Wir laufen die Sporaden voller Vorfreude und Erwartungen an. Aufgrund eines Revierberichts, erschienen in der Yacht 25-26/2008 konnten wir uns bereits etwas informieren und laufen die Inselgruppe voller Vorfreude an. Dies soll eine kleine Ergänzung und update zu diesem, wie wir fanden, sehr gut geschriebenem Revierbericht sein. Das erste was uns auffällt als wir auf unserem Weg von den südlicher gelegenen Kykladen die Inseln der Sporaden erreichen ist das üppige grün der Inseln. Entgegen der Kykladen, die meist relativ karg und braun erscheinen leuchtet uns das grün von Skopelos und Skiathos förmlich entgegen. Auch auf den übrigen Inseln sollte sich dieser erste Eindruck fortsetzen. Überall meist dicht bewaldet, mit Olivenbäumen, Zypressen und allen möglichen Sträuchern. Direkt am Wasser findet man meist einen schmalen Streifen Felsen, an den Hängen der Inseln lockern teilweise helle Felsblöcke das dichte grün auf. Die gesamten Sporaden haben wir als extrem familienfreundliches und angenehm übersichtliches Revier, mit moderaten Winden Kennen gelernt. Perfekt für einen 12 14 Tage Törn. Zudem sehr positiv ist dass das Gebiet nach wie vor relativ unbekannt ist, überfüllte Marinas oder Buchten sind bisher nahezu ein Fremdwort vielleicht mit Ausnahme von Skiathos Stadt. Unser Rundtörn über die Sporaden startet offiziell in Volos, einem kleinen, umtriebigen Städtchen auf dem griechischen Festland. Es liegt ca. einen halben Tagestörn von der ersten Insel der Sporaden entfernt. Von hier aus starten auch viele der Touristen in Ihren Urlaub, Volos ist eine typische Durchgangsstadt. Auf dem vom Stadtkern ca. 35 Autominuten entfernten Flughafen landet jeweils montags und freitags eine Maschine von Air Berlin, die direkt aus Nürnberg kommt. Der Flughafen ist sehr klein, viel mehr Maschinen landen dort wohl nicht. Um vom Flughafen in die Innenstadt zu kommen stehen Busse und Taxis bereit. Da die meisten der Taxifahrer kein Deutsch sprechen, steht ein deutschsprachiger Übersetzer vor den Taxis und hilft bei der Verständigung, das ist Service! Die Fahrt in die Innenstadt kostet ca. 35-40 Euro, eine etwas günstigere, aber auch aufwändigere Variante bieten die Busverbindungen an den Busbahnhof von Volos. Für eine Fahrt bezahlt man hier 3. Aufwändiger ist es allerdings, da der Busbahnhof von Volos etwa einen Kilometer entlang der Hauptstrasse stadtauswärts liegt. Die restliche Strecke bis zum Fährhafen bzw. bis zur Pier muss man dann entweder zu Fuß zurücklegen, in einen anderen Bus umsteigen oder mit dem Taxi fahren. Nach jeder gelandeten Air-Berlin Maschine fährt ein Bus vom Flughafen in die Stadt und fährt jeweils montags und freitags um 11 Uhr von dort aus wieder zum Flughafen. Von Volos Stadt aus transportieren dann zahlreiche Personenfähren die Leute weiter auf die einzelnen Inseln. An der Pier von Volos Stadt gibt es wie vielerorts in Griechenland kostenlose Liegeplätze, sogar der Wasseranschluss war zumindest bei unserem Aufenthalt dort ebenfalls frei. Stromanschluss steht auch zur Verfügung, für diesen benötigt man allerdings eine Chipkarte um diesen frei zu schalten. Die sonstige Infrastruktur in Volos lässt kaum Wünsche offen, große Supermärkte, zahlreiche Modeboutiquen, Elektronikläden, und Souvenirläden finden sich unmittelbar im Ort, der direkt an die Pier angrenzt. Auch ein sehr modernes Internetcafé gibt es, mit Breitbandanschluss für 2,4 die Stunde. Man findet es ganz leicht, ähnlich wie die
Supermärkte, direkt an der ersten großen Hauptstrasse die durch den Ort verläuft, parallel zur Pier. Die Pier von Volos Noch im Golf von Volos findet man die ersten schönen Spots. Trikeri gehört zweifellos dazu! (39 9'15.72"N, 23 4'34.20"E) Man kann direkt an der Pier vor einem Restaurant mit Buganker festmachen, die Wassertiefe ist unproblematisch (4-5 m). Etwas weiter östlich ist eine weitere Bucht gelegen, die zum Übernachten noch etwas idyllischer ist. Die erste Insel die nach dem Auslaufen aus dem Golf von Volos liegt ist Skiathos, die mit Abstand touristischste Insel der Sporaden. Die Ansteuerung von Skiathos Stadt (39 9'41.78"N, 23 29'19.31"E) ist dennoch eine der malerischsten, vorbei an zahlreichen kleinen, vorgelagerten Inselchen. Anlegen kann man entweder direkt an der Stadtpier, sofern dort Platz ist. Man sollte sich allerdings mit den Day Sail Booten absprechen, die nahezu die gesamte Pier für sich Reserviert haben, um Touristen anzulocken. Sofern Platz ist kann man auch am Steg nebenan anlegen, an dem ansonsten die Charteryachten liegen. Donnerstags, freitags und samstags, sprich zu den Crewwechseln wird das allerdings nicht gerne gesehen, teilweise liegen sogar die Charteryachten bereits in zweiter Reihe. Sollte alles zu voll sein besteht immer noch die Möglichkeit sich etwas weiter innerhalb vor Anker zu legen. Allerdings ist hier vielleicht etwas auf die Einflugschneise des Flughafens zu achten! Auch stören hier die am Stadtrand gelegenen Nachtclubs etwas, der ruhigste Ankerplatz ist es also nicht. Die Stadt selbst ist zwar sehr touristisch, aber hat dennoch Flair. Man findet zahlreiche Restaurants und Cafés die zum verweilen einladen. Ein Besuch ist die kleine Dorfkirche auf dem Gipfel des Hanges an den sich der Ort schmiegt. Gut Essen kann man z.b. im Nahe gelegenen Family-Restaurant. Man sitzt unmittelbar unterhalb der Dorfkirche, auf dem Trikeri
Dach des Restaurants mit einem tollen Ausblick über die Ortschaft, die vorgelagerten Inselchen und die Bucht. Spektakuläre Einflugschneise in Skiathos Auf einer dieser vorgelagerten Inseln liegt ein netter Zwischenstopp auf dem Weg nach Skopelos oder Alonissos. Die Sandpiste, wir sie genannt haben (39 9'1.82"N, 23 30'56.32"E). Auf der kleinen, mit den üblichen Büschen bewachsenen Insel hat sich eine kleine Düne eingeschlichen, an deren Fuß auch eine Bar errichtet worden ist. Von oben hat man einen herrlichen Ausblick, das herunterrennen bringt Laune! Allerdings Vorsicht, es liegen Steine unter dem Sand (ja, wir haben natürlich einen erwischt!) und der Sand wird durch die Sonneneinstrahlung extrem heiß. Die Sandpiste vor Skiathos Auf Skopelos ist besonders die Stadt Skopelos einen Besuch wert. In der Stadtmarina liegt man gut geschützt, allerdings teilweise relativ unruhig aufgrund der zahlreichen, einlaufenden Fähren. Die Marina ist mit modernen Strom- und Wasserzapfsäulen ausgestattet, die, wie es scheint, auf vielen Griechischen Inseln jüngst eingeführt wurden. Chipkarten bekommt man beim kleinen Informationshäuschen der Marina. Dort wird auch das Transitlog überprüft und die Hafengebühren abkassiert, außerdem kann man dort in der Hochsaison kostenfrei Fahrräder ausleihen. Ein Super Service, der das ein Einkaufen angenehmer macht und kleine Erkundungstouren zulässt. Der Info- Stand ist allerdings erst ab ca. 18h Abends und von 10h bis ca. 13 Uhr mittags besetzt. Die Fahrräder kann man daher auch nur in diesem Zeitfenster ausleihen. Etwas verwundert hat uns die Abrechnung der Hafengebühren: Für einen Liegeplatz für eine Nacht wurden uns zwei Tage in Rechnung gestellt, rund 25 für eine 46 Fuß Yacht.
Ein weiterer schöner Ankerplatz, wenn auch etwas ungeschützt liegt auf der kleinen, unbenannten Insel vor Skopelos. Wir haben ihn die Felswand genannt (39 7'56.41"N, 23 47'54.26"E). Man ankert auf ca. 6-7 Meter Wassertiefe vor einer skurrilen Felswand, an der Geologie Studenten bestimmt ihre wahre Freude hätten! Die Felswand bei Skopelos Ein Ankerplatz der besonderen Art ist die One Bat Bay (39 4'28.80"N, 23 42'24.36"E), wie wir sie genannt haben. Den Namen bekam sie weil auch nur genau eine Yacht in die Bucht hinein passt, dann ist sie voll. Man liegt extrem idyllisch vor Felsen und einer kleinen Steilküste mit Baumbewuchs, das besondere an dieser Bucht sind die drei kleinen Bäumchen die sich auf dem kleinen Landvorsprung wacker halten Position siehe Bild. Direkt nebenan ist eine etwas geschütztere Einbuchtung, wenn auch nicht ganz so idyllisch wie das Original Die One Boat Bay In der Nähe der One Boat Bay ist auch die kleine Ortschaft Agnontas gelegen (39 4'58.14"N, 23 42'36.65"E). Dort gibt es eine Betonpier mit Strom und Wasseranschlüssen.
Auf der nächsten Insel, Alonissos ist Nahe der Ortschaft Votsi ein guter Ankerplatz für alle Windrichtungen außer Süd. Ansteuerung ist unproblematisch, Ankergrund gut! Etwas weiter, in der Meeresenge zwischen Peristera und Alonissos liegt die kleine Ortschaft Steni Vala (39 11'33.24"N, 23 55'29.12"E). Dieser Ort besteht fast ausschließlich aus direkt an der Pier gelegenen. Die Festmacher sollten dort etwas länger sein, da das Ufer Anfangs nur flach abfällt. Hier haben schon einige Ruderblätter Grundberührung gehabt! Am besten benutzt man das Beiboot als Gangway und Puffer zwischen Boot und Pier. Schräg gegenüber, in Nord-Östlicher Richtung, vor der Insel Peristera ist ein weiterer schöner Badestopp (39 12'18.46"N, 23 58'19.92"E). Hier liegt ein Schiffswrack halb versunken, ein spannendes Tauch- und Schnorchelziel! Das Ankern ist inzwischen unproblematisch, die alten Ketten des Wracks wurden zwischenzeitlich entfernt. Auf der nächsten und letzten Insel, Kyra Panagia (die Ziegeninsel) findet man einmalig idyllische Ankerplätze in fast unberührter Natur (39 18'41.41"N, 24 3'42.97"E). Wir haben uns in den besonders engen Schlauch verholt, die südlichste Einbuchtung im Westen der Insel. Das Ankern ist hier etwas tricky, da es so eng ist. Mit dem Bug zum Ausgang hin, und zwei Heckleinen ans Ufer ging es aber gut. Ein tolles Erlebnis ist ein Spaziergang auf die Anhöhe im Westen des Schlauchs. Zunächst geht es durch dichtes Gestrüpp das später in Felsen übergeht. Auf der Spitze hat man einen Wahnsinns Überblick über die Buchten und die Insel.
Ein weiterer, sehr sicherer Ankerspot befindet sich im Norden der Insel (39 20'49.95"N, 24 4'19.88"E). Die Einfahrt dazu ist recht schmal, aber unproblematisch. Durch die Enge Einfahrt ist die Wasserqualität allerdings nicht ganz so gut und an den Ufern findet man immer wieder angeschwemmten Müll nicht ganz so schön also wie die anderen Ankermöglichkeiten. Die beiden weiteren Inseln, noch weiter östlich gelegen sind unter Naturschutz und dürfen nicht angelaufen werden. Dies ist allerdings nicht allzu tragisch, da diese sowieso recht karg sind und die Inseln davor deutlich mehr zu bieten haben dürften. Wir hoffen die Infos haben einigen ein klein wenig weitergeholfen und vielleicht Lust auf die Sporaden gemacht! Wir können sie auf jeden Fall nur wärmstens weiterempfehlen! Viele Grüße, Christian an Bord von Big Bully! www.bigbully.de