Kongress-Pressestelle DGRh (23. bis 25. September 2009)



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Transkript:

Eröffnungs-Pressekonferenz anlässlich des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 23. September 2009, von 12.00 bis 13.00 Uhr Congress-Centrum Ost, Deutz-Mühlheimer-Str. 51, Köln, Presse-Centrum, 2. OG Rheuma wirksam behandeln: Neue Ziele neue Wege Themen und Referenten: Zehn Jahre Biologika: Modernste, zielgenaue Medikamente gegen Rheuma doch wer bezahlt sie? Privatdozentin Dr. med. Andrea Rubbert-Roth Kongresspräsidentin DGRh, Oberärztin für Klinische Immunologie und Rheumatologie, Medizinische Klinik I für Innere Medizin, Universitätsklinikum Köln Neueste Therapien für Kinder und Jugendliche mit Rheuma: Sind junge Patienten heute besser behandelbar? Professor Dr. med. Gerd Horneff Kongresspräsident der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR), Direktor des Zentrums für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, Asklepios Kinderklinik St. Augustin Begleiterkrankungen und Arzneimittelsicherheit: Sind neue Rheuma- Medikamente immer auch besser und nebenwirkungsärmer? Professor Dr. med. Gerd-Rüdiger Burmester Ärztlicher Leiter der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie, Charité Universitätsmedizin Berlin Abseits der Wege: Off-Label Use in der Rheumatherapie Professor Dr. med. Klaus Krüger Internist, Rheumatologe am Praxiszentrum St. Bonifatius, München Von Daumen bis Hammerzeh Kleine Gelenke durch moderne Endoprothesen ersetzen Professor Dr. med. Hans Wolfram Neumann Kongresspräsident ARO, Orthopädische Universitätsklinik, Universitätsklinikum Magdeburg Ihr Kontakt für Rückfragen: Pressekontakt auf dem Kongress: Kongress-Pressestelle DGRh (23. bis 25. September 2009) Anna Julia Voormann, Corinna Spirgat Congress-Centrum Ost Postfach 30 11 20 Deutz-Mühlheimer-Str. 51, Eingang Ost 70451 Stuttgart 50679 Köln: Presse-Centrum, 2. OG Telefon: 0711 8931-552 Tel.: 0221 2846601 Telefax: 0711 8931-167 Fax: 0221 2846602 E-Mail: voormann@medizinkommunikation.org

Eröffnungs-Pressekonferenz anlässlich des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 23. September 2009, von 12.00 bis 13.00 Uhr Congress-Centrum Ost, Deutz-Mühlheimer-Str. 51, Köln, Presse-Centrum, 2. OG Rheuma wirksam behandeln: Neue Ziele neue Wege Inhalt: Pressemitteilungen Rheuma besser behandeln Rheumaexperten tagen ab heute in Köln Zielgenaue Medikamente gegen Rheuma Biologika trotz Nebenwirkungen sicher anwendbar Redemanuskripte PD Dr. med. Andrea Rubbert-Roth Professor Dr. med. Gerd Horneff Professor Dr. med. Gerd-Rüdiger Burmester Professor Dr. med. Klaus Krüger Professor Dr. med. Hans-Wolfram Neumann Curriculum Vitae der Referenten Faktenblatt Rheuma Selbstdarstellung Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Bestellformular für Fotos Falls Sie das Material in digitaler Form wünschen, stellen wir Ihnen dieses gerne zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie uns per E-Mail unter: spirgat@medizinkommunikation.org. Ihr Kontakt für Rückfragen: Pressekontakt auf dem Kongress: Kongress-Pressestelle DGRh (23. bis 25. September 2009) Anna Julia Voormann, Corinna Spirgat Congress-Centrum Ost Postfach 30 11 20 Deutz-Mühlheimer-Str. 51, Eingang Ost 70451 Stuttgart 50679 Köln: Presse-Centrum, 2. OG Telefon: 0711 8931-552 Tel.: 0221 2846601 Telefax: 0711 8931-167 Fax: 0221 2846602 E-Mail: voormann@medizinkommunikation.org

37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) mit der 19. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie und der 23. Jahrestagung der Assoziation für Orthopädische Rheumatologie 23. bis 26. September 2009, Congress-Centrum Ost, Köln Rheuma besser behandeln Rheumaexperten tagen ab heute in Köln Köln, 23. September 2009 Heute beginnt der 37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in Köln: Im Kölner Congress-Centrum Ost diskutieren mehr als 2 000 Ärzte und Wissenschaftler bis zum 26. September neueste Erkenntnisse über Rheuma bei Erwachsenen und Kindern. Erstmals gestalten alle wissenschaftlichen rheumatologischen Fachgesellschaften das Programm des Kongresses gemeinsam: die DGRh, die Assoziation für Orthopädische Rheumatologie (ARO) und die Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Partnerland des Kongresses ist die Türkei. Ein Patiententag ermöglicht es Betroffenen und Interessierten, sich aus erster Hand zu informieren. Neueste Therapien gegen Rheuma, der Einfluss von Genen und Lebensstil und aktuelle Ergebnisse aus der Entzündungsforschung bilden Schwerpunkte des Kongresses. Angesichts immer besserer therapeutischer Möglichkeiten steckt sich die moderne Rheumatologie auch immer höhere Ziele für ihre Patienten, sagt DGRh-Kongresspräsidentin Privatdozentin Dr. med. Andrea Rubbert-Roth, Köln. Zwar gelte es nach wie vor, Schmerzen zu linden und die Erkrankung zu bremsen. Maß aller Dinge sei jedoch heute ein frühest mögliches Eingreifen. Denn nur die rechtzeitige Therapie nimmt dem Patienten die Beschwerden und lässt ihn wieder am Alltag teilhaben, ergänzt Rubbert-Roth. Von entzündlichem Rheuma sind in Deutschland etwa 1,5 Millionen Menschen betroffen. Weit mehr noch von verschleißbedingten Erkrankungen des Bewegungsapparates wie etwa Arthrose. Diese breite Betroffenheit in der Bevölkerung verdeutlicht das immense Gewicht von Rheuma für das System und damit für uns alle, betont Professor Dr. med. Ekkehard Genth, Generalsekretär der DGRh aus Aachen. Deshalb wende sich die DGRh mit dem Kongress nicht nur an Ärzte und

Wissenschaftler und beziehe aktiv Patienten ein, sondern appelliere auch an Politik und Gesundheitswesen: Millionen zum Teil schwer kranker Menschen bedürfen einer umfassenden und angemessenen Versorgung, so Genth. Deshalb fordert die DGRh, dass sich die Zahl der heute praktizierenden 630 internistischen Rheumatologen mindestens verdoppelt. Weil in Deutschland Rheumatologen fehlen, erreicht die angemessene Behandlung viele Betroffene zu spät. Die Leidtragenden sind rheumakranke Erwachsene ebenso wie Kinder, bestätigt der Kongresspräsident für die GKJR, Professor Dr. med. Gerd Horneff von der Kinderklinik Sankt Augustin. Aufgabe des fachübergreifend geplanten Kongresses sei es deshalb auch, den enormen rheumatologischen Wissensfundus im Austausch zwischen den verschiedenen Fächern zu teilen: Wir sind davon überzeugt, mit dieser interdisziplinären Herangehensweise einen erheblichen zusätzlichen Erkenntnisgewinn für jeden einzelnen Teilnehmer und damit für die Patienten zu erreichen, sind sich die Kongresspräsidenten einig. Einen weiteren Schwerpunkt bilden auf dem Kongress seltene Formen von Rheuma wie etwa Morbus Behçet ein Leiden, das vor allem Menschen im östlichen Mittelmeerraum betrifft. Genaue Ursachen dieser mitunter tödlich verlaufenden entzündlich-rheumatischen Gefäßerkrankung sind bislang unklar. Neue Ansätze für eine bessere Behandlung versprechen sich die Veranstalter deshalb vom Austausch mit Medizinern aus dem Kongress-Partnerland Türkei. Von etwa 1,7 Millionen Türken in Deutschland leben etwa 65 000 in Köln. Während der vier Kongresstage in Köln erörtern rund 430 Referenten aus dem Inund Ausland aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse aus der Rheumatologie. Die Teilnehmer informieren sich in mehr als 300 freien Vorträgen, Symposien und Plenarsitzungen über Forschung und Praxis. Auf mehr als 250 Postern stellen wissenschaftliche Arbeitsgruppen ihre Studien vor. Darüber hinaus bieten Akademiekurse teilnehmenden Ärzten qualifizierte Fortbildungen. Die Rheuma-Liga NRW veranstaltet am 26. September von 10.00 bis 14.30 Uhr ein öffentliches Patientenforum. In der Industrieausstellung stellen sich 48 Aussteller auf einer Fläche von etwa 3 000 Quadratmetern vor.

37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) mit der 23. Jahrestagung der Assoziation für Orthopädische Rheumatologie e.v. und der 19. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie 23. bis 26. September 2009; Congress-Centrum Ost, 50679 Köln Zielgenaue Medikamente gegen Rheuma Biologika trotz Nebenwirkungen sicher anwendbar Köln, 23. September 2009 Biotechnologische Medikamente gegen Rheuma sogenannte Biologika lindern nicht nur die Krankheit selbst. Sie schwächen unter anderem auch die körpereigene Abwehr. Dadurch sind Patienten schlechter vor Infektionen geschützt. Wie sich Biologika sicher einsetzen lassen und warum ihr Nutzen im Kampf gegen Rheuma sehr groß ist, diskutieren Experten im Rahmen des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), der vom 23. bis 26. September in Köln stattfindet. Biologika sind hierzulande seit etwa einem Jahrzehnt im Einsatz. Ursprünglich zur Therapie von Blutvergiftungen entwickelt, bekämpfen die molekularbiologisch hergestellten Medikamente heute erfolgreich zum Beispiel Rheumatoide Arthritis (RA): Sie blockieren gezielt die von der körpereigenen Abwehr gesteuerten entzündlich-rheumatischen Vorgänge im Gelenk. Mittlerweile sind mehrere Wirkstoffe auf dem Markt. Die verschiedenen Biologika greifen wenn auch auf unterschiedlichen Wegen direkt in den Erkrankungsprozess ein, erläutert DGRh- Beirat Professor Dr. med. Gerd-Rüdiger Burmester, leitender Rheumatologe an der Berliner Charité. Mit wachsender Erfahrung und Studienzahl setzten Rheumatologen Biologika heute individuell angepasst und zunehmend sicher bei ihren Patienten ein, erläutert der Experte: Kontrollierte klinische Studien belegen eine hohe Wirksamkeit und ein gutes Sicherheitsprofil. Ein gewisses Risiko besteht jedoch darin, dass Biologika die körpereigenen Abwehrkräfte gegen Infektionen schwächen. Viele Rheumatologen standen deshalb den neuen Medikamenten skeptisch gegenüber, sagt Professor Burmester im Vorfeld des Kongresses in Köln. Mithilfe von großen Studien und Patienten-

registern prüfen Wissenschaftler diese Bedenken. Die Daten von weltweit etwa 20 000 Patienten, die in Registern genau nachuntersucht wurden, belegen: Vor allem im ersten Jahr der Biologika-Behandlung kommt es vermehrt zu Infektionen, danach scheint das Risiko nicht mehr erhöht, so der DGRh-Experte. Lungenentzündungen oder Gürtelrose gehören zu den möglichen, wenn auch seltenen Folgen einer solchen Therapie. Biologika erfordern auch eine genaue Überwachung bei Menschen, die unterschwellig mit Tuberkulose infiziert sind. Diese Patienten sind äußerlich gesund, weil die Immunabwehr die Erreger der Infektionskrankheit in Schach hält. Unter Biologika-Therapie kann die Tuberkulose jedoch ausbrechen. Professor Burmester: Alle Rheumapatienten werden deshalb vor Beginn der Therapie auf Tuberkulose getestet und bei einer bestehenden Infektion vorsorglich behandelt. Die Befürchtung, Biologika begünstigten das Krebsrisiko, hat sich bei Erwachsenen nicht bestätigt. Und auch Menschen mit nicht zu ausgeprägter Herzschwäche können die Präparate einnehmen. Schwangere sollten davon jedoch absehen beziehungsweise das Medikament bei eingetretener Schwangerschaft absetzen. Bei einigen Patienten lösen Biologika allergieähnliche Reaktionen aus. Dies gilt besonders dann, wenn der Arzt die Medikamente als Infusion in die Vene verabreichen muss. Auch vorübergehend ansteigende Leberwerte, erhöhte Blutfette oder eine verminderte Zahl von Abwehrzellen im Blut treten auf. Diese Risken hat der behandelnde Arzt laut Professor Burmester unbedingt zu berücksichtigen und entsprechend gegenzusteuern: Der Einsatz von Biologika bei rheumatischen Erkrankungen erfordert Vorsichtsmaßnahmen und sollte deshalb ausschließlich Rheumatologen vorbehalten sein. Nutzen und Sicherheit von Biologika erörtern Experten im Rahmen des 37. Kongresses der DGRh in Köln.

Pressekonferenz im Rahmen des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Zehn Jahre Biologika: Modernste, zielgenaue Medikamente gegen Rheuma doch wer bezahlt sie? Privatdozentin Dr. med. Andrea Rubbert-Roth Kongresspräsidentin DGRh, Oberärztin für Klinische Immunologie und Rheumatologie, Medizinische Klinik I für Innere Medizin, Universitätsklinikum Köln Biologika haben die Therapie der Rheumatoiden Arthritis, der Psoriasis-Arthritis und der ankylosierenden Spondylitis in den letzten zehn Jahren revolutioniert. Es sind proteinbasierte Medikamente, die gezielt gegen einzelne Immunbotenstoffe beziehungsweise ihre Rezeptoren oder Entzündungszellen gerichtet sind. Mit diesem breiteren und effektiveren therapeutischen Armentarium wird in der modernen Rheumatologie auch die Messlatte, was mit einer Therapie erreichbar sein kann, höher gelegt. So war früher das Therapieziel die Besserung der Beschwerden und eine Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung. Heute zielen wir bereits frühzeitig auf das Erreichen einer Remission, was praktisch eine Beschwerdefreiheit des Patienten mit Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit bedeutet. Sind jedoch erst einmal strukturelle Schäden entstanden, so ist dies in der Regel irreversibel. Unter ökonomischen Aspekten wissen wir, dass das frühzeitige Erreichen einer Remission sinnvoll ist, um Arbeitskraft zu erhalten und langfristig Pflegebedürftigkeit zu verhindern. Umgekehrt wissen wir, dass auch unter alleiniger Anwendung der nicht biologischen Basistherapeutika nicht wenige Patienten eine Remission oder niedrige Krankheitsaktivität erreichen. Auf diesen Überlegungen basieren die Herausforderungen der Zukunft: Wir brauchen einerseits bessere Möglichkeiten zur Differenzierung, welcher Patient im Krankheitsverlauf Biologika benötigt, um diese rechtzeitig einzusetzen und strukturelle Schäden zu verhindern. Wir brauchen zudem Biomarker, die uns helfen, innerhalb der Biologika das Präparat auszuwählen, das mit der höchsten Wahrscheinlichkeit bei einem individuellen Patienten zum Erfolg führt. Daher sind nicht nur Medikamentenstudien, sondern Strategiestudien erforderlich. Sie helfen uns, therapeutische Algorithmen zu entwickeln und Biomarker zu testen, um die heute verfügbaren Therapeutika optimal, auch in Zeiten limitierter Ressourcen, einsetzen zu können. (Es gilt das gesprochene Wort!) Köln, September 2009

Pressekonferenz anlässlich des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Neueste Therapien für Kinder und Jugendliche mit Rheuma: Sind junge Patienten heute besser behandelbar? Professor Dr. med. Gerd Horneff Kongresspräsident der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR), Direktor des Zentrums für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, Asklepios Kinderklinik St. Augustin In Deutschland leben zirka 15 000 Kinder und Jugendliche mit der Diagnose Gelenkrheuma einer chronischen Gelenkerkrankung, die heute juvenile idiopathische Arthritis (JIA) genannt wird. Ziele der Behandlung dieser chronisch kranken Kinder und Jugendlichen sind neben der Linderung akuter Beschwerden das Erreichen einer anhaltenden Remission, normales Wachstum und normale Entwicklung, höchste Lebensqualität und eine hochwirksame und möglichst nebenwirkungsfreie Therapie. Durch die Erweiterung des therapeutischen Armentariums in der Rheumatologie, durch die Anwendung von evaluierten Kriterien für ein Ansprechen und die Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Klinik sind diese Ziele in erreichbare Nähe gerückt. Insbesondere die Medikamentengruppe der Biologika hat mit der Erstzulassung des Tumornekrosefaktor- (TNF-)-α-Antagonisten Etanercept im Jahr 2000 die Situation für die erkrankten Kinder gewandelt. Heute stehen zwei TNF-Hemmer zur Verfügung: Etanercept ab einem Alter von vier Jahren und Adalimumab ab 13 Jahren. Die TNF-Hemmung führt oft relativ rasch zur Besserung von subjektiven Beschwerden, Morgensteifigkeit, Gelenkschmerzen und Müdigkeit/Fatigue, zur Verhinderung von Knorpelund Knochendestruktionen und zu Aufholwachstum bis hin zur vollständigen klinischen Kontrolle und Remission auch bei zuvor therapierefraktären Patienten. Alternativ steht mit Abatacept zur Blockade der Aktivierung von Immunzellen eine Möglichkeit zur Behandlung der polyartikulären JIA zumindest in den USA zur Verfügung. Auch für Kinder mit einer systemischen Arthritis, bei denen Fieber, Hautausschläge, die Beteiligung innerer Organe, Wachstums- und Entwicklungsstörungen im Vordergrund stehen, bieten nach neuesten Studien andere Biologika gegen Interleukin-1 und Interleukin-6 eine erste Hoffnung auf eine Kontrolle der Erkrankung. Heute kann nicht nur eine Non-Progression, also ein Stillstand der Erkrankung erreicht werden. Mit den aktuellen Therapieoptionen kann auch bei schwer erkrankten Kindern eine Remission erreicht werden. Die Verbesserung der Therapie hat erkennbar zur Minderung der Krankheitslast bei den Kindern beigetragen: Daten der Kinderkerndokumentation mit einer longitudinalen Dokumentation von über 6 000 rheumakranken Kindern jährlich zeigen, dass

Pressekonferenz anlässlich des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) die Anzahl der stationär zu behandelnden Kinder sich in einem Zeitraum von sechs Jahren etwa halbierte und dass sich der durchschnittliche Gesundheitszustand (gemessen am Grad der Behinderung) verbesserte. Auch in der weltweit größten Datensammlung zur Therapie mit den neuartigen Biologika hier aus Deutschland sind die Verbesserungen durch die Therapie dokumentiert. Zwei Jahre nach Therapiebeginn sind 50 Prozent der behandelten Kinder ohne erkennbare Krankheitsaktivität. Zuvor kleinwüchsige Kinder zeigen häufig ein Aufholwachstum. Auf viele andere, weniger wirksame und weniger verträgliche Medikamente kann verzichtet werden. Der rechtzeitige Einsatz von wirksamen Medikamenten bei den richtigen Patienten erfordert aber einen kompetenten Arzt: den Kinder- und Jugendrheumatologen, der entscheiden kann, ob beispielsweise eine Gelenkinjektion ausreicht oder ob eine lange, aufwendige und auch teure Basistherapie erfolgen muss. (Es gilt das gesprochene Wort!) Köln, September 2009

Pressekonferenz im Rahmen des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Begleiterkrankungen und Arzneimittelsicherheit: Sind neue Rheuma- Medikamente immer auch besser und nebenwirkungsärmer? Professor Dr. med. Gerd-Rüdiger Burmester Ärztlicher Leiter der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie, Charité Universitätsmedizin Berlin Es ist ziemlich genau zehn Jahre her, dass in Deutschland erstmals Biologika zur Therapie der Rheumatoiden Arthritis (RA) zugelassen wurden. Sie haben eine interessante Historie, da sie zunächst (erfolglos) zur Therapie der Sepsis entwickelt wurden und erst später Einsatz in der Rheumatologie fanden. Es handelt sich hierbei um Präparate, deren Name daher herrührt, dass sie mit molekularbiologischen Methoden hergestellt werden. Sie sind große Proteine, die die Wirkung von zerstörerischen Botenstoffen bei der RA, aber auch bei vielen anderen Entzündungserkrankungen blockieren. Biologika können in mehrere Gruppen unterteilt werden: Proteine gegen Zytokine oder deren Rezeptoren (zum Beispiel TNF-alpha-Blocker sowie Antagonisten gegen Interleukin-1 oder Interleukin-6), Hemmstoffe der Ko-Stimulation bei der Lymphozyten-Aktivierung und schließlich Antikörper, die bestimmte Zellgruppen, in diesem Fall B- Lymphozyten, ausschalten. Kontrollierte klinische Studien belegen eine hohe Wirksamkeit und ein gutes Sicherheitsprofil von Biologika in der Behandlung der RA und anderen entzündlichen Erkrankungen wie der ankylosierenden Spondylitis, der Psoriasis beziehungsweise Psoriasis-Arthritis und dem M. Crohn. Um jedoch detaillierte Daten zur Langzeitwirksamkeit und -verträglichkeit insbesondere einer RA-Therapie mit diesen innovativen Präparaten zu erhalten, wurden in einigen Ländern Therapieregister eingeführt, so 2001 das sogenannte RABBIT (Rheumatoid Arthritis Observation of Biologic Therapy)-Register in Deutschland. Spezielle Schwerpunkte der Langzeitbeobachtungen liegen auf der Erfassung von Infektionen, Komorbiditäten, Schwangerschaft, Tumorerkrankungen sowie auf den direkten und indirekten Kosten unter einer Behandlung mit Biologika im Vergleich zu einer Basistherapie mit sogenannten DMARDs (Disease Modifying Antirheumatic Drugs). Insbesondere in Deutschland und Großbritannien erlaubt dies wichtige Rückschlüsse auf die jeweilige Therapie. Jeder gesicherte RA-Patient kann nach der Verordnung eines in Deutschland zugelassenen Biologikums in diese prospektive Kohortenstudie eingeschlossen werden. In einer Kontrollgruppe werden auch RA-Patienten mit einem Wechsel der konventionellen Basistherapie über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren beobachtet. Aufgrund der weltweiten Register-Daten von weit über 20 000 Patienten können wichtige Schlussfolgerungen gezogen werden. Als wichtigstes Sicherheitssignal ist hier eine etwa

Pressekonferenz im Rahmen des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) verdoppelte Infektionsrate, vor allem unspezifischer Infekte (wie beispielsweise Pneumonien), im Vergleich zu der Kontrollgruppe zu nennen interessanterweise besonders innerhalb des ersten Therapiejahres. Nach diesem Zeitraum sind offenbar die Infektionsraten in der Biologika- und der Kontrollgruppe gleich. Weiterhin ist auf eine erhöhte Tuberkulose- Rate insbesondere bei den TNF-Blockern zu achten. Diese konnte jedoch erheblich durch ein Screening auf eine latente Tuberkulose und durch eine gegebenenfalls präventive Behandlung reduziert werden. Auch virale Infektionen, insbesondere der Herpes zoster (Gürtelrose), wurde bei dieser Medikamentengruppe gehäuft beobachtet. Bei einigen Biologika sind (reversibel) erhöhte Leberwerte beschrieben worden, und bei der Blockade von Interleukin-6 kann es zu erhöhten Blutfetten und Neutropenien kommen, sodass auch hier entsprechende Kontrollen erforderlich sind. Besondere Beachtung fanden natürlich Untersuchungen auf maligne Erkrankungen, wobei in den Registern bislang keine erhöhte Tumorhäufigkeit bei den Biologika-Patienten gefunden wurde. Bei der Applikation von Biologika muss man zudem auf allergieähnliche Reaktionen achten, vor allem bei intravenöser Anwendung. Zusammenfassend ist das Sicherheitsprofil der zugelassenen Biologika als gut zu bezeichnen besonders, wenn man ihre in der Regel rasche und anhaltende Wirksamkeit berücksichtigt. In jedem Fall müssen jedoch zusätzliche begleitende Erkrankungen, latente Infektionen und bestimmte Stoffwechselbedingungen bedacht werden. (Es gilt das gesprochene Wort!) Köln, September 2009

Pressekonferenz im Rahmen des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Abseits der Wege: Off-Label Use in der Rheumatherapie Professor Dr. med. Klaus Krüger Internist, Rheumatologe am Praxiszentrum St. Bonifatius, München Laut deutschem Sozialgesetzbuch ( 70) ist der behandelnde Arzt verpflichtet, eine bedarfsgerechte, dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse entsprechende Versorgung der Versicherten zu gewährleisten. Tut er dies nicht, kann er juristisch belangt werden. Auf der anderen Seite droht bei Einsatz eines Medikamentes, welches für die behandelte Erkrankung nicht zugelassen ist ( Off-Label-Therapie ), dass die kassenärztlichen Prüforgane den Verschreiber in Regress nehmen bei Verschreibung hochpreisiger Substanzen ist dies sogar mit Sicherheit zu erwarten. Darüber hinaus geht bei Off-Label-Verschreibungen die Haftung vom Hersteller auf den Verschreiber über, der auch einer erweiterten Aufklärungspflicht unterliegt. Immer dann jedoch, wenn seltene Erkrankungen behandelt werden, ist damit zu rechnen, dass eine zugelassene Therapie gar nicht existiert. Solche Erkrankungen finden sich im rheumatischen Formenkreis in hoher Zahl per definitionem ist hier eine Off-Label-Therapie fast unvermeidlich. Für die Zulassung sind kontrollierte Studien erforderlich, eine ausreichende Patientenzahl dafür kann aber aufgrund der Seltenheit gar nicht rekrutiert werden. Nur wenn der Rheumatologe hier ältere, generisch verfügbare Medikamente verwendet, ist er nicht vom Regress bedroht. Sind diese therapeutischen Möglichkeiten jedoch ausgeschöpft und nur noch neue, kostenintensive Substanzen verfügbar, die möglicherweise zuvor sogar in kleinen Fallserien eine gute Wirksamkeit gezeigt haben, dann ist der Konflikt vorgegeben. Auch bei häufigeren Erkrankungen wie zum Beispiel dem systemischen Lupus erythematodes tritt jedoch immer wieder einmal die Situation ein, dass das Arsenal zugelassener Therapien ausgeschöpft ist, und neue eventuell besser wirksame oder verträgliche Substanzen bei SLE zum Beispiel Mycophenolat-Mofetil (MMF) oder Rituximab keine Zulassung besitzen. Obwohl beispielsweise MMF weltweit schon fast den Status einer bei SLE etablierten Therapie besitzt, lehnen in Deutschland viele Krankenversicherungen und Krankenkassen die Erstattung dieser Therapie ab. Welche Möglichkeit haben Arzt und Patient, eine aufgrund der klinischen Situation notwendige Off-Label-Therapie anzuwenden? Der Versuch, eine Genehmigung durch die zuständige Krankenkasse zu erhalten, kommt oft einem Spießrutenlaufen gleich, bei dem man mit hohem Zeitaufwand mit Ablehnungen durch die Instanzen geleitet wird in einer klinisch bedrohlichen Situation möglicherweise lebensgefährlich. Bei definitiver Ablehnung durch die Kostenträger einerseits und Evidenz für gute Wirksamkeit der Off-Label- Maßnahme sowie dringlicher Indikation andererseits wird ein Gang vor das Sozialgericht

Pressekonferenz im Rahmen des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) große Aussicht auf Erfolg haben jedoch möglicherweise erst nach Jahren und damit zu spät für die konkrete Situation! Eine befriedigende, jeder Situation gerecht werdende Lösung des Problems ist leider gegenwärtig nicht erkennbar. Die Kommission Pharmakotherapie der DGRh versucht gegenwärtig, indikationsbezogen die Evidenz für nicht zugelassene Therapieformen nach Auswertung der Literatur in Übersichten zusammenzustellen und so dem Verschreiber für den Einzelfall zumindest vom Wissensstand her bestmögliche Hilfe für die Auseinandersetzung mit den Kostenträgern verfügbar zu machen. (Es gilt das gesprochene Wort!) Köln, September 2009

Pressekonferenz anlässlich des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Von Daumen bis Hammerzeh Kleine Gelenke durch moderne Endoprothesen ersetzen Professor Dr. med. Hans Wolfram Neumann Kongresspräsident ARO, Orthopädische Universitätsklinik, Universitätsklinikum Magdeburg Obere Sprunggelenkprothese und Ellenbogengelenkersatz Prothese des oberen Sprunggelenks (OSG-TEP): Versteifung des oberen Sprunggelenks war das Standardverfahren bei fortgeschrittener Gelenkarthrose und galt als Goldstandard OP-Indikationen: Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (13 Prozent), posttraumatische (sekundäre) Arthrosen (56 Prozent), primäre Arthrosen (31 Prozent). Varusarthrose des Sprunggelenks eigenständige Erkrankungsentität (unabhängig von der chronischen Polyarthritis), geschätzte Häufigkeit 10:1 Siegeszug der Endoprothetik seit den 1980er Jahren heute Prothesen der dritten bis vierten Generation (Drei-Komponenten-Modelle, mobile bearing Inlay, zementlose Komponentenverankerung) das (langfristige) OP-Ergebnis wird von der Krankheitsätiologie, der ligamentären Gelenkführung, dem Alignment und der präoperativen Beweglichkeit bestimmt derzeit circa 1 800 bis 2 000 OSG-TEP-Implantationen in Deutschland pro Jahr bis heute insgesamt 950 OSG-TEP-Implantationen im Orthopädischen Universitätsklinikum Magdeburg seit 1998, zuletzt circa 170 pro Jahr (entspricht etwa zehn Prozent am gesamtdeutschen Implantationsaufkommen) verwendete Implantat-Modelle in Magdeburg: STAR: Scandinavian Total Ankle Replacement/ LINK SALTO: Salto Talaris Total Ankle Replacement/ Tornier TARIC: Total Ankle Replacement Implant Cast/ Implant Cast Ellenbogengelenkprothesen: Versteifung des Ellenbogengelenks wird nur noch in seltenen Ausnahmefällen durchgeführt und gilt wegen der starken funktionellen Behinderung der Patienten als obsolet OP-Indikationen: Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (45 Prozent), posttraumatische (sekundäre) Arthrosen (35 Prozent), primäre Arthrosen (15 Prozent), sonstige (fünf Prozent) Prothesentypen: unterschiedliche Designs sind verfügbar von ungekoppeltem Oberflächenersatz bis zum gekoppelten (sloppy hinge) Scharniergelenk mit oder ohne Verwendung von Knochenzement

Pressekonferenz anlässlich des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Entscheidungsfindung auch abhängig von knöcherner und ligamentärer Ausgangssituation circa 300 bis 400 Ellenbogengelenk-TEP-Implantationen in Deutschland pro Jahr insgesamt circa 250 EB-TEP-Implantationen seit 1983 im Orthopädischen Universitätsklinikum Magdeburg durchgeführt, zuletzt circa 35 bis 40 TEPs pro Jahr (entspricht etwa zehn Prozent der jährlichen Implantationen in Deutschland) verwendete Implantat-Modelle in Magdeburg: GSB III/ Centerpulse Connrad-Morreym/ Zimmer Latitude/Tornier hohe Modularität der Latitude sichert breites Anwendungsspektrum (drei verschiedene Größen, wahlweise gekoppelt oder ungekoppelt mit oder ohne Radiusköpfchenersatz, kann als Totalendoprothese oder Hemiprothese implantiert werden) (Es gilt das gesprochene Wort!) Köln, September 2009

Pressekonferenz im Rahmen des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Curriculum Vitae Privatdozentin Dr. med. Andrea Rubbert-Roth Kongresspräsidentin DGRh, Oberärztin für Klinische Immunologie und Rheumatologie, Medizinische Klinik I für Innere Medizin, Universitätsklinikum Köln Beruflicher Werdegang: 1980 1985 Studium der Humanmedizin an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 1985 1986 Praktisches Jahr an der Universitätsfrauenklinik Bonn und dem Kantonsspital Basel/Schweiz 3. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Approbation als Ärztin 1987 Promotion zum Thema: Akuter Myokardinfarkt und systemische Kurzzeitlyse mit Streptokinase 1987 1988 Ausbildungsstipendium am Institut für Klinische Immunologie der Universität Erlangen 1988 1995 Klinische Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin an der Medizinischen Klinik III der Universität Erlangen 1995 Facharztprüfung Innere Medizin 1998 1999 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Köln, Medizinische Klinik I 1999 Facharztprüfung Rheumatologie seit 2000 Oberärztin an der Medizinischen Klinik I, Arbeitsgruppe Immunologie der Universität Köln Juli 2003 Habilitation

Pressekonferenz anlässlich des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Curriculum Vitae Professor Dr. med. Gerd Horneff Kongresspräsident der Gesellschaft für Kinder- und Jugend rheumatologie (GKJR), Direktor des Zentrums für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, Asklepios Kinderklinik St. Augustin Beruflicher Werdegang: 1981 1987 Studium der Medizin an der Universität Köln 1987 Erteilung der ärztlichen Approbation 1988 Assistenzarzt am Kinderkrankenhaus der Stadt Köln 1989 Promotion über experimentelle Ischaemie am Kaninchenherzen 1989 1990 Research Fellowship in der Medizinischen Klinik III, Institut und Klinik für klinische Immunologie und Rheumatologie, Universität Erlangen 1991 1996 Assistenzarzt an der Kinderklinik der Universität Düsseldorf 1996 1998 Oberarzt an der Kinderklinik der Universität Düsseldorf 1997 Habilitation über Immunmodulatorische Therapie rheumatischer Erkrankungen, Venia legendi für das Fach Kinder- und Jugendmedizin 1998 2003 Leitender Oberarzt der Kinderklinik der Universität Halle-Wittenberg und ab 2001 Stellvertreter des Klinikdirektors 2003 2005 Kommissarischer Direktor der Kinderklinik der Universität Halle- Wittenberg 2004 Berufung zum außerplanmäßigen Professor für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Halle-Wittenberg seit 2005 Direktor des Zentrums für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, Asklepios Kinderklinik St. Augustin, Chefarzt der Abteilung für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin Qualifikationen: 1996 Anerkennung zum Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin 1997 Anerkennung der Zusatzbezeichnung Allergologie 2006 Anerkennung der Zusatzbezeichnung Kinderrheumatologie

Pressekonferenz anlässlich des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Auszeichnungen und sonstige Tätigkeiten: 1984 1987 Stipendiat der Maria-und-Karl-Pesch-Stiftung, Köln 1989 1990 Ausbildungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1991 Preis der Therapiewoche 2000 Posterpreis der Sächsisch-Thüringischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie 2005 Berufung in den Prüfungsausschuss der Ärztekammer Nordrhein für das Gebiet Kinderrheumatologie 2001 Ernennung zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendrheumatologie 2003 Ernennung zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendrheumatologie seit 2004 Präsident der Initiative für das rheumakranke Kind seit 2007 Vorsitzender des Kooperativen Rheumazentrum Aachen-Köln-Bonn Forschungsschwerpunkt: Pathogenese, Diagnostik und Therapie entzündlich-rheumatischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter

Pressekonferenz im Rahmen des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Curriculum Vitae Professor Dr. med. Gerd-Rüdiger Burmester Ärztlicher Leiter der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie, Charité Universitätsmedizin Berlin Beruflicher Werdegang: 1972 1978 Medizinstudium an der Medizinischen Hochschule Hannover 1978 Approbation als Arzt 1978 Promotion an der Medizinischen Hochschule Hannover zum Doctor medicinae 1978 1980 Grundwehrdienst als Truppenarzt 1980 1982 Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit Forschungsaufenthalt als Postdoctoral Fellow an der Rockefeller University New York im Department of Immunology und im Department of Rheumatic Diseases am Hospital for Joint Diseases-Mount Sinai Medical School, New York 1982 1988 Ausbildung zum Arzt für Innere Medizin als Akademischer Rat auf Zeit, Institut und Poliklinik für Klinische Immunologie und Rheumatologie sowie Medizinische Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg 1988 Ernennung zum Oberarzt der Medizinischen Klinik III mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg 1989 Habilitation an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Ernennung zum Privatdozenten 1990 Berufung zum Universitätsprofessor (Extraordinariat, C3) auf Lebenszeit für Rheumatologie und Klinische Immunologie an der Medizinischen Klinik III mit Poliklinik der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg, Vertreter des Klinikdirektors in den Bereichen Rheumatologie und Klinische Immunologie 1993 Berufung zum Universitätsprofessor (Ordinariat, C4) für Rheumatologie an die Medizinische Fakultät (Charité) der Humboldt-Universität zu Berlin, Annahme des Rufes, seitdem Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie 1995 1997 Prodekan der Medizinischen Fakultät (Charité) der Humboldt-Universität zu Berlin 2001 2002 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie 2003 2004 Zweiter Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie

Pressekonferenz im Rahmen des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) seit 2006 Ärztlicher Leiter des Charité-Centrums 12 für Innere Medizin und Dermatologie Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Vereinigungen: American College of Rheumatology Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (Mitglied im Beirat seit 1992, Vorsitzender der Kommission Forschung) Gesellschaft für Immunologie Deutsche Krebsgesellschaft Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin Gesellschaft für Fortschritte in der Inneren Medizin Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Vorstandsmitglied des Sonderforschungsbereiches 650 der Deutschen Forschungsgemeinschaft Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) Mitglied im Executive Committee der EULAR (European League against Rheumatism) als Chairman of the Standing Committee of Investigative Rheumatology (Juni 2002 Juni 2006) Arbeitsgebiete: Klinische und experimentelle Rheumatologie, klinische Immunologie, Pathogenese- Mechanismen entzündlicher rheumatischer Erkrankungen, Immuntherapie, Tissue Engineering

Pressekonferenz im Rahmen des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Curriculum Vitae Professor Dr. med. Klaus Krüger Internist, Rheumatologe am Praxiszentrum St. Bonifatius, München * 1948 Beruflicher Werdegang: 1968 1974 Studium der Humanmedizin an der LMU München Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin an der Medizinischen Poliklinik der LMU München Ausbildung zum Rheumatologen an der Rheumaeinheit der LMU München 1991 Habilitation an der Rheumaeinheit der LMU München 1998 Ernennung zum apl. Professor ab 1990 Oberarzt an der Poliklinik und Rheumaeinheit 1999 Begründung des Praxiszentrums St. Bonifatius, München Mitgliedschaften: Sprecher der Kommission Pharmakotherapie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mitglied der Kommission Leitlinie der frühen rheumatoiden Arthritis Mitglied der Kommission A (Neuzulassungen) des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bpharm) in Bonn Wissenschaftliche Schwerpunkte: Experimentelle medikamentöse Therapie Pharmaökonomie Sjögren-Syndrom

Pressekonferenz anlässlich des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Curriculum Vitae Professor Dr. Hans Wolfram Neumann Kongresspräsident ARO, Orthopädische Universitätsklinik, Universitätsklinikum Magdeburg * 1943 Beruflicher Werdegang: 1962 1968 Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig 1968 Staatsexamen und Promotion 1972 Abschluss des Zweitstudiums Biochemie 1973 Facharztkolloquium Orthopädie 1978 Habilitation Sonstige Aufgaben und Mitgliedschaften: 1980 Wahl in den Vorstand der Orthopädischen Gesellschaft der DDR 1981 Wahl in den Vorstand der Rheumatologischen Gesellschaft der DDR 1990 Wahl in den Vorstand der wissenschaftlichen Gesellschaften DGOOC, ARO, DGRh 1990 1995 Senator der DFG 1990 1993 1. Prorektor der Medizinischen Akademie Magdeburg 1993 1997 Prodekan der Medizinischen Fakultät, Universität Magdeburg 1998 2000 Dekan der Medizinischen Fakultät, Universität Magdeburg 2000 2004 Prodekan der Medizinischen Fakultät, Universität Magdeburg 1990 1995 Mitglied des Kuratoriums der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt 1991 1999 Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte seit 1992 Stellvertretender Vorsitzender der Norddeutschen Orthopädenvereinigung seit 1998 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 2000 2001 Präsident der DGOOC seit 2002 Vorsitzender der Norddeutschen Orthopädenvereinigung

Volkskrankheit Rheuma Zahlen und Fakten: Die Weltgesundheitsorganisation definiert als rheumatische Erkrankungen alle chronisch schmerzhaften und mit Behinderung einhergehenden Erkrankungen am Bewegungsapparat. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung leidet an manifesten Erkrankungen des Bewegungssystems, davon ist ein Drittel von versorgungsbedürftiger Behinderung betroffen. Zu den Beschwerden zählen Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Kraftverlust durch Erkrankungen der Gelenke, Knochen, Sehnen und Muskeln. Die Bedeutung rheumatischer Erkrankungen erschließt sich vor allem aus den schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Lebensqualität der Betroffenen und der weit reichenden ökonomischen Folge durch Arbeitsausfall und Frühberentung. Im Wesentlichen lassen sich vier Gruppen unterscheiden: o entzündlich-rheumatische Erkrankungen (rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Kollagenosen, Immunvaskulitiden, juvenile Arthritiden) o nichtentzündlich rheumatische Gelenkerkrankungen (zum Beispiel Arthrose) o Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden (zum Beispiel Gicht und Osteoporose) o chronische Schmerzkrankheiten am Bewegungssystem (zum Beispiel Fibromyalgie) Entzündlich-rheumatische Erkrankungen Als Rheuma im engeren Sinne gelten die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen sie bedürfen einer rheumatologischen Betreuung. In Deutschland leiden etwa 1,5 Millionen Personen daran. Viele dieser Krankheiten sind Autoimmunerkrankungen. Dabei greift die körpereigene Immunabwehr die Gelenke, Knorpel und Knochen an, aber auch innere Organe, Blutgefäße oder Bindegewebe. Bei schweren Verlaufsformen ist die Lebenserwartung deutlich verkürzt. Die häufigste entzündlichrheumatische Krankheit ist die rheumatoide Arthritis (RA), eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhäute. In Deutschland sind rund 450 000 Menschen von RA betroffen, Frauen dreimal häufiger als Männer. Die Symptome einer RA treten häufig erstmalig

zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auf. Doch auch Kinder und Jugendliche können erkranken: Etwa eines von 1 000 Kindern unter 16 Jahren leidet an Juveniler Idiopathischer Arthritis (JIA), der häufigsten chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankung im Kindesalter. In Deutschland schätzt man die Anzahl der rheumakranken Kinder auf 15 000. Nichtentzündlich rheumatische Gelenkerkrankungen Zur Gruppe der nichtentzündlich bedingten Gelenkerkrankungen zählt in erster Linie die Arthrose, eine Verschleißerkrankung der Hüft-, Knie- und Fingergelenke. Etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland haben Beschwerden aufgrund ihrer Arthrose. Hinzu kommen Betroffene ohne Beschwerden (asymptomatische Arthrose), bei denen die Erkrankung nicht diagnostiziert ist. Die Erkrankung geht einher mit einem Abbau von Knorpelgewebe und knöchernen Anlagerungen an den Gelenken. Typische Symptome für Arthrosen in den Knien oder Hüften sind: Anlaufschmerzen (leichte Gelenkschmerzen zu Beginn einer Bewegung, die rasch wieder nachlassen) sowie verdickte, bei körperlicher Belastung schmerzende Gelenke. Die Ursachen sind noch unerforscht, als Risikofaktoren aber gelten: Übergewicht und Bewegungsmangel, Fehlbelastungen, Schäden durch Verletzungen, Entzündungen sowie Stoffwechselstörungen. Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden (Beispiele) Gicht: Bei dieser Störung des Harnsäurestoffwechsels lagern sich aufgrund eines erhöhten Harnsäurespiegel Harnsäurekristalle in Gelenken und anderen Geweben ab, die extrem schmerzhafte Entzündungen verursachen. Die Erkrankung betrifft etwa zwei Prozent der Bevölkerung, hauptsächlich Männer. Die Ursachen sind meist genetisch bedingt oder liegen in einer falschen Ernährung Osteroporose: Etwa sieben Millionen Patienten in Deutschland leiden unter Knochenschwund. Damit einher gehen eine erhöhte Knochenbrüchigkeit vor allem am Schenkelhals und an den Wirbelkörpern sowie eine vermehrte Sturzneigung. Die Folge sind anhaltende, belastende Schmerzphasen und Immobilität; die Sterblichkeitsrate ist erhöht. Die Mehrheit der Betroffenen sind Frauen in und nach den Wechseljahren, bedingt durch

hormonelle Veränderungen. Zudem nimmt die Knochenmasse bei Frauen ab dem 45. Lebensjahr ab, bei Männern erst ab dem 55. Lebensjahr. Dennoch sind auch Männer von der Osteoporose betroffen, wobei für Deutschland keine belastbare Daten vorliegen. Als weitere Ursachen kommen genetische Faktoren, falsche Ernährung und Bewegungsmangel infrage. Daneben verursachen auch einige Medikamente oder andere Erkrankungen einen Knochenabbau: Dann spricht man von sogenannten sekundären Osteoporosen. Chronische Schmerzkrankheiten am Bewegungssystem Chronische muskuloskeletale Erkrankungen sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Circa 10 Prozent der erwachsenen Bevölkerung leiden beispielsweise an chronischen Rückenschmerzen, dies sind knapp 7 Millionen Menschen in Deutschland. Chronische Rückenschmerzen führen zu vielfältigen Aktivitäts- und Teilhabeeinschränkungen. Fibromyalgie betrifft etwa drei Prozent der Erwachsenen, vornehmlich Frauen. Die Erkrankung äußert sich durch ausgedehnte Schmerzen am Bewegungsapparat (Muskeln, Gelenke, Rücken) mit Schmerzempfindlichkeit auf Druck. Damit einher gehen dauernde Müdigkeit (Fatigue), schnelle muskuläre Erschöpfung, verzögerte Erholung und Schlafstörungen.

Selbstdarstellung Über die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.v. (DGRh) Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.v. (DGRh) ist mit mehr als 1 200 Mitgliedern die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland im Bereich der Rheumatologie. Sie repräsentiert seit mehr als 80 Jahren die rheumatologische Wissenschaft und Forschung und deren Entwicklung in Deutschland. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGRh unabhängig und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit. Aufgaben und Ziele Die Ziele der Gesellschaft sind die Erforschung rheumatischer Erkrankungen sowie der fachliche Austausch über wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen. Die DGRh fördert wissenschaftliche Konzepte der Aus-, Weiter- und Fortbildung von Ärzten und Angehörigen medizinischer Assistenzberufe sowie der Schulung von Patienten. Sie sorgt so dafür, wissenschaftliche Erkenntnisse in angewandte Heilkunde zu übertragen. Die Information ihrer Mitglieder, der Ärzteschaft und der Öffentlichkeit über die Entwicklungen in der Rheumatologie ist wesentlicher Auftrag der DGRh. Struktur und Gremien Die Ziele und Aufgaben der DGRh werden vom Vorstand mit Unterstützung des wissenschaftlichen Beirats festgelegt und in Arbeitsgemeinschaften, Kommissionen und Arbeitskreisen umgesetzt. Die Geschäftsstelle unterstützt und koordiniert deren Arbeit. In den Gremien der DGRh werden Studien durchgeführt, wissenschaftliche Konzepte erarbeitet und Leitlinien und Berichtswerke erstellt. Sie geben damit die Impulse für die inhaltliche Ausrichtung der DGRh. Auf wissenschaftlichen Tagungen, welche die Gesellschaft regelmäßig organisiert, werden wissenschaftliche Entwicklungen dargestellt und diskutiert. Die Förderung wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Gebiet der Rheumaforschung durch Preise und Stipendien sowie die Zusammenarbeit mit anderen Fachorganisationen sind weitere Maßnahmen, mit denen die DGRh ihre Forschungs- und Austauscharbeit verwirklicht. Eine Besonderheit stellen die beiden Arbeitsgemeinschaften der DGRh dar. Ursprünglich eigenständige, von der Bundesregierung geförderte Verbünde sind die Arbeitsgemeinschaft Regionaler Kooperativer Rheumazentren (AGRZ) seit 1996 und das Kompetenznetz Rheuma (KNR) seit 2004 unter dem Dach der DGRh angesiedelt. Das KNR vereint alle in der Rheumaforschung aktiven Ärzte und Wissenschaftler aus verschiedenen Institutionen und Fachrichtungen. In der AGRZ sind die regionalen Verbünde von Kliniken, niedergelassenen Rheumatologen und anderen an der Versorgung rheumakranker

Menschen beteiligten Berufsgruppen organisiert. Dieses Zusammenspiel von Forschung, Wissenschaft und Praxis unter dem Dach der DGRh sichert die nachhaltige Entwicklung in der Rheumatologie sowie den Transfer in die Patientenversorgung. Kooperationen Um die Weiterbildung der Ärzte auch direkt zu unterstützen, gründete die DGRh gemeinsam mit dem Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) 2004 die Rheumatologische Fortbildungsakademie. Diese setzt im Auftrag ihrer Gesellschafter die Konzepte der Weiterund Fortbildung für Ärzte und medizinische Assistenzberufe um. Im November 2008 unterzeichneten die DGRh und die Selbsthilfeorganisation Deutsche Rheuma-Liga die Gründungsurkunde für die Rheumastiftung. Mit der Stiftung setzen sich beide Organisationen für Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Rheumatologie und eine bessere Lebenssituation rheumakranker Menschen ein. Mitglieder Mitglieder der DGRh sind Ärzte sowie an der Rheumatologie interessierte Psychologen, Natur- und Sozialwissenschaftler. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Möglichkeiten zur Behandlung von Menschen mit Rheuma zu verbessern. Daneben können auch andere Personen, Verbände, Institutionen oder Organisationen korporative und fördernde Mitglieder werden, sofern sie die Zielsetzung der DGRh unterstützen. Als Angehörige eines DGRh- Gremiums sind die Mitglieder ehrenamtlich tätig. Berlin, Stand Juli 2009 DGRh-Geschäftsstelle Pressestelle der DGRh Sandra Wittig Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.v. (DGRh) Geschäftsstelle Luisenstraße 41 10117 Berlin Tel: 030 240484-80 (Dienstag bis Freitag 10.00 bis 17.30 Uhr; sonst Durchwahl 70) Fax: 030 240484-79 E-Mail: sandra.wittig@dgrh.de URL: www.dgrh.de

Bestellformular Fotos: Eröffnungs-Pressekonferenz anlässlich des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 23. September 2009, von 12.00 bis 13.00 Uhr Congress-Centrum Ost, Deutz-Mühlheimer-Str. 51, Köln, Presse-Centrum, 2. OG Bitte schicken Sie mir folgendes Foto per E-Mail: o o o o o PD Dr. med. Andrea Rubbert-Roth Professor Dr. med. Gerd Horneff Professor Dr. med. Gerd-Rüdiger Burmester Professor Dr. med. Klaus Krüger Professor Dr. med. Hans-Wolfram Neumann Vorname: Name: Redaktion: Ressort: Anschrift: PLZ/Ort: Telefon: Fax: E-Mail-Adresse: Unterschrift: Bitte an 0711 8931 167 zurückfaxen. Ihr Kontakt für Rückfragen: Pressekontakt auf dem Kongress: Kongress-Pressestelle DGRh (23. bis 25. September 2009) Anna Julia Voormann, Corinna Spirgat Congress-Centrum Ost Postfach 30 11 20 Deutz-Mühlheimer-Str. 51, Eingang Ost 70451 Stuttgart 50679 Köln: Presse-Centrum, 2. OG Telefon: 0711 8931-552 Tel.: 0221 2846601 Telefax: 0711 8931-167 Fax: 0221 2846602 E-Mail: voormann@medizinkommunikation.org