Erreichbarkeitsanalyse von Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Brandenburg

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Transkript:

211 Erreichbarkeitsanalyse von Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Brandenburg Anne Tauch, André Bremert und Stefanie Schröder Fachgrupper Geoinformatik, Institut für Geographie, Universität Potsdam anne.tauch@uni-potsdam.de Full paper double blind review Zusammenfassung In Brandenburg werden durch die Verbraucherzentrale insgesamt 18 Beratungsstellen und Beratungsstützpunkte unterhalten. Dieses zufällig gewachsene Netz soll optimiert werden. Dazu werden unter Berücksichtigung von definierten Rahmenbedingungen raumanalytische Methoden angewandt, um neben einer Darstellung der jetzigen Situation Szenarien für eine optimale Versorgung der Bevölkerung mit Beratungsstellen zu entwickeln. Ausgehend von der heutigen Versorgungssituation werden verschiedene Szenarien zur Verteilung von Beratungsstellen im Land Brandenburg abgeleitet. Einerseits wird ausgehend von der vorhandenen Situation geprüft, welches Optimierungspotenzial besteht. Andererseits werden definierte Rahmenbedingungen dazu verwendet, eine Neuverteilung von Standorten vorzunehmen. 1 Motivation Durch die Verbraucherzentrale werden in Brandenburg mit Stand von Mai 2014 insgesamt 18 Beratungsstellen und -stützpunkte (im Folgenden vereinfacht als Beratungsstellen zusammengefasst) unterhalten. Deren Anzahl und Verteilung sind zufällig gewachsen. Mit Blick auf Ressourcen und Qualitätsanspruch erscheinen sie als zu viele Standorte. Deshalb soll das Beratungsstellennetz optimiert werden. Dazu werden unter Berücksichtigung von definierten Rahmenbedingungen vonseiten der Verbraucherzentrale raumanalytische Methoden angewandt, um neben einer Darstellung der IST-Situation Szenarien für eine optimale Versorgung der Bevölkerung mit Beratungsstellen entwickeln und darstellen zu können. Diese Analyse wird im Rahmen eines Seminarprojektes im Masterprogramm Geoinformation und Visualisierung an der Universität Potsdam realisiert. 2 Analyse der Ausgangssituation Gemäß einer Nichtnutzeranalyse von TNS Emnid (2014) wird die Erreichbarkeit einer Beratungsstelle mit 30 Autominuten als Basis für eine Versorgung der Bevölkerung zugrunde gelegt. Auf dieser Grundlage wird betrachtet, wie die Bevölkerung Brandenburgs derzeit eine Beratungsstelle erreichen kann. AGIT Journal für Angewandte Geoinformatik, 1-2015. Herbert Wichmann Verlag, VDE VERLAG GMBH, Berlin/Offenbach. ISBN 978-3-87907-557-7, ISSN 2364-9283, doi:10.14627/537557030. Dieser Beitrag ist ein Open-Access-Beitrag, der unter den Bedingungen und unter den Auflagen der Creative Commons Attribution Lizenz verbreitet wird (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/).

212 A. Tauch, A. Bremert und S. Schröder Das Straßennetz des OpenStreetMap-Projektes (vgl. GEOFABRIK GMBH, 2014) bildet die Grundlage für eine Netzwerkanalyse, wobei Berlin als Bundesland mit Insellage innerhalb Brandenburgs nicht berücksichtigt wird. Bei der Analyse wird nicht der einfache Umkreis um eine Beratungsstelle ermittelt, sondern die durch das Fahren mit einem PKW auf den vorhandenen Straßen mit einer zulässigen Geschwindigkeit erreichbaren Flächen werden berechnet. Dabei erfolgt eine Differenzierung in 10, 20 und 30 Fahrminuten. Darüber hinaus wird die Überlappung von Einzugsbereichen benachbarter Standorte abgeleitet. Die Einzugsgebiete nebst Überlappungsbereichen sind in Abbildung 1 dargestellt. Die flächenbasierte Abdeckung Brandenburgs beträgt 55 %. Die Überlappung von Einzugsgebieten liegt bei 21 %. Daraus kann auf ein Mehrfachangebot für die im Überlappungsbereich lebende Bevölkerung geschlossen werden. Auf Grundlage der Einwohnerzahlen der Gemeinden Brandenburgs (vgl. AMT FÜR STA- TISTIK BERLIN-BRANDENBURG 2013) wird eine Location-Allocation-Methode zur Ermittlung von Versorgungsstandorten mit möglichst hoher Abdeckung der Nachfrage und möglichst geringer Überlappung der Versorgungsbereiche angewendet. Für diese Methode wird die Bevölkerung als konzentriert auf den Schwerpunkt der Gemeinde betrachtet, wobei sich der Schwerpunkt stets innerhalb der Gemeindegrenzen befindet. Abb. 1: Einzugsgebiete der Beratungsstellen und Beratungsstützpunkte Eine Service-Area-Analyse dient der Ermittlung der versorgten Fläche und damit der Bevölkerungsdichte, ausgehend vom Standort unter Beachtung des Straßennetzes. Hier werden die zuvor mit der Location-Allocation-Methode bestimmten Standorte verwendet. Die Bevölkerung wird bei dieser Analyse als gleichverteilt auf die Gemeindeflächen angenommen. Aus der Gemeindefläche ausgeschlossen werden die nicht bewohnten Waldflächen.

Erreichbarkeitsanalyse von Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Brandenburg 213 Als Annäherung an die Realität wird der versorgte Anteil der Bevölkerung durch eine Mittelwertberechnung aus den Ergebnissen beider Methoden ermittelt. Dabei wird die Versorgung zum einen der auf den Punkt konzentrierten Bevölkerung und zum anderen der auf die Fläche gleichverteilten Bevölkerung verwendet, um den Mittelwert zu berechnen. Abbildung 2 zeigt die so ermittelte, in 30 Fahrminuten erreichbare Bevölkerung, ausgehend von den derzeit bestehenden Beratungsstellen. Das entspricht 83,5 % der Einwohner Brandenburgs. Abb. 2: Aktuelle Lage und Versorgungsbereiche der Verbraucherzentralen 3 Standortmodellierung in Szenarien Die analysierte Ausgangssituation bietet eine Basis für die Ableitung von verschiedenen Szenarien zur Verteilung von Beratungsstellen im Land Brandenburg. Einerseits kann ausgehend von der vorhandenen Situation geprüft werden, welches Optimierungspotenzial besteht. Andererseits können definierte Rahmenbedingungen dazu verwendet werden, eine Neuverteilung von Standorten vorzunehmen. Im Ergebnis wird jeweils dargestellt, wie sich

214 A. Tauch, A. Bremert und S. Schröder die Versorgung der Bevölkerung darstellt. Als Rahmenbedingungen gelten die definierten Annahmen vonseiten der Verbraucherzentrale Brandenburg: Die Beratungsstellen Potsdam, Frankfurt/Oder und Cottbus sind gesetzt. Beratungsstellen und -stützpunkte liegen in zentralen Orten und dort in Zentrumslage. Zentrale Orte sind dabei die Orte, die laut Landesentwicklungsplan (vgl. MINISTERIUM FÜR INFRASTRUKTUR UND RAUMORDNUNG 2009) als solche ausgewiesen sind. Eine genaue Ermittlung der Zentrumslage in den Städten wird vernachlässigt. Es wird mit exakt 30 Autominuten gerechnet, Verkehrslagen finden in diese Untersuchung keine Anwendung. Zur Komplexitätsreduktion und wegen differenzierter Angebotsqualität ebenfalls nicht berücksichtigt wird die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Abb. 3: Optimierungsszenario 3.1 Szenarien unter Variation vorhandener Standorte Die Standortoptimierung wird unter der Prämisse einer Reduzierung von Überlappungsbereichen bei den Einzugsgebieten für die vorhandenen Standorte betrachtet. Mit diesem Ziel ist ein Versorgungsnetz ohne die Standorte Wittenberge, Bernau und Falkensee denkbar. Dabei reduziert sich die Flächendeckung der Versorgung auf 67 % der Bevölkerung. Die sich überlappenden Einzugsgebiete reduzieren sich auf 9 %. Die Ergebnisse dieses Szenarios sind in Abbildung 3 dargestellt.

Erreichbarkeitsanalyse von Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Brandenburg 215 3.2 Lageoptimierung durch Definition von Standorten Unter Berücksichtigung der definierten Rahmenbedingungen werden Optimierungsszenarien für Bevölkerungsabdeckungen bei etwa 50 %, 60 %, 70 % und 80 % erarbeitet und deren Ergebnisse dargestellt. Exemplarisch werden in den folgenden Abbildungen 4 bis 6 die Ergebnisse der Szenarien mit ermittelten fünf, zehn und 14 Standorten für Beratungsstellen aufgezeigt. 3.2.1 Szenario für fünf definierte Standorte Quelle: BKG (2014) Abb. 4: Optimierte Lage mit fünf Beratungsstellen und Versorgungsbereichen (Quelle: eigene Darstellung 2014) Diese Variante ist als Minimalszenario zu betrachten. Etwa 55 % der Bevölkerung werden versorgt. Der Standort Zossen wird als Optimierung für die sich in ihrem Einflussbereich überlappenden Standorte Luckenwalde und Königs Wusterhausen ermittelt.

216 A. Tauch, A. Bremert und S. Schröder 3.2.2 Szenario für zehn definierte Standorte Quelle: BKG (2014) Abb. 5: Optimierte Lage mit 10 Beratungsstellen und Versorgungsbereichen Etwa 72 % der Bevölkerung werden versorgt. Der Standort Zossen wird als Optimierung für die sich in ihrem Einflussbereich überlappenden Standorte Luckenwalde und Königs Wusterhausen ermittelt. Ein Teil der bestehenden Standorte kann weiterhin genutzt werden, jedoch werden im Nordwesten und Süden Brandenburgs sowie in der Nähe Berlins Standorte eingespart. Zusätzlich ermöglicht der vorgeschlagene Standort Neuruppin eine bessere Versorgung im Norden Brandenburgs.

Erreichbarkeitsanalyse von Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Brandenburg 217 3.2.3 Szenario für 14 definierte Standorte Quelle: BKG (2014) Abb. 6: Optimierte Lage mit 14 Beratungsstellen und Versorgungsbereichen Diese Variante wird als Optiminalszenario eingestuft. Etwa 82 % der Bevölkerung werden erreicht. Um weitere bestehende Standorte zu erhalten, ist es möglich, den Standort Schwarzheide nach Lauchhammer oder Senftenberg sowie den Standort Jüterbog nach Luckenwalde zu verlegen. Das führt dann jedoch zu einer Verringerung der Optimierung. Als neue Standorte werden Gransee, Erkner und Herzberg (Elster) vorgeschlagen. Vergleichend stellt Abbildung 7 die Versorgung der Bevölkerung mit insgesamt vier verschiedenen Standortszenarien der Ausgangssituation gegenüber.

218 A. Tauch, A. Bremert und S. Schröder 54,5 63,5 71,5 81,5 83,5 5 7 10 14 18* Anzahl der Beratungsstellen Abb. 7: Versorgung der Bevölkerung in Prozent, * = IST-Situation, Stand 2014 Zusätzlich zu den zuvor in Kartenform dargestellten Szenarien erscheint in diesem Diagramm noch ein Optimierungsszenario mit 7 Beratungsstellen. Dieses stellt eine anstrebte Bevölkerungsabdeckung von mindestens 60 % sicher. Insgesamt lässt sich hier klar die Optimierung der jetzigen Situation der Verbraucherberatung in Brandenburg ablesen. Besonders deutlich wird dies durch den geringeren Anstieg der Bevölkerungsabdeckung bei steigender Zahl der Beratungsstellen. Dies resultiert aus den Überlappungsbereichen der Standorte. Für eine Versorgung von mindestens 80 % der Bevölkerung ist es daher nicht sinnvoll mehr als 14 Beratungsstellen einzuplanen. Die geringere zusätzliche Bevölkerungsabdeckung je zusätzlichem Standort steht dann in einem schlechten Verhältnis zu den zusätzlichen Kosten für den Standort. Literatur AMT FÜR STATISTIK BERLIN-BRANDENBURG (2013), Statistisches Jahrbuch 2013 Brandenburg. https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/produkte/jahrbuch/jb2013/jb_ 201302_BB.pdf (07.05.2014). BUNDESAMT FÜR KARTOGRAPHIE UND GEODÄSIE (2014a), Geographische Namen 1:250.000 GN250. http://sg.geodatenzentrum.de/web_download/gn/gn250/utm32s/shape/gn250.utm32s. shape.zip (28.07.2014). BUNDESAMT FÜR KARTOGRAPHIE UND GEODÄSIE (2014b), Verwaltungsgebiete mit Einwohnerzahlen 1:250.000 Stand 31.12.2012. http://sg.geodatenzentrum.de/web_download/vg/vg250-ew_3112/utm32s/shape/vg250- ew_3112.utm32s.shape.ebenen.zip (28.07.2014). DEUTSCHER STÄDTETAG (2013), Statistisches Jahrbuch deutscher Gemeinden. Dt. Städtetag, Berlin. GEOFABRIK GMBH (2014), Download OpenStreetMap data for this region: Brandenburg. http://download.geofabrik.de/europe/germany/brandenburg.html (12.06.2014).

Erreichbarkeitsanalyse von Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Brandenburg 219 MINISTERIUM FÜR INFRASTRUKTUR UND RAUMORDNUNG (2009), Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B). 1. Auflage. MINISTERIUM FÜR UMWELT, GESUNDHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ (1996), CIR-Biotoptypenkartierung. Waldfläche. http://www.mugv.brandenburg.de/cms/detail.php/bb2.c.515599.de (12.06.2014). TNS EMNID (2013), Analyse der Nichtnutzer des Beratungsangebotes der Verbraucherzentrale Brandenburg. Bevölkerungsrepräsentative Telefonbefragung (CATI Ad hoc) von 510 Brandenburgern (Wohnbevölkerung ab 18 Jahren) im Zeitraum 12.8. bis 4.9.2013. Unveröffentlicht. VERBRAUCHERZENTRALE BRANDENBURG (2014): Beratungsstellen in Brandenburg. http://www.vzb.de/beratung-vor-ort (28.07.2014).