auch in kommenden Jahren für Folgeaufnahmen noch einsehbar sein muss. Die Anspracherichtung darf nur geändert werden, wenn der Baum in der vorgegebenen Richtung nicht mehr ansprechbar ist und nur aus einer anderen Richtung besser beurteilt werden kann. Dabei soll der beste Standort mit der kleinsten Abweichung zum alten Wert gesucht werden. Anspracherichtung und Distanz: Es gibt Situationen bei neu aufzunehmenden Nadelbäumen, in denen von einem Standpunkt zwar die Krone gut sichtbar ist, nicht jedoch die Spitze oder der Fusspunkt. Anderseits gibt es Standorte, wo die Höhe gut gemessen werden kann, jedoch die Krone schlecht sichtbar ist. Im Moment erlaubt das Programm nicht, zwei verschiedene Distanzen oder Ansprachewinkel einzugeben. Deshalb hat in der Sanasilva-Inventur die Ansprache der Krone die grösste Priorität und der Standort sollte dementsprechend gewählt werden. 8..5. Baumstatus (S) Der Baumstatus gibt an, ob der Baum gefunden, eingewachsen oder auf der Probefläche nicht mehr vorhanden ist. Folgende eingaben sind möglich: Identifiziert. Der Probebaum ist vorgegeben (ID 0) und eindeutig identifiziert. Neuer Baum, Einwuchs. Der Baum hat seit der letzten Aufnahme die Kluppschwelle von 1 cm im -Arenkreis und von 36 cm im 5-Arenkreis überschritten. Bei früheren Inventuren vergessene Bäume erhalten ebenfalls den Code. Einwüchse müssen am Schluss des Menü 4 eingegeben werden. Sie haben noch die ID = 0. Nicht gefunden. Der Baum ist nicht mehr vorhanden. Die Erklärung über den Verbleib des Baumes ist zwingend und folgt im Feld "Grund" (5..6.). 8..6. Grund (Grund) Wenn beim Baumstatus (5..5.) der Wert nicht gefunden eingegeben wird, muss der Grund für das Fehlen des Probebaumes angegeben werden. Folgende Codes können eingegeben werden: abgesägt. Der Sägetrennschnitt ist sichtbar, der Stock noch vorhanden. sonst genutzt. Der Baum wurde genutzt, es ist jedoch kein Trennschnitt sichtbar; z.b. infolge von Strassenbau oder anderer Bautätigkeit. Abgang. Natürlicher Abgang infolge mechanischer Einwirkung (Windwurf, Erosion, Rutschungen, Lawinen, Steinschlag, Waldbrand,...) oder biologischem Abbaus (Pilze, Insekten etc.) Unbekannter Verbleib des Probebaumes.

16 8..7. Soziale Stellung (So) Die soziale Stellung beschreibt die Position des Probebaumes in Beziehung zu seinen Nachbarn. Folgende Eingaben sind möglich: Vorherrschend: Baum, dessen ganze Krone deutlich über den oberen Kronenschirm hinausragt (inkl. Überhälter). Herrschend: Baum, der über den oberen Kronenschirm hinausragt und die Nachbarn deutlich dominiert. Mitherrschend: Baum, der am oberen Kronenschirm beteiligt ist, dessen Krone im Vergleich zu den herrschenden Bäumen schwächer und weniger gut entwickelt ist. Beherrscht: Baum, der am oberen Kronenschirm nicht beteiligt ist. Der Kronenwipfel ist überdeckt und nicht mehr im Genuss des direkten Lichtes. Er steht jedoch in Berührung mit den Kronen des Hauptbestandes. Unterdrückt: Baum, dessen Gipfel nicht mehr in Berührung mit der Kronenschicht des Hauptbestandes steht Abbildung 8: Beispiele zur Klassierung nach sozialer Stellung 8..8. Ansprechbarkeit (An) Die Ansprechbarkeit gibt an, ob ein genügend grosser Teil der Krone gesehen werden kann und ob eine Beurteilung der Kronenverlichtung, der Farbe und der anderen Kriterien möglich ist. Folgende Eingaben sind möglich: gut: Die Baumkrone ist gut sichtbar (mehr als die Hälfte der Baumkrone) schlecht: Der Nadel- / Blattverlust kann schlecht beurteilt werden. Nur 1/4 bis 1/ der Baumkrone ist sichtbar. nicht ansprechbar (unmöglich): weniger als 1/4 der Krone ist sichtbar. Die Krone des Probebaumes ist nicht genügend sichtbar, so dass der Nadel- / Blattverlust nicht zuverlässig beurteilt werden kann. Dieser Begriff darf nur angeben werden, wenn auch eine andere Standortswahl keine Ansprechbarkeit ergibt. 8..9. Entfernung des Beobachters zum Baum (E) Die Angabe der Entfernung des Beobachters zum Baum stellt zusammen mit der Anspracherichtung sicher, dass der Baum jedes Jahr vom gleichen Standpunkt aus beurteilt wird. Die Entfernung wird bei den Nadelbäumen zudem benötigt, die Baumhöhe und die Kronenlänge zu bestimmen. Die Entfernung wird hangparallel auf den Dezimeter genau gemessen. Die Entfernungsmessung erfolgt im Normalfall mit dem Infrarot/Ultraschall-Distanzmessgerät "Sonin Combo pro" (Eingeführt 1994), oder mit dem Haglof Vertex IV. Das Messband soll nur bei schlechter Sichtbarkeit (dichtes Unterholz) zum Einsatz kommen. Der vorgegebene Beobachtungsstandort, definiert durch Ari (5..4.) und Entfernung soll auf zwei Meter (±1m) genau eingemessen werden. Im Datenerfassungsgerät wird die neu gemessene Distanz (auf Dezimeter genau) eingetragen. Die Ansprachedistanz soll möglichst so gewählt werden, dass die Summe der Ablesefehler aus der Distanzmessung und der Höhenwinkelmessung minimal bleibt (siehe Grafik). Priorität hat der optimale Standort zur Schätzung des Nadel-Blattverlustes.

17 Grafik 1: Messfehler bei einem Ablesefehler von +/- 1 Grad in Abhängigkeit von Höhendifferenz zum Beobachter und horizontalem Abstand 8..10. Baumhöhe(H), Kronenlänge(L) und Klebäste Die im folgenden definierte Kronenabgrenzung gilt bei der Schätzung der Verlichtung (siehe 5..15. AV, NV). 8..10.1. Definition Baumspitze (t) Bei den Laubbäumen gelten die höchsten Triebe als Baumspitze. Folgende Punkte sind zu beachten: Der Beobachtungspunkt soll wenn möglich so weit vom Baum gewählt werden, dass der Winkel zwischen 50 g und 70 g beträgt (etwa 1 Baumlänge). Auch ein unbelaubter / unbenadelter Wipfel gilt als Baumspitze. Bei einem abgebrochenen Stamm gilt die Bruchstelle als Baumspitze, sofern sich noch keine Ersatzkrone gebildet hat. beachte auch die Spezialfälle (Abbildungen) 8..10.. Definition Kronenansatz (u) Folgende Punkte sind zu beachten: Die Krone reicht vom ersten grünen Ast, der noch im Zusammenhang mit der Krone steht, bis zur Baumspitze. Die Krone ist das "zusammenhängende Grün" der Nadel- bzw. Blattmasse ohne Klebäste am Stamm. Für die Höhe des Kronenansatzes ist die grüne Mantelfläche massgebend und nicht der Astansatz am Stamm. Bei hängenden Ästen ist darum der Kronenansatz tiefer als die Stelle, wo der unterste Ast aus dem Stamm wächst. (Bei aufrecht gewachsenen Ästen sinngemäss höher.) Die untersten, oft spärlich benadelten / belaubten Zweige einer nach unten ausdünnenden Schattenkrone sollen nicht mehr zur Krone gezählt werden. Klebäste gehören zur Krone, wenn ihre Länge etwa den Ästen der Hauptkrone entspricht und die Baumsilhouette eine stetige Kurve bildet. Bei einer einseitigen Krone gelten die untersten, grünen Äste der längeren Kronenhälfte als Kronenansatz. Ein dürrer oder unbelaubter / unbenadelter Kronenteil, der genügend Licht bekommt, wird zur Krone gezählt, wenn noch Feinreisig, Zweige oder kleine Äste vorhanden sind. Bei einem wipfeldürren Baum muss man sich die Krone etwa um die Länge des dürren Teils nach oben verschoben denken, wenn das Feinreisig und die kleinen Zweige schon abgefallen sind.

18 Abbildung 10: unterste, dürre oder unbelaubte / unbenadelte Zweige einer ausdünnenden Krone gedanklich abschneiden die unbelaubte / unbenadelte Krone mit Feinreisig muss beurteilt werden. die Verlichtung einer vollständig unbelaubten / unbenadelten Krone wird mit 95% angegeben, solange der Baum noch lebt (siehe AV, 5..15.1.). der dürre Wipfel gilt als Baumspitze. der unbelaubte / unbenadelte Wipfel gilt als Baumspitze. die verbleibenden grünen Äste gelten als Krone. Die Bruchstelle oder der höchste Punkt der Restkrone gilt als Wipfel. Die Verlichtung wird mit der Wipfelbruchtabelle bestimmt (4.4.3..). 8..10.3. Untere Begrenzung der Klebäste (v) Es werden die Klebäste bei Tanne, Douglasie, Lärche, Eiche, Linde, Buche und Kastanie berücksichtigt.

19 8..11. Kronenbreite (K) Die Kronenbreite wird unabhängig davon bestimmt, ob sich der Stamm im Zentrum befindet oder nicht. Der Aufriss der Kronensilhouette, die meistens eine unregelmässige Form aufweist, soll vom Beobachter in eine rechteckige Fläche, die durch die Kronenlänge und die Kronenbreite bestimmt ist, umgelegt werden. Bei weitausladenden Kronen, die nur noch an den Astenden benadelt sind, gilt die Summe der Breite der grünen Teilkronen als Kronenbreite. Dieser Fall ist oft bei Föhren anzutreffen. Für die Schätzung der Verlichtung wird der Nadel / Blatt-Ausfall im eigenschatten des Baumes nicht dazu gezählt. Abbildung 17: Spezialfall Kronenbreite bei Föhre

0 8..1. Kronenkonkurrenz (N) Das Merkmal Kronenkonkurrenz (N) beschreibt wie stark die räumliche Ausdehnung einer Baumkrone durch Nachbarn* begrenzt wird. Dabei wird nur die direkte körperliche Konkurrenz im Kronenraum und nicht die ebenfalls wichtige Konkurrenz um Licht oder um Nährstoffe erfasst. Die Kronenkonkurrenz wird nach folgendem Schema in 10%-Stufen beschrieben. *Bäume die auf Felsbändern wachsen, können auch Kronenkonkurrenz haben. Abbildung 18: Kronenkonkurrenz

8..13. Die Kronenverlichtung (AV) und (NV) 1 Die Kronenverlichtung ist eine der Hauptzielgrössen der Sanasilva-Inventur. Die Vergleichsskala geht in 5%- Schritten von 0% Verlichtung (gesunder Baum) bis 100% (toter Baum). Es werden zwei Werte für die Kronenverlichtung notiert: die Gesamtverlichtung aus bekannten und unbekannten Gründen (früher 'Alle Verluste', AV) die Verlichtung aus unbekannten Gründen (früher 'unerklärter Nadel-/Blattverlust', NV) Die Verlichtung ist nicht einfach der Grad der Kronentransparenz, sondern beinhaltet eine weitergehende, vielschichtigere Beurteilung des Baumes. Der Beobachter muss nämlich zuerst die maximal mögliche Benadelung bzw. Belaubung der Krone eines bestimmten Probebaumes einschätzen und dabei viele Einflussgrössen berücksichtigen: Baumart: Für jede Baumart muss eine eigene Skala verwendet werden. Das Kronenbuch bietet für die häufigsten Baumarten und ihre häufig vorkommenden Kronentypen eine Fotoserie an und erleichtert so die Bestimmung der maximal möglichen Benadelung. Verzweigung: Grössere Kronentransparenz ist oft nur auf unterschiedliche Verzweigungsstrukturen der Krone zurückzuführen. Die Beurteilung der Verlichtung muss diesen Umstand sinnvollerweise berüchksichtigen. Einem locker verzweigten Baum soll also nicht eine grosse Verlichtung zugeordnet werden. Standort: Bei der Festsetzung der maximalen Kronendichte muss auch der Standort berücksichtigt werden. Ein Baum an der Waldgrenze muss nicht die gleiche Kronendichte haben wie ein anderer der gleichen Art in tieferen Lagen. Standraum: Der aktuelle, aber nach Durchforstungseingriffen auch der ehemalige Standraum beeinflusst die Kronentransparenz und ist gebührend zu berücksichtigen. Soziale Stellung: Ein Baum im Schatten eines geschlossenen Kronendachs weist je nach Art eine grössere Transparenz auf als ein vergleichbarer Baum mit vollem Lichtgenuss. Alter: Das Aussehen eines Baumes ändert sich mit zunehmendem Alter. Ein Probebaum muss gedanklich mit einem Idealbaum gleichen Alters und maximaler Kronendichte verglichen werden. natürliche Astreinigung: Besonders in der Unterkrone findet eine natürliche Astreinigung statt, welche die Kronentransparenz erhöht. Dieser normale Vorgang soll nicht als Kronenverlichtung betrachtet werden. Unbenadelte/unbelaubte Kronenpartien: Der Anteil von unbenadelten/unbelaubten Ästen und Zweigen des Probebaumes muss mit dem Normalzustand einer Baumart auf dem entsprechenden Standort verglichen werden. Die unbenadelten/unbelaubten Zweige im Kronenmantel haben mehr Gewicht als die unbenadelten/ unbelaubten Äste der Unterkrone. Beobachtungsbedingungen: Der Beobachter muss bei der Schätzung der Kronenverlichtung die Beobachtungsbedingungen (Wetter, Lichtverhältnisse, Aufnahmedatum) berücksichtigen. Ein im Gegenlicht stehender Baum z.b. erscheint transparenter als ein vergleichbarer bei Rückenlicht. Die Beurteilung der Verlichtung muss diesen Umstand sinnvollerweise berüchksichtigen. Aufnahmetechnik: - Der Beobachter muss bei der Schätzung die Resultate der Auswertungen der Trainingstage berücksichtigen. - Die Krone muss immer mit dem Feldstecher beurteilt werden. - Das Kronenbuch muss als Arbeitshilfe benutzt werden. 8..13.1. Gesamtverlichtung (früher 'Alle Verluste', abgekürzt AV) Der Beobachter kann unter Berücksichtigung der erwähnten Faktoren (Kapitel 5..15.) die Gesamtverlichtung in 5%-Stufen schätzen. Folgende Punkte sind zu beachten: Die Verlichtung muss normalerweise über jenen Bereich, der nach Kapitel (5..11.) als Krone definiert wurde, bestimmt werden. Die Krone reicht vom ersten grünen Ast, der noch im Zusammenhang mit der Krone steht, bis zum Wipfel. (siehe auch Zusammenfassung Definition Krone S.35) Dürre Wipfel werden auch zur Krone gezählt, solange noch Zweige sichtbar sind. Durch äussere Einwirkung abgebrochene Kronenteile werden auch zur Krone gezählt, solange kein deutlich sichtbarer Ersatztrieb vorhanden ist. Der Anteil des abgebrochenen Teiles am Gesamt-volumen wird gutachtlich bestimmt und dient als erster Eingang in die Wipfelbruchtabelle im Kronenbuch. Ein noch lebender Baum, dessen Krone aber völlig unbelaubt/unbenadelt ist, wird mit 95% Verlichtung eingestuft (z.b. unbenadelter/unbelaubter Baum mit grünen Klebästen). Der Lichtkrone muss mehr Bedeutung zugemessen werden als der Schattenkrone. Die Nadelmasse der Ersatztriebe in der Krone bei Fichte und Tanne wird zur vorhandenen Nadelmasse gerechnet. Gelbe und gelbliche Nadeln oder Blätter sind als vorhanden zu betrachten (jedoch nicht braune und schwarze Nadeln!).

Die Blattmasse von Johannistrieben (v.a. Eiche) wird zur vorhandenen Blattmasse gerechnet. 8..13.. Verlichtung aus unbekannten Ursachen (früher Nadel/-Blattverlust, NV) Von der gesamten, sichtbaren und relativ leicht bestimmbaren Verlichtung ("Alle Verluste", AV) wird der Anteil der Verlichtung abgezogen, der auf bekannte Ursachen zurückzuführen ist. Das Resultat dieser Subtraktion notieren die schweizerischen Beobachter als Kronenverlichtung aus unbekannten Ursachen (NV). Der Grund für einen Abzug wird im Merkmal "Differenz-Ursache" aufgeführt. Das Ausmass der Verlichtung bekannter Ursache drückt sich in der Differenz von AV und NV aus. Checkliste für die Schätzung von AV und NV: Standort + Baumart + Baumtyp + Alter + Beastung + Standraum des Probebaumes + Stellung des Probebaumes im Bestand + Krone abgrenzen: Was ist Krone? Was sind Klebäste? + maximal mögliche Belaubung/Benadelung + sichtbare abiotische und biotische Schäden + Beobachtungsbedingungen => erster Eindruck + Absuchen mit dem Feldstecher! + Ausmass der kahlen Äste / Feinreisig + immer Kronenbilder verwenden => Schätzen von AV in 5%-Stufen - Schäden bekannter Ursache => Schätzung von NV in 5%-Stufen => Differenz Ursache notieren 8..13.3 Bestimmung der Verlichtung (AV und NV) bei Wipfelbruch Hat der Baum einen Kronenteil aus bekannten Gründen verloren (z.b. Stammbruch bei Sturm), muss die Kronenverlichtung wie folgt bestimmt werden: Schätzung des Anteiles (Q) der abgebrochenen in Bezug auf die ursprüngliche Krone (auf 5% genau). Dieser Wert Q wird als erste Eingangsgrösse für die Wipfelbruchtabelle benötigt. Schätzung der Verlichtung bei der noch vorhandenen Restkrone (AV Rest ) Dieser Wert wird als zweite Eingangsgrösse in die Wipfelbruchtabelle benötigt. Die Gesamtverlichtung oder Alle Verluste (AV) werden wie folgt berechnet und auf 5%-Stufen gerundet: AV = Q + (100 - Q). AVRest 100 Die Resultate der Rechnungen befinden sich in der Wipfelbruchtabelle, die im Kronenbuch eingeklebt ist. Anteil der verlorenen Krone (Q) Verlichtung der Restkrone (AV Rest) 0% 5%... % 95% 0% 0 5... 95 AV AV AV AV 5% 5 10... 95 AV AV AV AV...%............ AV AV AV AV 95% 95 95... 95 AV AV AV AV Tabelle 4: Kronenbruchtabelle

3 Der Verlust der Restkrone unbekannter Ursache (NV) wird mit einer Vergleichsmethode zu den benachbarten Bäumen geschätzt. Es wird angenommen, dass der abgebrochene Kronenteil in etwa eine ähnliche Verlichtung vor dem Bruch aufwies, wie die benachbarten Bäume der gleichen Baumart. Es kann der durchschnittliche Wert der benachbarten Bäume als NV angegeben werden. 8..14. Differenz-Ursache (U) Wenn sich die Gesamtverlichtung (AV) und die Verlichtung aus unbekannten Ursachen (NV) unterscheiden, muss mindestens eine bekannte Ursache angegeben werden (U). Es besteht die Möglichkeit zwei verschiedene Ursachen zu erwähnen. Die Grösse der Kronenverlichtung bekannter Ursache ist durch die Differenz von AV und NV gegeben. Als Ursachen unterscheiden wir zwischen Schäden in der Baumkrone und Faktoren, welche die Krone stärker verlichtet erscheinen lassen Als abiotische Schäden gelten Ereignisse, welche die Kronenverlichtung erhöhen. Es gelten direkte oder indirekte mechanische Schäden, die eindeutig zuzuordnen sind (nicht etwa komplexe physiologische Schäden wie Trockenheit, oder wie Salz oder Luftschadstoffe wie Ozon). Folgende Ursachen gelten als Differenz-Ursache (die Zahlen entsprechen den alten Tally Codes): Abiotische Ursachen: Klima: 11 = Windbruch 1 = Frostschaden an Nadeln/Blättern 13 = Blitz 14 = Hagelschäden 15 = Schneebruch 16 = Vom Wind gepeitschte Triebe (vom Nachbarbäumen oder Untersuchungsbaum)-> siehe Kasten! 18 = Klima, nicht genau bestimmbar (z.b. Schnee- oder Windbruch nicht eindeutig zu erkennen) 19 = andere Klimaschäden (z.b. Hitzeschaden, nicht jedoch Trockenheit; muss in Bemerkungen angegeben werden) Andere abiotische Ursachen: 11 = Windbruch 10 = Feuerschäden im Kronenbereich 1 = Schäden in der Krone durch geholzten Nachbarbaum = Schäden in der Krone durch geworfenen Nachbarbaum (z.b. Wind, jedoch nicht geholzt) 8 = eindeutig abiotisch mechanisch, jedoch nicht genau identifizierbar (z.b. kann direkter Kronenbruch durch Wind sein oder gebrochen durch gefallenen Nachbarbaum) 9 = andere mechanische abiotische Ursachen (muss eindeutig nachgewiesen sein; nicht Trockenheit, chemische Schäden, Luftschadstoffe oder komplexe Symptome; muss in Bemerkungen angegeben werden) Biotische Ursachen: 03 = Insekten, die die Kronenverlichtung erhöhen 04 = Pilze, die die Kronenverlichtung erhöhen 34 = nicht genau bestimmbar (z.b. nicht klar ob Pilz oder Insekt), jedoch eindeutig biotisch 39 = andere biotische Schäden (z.b. durch Säugetiere (nicht jedoch Menschen), muss in Bemerkungen angegeben werden) Andere Ursachen: (jedoch keine Schäden im eigentlichen Sinn), welche die Kronenverlichtung höher erscheinen lassen. Nur die angegeben Gründe unter den erwähnten Umständen sind erlaubt! 05 = soziale Stellung, unterdrückte Bäume im Schatten des Kronendaches. Der Code 5 darf nur ybei beherrschten und unterdrückten Bäumen (So = 4 oder 5) gegeben werden. 06 = Blüheffekt, nur bei Föhre und Esche. Der Blüheffekt entsteht, wenn anstelle von Nadeln, Blättern, oder neuen Trieben Blüten gebildet werden und die Krone dadurch verlichtet erscheint. 4 = Freistellung der Krone durch Verschwinden des Nachbarn (dadurch, dass die Krone freigestellt wurde, ist der bisher von der /den Nachbarkrone/n beschattete, meist stärker verlichtete Kronenbereich sichtbar geworden und der Baum erscheint insgesamt stärker verlichtet; darf nur angewendet werden, wenn Feinverzweigung ersichtlich ist).

Kann nur für das erste Jahr nach der Freistellung angegeben werden. 4 "gepeitscht": darf unabhängig wie lange die Schädigung zurückliegt und unabhängig von Fremd- oder Selbstpeitschung, angegeben werden. Schwieriger wird die Angabe, wenn der peitschende Baum nicht mehr vorhanden ist. Die Ursachenangabe darf in solchen Fällen nur gemacht werden, wenn es eindeutig und ohne Zweifel ersichtlich ist, dass der Probebaum gepeitscht wurde ( z.b. Stellen an Ästen wo deutliche Reib-/Druckspuren sichtbar sind, deformierte, lange Zweige etc.). Es ist jedoch immer darauf zu achten, dass die Ursachenangabe nur dann gemacht wird, wenn der Baum wirklich zu mindestens 5% "gepeitscht" ist! ( -> also keine Angabe "ich hab's gesehen"...) Änderung 4.7.97 Blüheffekt: Blüten an Bäumen können sich in folgender Weise auswirken: a) Veränderung der Verzweigungsstruktur (Wo Blüten sind, sind keine Knospen für Zweige, z. B. Esche) b) Reduktion der Nadeln oder Blätter (wo Blüten sind fehlen die Blätter, z.b. Föhre) c) Verkleinerung der Blätter oder Nadeln (Blätter oder Nadeln an Zweigen mit meist männlichen Blüten sind kleiner (Föhre, Bergföhre, Ahorn, Tanne) d) Bäume wirken dichter beblättert (durch sehr viele Blüten wirkt die Krone viel dichter als ohne (z.b. Hagebuche). e) kürzere Triebe im Folgejahr (Tanne, andere Arten?), wirkt sich jedoch nicht auf die Verlichtung aus. a) Ist die Blüte endständig, so erfolgt die Verzweigung über Seitenzweige und der Baum wirkt unter Umständen dichter verzweigt (Ahorn, Hagebuche). Erfolgt die Blüte aus Seitenknospen, so können diese sich in der Folge nicht zu Zweigen entwickeln und der Baum wirkt schütter (Esche). b) Bei Föhren und Bergföhren nehmen die männlichen Blüten die Stelle von Nadeln ein. Die Zweige erscheinen deshalb schachtelhalmartig verlichtet, da nur die Nadeln am unteren Teil des Zweiges fehlen. Bei der gemeinen Föhre sind zumeist die unteren Äste mit männlichen Blüten besetzt, während sich die weiblichen Blüten eher im oberen Kronenteil entwickeln. Bei Bergföhre kann es zum Teil vorwiegend männliche und weibliche Bäume mit der entsprechenden Benadelung geben. c) Blüten- und anschliessende Samenbildung geht ebenfalls häufig mit kleineren Nadeln und Blättern einher (z.b. Föhre, Esche, Ahorn, Tanne). Ob dieses ursächlich zusammenhängt oder ob männliche Blüten vorwiegend an Zweigen mit kürzeren Nadeln sitzen ist nicht klar. d) Bei der Hagebuche können die Blüten erheblich zu dichteren Kronen beitragen. Dabei leisten die Blüten Photosynthese und sollten deshalb als Teil der Blattmasse betrachtet werden. Sie werden deshalb mit in die Belaubung einbezogen und keinesfalls weggedacht. Zusammenfassung: Wir sprechen Blüheffekt nur an, wenn er sich negativ auf die Benadelung/Belaubung auswirkt (nur Föhrenarten) oder durch Veränderung der Verzweigung zu schütteren Kronen führt (nur Esche) und man den Blüheffekt deutlich erkennen kann. Dies ist in der Regel nur bei den Föhren und bei der Esche der Fall. Die Kleinblättrigkeit beim Ahorn wird zum Teil durch die dichtere Verzweigung kompensiert und sollte deshalb nicht mehr abgezogen werden (1995 wurde beim Ahorn in Fällen und davor jährlich in etwa 10 Fällen ein Abzug gemacht). Bei Hagebuche und ähnlichen Fällen wird die Blütenmasse als Blattmasse betrachtet und nicht weggedacht. IK1996

.7.003 Betrifft Samenbildung bei Buche 5 Für die Inventur 003 kommt folgende Regelung zur Anwendung: Bei Buchen kann ein Samenabzug gemacht werden, wenn der Baum mittel oder viele Samen trägt. (wobei mittel die Bedeutung auffälliger neuer Samenbehang und viel die Bedeutung überdurchschnittlich starker neuer Samenbehang hat) Der Abzug für bekannte Ursache bedeutet für mittel etwa 5%, für viel etwa 10%. Vorgehen: 1. Schätzung AV und NBV wie gewohnt. Differenz-Ursache angeben 3. Im Feld Samenbehang wenig, viel oder nicht ansprechbar eingeben, Es können jeweils Zwei Differenzursachen angegeben werden. 15.6.004 Entscheid der Aufnahmeleitung Ab WZI 004 können unter den selben Bedingungen wie bei Buche auch Hagebuche Esche und Ahorn angesprochen werden. Gestrichen am 7.6.006 8..15. Zeit der Schätzung (Z) Unmittelbar nach der Schätzung der Kronenverlichtung muss die Zeit (Z) eingegeben werden. Sie dient dazu die Beobachtungsrichtung mit dem Sonnenstand in Verbindung zu bringen. Die Stunden und Minuten werden in einer vierstelligen Zahl notiert (zum Beispiel 1655 entspricht 16 Uhr 55). 8..16. Verlichtung bei den Klebästen oder Wasserreisern (V) Bei den Nadelbäumen, die Klebäste gebildet haben, muss die Verlichtung (V) geschätzt werden. Die Klebastkrone wird nach Kapitel 5..11.3 und 5..13. festgelegt. Das Vorgehen ist im Übrigen gleich wie bei der Schätzung der Gesamtverlichtung (AV). Die Verlichtung aus unbekannter Ursache und die Differenz- Ursache (U) wird bei den Klebästen nicht erhoben. 8..17.Ort der Verlichtung (OV) Dieses Merkmal gibt an, wo die angesprochene Verlichtung in der Krone auffällt. Es ist jeweils anzugeben, ob die Verlichtung im entsprechenden Kronendrittel (innerer oder äusserer Kronenbereich) grösser wie die für den ganzen Baum angesprochene Verlichtung ist. 1. Ziffer = oberes Drittel. Ziffer = mittleres Drittel 3. Ziffer = unteres Drittel Code: 1,,3, Code: 1,,3, Code: 1,,3, wobei: 1 = mehr als AV; innen = mehr als AV; aussen 3 = mehr als AV; innen und aussen 8 = weniger oder gleich AV 9 = nicht sichtbar

6 3 1 Oberes Kronendrittel 3 1 Oberes Kronendrittel 1 3 3 1 1 Mittleres Kronendrittel Unteres Kronendrittel 1 1 3 3 1 1 Mittleres Kronendrittel Unteres Kronendrittel Unbenadeltes Kroneninneres Unbelaubtes Kroneninneres Abbildung 19: Beschreibung der Position der Merkmale in der Krone Sonderfall Föhre / Esche Bei diesen Baumarten kann es vorkommen, dass die Kronenform in der Vertikalen nicht gedrittelt werden kann. In diesen Fällen sind die Orte der Verlichtung (5..19), der Farbe (5..0.1) und der unbelaubten / unbenadelten Äste und Zweige (5..1, 5.3.1) pauschal für alle Drittel anzugeben. Mögliche Codes Verlichtung: Farbe, Äste,Zweige: 888 111 333 888 Alle anderen Codes sind nicht zulässig! 8..18. Bestimmung der Kronenfarbe Die Farbe der Baumkronen wird mit Hilfe von Referenzfarben des "Munsell color chart system" bestimmt. Dieses erlaubt nicht nur die Vergilbung genau zu bestimmen, sondern erfasst auch alle möglichen Nuancen von anderen Verfärbungen. Es ist möglich, bis zu drei verschiedene Farben (F, F, F 3 ) zu vermerken. Der Anteil (P) jeder Farbe wird auf 10% genau geschätzt. Jede Farbe lässt sich mit drei Faktoren, die einen dreidimensionalen, zylinderförmigen Farbraum bilden, bestimmen: - Die ersten Ziffern des Merkmales Farbe (F 1 bis 3 ) geben die Position auf dem Farbkreis (Farbton oder Buntton) an. Der Farbkreis bildet eine in sich zurücklaufende Folge von Farbtönen, die von rot über gelb nach blau und wieder zum Anfangspunkt nach rot laufen. Das Munsell-System unterteilt diesen Farbkreis in 100 Farb- oder Bunttöne. Die reinen Grundfarben "rot", "gelb" und "blau", aus denen sich alle anderen mischen lassen, nehmen auf dem Farbkreis die Positionen 5, 5 und 65 ein. Die Mischung von zwei Grundfarben in verschiedenen Proportionen führt zu einer Reihe von reinen Mischfarben. Zum Beispiel ergibt die Zugabe von blau (65) zu gelb (5) - ohne alle Zwischenstufen zu erwähnen - der Reihe nach gelbgrün (35), grün (45) und blaugrün (55). - Die dritte und vierte Ziffer des Merkmales Farbe (F 1 bis 3 ) beschreiben die Reinheit der Farbe (Sättigung).Wenn irgend eine reine, leuchtende Grund- oder Mischfarbe (maximale Reinheit bei Pflanzengeweben 1) mit der Komplementärfarbe, die auf dem Farbkreis genau gegenüberliegt, gemischt wird, verliert die reine Farbe an Leuchtkraft und wird immer gebrochener und gräulicher (grau = 0).

7 - Die fünfte Ziffer des Merkmales Farbe (F 1 bis 3 ) zeigt die Helligkeit der Farbe an. Die Helligkeit einer Farbe nimmt ab, wenn man sie mit einem idealen, vollständig unbunten Schwarz mischt. Der Wert 0 auf der Helligkeitsskala bedeutet ein absolutes Schwarz, der Wert 10 ein absolutes Weiss. Für die Bestimmung von Pflanzenfarben reicht die Skala von einer sehr dunklen (3) zu einer sehr hellen Buntfarbe (8). Abbildung 0: Darstellung des Farbraumes. Der Farbton ist auf dem Umfang des Grundkreises, die Reinheit auf dem Radius, die Helligkeit auf der vertikalen Achse abgetragen. Nicht alle Farben können die maximale Helligkeit und Reinheit erreichen. Deshalb weicht der Farbraum von der idealen Zylinderform ab. Bei der Bestimmung der Kronenfarbe sind folgende Punkte zu beachten: Einer Baumkrone wird diejenige, durch Farbkreis, Reinheit und Helligkeit genau bestimmte Farbe im Munsell-Referenzhandbuch zugeordnet, die gutachtlich am Besten mit der vorherrschenden Farbe der Gesamtheit der Blätter oder Nadeln im oberen Teil der Krone übereinstimmt. (Tip: Sehschärfe beim Fernglas auf unscharf stellen.) Die Farbe ist vom gleichen Standort aus zu bestimmen, von dem auch die Verlichtung geschätzt wird. Das Referenzhandbuch (Munsell) muss immer benutzt werden. Die Farbe muss mit dem Fernglas oder Vergleichsspiegel bestimmt werden. Ein Auge muss auf die Baumkrone gerichtet werden, das andere gleichzeitig auf die Liste der Referenzfarben. Wenn man die Augen etwas zukneift, treten die verschiedenen Farbtöne besser hervor. Bei Gegenlicht muss der mit dem Fernglas sichtbare Ausschnitt derart gewählt werden, dass der grösstmögliche Teil der hellen Himmelsfläche abgedeckt ist. Die Farbe muss in den obersten Schattenpartien der Kronen bestimmt werden. Bei Nadelbäumen soll nur die Farbe der zweiten und älteren Nadeljahrgänge berücksichtigt werden. Bei Laubbäumen werden die jüngsten Blätter und die Johannistriebe von der Messung ausgeklammert. Wenn Kronenteile mit einer deutlich unterschiedlichen Farbe ausgemacht werden, gibt es die Möglichkeit eine zweite und sogar eine dritte Farbe anzugeben. Im Unterschied zur Bestimmung der ersten Farbe dürfen auch ungewöhnliche Farben des neuen Nadeljahrganges (die nichts mit der normalen Austriebsfarbe zu tun haben), notiert werden. Der Anteil der verschiedenen Farben (P) wird auf 10% genau geschätzt. Die Summe aller Farbanteile muss 100% geben. Als erste Farbe sollte diejenige Farbe eingegeben werden, die der "normalen" Farbe einer Baumart am nächsten kommt. Als "normale" Farbe (=Referenzfarbe) gilt das Mittel der ersten Farbe aller Bäume der entsprechenden Baumart bei der Sanasilva-Inventur 1993. Die erste Farbe muss (z.b. bei einem Baum mit Pilzbefall) nicht unbedingt den grössten Prozentanteil haben. Mehrere Farben, die nur einen geringen Anteil der Krone ausmachen: (Beispiel: Bergföhren im Nationalpark)

8 Gibt es zwei zusätzliche Farben (z.b. braune alte Nadeljahrgänge und gelbe jüngste Nadeln von Föhren), die zusammen weniger als 0 % der Krone ausmachen, a) werden beide aufgenommen, wenn jede einzelne mehr als 5 % der Krone einnimmt (d.h. ihnen wird je der Prozentwert 10 % gegeben) b) wird nur die Zweitfarbe mit dem grössten Anteil genommen wenn beide zusammen mehr als 5 % einnehmen (d.h. einer Farbe wird der Prozentwert 10 % gegeben) c) wird keine Farbe aufgenommen, wenn sie zusammen weniger oder genau 5 % der Krone ausmachen. 8..18.1. Ort der Kronenfarbe F, F3 (OF of) Das Merkmal gibt an, wo in der Krone Zweit- oder Drittfarben vorhanden sind. 1. Ziffer = oberes Drittel. Ziffer = mittleres Drittel 3. Ziffer = unteres Drittel Code: 1,,3, Code: 1,,3, Code: 1,,3, wobei: 1 = innen = aussen 3 = innen und aussen 8 = keine. oder 3. Farbe 9 = nicht sichtbar 3 1 Oberes Kronendrittel 3 1 Oberes Kronendrittel 1 3 3 1 1 Mittleres Kronendrittel Unteres Kronendrittel 1 1 3 3 1 1 Mittleres Kronendrittel Unteres Kronendrittel Unbenadeltes Kroneninneres Abbildung 1: Ort der Kronenfarbe Unbelaubtes Kroneninneres 8..19. Unbelaubter / unbenadelter Wipfel (UW) Das Merkmal gibt an, ob der Wipfel unbelaubt/ unbenadelt ist. Als Wipfel gilt bei Nadelbäumen der Leittrieb und bei Laubbäumen die höchsten Endtriebe. Codes: 0, 1, 9 0 = benadelt / belaubt ("Wipfeldürre nicht vorhanden") 1 = unbenadelt / unbelaubt ("Wipfeldürre vorhanden") 9 = nicht ansprechbar Abbildung : Unbelaubter / unbenadelter Wipfel

8..0. Tote, dürre Aeste (T) 9 Das Merkmal gibt, bezogen auf das jeweilige Kronenvolumen, den unbelaubten / unbenadelten Astanteil im Kronenbereich in 5% Stufen an. Ein Ast hat mindestens einen Durchmesser von 3 cm und Feinreisig oder Zweige. (Bei bestimmten Baumarten sind die natürlich vorkommenden Dürräste im unteren/beschatteten Kronenbereich nicht zu berücksichtigen.) 8..0.1. Ort toten, dürren Äste (OA) Die erste/ zweite/ dritte Ziffer des Merkmales 'Ort der unbelaubten / unbenadelten Ästen' gibt den Ort ihres Vorkommens im 1././3. Kronendrittel an. Es können nur Angaben zum Vorhandensein gemacht werden, wenn der Anteil im jeweiligen Kronenbereich grösser oder gleich 5% ist. Es können folgende Codes eingegeben werden: 1. Ziffer = oberes Drittel. Ziffer = mittleres Drittel 3. Ziffer = unteres Drittel Code: 1,,3, Code: 1,,3, Code: 1,,3, 1 = innen = aussen 3 = innen und aussen 8 = keine 9 = nicht sichtbar 3 1 Oberes Kronendrittel 3 1 Oberes Kronendrittel 1 3 3 1 1 Mittleres Kronendrittel Unteres Kronendrittel 1 1 3 3 1 1 Mittleres Kronendrittel Unteres Kronendrittel Unbenadeltes Kroneninneres Abbildung 3: Ort Unbenadelte / unbelaubte Äste Unbelaubtes Kroneninneres 8..1 Toten, dürre Zweige (Zw) Das Merkmal gibt, bezogen auf das jeweilige Kronenvolumen, den Anteil von unbelaubten / unbenadelten Zweigen im Kronenbereich in 5% Stufen an. Die unbelaubten / unbenadelten Zweige im Kroneninnern werden nicht in die Schätzung miteinbezogen. Auch Zweige an unbelaubten / unbenadelten Ästen werden nicht berücksichtigt, da sie bereits bei dem Merkmal 'unbelaubte / unbenadelte Äste' (5..) mitberücksichtigt sind. (Bei bestimmten Baumarten sind die natürlich vorkommenden Dürrzweige im unteren/beschatteten Kronenbereich nicht zu berücksichtigen.) Als Zweige gelten Triebe, welche Nadeln/Blätter haben können und bis zu 3cm dick sind.

8..1.1. Ort der toten, dürren Zweige (Zo) 30 Die erste/ zweite/ dritte Ziffer des Merkmales von unbelaubten / unbenadelten Zweige (Zo) gibt den Ort ihres Vorkommens im 1././3. Kronendrittel an. Es können nur Angaben zum Vorhandensein gemacht werden, wenn der Anteil im jeweiligen Kronenbereich grösser oder gleich 5% ist. Es können folgende Codes eingegeben werden: 1. Ziffer = oberes Drittel. Ziffer = mittleres Drittel 3. Ziffer = unteres Drittel Code: 1,,3, Code: 1,,3, Code: 1,,3, 1 = innen = aussen 3 = innen und aussen 8 = keine 9 = nicht sichtbar 3 1 Oberes Kronendrittel 3 1 Oberes Kronendrittel 1 3 3 1 1 Mittleres Kronendrittel Unteres Kronendrittel 1 1 3 3 1 1 Mittleres Kronendrittel Unteres Kronendrittel Unbenadeltes Kroneninneres Unbelaubtes Kroneninneres Abbildung 4: Ort der unbelaubten / unbenadelten Zweige 8... Epiphyten und ihre Häufigkeit (e) Die erste Ziffer des Merkmales Epiphyten und ihre Häufigkeit (e) gibt die auf dem Probebaum am häufigsten vorkommende Epiphytenart an, die zweite Ziffer gibt Auskunft über deren Häufigkeit. Die dritte Ziffer des Merkmales (e) gibt die auf dem Probebaum am zweithäufigsten vorkommende Epiphytenart an, die vierte Ziffer gibt Auskunft über deren Häufigkeit. Die fünfte Ziffer des Merkmales (e) gibt eine eventuell weitere auf dem Probebaum vorkommende Epiphytenart an und die sechste Ziffer gibt Auskunft über deren Häufigkeit. Es können folgende werte eingegeben werden (Die Nummern entsprechen den alte Codes): Epiphytenart Epiphytenhäufigkeit 0 = keine (0 = keine) 1 = Misteln 1 = wenig (vereinzelt vorkommend) = hängende Flechten = mittel (an mehreren Orten in der Krone wenige oder an 3 = aufrechte Flechten einzelnen Stellen starkes Vorhandensein) 4 = Efeu 3 = viel (an mehreren Orten in der Krone starkes 5 = Waldrebe Vorhandensein) Epiphyten werden nur im definierten Kronenbereich aufgenommen. 8.6.001 Ab 003 : Epiphyten werden nur im definierten Kronenbereich aufgenommen, ausgenommen Misteln; diese sind auch am Stamm anzugeben. 3.7.003

9. Anhang 31 9.1. Literaturverzeichnis Stierlin, H.R.1991: Terrestrische Waldschadeninventur Aufnahmeanleitung. Aufnahmeanleitung LFI, 1993, div Verfasser Innes, J. Dauerbeobachtung 1993-1995, Methoden und Bibliographie Munsell: Munsell Color Charts for plant tissues 9.. Aufnahmeausrüstung Aufnahme - Ausrüstung Gruppe Instrumente: Feldstecher "Zeiss" Nr. + Kompass "Suunto" Nr. + 1 Combo Pro set Nr. Einmannmessbänder (selbstaufrollend) 5m, 15m 1 Messband 50m 1 Ersatzmessband 50m Weitere Ausrüstung: 1 Schachtel mit Spitzer, Kugelschreiber, Pentel, Gummi, Kartenmaßstab 1 Schere 1 Hefter mit Klammern 1 Locher 1 Klebstreifen mit Abroller 4 Regenhüllen für Combo Pro 1 Stromkonverter 1/0V 1 Schreibunterlage 1 Natel D mit Tasche, Ladegerät 0V: Nr: Rucksack 1 Arbeitsweste 1 Fäustel 1 Gertel mit Schutzhülle Arbeitsunterlagen: 1 Kartenset nach Aufnahmegebieten 5'000 / 100'000 1 Farbatlas Waldschäden (neue Auflage) 1 Bestimmungsbuch Amann Bäume u.sträucher 16.Aufl. 1 Feldbuch 1 Generalkarte Schweiz 1:300'000 Aufnahmeanleitungen WSI / LWF / BHU 1 Aufnahmeanleitung LFI 1 Ordner Administratives Kronenbücher 1 Farbbestimmungsbuch Computer: 1 Aufnahmecomputer Fujistu mit Zubehör und Koffer Nr...

9.3. Kronenformtypen der Fichten Siehe Sanasilva Kronen S.11 3 9.4. Kronenbruchtabelle Kronenbruchtabelle für die gesamte Kronenverlichtung Bruch Gesamte Kronenverlichtung der Restkrone % 0 5 10 15 0 5 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 0 0 5 10 15 0 5 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 5 5 10 15 0 5 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 95 100 10 10 15 0 5 30 35 40 45 50 55 55 60 65 70 75 80 85 90 95 95 100 15 15 0 5 30 35 40 45 45 50 55 60 65 70 75 75 80 85 90 95 95 100 0 0 5 30 35 40 40 45 50 55 60 60 65 70 75 80 80 85 90 95 95 100 5 5 30 35 40 40 45 50 55 55 60 65 70 70 75 80 85 85 90 95 95 100 30 30 35 40 45 45 50 55 55 60 65 65 70 75 80 80 85 90 90 95 95 100 35 35 40 45 45 50 55 55 60 65 65 70 75 75 80 85 85 90 95 95 95 100 40 40 45 50 50 55 55 60 65 65 70 70 75 80 80 85 85 90 95 95 95 100 45 45 50 55 55 60 60 65 65 70 70 75 80 80 85 85 90 90 95 95 95 100 50 50 55 55 60 60 65 65 70 70 75 75 80 80 85 85 90 90 95 95 95 100 55 55 60 60 65 65 70 70 75 75 80 80 80 85 85 90 90 95 95 95 95 100 60 60 65 65 70 70 70 75 75 80 80 80 85 85 90 90 90 95 95 95 95 100 65 65 70 70 75 75 75 80 80 80 85 85 85 90 90 90 95 95 95 95 95 100 70 70 75 75 75 80 80 80 85 85 85 85 90 90 90 95 95 95 95 95 95 100 75 75 80 80 80 80 85 85 85 85 90 90 90 90 95 95 95 95 95 95 95 100 80 80 85 85 85 85 85 90 90 90 90 90 95 95 95 95 95 95 95 95 95 100 85 85 90 90 90 90 90 90 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 100 90 90 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 100 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 95 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 9.5. Beispiele von Kronenentwicklungen und anzusprechenden Merkmalen (Kapitel in Bearbeitung) 9.6. Schlussfolgerungen aus den Instruktionskursen und Trainingstagen (ab1996) 1. Blüheffekt: Blüten an Bäumen können sich in folgender Weise auswirken: a) Veränderung der Verzweigungsstruktur (Wo Blüten sind, sind keine Knospen für Zweige, z. B. Esche) b) Reduktion der Nadeln oder Blätter (wo Blüten sind fehlen die Blätter, z.b. Föhre) c) Verkleinerung der Blätter oder Nadeln (Blätter oder Nadeln an Zweigen mit meist männlichen Blüten sind kleiner (Föhre, Bergföhre, Ahorn, Tanne) d) Bäume wirken dichter beblättert (durch sehr viele Blüten wirkt die Krone viel dichter als ohne (z.b. Hagebuche). e) kürzere Triebe im Folgejahr (Tanne, andere Arten?), wirkt sich jedoch nicht auf die Verlichtung aus. a) Ist die Blüte endständig, so erfolgt die Verzweigung über Seitenzweige und der Baum wirkt unter Umständen dichter verzweigt (Ahorn, Hagebuche). Erfolgt die Blüte aus Seitenknospen, so können diese sich in der Folge nicht zu Zweigen entwickeln und der Baum wirkt schütter (Esche). b) Bei Föhren und Bergföhren nehmen die männlichen Blüten die Stelle von Nadeln ein. Die Zweige erscheinen deshalb schachtelhalmartig verlichtet, da nur die Nadeln am unteren Teil des Zweiges fehlen. Bei der gemeinen Föhre sind zumeist die unteren Äste mit männlichen Blüten besetzt, während sich die weiblichen Blüten eher im oberen Kronenteil entwickeln. Bei Bergföhre kann es zum Teil vorwiegend männliche und weibliche Bäume mit der entsprechenden Benadelung geben. c) Blüten- und anschliessende Samenbildung geht ebenfalls häufig mit kleineren Nadeln und Blättern einher (z.b. Föhre, Esche, Ahorn, Tanne). Ob dieses ursächlich zusammenhängt oder ob männliche Blüten vorwiegend an Zweigen mit kürzeren Nadeln sitzen ist nicht klar. d) Bei der Hagebuche können die Blüten erheblich zu dichteren Kronen beitragen. Dabei leisten die Blüten Photosynthese und sollten deshalb als Teil der Blattmasse betrachtet werden. Sie werden deshalb mit in die Belaubung einbezogen und keinesfalls weggedacht.

33 Zusammenfassung: Wir sprechen Blüheffekt nur an, wenn er sich negativ auf die Benadelung/Belaubung auswirkt (nur Föhrenarten) oder durch Veränderung der Verzweigung zu schütteren Kronen führt (nur Esche) und man den Blüheffekt deutlich erkennen kann. Dies ist in der Regel nur bei den Föhren und bei der Esche der Fall. Die Kleinblättrigkeit beim Ahorn wird zum Teil durch die dichtere Verzweigung kompensiert und sollte deshalb nicht mehr abgezogen werden (1995 wurde beim Ahorn in Fällen und davor jährlich in etwa 10 Fällen ein Abzug gemacht). Bei Hagebuche und ähnlichen Fällen wird die Blütenmasse als Blattmasse betrachtet und nicht weggedacht.. Flechten: 1. Generell verursachen Flechten keinen Nadel-/Blattverlust. Es gibt jedoch Flechten, die über grüne Nadeln wachsen, dies sind in der Regel nur die ältesten Nadeljahrgänge. Diese müssen jedoch als solche mitberücksichtigt werden. Auch zeigen die neuesten Untersuchungen von M. Sieber, dass Flechten das Austreiben von schlafenden Knospen verhindern. Dies ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu quantifizieren und dürfte sich allenfalls bei Kammfichten stärker auswirken und diese wachsen in der Regel in Lagen mit geringem Flechtenbewuchs. Deshalb wird weiter daran festgehalten, dass es keinen Abzug bei Flechten gibt.. Ansprache der Verlichtung: Es mag zum Teil schwierig sein zu beurteilen, ob die Flechten über grüne Nadeln gewachsen sind oder sich nur am unbenadelten Zweigteil befanden. Am besten geht man bei der Ansprache vom Zweigende aus. Aufgrund der Betrachtung von Zweigen am gleichen Baum, welche kaum Flechten aufweisen lässt sich abschätzen wie viel Nadeln vorhanden sind und auf die mit Flechten besetzten Zweige übertragen. Insbesondere im unteren Kronenteil an inneren Zweigen sind die Flechten vor allem auf der Oberseite der Nadeljahrgänge dicht am Stamm oder dem Hauptseitenast zu finden. Hier muss man schätzen, ob noch Nadeln unter den Flechten zu finden sind und dies bei der Verlichtungsansprache berücksichtigen. Beachten: Auf keinen Fall annehmen, dass unter dem gesamten Flechtenanteil Nadeln sind oder sein sollten!! Abbildung 8: Ast mit starkem Flechtenbewuchs