INTERNET 1 (Skript im Aufbau, Inhalte können sich noch ändern)



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Transkript:

Informationstechniken INTERNET 1 (Skript im Aufbau, Inhalte können sich noch ändern) Prof. Dr. Wolf-Fritz Riekert Hochschule der Medien (HdM) Stuttgart Stuttgart Media University mailto:riekert@hdm-stuttgart.de http://www.hdm-stuttgart.de/~riekert COPYRIGHT W.-F. RIEKERT 15/10/15

LERNZIELE Verstehen, wie das Internet funktioniert Hardware- und Softwarekomponenten, Subnetze Architektur (Schichten, Dienste, Protokolle) Anwendungen (z.b. Web, mobile Apps) Grundlagen der Web-Entwicklung kennen lernen Praktische Anwendung des Kenntnisse durch die Gestaltung einer Website mit HTML und CSS INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.2

NETZE Definition Netze (im Sinne von Computernetze, Rechnernetze): Zusammenschluss elektronischer Systeme (Computer, elektronische Geräte, Mobilgeräte etc.) über Kommunikationskanäle (Kabel, Funk, Lichtwellen) Zweck: Gemeinsame Nutzung von Ressourcen (Geräte, Programme, Daten) Fernbedienung, Überwindung räumlicher Distanzen Kommunikation zwischen Menschen, Zusammenarbeit Elektronischer Handel (E-Commerce) Informationsbeschaffung, -bereitstellung Unterhaltung (Multimedia) INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.3

DAS INTERNET: EIN VERBUNDNETZ AUS SUBNETZEN Das Internet ist ein Verbundnetz, das sich aus unterschiedlichen Subnetzen zusammensetzt: Lokale Netze: kabelgebunden: (Ethernet-)LAN drahtlos: WLAN Internetzugangsnetze: DSL Breitbandnetze (Kabelnetze, ursprünglich nur Fernsehen) Mobilfunknetze (3G/4G) Telefonnetz (mittels Modem, ISDN) Internet-Backbone (Netzwerke der Internet Service Provider), oft als eigentliches Internet betrachtet Intranets (firmeninterne Netze) INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.4

BEISPIELSZENARIO SUBNETZE DES INTERNET Internet-Backbone (Netzwerke der Internet-Service-Provider) DSL Home- WLAN Laptops Mailtool Browser Mailserver Webserver Firmen-LAN Laptop Workstation Mailtool INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.5

BEDEUTUNG DER SOFTWARE FÜR NETZE Netze Hardware Software Leitungen Elektronik Computer Software ist inzwischen die entscheidende Komponente zur Bereitstellung von Netzwerkdiensten geworden Der überwiegende Teil dieser Vorlesung ist mit Netzwerksoftware befasst. Netzwerksoftware: ein komplexes Feld, das einer besonderen Strukturierungstechnik bedarf Strukturierung in Form von Schichten oder Ebenen INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.6

WARUM SCHICHTEN? Modularisierung der Netzwerksoftware. Jede Schicht ist ein eigener Modul. Zwischen den Modulen gibt es feste Schnittstellen. Für das Verständnis des Ganzen ist es nicht wichtig, wie ein Modul intern funktioniert, er kann als Blackbox betrachtet werden. Dies dient der Reduzierung der Komplexität und vereinfacht die Arbeit für die Systementwickler. Schichten sind vertikal geordnet. Jede Schicht hat nur Schnittstellen mit der unmittelbar darüber und der unmittelbar darunter liegenden Schicht. Dies hat eine weitere Reduzierung der Komplexität zur Folge. Die festen Schnittstellen erlauben es, Schichten auszuwechseln, ohne die darüber oder darunter liegenden Schichten zu beeinflussen (Beispiel: Übergang von einem Ethernet-LAN zu einem WLAN). INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.7

BEISPIEL FÜR MODULARISIERUNG: AUTOMOBIL Cockpit Bremsen Elektrik Motor Getriebe Fahrwerk Lenkung Beleuchtung Karosserie INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.8

SCHICHTEN GLIEDERN NETZWERKSOFT- UND HARDWARE Legende: Lokaler Computer Ferner Computer Protokoll Schnittstelle Netzwerk- Software Netzwerk- Hardware Schicht 5 Schicht 4 Schicht 3 Schicht 2 Schicht 1 Schicht 5 Schicht 4 Schicht 3 Schicht 2 Schicht 1 INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.9

SCHICHTEN, DIENSTE, PROTOKOLLE, SCHNITTSTELLEN Netzwerksoftware wird in Form von Schichten (layers) aufgebaut. Diese Schichten realisieren (Netzwerk-)Dienste (services), die aus Dienstoperationen bestehen. Schichten kommunizieren mit Schichten derselben Ebene (sogenannten Peers) auf fremden Computern. Diese Kommunikation befolgt Protokolle (= Regeln und Konventionen für die Kommunikation) Kommunikation erfolgt mittelbar (indirekt) über Dienstoperationen der nächsttieferen Schicht. Zwischen zwei angrenzenden Schichten existiert eine Schnittstelle. Diese legt fest, wie die Dienstoperationen der unteren Schicht von der oberen Schicht in Anspruch genommen werden können. INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.10

DESIGNASPEKTE DER SCHICHTEN Art der Dienstleistung: Anwendungsdienst, Datenübertragungsdienst, Hardwareansteuerung logische Kommunikationskanäle Richtung: Simplex, Halbduplex, Vollduplex mehrere logische Kanäle gleichzeitig: Multiplexing Fehlerüberwachung, -behebung Zerlegung von Nachrichten in Teile, Zusammenfassung Geschwindigkeitsanpassung (z.b. langsamer Empfänger) Adressierung Routing (Vermittlung von Datenpaketen durch das Netz) Einhaltung der Reihenfolge der übertragenen Daten Aufbau einer Verbindung (oder nicht) INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.11

VERBINDUNGSORIENTIERTE DIENSTE 3 Phasen: Verbindungsaufbau, Datenübertragung, Verbindungsabbau Analogie: Telefonsystem Adressierung des Kommunikationspartners nur beim Verbindungsaufbau erforderlich Empfang der Daten in ursprünglicher Reihenfolge garantiert In der Regel hohe Dienstqualität: Hohe Zuverlässigkeit: Automatische Erkennung und Korrektur von Übertragungsfehlern durch Bestätigungsnachrichten und wiederholte Übertragungen möglich. Garantierte Datenübertragungsrate Garantierte Begrenzung von Übertragungsverzögerungen INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.12

VERBINDUNGSLOSE DIENSTE Es findet kein Verbindungsaufbau statt, die Nachrichten (sog. Datengramme) können sofort gesendet werden Analogie: Postsystem ( gelbe Post ) Jedes Datengramm trägt volle Zieladresse Nachrichten werden nicht notwendig in ursprünglicher Reihenfolge empfangen Dienstqualität i.d.r. gering (keine Garantie hinsichtlich Übertragungsgeschwindigkeit u. verzögerung, kaum Fehlererkennung u. -korrektur,) INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.13

DAS OSI-REFERENZMODELL DER ISO 7 6 5 4 3 2 1 Anwendungsschicht (application layer) Darstellungsschicht (presentation layer) Sitzungsschicht (session layer) Transportschicht (transport layer) Vermittlungsschicht (network layer) Sicherungsschicht (data link layer) Bitübertragungssch. (physical layer) OSI (Open Systems Interconnection) Modell zur Verbindung offener Systeme (d.h. offen zur Kommunikation mit Systemen unterschiedlicher Hersteller) Festgelegt durch ISO (International Standards Organization) Ende 70er bis Anfang 80er-Jahre OSI sieht 7 Schichten vor und legt fest, was diese Schichten bewirken sollen OSI definiert keine Dienste und Operationen, ist daher keine Netzarchitektur In der Folge wurden aber auf der Basis von OSI Dienste und Operationen genormt und implementiert. INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.14

DAS INTERNET Das Internet ist ein offenes Verbundnetz, das verschiedene existierende Netze als Subnetze miteinander verbindet. Entstanden 1969 als ARPANET (gefördert durch USamerikanische Militärforschungsinstitution Advanced Research Project Agency ) Anfangs entwickelt durch verschiedene Universitäten und Forschungsinstitute Betrieb und Weiterentwicklung heute weitgehend durch kommerzielle Einrichtungen (z.b. Internet-Provider) Pragmatische Entwicklungsphilosophie, folgt nicht dem OSI- Schichtenmodell. Dienste lassen sich grob in 3 Schichten innerhalb des Internet (Anwendungsdienste, Transportdienste und Vermittlungsdienst) sowie 2 Subnetzschichten (Sicherungsschicht, Bitübertragungsschicht) strukturieren (vgl. 5-Schichten-Modell nach Tanenbaum & Wetherall 2012). INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.15

Internetdienste Subnetze SCHICHTEN DER INTERNETARCHITEKTUR Anwendungsschicht WWW E-Mail Telnet FTP usw. 5 Transportschicht Vermittlungsschicht Sicherungsschicht Bitübertragungsschicht LAN TCP WLAN DSL IP Hardware Mobilfunk netz UDP Tele- fon- Netz +Modem Inter- net- Providernetz usw.... 4 3 2 1 Software Die unteren zwei Netzwerkschichten (1+2) sind gegeben durch beliebige Übertragungseinrichtungen, die so genannten Subnetze. Diese werden durch die die oberen drei Netzwerk-Schichten (3-5) zum Internet als globalem Verbundnetz zusammengeschlossen. INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.16

INTERNET: HISTORIE Ab 1969: ARPANET, durch amerikanisches Militär gefördert, von Wissenschaftlern genutzt und betrieben Erste Dienste: E-Mail, FTP (File Transfer), Telnet (Login auf fernen Computern) 1982: Umbenennung in Internet Einführung der Übertragungsprotokollfamilie TCP/IP Internetworking: Zusammenschluss verschiedener Netzwerke zum Internet als globalem Verbundnetz 1990: Beginn der Kommerzialisierung des Internet 1993: Web-Browser Mosaic (Vorläufer von Internet Explorer u. Firefox, entwickelt von Marc Andreessen, NCSA), macht den WWW-Dienst (Tim Berners-Lee, CERN, ab 1989) und damit das Internet vielen, auch privaten Nutzern verfügbar INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.17

Internetdienste Subnetze GLIEDERUNG DES STOFFS NACH DEM FÜNF-SCHICHTEN-MODELL Anwendungsschicht (application layer) Transportschicht (transport layer) 5 4 Zugriff des Benutzers auf Ressourcen Beispiele: WWW, FTP, Telnet, E-Mail, File- /Printservices u.a. Anwendungsdienste Kommunikation zwischen Prozessen TCP, UDP Vermittlungssch. (network layer) 3 Kommunikation zwischen Computern IP Sicherungsschicht (data link layer) Bitübertragungssch. (physical layer) 2 1 Kommunikation zwischen benachbarten Stationen im Subnetz Beispiele: DSL (2 Stationen beteiligt); (Ethernet-)LAN, WLAN (>2 Stationen beteiligt) Physikalische Übertragung von Signalen über die Hardware des Subnetzes: Digital / Analog, Kodierung, Modulation INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.18

BEISPIELSZENARIO Router Router Internet- Providernetz(e) (Internet-Backbone) Router DSL-WLAN- Router Home- WLAN Laptops DSL Router Mailtool Browser Router Router Firmen-LAN Mailserver-Prozess Server Switch Laptop Server Webserver-Prozess Workstation Webseite INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.19

BEISPIELSZENARIO 5: Anwendungsschicht (Mensch zu Ressource) 4: Transportschicht (Prozess zu Prozess) 3: Vermittlungsschicht (Computer zu Computer) 2: Sicherungsschicht (Subnetz) (Station zu Nachbarstation) 2: Ethernet DSL-WLAN- Router Home- WLAN Router Mailtool Browser 4: TCP Internet- Providernetz(e) Mailserver-Prozess 3: IP Router Webserver-Prozess Router Router Switch Firmen-LAN 5: WWW Webseite INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.20

TEIL 1: BITÜBERTRAGUNGSSCHICHT (PHYSICAL LAYER) Übertragung von rohen Bits über einen Übertragungskanal: Festlegung des physischen Übertragungsmediums mechanische, elektrische und prozedurale Festlegungen Typische Festlegungen der Bitübertragungsschicht: Wie ist der Stecker für den Netzanschluss mechanisch aufgebaut? Wieviel Volt entsprechen einer logischen 1 bzw. 0 Wieviel Millisekunden dauert ein Bit Gleichzeitige Übertragung in beide Richtungen oder nicht? Wie kommt die erste Verbindung zustande und wie wird sie wieder gelöst INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.21

ANALOGE UND DIGITALE SIGNALE Analoge Signale: Kontinuierliche Veränderungen physikalischer Größen (z.b. elektrische Spannung, magnetische Feldstärke) mit der Zeit Mikrophone, Lautsprecher, Rundfunk, Fernsehen, klassische Telephonie, Compact-Kassetten oder Schallplattenspieler beruhen alle auf der Verarbeitung analoger Signale Digitale Signale: Abrupter Wechsel zwischen diskreten physikalischen Zuständen (z.b. stromführend / nicht stromführend) mit der Zeit 101011 Moderne Computertechnik, Compact Disks sowie die modernen digitalen Varianten der Telephonie, digitale Video- und Audiotechnik beruhen alle auf der Verarbeitung digitaler Signale INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.22

MEDIEN ZUR ÜBERTRAGUNG VON SIGNALEN Verschiedene Medien sind zur Übertragung von Signalen geeignet: Elektrische Übertragungsmedien (Kabel) Gut geeignet für analoge Signale Mit Einschränkungen (geringe Reichweite) für digitale Signale Elektromagnetische Wellen (Funk) Für analoge Signale ( Wellen ) Optische Übertragungsmedien Für digitale Signale ( Ein-/Ausschalten von Licht ) Lichtwellenleiter (Glasfaserkabel) Übertragung ohne Leiter (Infrarot, Laserstrecken) INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.23

KOAXIALKABEL (BROADBAND NETWORK CABLE = BNC) Kupferkern als Innenleiter Geflochtener Außenleiter Koaxialkabel für Breitbandnetze (engl.: broadband network cable = BNC) Außenleiter dient zur Abschirmung gegen Abstrahlungen und Einstrahlungen Isolation Kunststoffmantel Vergleichsweise hohe Datenrate, z.b. 2 Gbit/s auf 2 km Beispiel: Fernsehantenne, Kabelfernsehen, breitbandige Computernetze, frühe lokale Netze (LAN) INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.24

VERDRILLTE KABELPAARE (TWISTED PAIRS, TP-KABEL) Kabelpaare Kupferadern Isolation Verdrillte Kabelpaare (engl.: twisted pair, kurz TP) Verdrillung verringert Störungen durch Einstrahlungen Vergleichsweise preiswert Kunststoffmantel max. Datenrate ca. 100 Mbit/s auf 100m, mit zusätzlicher Abschirmung sogar bis zu 10 Gbit/s Beispiel: Telefonleitungen, lokale Computernetze (LAN) INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.25

TWISTED-PAIR-KABEL (TP-KABEL) MIT STECKER NACH RJ45 INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.26

LICHTWELLENLEITER (GLASFASERKABEL) Totalreflektion Lichtwellenleiter (Glasfaserkabel): Gut geeignet für digitale Signale (Ein-Ausschalten von Licht) Übertragungsrate ähnlich Koaxialkabel (im Gigabit-Bereich, potenziell noch besser) verwendet für Hochgeschwindigkeitsnetze und Fernnetze Totalreflektion von Lichtwellen verringert Verluste erfordert LED (Light Emitting Diode = Lichtdiode) oder Laser als Sender, Fotodiode als Empfänger INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.27

NACHBARSCHAFTSBEZIEHUNGEN (TOPOLOGIEN) IN NETZEN Punkt-zu-Punkt- Verbindung Stern Baum Vermaschtes Netz aus Punkt-zu-Punkt- Verbindungen Bus Beispiel: Heutiges LAN Ring Beispiel: Klassisches Ethernet-LAN Beispiel: Internet-Backbone Netze lassen sich anhand ihrer Nachbarschaftsbeziehungen (Topologien) klassifizieren INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.28

STERN- UND BAUMVERKABELUNG MIT HUB ODER SWITCH In LANs heute übliche Arten der Verkabelung: Stern: Im Zentrum steht ein Verteiler (Hub oder Switch) Baum: Unterverteilung über weitere Hubs oder Switches Kabeltypen: Twisted-Pair-Kabel (max. Entfernung zum Verteiler 100m ) Oder: Lichtwellenleiter (Glasfaserkabel, engl. fiber, max. Entfernung 2000m ) Stern Baum Hub Hub Switch Hub INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.29

BANDBREITE ANALOGER ÜBERTRAGUNGSKANÄLE Jeder analoge Übertragungskanal besitzt eine Grenzfrequenz, d.h. Schwingungen mit höheren Frequenzen werden nicht mehr übertragen. Diese Frequenz heißt auch die Bandbreite. Frequenzen werden gemessen in Hz (Hertz): 1 Hz = 1/sec Der Begriff Bandbreite stammt aus der Rundfunktechnik: Die Bandbreite entspricht der Breite eines Senders auf der Rundfunkskala. Beispiel: Wenn ein Sender auf der Frequenz f Signale mit einer Bandbreite b überträgt, sind die nächsten störungsfrei nutzbaren Frequenzbänder erst ab den Frequenzen f+b/2 bzw. f-b/2. Die Bandbreite eines Senders ist maßgeblich für die höchste durch den Sender übertragene Frequenz und damit für die effektive Klangqualität. INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.30

DATENRATE DIGITALER ÜBERTRAGUNGSKANÄLE Die Leistungsfähigkeit eines digitalen Übertragungskanals wird in Bit/s (Anzahl übertragener binärer Zustände pro Sekunde) gemessen und als Datenrate bezeichnet. Oft müssen digitale Signale zur Übertragung oder Aufzeichnung in analoge Signale gewandelt werden Es besteht ein linearer Zusammenhang zwischen der Bandbreite eines analogen Kanals und der maximal erzielbaren Datenrate. Darüber hinaus wird die Datenrate durch den Rauschabstand (= Signalstärke / Stärke des Rauschens) beeinflusst. Shannons Theorem (1948): Max. Datenrate = Bandbreite log 2 (1 + Rauschabstand) D.h. Datenrate ist proportional zur Bandbreite, aber wird beeinträchtigt durch die Stärke des Rauschens. INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.31

WANDLUNG DIGITALER SIGNALE IN ANALOGE SIGNALE Die direkte Übertragung digitaler Signale über elektrische Kabel oder Funk stößt auf Schwierigkeiten, da rechteckig geformte Signale hohe Frequenzanteile enthalten, d.h. zur korrekten Übertragung ist eine hohe Bandbreite erforderlich. Deshalb wurden verschiedene Modulationsverfahren entwickelt, um digitale Signale in analoge Schwingungen mit möglichst geringer Bandbreite umzusetzen. Ziel ist es, bei gegebener Bandbreite die maximale Datenrate (entsprechend Shannons Theorem) zu erreichen Wandlung zwischen Digital- und Analogsignale durch Modems (Modulator/Demodulator) INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.32

MODEMS Computer Modem Modem Computer digitales Signal analoges Signal digitales Signal Modulation Demodulation Modems setzen digitale Signale in analoge um (Modulation) und umgekehrt (Demodulation). Modems ermöglichen dadurch die Übertragung von digitalen Signalen über längere analoge Leitungen: Klassisches Telefonmodem: bis zu 56 kbit/sec über das Telefonnetz DSL-Modem: bis zu 100MBit/sec bis zum Glasfasernetz in der nächsten Vermittlungsstelle W.-F. RIEKERT 15/10/15 INTERNET 1 S.33

MULTIPLEXVERFAHREN Multiplexverfahren dienen dazu, um über einen (meist: physischen) Kommunikationskanal mehrere logische Kommunikationskanäle zu realisieren: Kanal 2 Kanal 1 Kanal 3 60 64 68 72 Frequenz (khz) Frequenzmultiplexverfahren (Abk.: FDM= frequency division multiplexing): Das verfügbare Frequenzspektrum wird auf verschiedene logische Kanäle aufgeteilt, ähnlich wie auf einer Rundfunkskala. Geeignet für analoge Kanäle. 1 0 Kan.1 Kan.2 Kan.2 Kan.3Kan.1... 10 20 30 40 Zeit ( sec) Zeitmultiplexverfahren (Abk.: TDM=time division multiplexing): Die logischen Kanäle erhalten abwechselnd nacheinander Zugriff auf den physikalischen Kommunikationskanal. Geeignet für digitale Kanäle. INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.34

DIGITAL SUBSCRIBER LINE (DSL) Digital Subscriber Line (DSL): Digitaler Übertragungsdienst (Internetanschluss) für Telefon-Teilnehmer ( Subscriber ) Durch fortschrittliche Modulations- und Multiplexingtechniken kann auf der letzten Meile zwischen Vermittlungsstelle und Hausanschluss die bestehende Zweidrahtverkabelung des Telefonanschlusses verwendet werden. DSL kombiniert auf einem einzigen Kabelpaar einen Telefonkanal (analog oder ISDN) einen digitalen Downstream-Kanal (typische Datenrate 2, 6, 16, 50, 100 Mbit/sec je nach Verfahren) einen digitalen Upstream-Kanal (typische Datenrate Faktor 2 bis Faktor 10 geringer als Downstream) Ein Splitter (Frequenzweiche) trennt die hochfrequenten Datenkanäle (Down- und Upstream) vom niederfrequenten Telefonkanal. INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.35

KLASSISCHES DSL-ANSCHLUSS-SCHEMA Internet- Provider- Netz(e) ab hier: Glasfaserkabel PC DSL- Modem Splitter Twisted-Pair-Kabel auf der letzten Meile zwischen Hausanschluss und Vermittlungsstelle Router des Internet- Service-Providers DSLAM (DSL Access Multiplexer = DSL-Zugangskonzentrator = Batterie von DSL-Modems für jeden Anschluss) Splitter (Frequenzweiche) Telefonvermittlung Telefon(anlage) Telefonnetz Teilnehmer Vermittlungsstelle Klassisches Anschluss-Schema: Das Internet nutzt die Telefoninfrastruktur INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.36

DSL-ANSCHLUSS-SCHEMA FÜR NGN-TELEFONIE Internet- Provider- Netz(e) VoIP- Gateway Telefonnetz Access Point Router WLAN DSL- Modem VoIP- Gateway Twisted-Pair-Kabel auf der letzten Meile zwischen Hausanschluss und Vermittlungsstelle Router des Internet- Service-Providers DSLAM (DSL Access Multiplexer = DSL-Zugangskonzentrator = Batterie von DSL-Modems für jeden Anschluss) Telefon(anlage) Teilnehmer Vermittlungsstelle Modernes Anschluss-Schema für Next-Generation-Network(NGN)-Telefonie: Das Telefon nutzt die Internet-Infrastruktur mittels Voice over IP (VoIP). Kein physisches Telefonsignal auf der Leitung, kein Splitter mehr erforderlich. INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.37

ADSL UND VDSL Meist sind die Datenraten von Uplink und Downlink asymmetrisch (d.h. der Downlink ist deutlich schneller) Asymmetric Digital Subscriber Line (ADSL) Anwendung: Video on Demand, Surfen im Web (beides erfordert hohe Datenraten für Downlink, geringe für Uplink) In jüngster Zeit werden sehr schnelle DSL-Varianten eingerichtet: Very high speed Digital Subscriber Line (VDSL) Typische Downstreamraten: 16, 50 oder gar 100 Mbit/sec Upstreamraten bis zu 40 Mbit/sec Nur möglich, falls die Kupferleitung des Hausanschlusses sehr kurz ist (wenige hundert Meter) Erfordert den Bau von neuen Vermittlungsstellen (Verteilerkästen) in der Nähe der Hausanschlüsse, ab dort geht es weiter über Glasfaser. INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.38

DSL VERSUS TELEFONMODEM DSL und die Einwahl über ein klassisches Telefonmodem sind beides Modemübertragungen über den Telefonanschluss. Es gibt aber wesentliche Unterschiede: DSL nutzt von der Telefoninfrastruktur nur die letzte Meile vom Hausanschluss bis zu einer Vermittlungsstelle, ab dort wird ein schnelles Glasfasernetz des Internet-Service- Providers benutzt. Durch fortschrittliche Modulationsverfahren lassen sich sehr hohe Datenraten (bis 100MBit/sec) erreichen. Ein klassisches Telefonmodem nutzt eine normale Telefon- Sprachverbindung zwischen dem privaten Telefonanschluss und dem Telefonanschluss eines Internet-Providers. Die Übertragung über das Telefonnetz ist aber analog auf 4000Hz und digital auf 56 (im Einzelfall 64) kbit/sec beschränkt, daher lassen sich keine höheren Datenraten als 56 kbit/sec erreichen. W.-F. RIEKERT 15/10/15 INTERNET 1 S.39

TEIL 2: SICHERUNGSSCHICHT (DATA LINK LAYER) Die Sicherungsschicht ist eine Software, die regelt, wie zwei benachbarte Computer miteinander kommunizieren. Es lassen sich zwei Arten von Übertragungskanälen unterscheiden: Punkt-zu-Punkt-Kanäle verbinden genau zwei Stationen im Netz miteinander. Beispiele: Langstreckenverbindung zwischen zwei benachbarten Routern im Netz eines Internet Service Providers Einwahlverbindung zwischen einem Computer und dem Einwahlknoten (Router) eines Internet-Service-Providers über Analogmodem, ISDN oder DSL. Broadcast-Kanäle (engl. broadcast = Rundfunk) verbinden eine Gruppe von Stationen im Netz miteinander. Beispiele: LAN (Local Area Network) auf Basis Ethernet WLAN (Wireless LAN) INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.40

ÜBERTRAGUNGSDIENSTE DER SICHERUNGSSCHICHT (EBENE 2) Punkt-zu-Punkt-Kanäle und Broadcast-Kanäle Internet-Service- Provider-Netz LAN Broadcast WLAN Broadcast INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.41

PUNKT-ZU-PUNKT-KANÄLE: BEISPIEL: PPP PPP (Point to Point Protocol): Protokoll und gleichnamiger Dienst für die Einwahl- Verbindung zwischen dem Computer eines Internet- Benutzers und dem Einwahlknoten (Router) eines Internet- Service-Providers. Serielle Übertragung über Analogmodem, ISDN oder DSL (seriell: Daten werden nacheinander als Bitstrom über eine eine einzelne Leitung übertragen). Übertragung der Nachrichten in Form von Rahmen mit Anfangs- und Endekennung sowie Fehlererkennung. Automatische Übertragung von Internet-Konfigurationsdaten (Internetadresse für den Computer, weitere Einstellungen für Routing und Domain-Name-System) Dadurch voller Internet-Zugang ohne besonderen lokalen Netzwerkkonfigurationsaufwand möglich INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.42

RAHMEN FÜR DIE SERIELLE ÜBERTRAGUNG AM BEISPIEL PPP Flag: Anfangskennung Address: Zieladresse, bei PPP normalerweise nicht relevant Control: zur Steuerung, z.b. Bestätigung, Nummerierung Protocol: Bezeichnung des übergeordneten Dienstes bzw. Protokolls, z.b. IP (Internet Protocol) oder IPCP (IP Control Protocol, für Übertragung der Internet-Konfigurationsdaten) Payload: Nutzlast = zu übertragende Daten Checksum: Prüfsumme zur Fehlererkennung Flag: Endekennung Übertragener Bitstrom (Abb.: Tanenbaum 2007) INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.43

BROADCAST-KANÄLE: BEISPIEL ETHERNET-LAN Das Ethernet: Beispiel für ein Broadcastnetz Alle Stationen nutzen dasselbe Übertragungsmedium Klassisch: Bustopologie Ein Koaxialkabel verbindet alle Stationen miteinander Heute: Sterntopologie Ein Hub überträgt die gesendeten Daten über Twisted-Pair-Kabel oder Glasfaserkabel an alle anderen Stationen Ein Steuerungsverfahren für den Zugriff auf das Übertragungsmedium (Media Access Control MAC) ist erforderlich. Hub INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.44

CSMA/CD: MEDIA ACCESS CONTROL FÜR ETHERNET-LANS Media Access Control für Ethernet-LANs: CSMA/CD (Carrier Sense Multiple Access Collision Detect) Multiple Access: Mehrere Stationen haben Zugang zum Übertragungskanal (aber nicht gleichzeitig) Carrier Sense: Abhören des Kanals vor und bei dem Senden. Es wird nur gesendet, wenn keine andere Station sendet. Collision Detect: Gleichzeitiger Zugriff ( Kollision ) auf das Medium wird erkannt. Wenn zwei Stationen gleichzeitig lossenden, bemerken sie dies, stoppen beide die Übertragung und versuchen nach zufallsgesteuerter Zeit wieder zu senden. Verfahren genormt durch IEEE 802.3 / ISO 8802.3 IEEE: Institute of Electrical and Electronics Engineers ISO: International Standards Organisation) INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.45

ETHERNET FRAME-FORMAT NACH IEEE 802.3 Preamble: 7 Bytes der Form 10101010 binär (abwechselnd 1 und 0) zur Synchronisation SOF: 1 Byte Start of Frame 10101011 binär Destination & Source Address: jeweils 6 Bytes Adressen der Netzwerkkarten von Sender und Empfänger, so genannte MAC-Adressen oder physikal. Adressen Length: Data: Pad: Codierung von Länge/Typ der Daten (2 Bytes) zu übertragende Nutzdaten ggf. Leerzeichen zum Auffüllen auf die minimale Frame-Länge (48 Bytes bei 100Mbit/s-Ethernet) Checksum: Prüfcode zur Erkennung von Übertragungsfehlern (4 Bytes) INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.46

ARTEN VON VERTEILERN: HUBS UND SWITCHES Es gibt zwei Arten von Verteilern: Hubs ( Naben ) sind im einfachsten Fall elektrische Verstärker (Repeater) für die Signale und unterstützen nur eine Datenübertragung zu einem Zeitpunkt. Die Geschwindigkeit des Netzes teilt sich auf die Teilnehmer auf. Hubs arbeiten auf der Ebene 1 (Bitübertragungsschicht). Switches (Analogie: Switchboards der ersten Telefongeneration) unterstützen mehrere gleichzeitige Datenübertragungen durch das Durchschalten von Verbindungen, so dass mehrere Teilnehmerpaare mit voller Geschwindigkeit des Netzes kommunizieren können. Switches arbeiten auf der Ebene 2 (Sicherungsschicht). INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.47

TOPOLOGIEN UND KOLLISIONSDOMÄNEN Das klassische Ethernet nutzt eine Bustopologie Der Bus stellt eine Kollisionsdomäne dar: Kollisionen können zwischen allen Stationen stattfinden. Die Verwendung eines Hub ändert daran nichts Äußerlich wird zwar eine Sterntopologie verwandt Eine logische Bus-Topologie steckt jedoch im Hub Alle am Hub angeschlossenen Stationen bilden zusammen eine Kollisionsdomäne. Anders beim Switch: Die Stationen sind separiert, jeder Anschluss des Switch ist eine eigene Kollisionsdomäne Kollisionen kommen praktisch nicht mehr vor. INTERNET 1 W.-F. RIEKERT 15/10/15 S.48