Vermeiden Sie Zugluft. Der Granatapfelbaum überwintert in einem hellen und kühlen Raum, der eine Temperatur von 3 bis 8 C aufweisen sollte. Ab und zu sollte er in der kalten Jahreszeit gegossen werden. Ist Ihre Pflanze zu groß gewachsen, wird sie vor der Überwinterung noch einmal geschnitten. Dieser Schnitt verzögert allerdings die Blütezeit im Sommer. Im Februar oder März schneiden Sie die Pflanze ein wenig zurück. Auf diese Weise bleibt sie schön buschig. Nun wird auch ein wenig kräftiger gegossen. Staunässe ist allerdings unbedingt zu vermeiden! Sobald die Pflanze wieder im Freien steht, wird sie regelmäßig gegossen. Im Mai kann es wie bei Rosen auch zu einem Lausbefall kommen. Die Blattläuse werden mit Wasser abgespült. Von April bis Oktober verträgt der Granatapfelbaum einmal wöchentlich einen phosphathaltigen Flüssigdünger für Kübelpflanzen. MYSTISCHE UND HISTORISCHE ÜBERLIEFERUNGEN RUND UM DEN GRANATAPFEL Die historischen Wurzeln aller Geschichten und Mythen rund um den Granatapfel liegen im gesamten Mittelmeerraum
und im vorderen Asien. Der Granatapfel zählt zu den ältesten Früchten der Menschheit, bereits die Bibel erzählt von Baum und Früchten. Das Hohelied Salomons erwähnt den Granatapfel, um die Schönheit der Frau zu preisen. Jugendlichkeit, Schönheit, Fruchtbarkeit und Königlichkeit dies wurde zu allen Zeiten mit dem Granatapfel verbunden. Als symbolische Frucht erwähnen viele Religionen den Granatapfel. Er findet sich in der jüdischen wie der christlichen Tradition, begleitet die griechische Mythologie und wurde von den alten Ägyptern verehrt. Als Wegzehrung legten sie den Toten zum Beispiel reife Granatapfelfrüchte mit ins Grab. Sie sollten die Schönheit und Jugendlichkeit auf dem Weg ins Totenreich transferieren. Frauenfiguren in Athen wurden mit Granatapfelfrüchten in den Händen dargestellt, und im alten Rom zierten Kränze aus Granatapfelzweigen die Köpfe junger Frauen, um ihnen Fruchtbarkeit, Kindersegen, aber auch Schönheit zu schenken. In Griechenland war es zudem üblich, das frisch vermählte Paar mit getrockneten Granatäpfelkernen zu bewerfen, um ihm den Kindersegen zu garantieren. Auch Aphrodite, die Göttin der Liebe und der Schönheit, kommt nicht ohne den Granatapfel aus. Sie soll eigenhändig auf Zypern einen Granatapfelbaum gepflanzt haben, um sich ihrer Schönheit ewig gewiss zu sein. Den Streit mit Hera und Athene, wer von ihnen die Schönste sei, sollte der Trojaner
Paris schlichten, der Aphrodite mit einem Granatapfel kürte. So konnte diese Fehde endlich beigelegt werden und die Frucht galt als Lieblingspflanze Aphrodites. Allerdings die beleidigte Hera zettelte daraufhin den Trojanischen Krieg an. Granatäpfel finden wir auch auf künstlerischen Darstellungen. Teppiche, Fresken, Münzen und Skulpturen trugen Abbilder des Granatapfels. Ihre Form inspirierte auch Architekten und Baumeister, so dass einige Bauwerke an den Granatapfel erinnern. Im Mittelalter erscheint der Granatapfel als Reichsapfel auf zahlreichen Darstellungen und Abbildungen und wird zudem zum Symbol für Maria, die Mutter Gottes. Altgermanische Vorstellungen und christliche Überlieferungen vermengten sich dabei. Der Reichsapfel symbolisierte einen König, der viele Nachkommen hinterließ und sein Reich fruchtbar regierte (eine altgermanische Vorstellung) und wurde in der christlichen Vorstellungswelt gleichzeitig zu einem Sinnbild für die geistige Fruchtbarkeit und das ewige Leben. Ein Blick auf die asiatische Mystik zeigt, dass auch dort der Granatapfel große Bedeutung hatte. Er gilt zum Beispiel im Buddhismus neben dem Pfirsich und den Zitrusfrüchten als eine der»drei gesegneten Früchte«. China, Persien und die gesamte arabische Welt verehrten den Granatapfel ebenfalls als Frucht der Segnungen, der Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Rituale, die mit Leben und Tod verbunden sind,
werden oft mit getrockneten Granatapfelkernen und dem rituellen Trinken des Granatapfelsaftes verbunden. Doch all die Mythen, Geschichten, Rituale und Abbildungen, denen so viel Wahres innewohnt, reichten nicht aus, um den Granatapfel bei uns populär zu machen. Erst die Wissenschaft mit ihren Erkenntnissen über die sensationellen Wirkstoffe des Granatapfels bereitete den Weg dafür, dass diese Frucht auch bei uns wieder»mit anderen Augen«wahrgenommen und im Hinblick auf Gesundheit, Vitalität und Schönheit genossen wird.
II. DER GRANATAPFEL EIN GESUNDER LECKERBISSEN In diesem Kapitel erfahren Sie alles rund um den Einkauf von Granatäpfeln, aber auch Wissenswertes über fertige Granatapfelprodukte, die Sie im Fachhandel erwerben können. Darüber werden die Inhaltsstoffe und gesunden Wirkstoffe des Granatapfels erklärt. EINE WAHRLICH KÖNIGLICHE FRUCHT Wer die Augen aufmerksam offen hält, der wird schon bald die zahlreichen Granatapfelprodukte wahrnehmen, die uns auf Schritt und Tritt begleiten. Und das ist gut so. Die frische Frucht kann man ausschließlich im Herbst und Winter genießen. Ich selbst habe zwar schon im Sommer Granatäpfel bei einem italienischen Händler gefunden, aber es waren sehr kleine, ein wenig schrumpelige Früchte, denen man ansah, dass sie außerhalb»ihrer Zeit«auf den Markt gekommen waren. Lassen Sie die Finger von solchen Früchten! Es ist nicht nötig, sich das ganze Jahr über mit Früchten einzudecken, die keine Saison haben. Es ist Unsinn zu glauben, dass Obst und Gemüse in breiter Auswahl das