Atemschutzüberwachung Notfalltraining 2009
Atemschutzunfälle 25.03.2009 2009 Ein Feuerwehrmann verletzt t (Bochum) Bei einem Dachstuhlbrand am frühen Morgen (3.30 Uhr) stürzte das Gebälk ein und begrub einen Feuerwehrmann. Kollegen konnten ihn aus den Trümmern befreien und in Sicherheit bringen. Der verunfallte Feuerwehrmann wurde verletzt und musste stationär aufgenommen werden. 30.11.2008 - Ein Feuerwehrmann getötet, 7 schwer verletzt Bei einem Silobrand kam es zu einer Explosion, bei der ein FA getötet und 7 weitere schwer verletzt wurden. Die Verletzten wurden mit Rettungshubschraubern in umliegende Kliniken geflogen. Der getötete FA konnte zunächst nicht geborgen werden, da das Silo durch die Explosion schwer beschädigt wurde und einzustürzen drohte. 12.02.2008 Ein Feuerwehrmann getötet Die schnell am Einsatzort eingetroffene Freiwillige Feuerwehr Gransee nahm sofort die Löscharbeiten auf. Während dieser Arbeiten verlor ein 47-jähriger Kamerad, er war mit Atemschutztechnik mit einem weiteren Kameraden zur Erkundung in dem Haus eingesetzt, das Bewusstsein. Trotz der sofortigen nach der Bergung vor Ort und später im Krankenhaus erfolgten intensiven ärztlichen Behandlung verstarb der 47-jährige Feuerwehrkamerad.
Atemschutzunfälle 11.02.2008 Ein Feuerwehrmann verletzt Über Brandmeldeanlage wurde ein Feuer im Dachstuhl einer Kunsthochschule gemeldet. Der Brandherd wurde nach dem Öffnen des Daches bzw. dessen Anbau gefunden. Bei der Öffnung über die DLK trat pulsierender Rauch aus. Aufgrund der großen Hitze und sichtbaren Flammenzungen unter der Decke wurden kurze Sprühstöße abgegeben. Die dadurch entstandene Wasserdampfwolke schlug zurück und drang im Bereich des Nacken durch die vollständig angelegt Schutzkleidung. Der Trupp zog sich daraufhin sofort zurück. Aus Zeitgründen nahm er das Rohr nicht mit, sondern legte es ab. Er kroch am Schlauch zurück. Dieser machte jedoch einen großen Bogen und lässt den Trupp denken dass er in einem Kreis liegt. Daraufhin versuchte der Trupp den Weg abzukürzen, fand den Schlauch jedoch nicht wieder. Nach einer etwa einminütigen Suche wurde ein "Mayday" abgesetzt. Sofort wurden zwei Sicherheitstrupps zur Suche eingesetzt. Der Trupp konnte den Schlauch zwischenzeitlich jedoch wieder finden und kroch in Richtung Ausgang. An der Tür zum Dachgeschoss trafen die beiden Sicherheitstrupps auf den Trupp und begleiteten ihn nach draußen. Ein Kollege erlitt Verbrennungen 1. u. 2. Grades im Nacken und musste im gegenüberliegenden Krankenhaus behandelt werden.
Atemschutzunfälle 27.07.2006 Ein Feuerwehrmann getötet Kellerbrand an der Uni Göttingen - ein Atemschutzgeräteträger kommt zu Tode Bei einem Kellerbrand an der Universität Göttingen kam ein Atemschutzgeräteträger im Innenangriff ums Leben. 12.05.2006 Ein Feuerwehrmann getötet Brand eines Textilbetriebes - ein Atemschutzgeräteträger verunglückt tödlich Bei einem Brand eines Hochregallagers einer Textilfabrik kam ein Feuerwehrangehöriger im Atemschutzeinsatz ums Leben. 26.01.2006 Ein Feuerwehrmann verletzt Bei einem Großbrand in Traunstein kam es zu einem massiven Atemschutzeinsatz bei eisigen Temperaturen. Ein Atemschutzgeräteträger zog sich Verletzungen zu. 06.01.200601 Ein Feuerwehrmann getötet Bei einem Wohnungsbrand in Salzburg (Österreich) erlitt ein Feuerwehrangehöriger unter Atemschutz einen Herzstillstand 17.12.2005 Zwei Feuerwehrmänner getötet Brand eines Fachwerkhauses - zwei Atemschutzgeräteträger tödlich verunglückt beim Brand eines Fachwerkhauses in Tübingen kamen zwei Atemschutzgeräteträger im Innenangriff ums Leben. Erste Informationen aus der Presse sind in der Folge verlinkt.
Atemschutzüberwachung umfasst drei Themengruppen: - Registrierung und Überwachung von Daten - Kommunikation - Markierung von Angriffs-, Rückzugs- sowie Rettungswege
Rechtliche Grundlagen FwDV 7 - Atemschutz 7. Einsatzgründsätze Absatz 7.4 Bei jedem Atemschutzeinsatz mit Isoliergeräten und bei jeder Übung mit Isoliergeräten muss grundsätzlich eine Atemschutzüberwachung durchgeführt werden.
Rechtliche Grundlagen GUV-V V C53 UVV Feuerwehren Besondere Bestimmungen 17. (1) Im Feuerwehrdienst dürfen nur Maßnahmen getroffen werden, die ein sicheres Tätigwerden der Feuerwehrangehörigen ermöglichen. Im Einzelfall kann bei Einsätzen zur Rettung von Menschenleben von den Bestimmungen der UVV abgewichen werden. Einsatz mit Atemschutzgeräten 27. (2) Beim Einsatz mit der von der Umgebungsatmosphäre unab- hängigen Atemschutzgeräten ist dafür zu sorgen, dass eine Verbindung zwischen Atemschutzgeräteträger und Feuerwehrangehörigen, die sich in nicht gefährdetem Bereich aufhalten, sichergestellt ist.
Technische Vorraussetzungen Für die Registrierung und Überwachung der Atemschutztrupps sind folgende materielle Voraussetzungen erforderlich - eine Uhr und evtl. mehrere Kurzzeitmesser - Registriersystem (Tafel, Formblatt) mit Einteilung zur Überwachung der notwendigen Einsatzdaten: Personen, Zeiten (Real-, Einsatzzeiten), Drücke, Aufträge und Einsatzorte - wasserfester Stift Empfehlung: Geräteanhänger für jedes Atemschutzgerät. 13. April 2009
Technische Vorraussetzungen 13. April 2009
Technische Vorraussetzungen
Markierung von Angriffs-, Rückzugs-, Rettungswege FwDV 7 - Atemschutz 7. Einsatzgründsätze Absatz 7.2 Hat der vorgehende Trupp keine Schlauchleitung vorgenommen, so ist das Auffinden des Rückweges beziehungsweise des vorgegangenen Trupps auf andere Weise sicherzustellen (beispielsweise durch eine Feuerwehrleine oder durch ein Leinensicherungssystem).
10-Punkte Checkliste 1. Befinden sich Haare im Bereich der Dichtlippe der Atemschutzmaske? 2. Liegt die Flammschutzhaube dicht an der Atemschutzmaske an? 3. Ist die Helmbebänderung geschlossen? 4. Ist der Kragen der Einsatzjacke hochgestellt und nach vorne verschlossen? 5. Liegt das Helmtuch über dem Kragen und ist nach vorne verschlossen? 6. Sind die Handschuhstulpen über den Ärmeln der Einsatzjacke? 7. Werden die Hosen über den Stiefeln getragen? 8. Ist der Trupp bei der Atemschutzüberwachung registriert und besteht Funkverbindung? 9. Ist die Einsatzkurzprüfung durchgeführt und der Lungenautomat des Atemschutzgerätes angeschlossen? 10. Ist mein Truppmann/Truppführer startklar (Daumen noch oben)? Der gegenseitige Check sollte nicht länger als 15 Sekunden dauern.
Verantwortung Atemschutzüberwachung Verantwortlich für die Einhaltung / Durchführung der Atemschutzüberwachung ist der jeweilige Einheitsführer. Geeignete Personen können unterstützen.
Durchführung Atemschutzüberwachung Festzuhalten sind: - Name des Geräteträgers - Anfangsdruck - Uhrzeit anlegen Lugenautomat / Vorgehen in E-Stelle - Uhrzeit 1/3 und 2/3 der zu erwartenden Einsatzzeit (dann Hinweis auf Kontrolle Behälterdruck an den Trupp) - Uhrzeit / Druck bei Erreichend es Einsatzzieles - Uhrzeit des Rückzuges - Uhrzeit bei Verlassen der E-Stelle
Durchführung Atemschutzüberwachung Rückzugsweg berechnen: doppelte Luftmengemenge g des Hinweges für den Rückweg einplanen Druckkontrolle nach zehn Minuten (ca. 1/3), dann alle fünf Minuten Beendet ein Trupp seinen Atemschutzeinsatz, so hat er sich umgehend bei der Atemschutzüberwachung abzumelden.
Sicherheitstrupp Notfalltraining
Sicherheitstrupp - Ausrüstung Kompl. Feuerwehrschutzanzug mit Helm und Handschuh umluftunabhängiges Atemschutzgerät Handsprechfunkgerät (2m) Notsignalgeber (Firefly o.ä.) Handlampe Feuerwehrhaltegurt mit Beil Feuerwehrleine Axt bei zusätzlicher Brandbekämpfung eigene Angriffsleitung g Tasche für Sicherheitstrupp ggf. Wärmebildkamera ggf. Werkzeug für techn. Rettung
Sicherheitstrupp - Ausrüstung Atemluftflasche 300 bar mit Druckminderer und verlängerter Mitteldruckleitung Tragetuch in der großen Seitentasche
Notfallmeldung
Sicherheitstrupp - Ausrüstung Atemanschluss und Fluchthaube Rettungsmesser
Die Notfallmeldung wird wie folgt abgesetzt: Kennwort mayday; mayday; mayday Hilfesuchende Einsatzkraft Verantwortliche Einsatzkraft Hilfesuchende Einsatzkraft hier Florentine Angriffstrupp 1 Angriffstrupp 1, kommen Sie - Standort - Lage Gesprächsabschluss mayday kommen!
Ist im Einsatzstellenfunk eine mayday Meldung zu hören, herrscht für alle beteiligten Einsatzkräfte absolutes Funkverbot! Nur die betroffene Einsatzkraft und der direkt für die Einsatzkraft Verantwortliche dürfen noch Funken. Dies ist unbedingt einzuhalten!!! Es ist einer unserer Kameraden in NOT!!!
Sicherheitstrupp - Vorgehen An Schlauchleitungen orientieren Laut nach dem Verunglückten rufen Auf Antworten achten / hören Auf Geräusche von Notsignalgebern achten / hören Auf Einsatzstellenfunk achten (evtl. Meldungen des in Not geratenen Trupps)
Erkundung Lage, dann Rückmeldung über 2m an Einheitsführer it Restdruck des eigenen Trupps Restdruck des verunglückten Trupps Vorgefundene Lage Zustand des Verunglückten Kollegen Evt. Nachforderungen zur techn. Rettung (Werkzeuge o.ä.) weiteres Vorgehen am Notfallort
Sicherheitstrupp Überblick der Notfallsituation verschaffen - Atemluftvorrat des Verunfallten überprüfen - Rückweg mit alter Atemluftversorgung möglich? - Wechsel des Lungenautomaten nötig? - Crashrettung erforderlich? - Technische Rettung erforderlich? - Medizinischen Zustand des Verunfallten prüfen
Atemschutznotfälle ca. 90 % Crashrettung ca. 10 % patientenorientierte Rettung
Sicherheitstrupp Vor dem Rückzug aus dem Gefahrenbereich ist eine Rückmeldung an den Einheitsführer abzusetzen Anschließend Rückzug aus der Einsatzstelle Ist der Gefahrenbereich verlassen worden, wird der gerettete Kamerad umgehend an den Rettungsdienst zur Notärztlichen Versorgung weitergeleitet.
Sicherheitstrupp