4-Pässe-Tour Cannobio Valle Cannobina Domodossola Simplonpass Brig Furkastraße Furkapass Grimselpass Andermatt - St. Gotthardpass Airolo Cannobio Gesamtstrecke: 322 km
Ausgangsort Hotel Villa Belvedere: Via Casali Cuserina, 2 I - 28822 CANNOBIO (VB) - ITALY Tel. + 39 0323 70159 Fax + 39 0323 71991 Email: info@villabelvederehotel.it http://www.villabelvederehotel.it/default.asp?newlingua=de
Simplon: Der Simplon, gut ausgebaut auf beiden Flanken, kommt eher einer Schnellstraße gleich als einem Pass. Wenn da nicht die Berge, die Serpentinen und die Lawinengalerien wären. Der Simplon ist normalerweise das ganze Jahr über befahrbar, und sollte es einmal wirklich zuviel schneien, erlaubt eine Autoverladung von Brig aus durch den Berg nach Domodossola zu gelangen. Diese Autoverladung ist im Sommer außer Betrieb, jedoch verkehren über diese Strecke immer noch reichlich Züge um die Gotthardstrecke zu entlasten.in Iselle, auf der Südseite, kommen die Züge kurzzeitig mit seltsamen Geräuschen aus dem Berg, um dann im nächsten Schleifentunnel weiter Höhe abzubauen. Ein Halt lohnt sich schon allein der Landschaft wegen.weiter oben wird der Pass zwar schmäler, erlaubt aber immer noch zügige Überholmanöver bis zur Italienisch- Schweizerischen Grenze, getrennt durch zirka zwei Kilometer Niemandsland. Danach taucht man ein in die berühmte Gondoschlucht. Kurz nach der Schweizer Grenze, nach der zweiten Serpentine erlaubt ein kleiner Rastplatz diese Aussicht zu genießen. An dieser Schlucht hat sich damals Napoleon die Zähne ausgebissen.es geht höher und höher. Durch den kleinen Ort Gabi hindurch, vorbei an Simplondorf. Vorbei fahren, sollte man nicht. Im Ort gibt es phantastisches Essen, zum kleinen Preis, mit Blick auf Berge mit über dreieinhalb Tausend Meter. Auf der Passhöhe hat man eine traumhafte Aussicht. Von Süden her kommend liegt rechts der Monte Leone und der Kaltwassergletscher. Fährt man über das Passplateau bis kurz zum Abstieg, liegen die Berner Alpen vor einem. Einfach unbeschreiblich.von hier geht es dann einfach und zügig hinab in den Kanton Wallis. Die Straße ist im unteren Drittel sogar zweispurig ausgebaut. In Brig angekommen geht es rechts in Richtung Nufenen, Grimsel, Furka und links durch das Walliser Tal nach Martigny und den Großen Sankt Bernhard Pass.
Furka: Man streitet sich, ob der Furka Pass nun in Ulrichen, oder in Gletsch beginnt. In Gletsch verzweigt man entweder zum Grimselpass oder zum Furkapass. Unabhängig davon, beginnen alle Strecken, sei es die der Dampfbahn, das Furka Eisenbahntunnel oder der Pass in Ulrichen. Der Furkapass auf seiner Westseite, durchschneidet vom Wallis her kommend ein Tal gemeinsam mit der jungen Rhone (Rotten) und der ehemaligen Furka-Oberalp Dampfbahn. Eine Aktiengesellschaft gegründet von Idealisten baut seit mehreren Jahren die alte Zahnradbahnstrecke wieder auf. Man sollte sich auf alle Fälle die Zeit nehmen, und in Gletsch sich diese Arbeit einmal näher betrachten. Gletsch, bestehend aus einem alten Bahnhof und mehreren Hotels war früher ein berühmter Zielort der englischen Aristokraten. Der direkte Blick auf den Rhonegletscher, die saubere Bergluft und die vielen Sonnentage machen diesen Ort an Wochenenden zu einem beliebten Ausflugziel für Motorradfahrer aller Kategorien. Eine gemütliche Einkehr in eines der Lokale, dazu der schöne Blick auf den Rhonegletscher und die Furkapass Straße bis hinauf zum Hotel Belvedere lohnt allemal. Von hier starten wir hinauf zum Furkapass, der in den letzten Jahren auf der Westseite bis hinauf zum Pass breit ausgebaut worden ist. Eine Zeit lang begleitet uns die Furka Dampfbahn auf der linken Seite, doch dann windet sich die Straße am Berg angeklebt in mehreren Serpentinen hinauf zum Hotel Belvedere. Die gesamte Strecke erlaubt einen fantastischen Ausblick ins Tal und hinüber zum Grimselpass. Linker Hand, auf der anderen Talseite kommt der Rhonegletscher immer näher. Es wird empfohlen in der Serpentine am Gletscher kurz anzuhalten und sich den berühmten Rhonegletscher näher anzusehen. Jedoch ist Vorsicht geboten. Schilder weisen darauf hin, daß der Gletscher immer noch kalbt. Früher lösten sich hier von Zeit zu Zeit große Eisbrocken und krachten donnernd in s Tal. Durch die Klimaerwärmung ist die Gletscherzunge jedoch weit zurück gewandert. Wer in den Gletscher hinein möchte, kann dies am Hotel Belvedere tun. Für ein paar Franken geht s ab in einen Eistunnel, den die Bewohner jedes Jahr neu graben müssen, da der Gletscher, wie allgemein bekannt, wandert. Auf der Passhöhe angekommen, eröffnet sich schlagartig eine tolle Aussicht in den Kanton Uri. Hier oben auf der Passhöhe verläuft die Kantonsgrenze zwischen dem Wallis und Uri. Auf der Ostseite ist die Strasse schmäler und schlechter. Für Leute die Höhenangst haben, keine leicht zu fahrende Strecke. Jederzeit hat man den direkten Blick hinab ins Tal und alle paar Meter gibt es lediglich ein paar Steinpfosten. Leitplanken, Fehlanzeige. Im letzten Stück reiht sich Serpentine an Serpentine, bis schließlich Realp erreicht wird. Ein Stück weiter, kurz vor Andermatt geht es dann rechts hinauf zum St. Gotthardpass. Durch Andermatt hindurch erreicht
man den Operalppass und folgt man an Andermatt vorbei den Gotthard hinab durch die Teufelsschlucht, erreicht man den Einstieg zum Sustenpass. Grimselpass: Es soll Leute geben, die den Grimselpass mit einer Mondlandschaft vergleichen. Wenn man von Innertkirchen kommend, sich langsam Kehre für Kehre nach oben schraubt lassen die Staumauern die man sieht sicherlich diesen Eindruck aufkommen. Jedoch sollte der Blick bevorzugt auf die von Moos überzogenen Granitfelsen fallen, die typisch für den Grimsel sind. Die Straße ist allererste Klasse. Glatt, bis auf zwei Tunneldurchfahrten und vom Belag her einwandfrei. Die Serpentinen sind im oberen Drittel gleichmäßig zu fahren. Die Südseite nach Gletsch öffnet einen imposanten Blick in das Tal der jungen Rhone, die hier noch Rotten heißt. Die Serpentinen ziehen sich eng und gut ausgebaut hinunter nach Gletsch, wo sich dann rechts der obere Teil des Kantons Wallis, auch Goms genannt, ausbreitet. Links zieht sich die Furkastraße aufwärts zum Furkapass und dem Rhonegletscher. Wer Trubel liebt, sollte auf den Grimselpass nur am Wochenende fahren. Dann trifft sich hier alles, was schnell und mit viel Schräglage fährt, denn der Grimselpass ist Dank seiner Ausbaustufe gut zu fahren. Erwähnenswert ist noch eine Werkstraße auf Höhe des Hotels Alpenrösli kurz vor der Passhöhe. Sie führt zum Oberaarstausee und eröffnet einen herrlichen Blick auf die Gletscherwelt. Diese Straße wird durch eine Ampel geregelt, die im Halbstundentakt abwechselnd die Fahrtrichtung freigibt. Diese Zeit ermöglicht ein einmaliges Erlebnis der Bergwelt mit ewigen Eis und Schnee. St. Gotthard Der Gotthardpass, so benannt nach Godehard, Bischof von Hildesheim (960-1038). Im Jahre 1236 erscheinen der Pass und der Name des Heiligen zum ersten Male in der Geschichte. Ein Bremer Benediktiner beschließt in jenem Jahre nach Rom zu reisen um vom Papst ein Sündenerlass zu erbitten. Auf der Rückreise führt der Weg über Bellinzona, Airolo, Hopental und Luzern. In diesem 13. Jahrhundert fällt der Name Gotthardpass im Zusammenhang mit dem König der Pässe. Natürlich haben die Einheimischen aus den Urkantonen den Übergang schon früher benutzt, erwähnt wird er aber geschichtlich erst ab diesem Jahrhundert. Der eigentliche Pass entsteht, als im oberen Teil der heutigen Schöllenenschlucht eine Brücke über den Fluss Reuss gebaut wird. Die Teufelsbrücke, damals eine klapprige Holzbrücke, brachte den internationalen Verkehr in Schwung und zu beiden Seiten des Passes entstanden Handelsgesellschaften. Diese Saumgenossenschaften wurden sehr schnell sehr mächtig und begannen sich mit den Fürstenhäusern anzulegen. Banden etablierten sich alsbald und nahmen den Reisenden Brückengebühren ab.
Später dann fuhren die Reisenden mit der Bahn bis Göschenen und wurden dann mit erfahrenen Säumern über den Pass gebracht. Am 27. Juli 1775 endlich ist die erste Gotthardüberquerung in einem Fuhrwerk dokumentiert. Ein Engländer gönnte sich das Vergnügen für einen hohen dreistelligen Betrag. Dazu wurde erstmals eine Art Fahrweg mit zwei Spuren aus runden Steinen erbaut, welcher im gleichen Jahr wieder von einer Lawine weggerissen wurde. Der erste Eisenbahntunnel wird am 29. Februar 1880 um 11.15 durchstoßen. Zwei Jahre später, am 1. Juni wird der große Gotthard Eisenbahntunnel offiziell eröffnet. Der Bau wird begleitet von blutigen Arbeiteraufständen, tödlichen Unfällen und der Tunnelkrankheit. Der Granitstaub hinterlässt in den Lungen der Arbeiter tödliche Spuren. Viele werden krank, spucken Blut und erleben die Fertigstellung des Bauwerkes nicht mehr. Der Gotthard wird auch als Festung ausgebaut. Gott sei Dank sind die Zeiten des kalten Krieges vorbei und die Festung löst sich langsam auf und wird in Wellness Hotels umgewandelt. Im Jahre 1886 wird die erste Festung begonnen und viele Geheimnisse ranken um die Bauwerke. Kilometerlange Gänge, Aufzüge, Bunker, Kanonenstände und Hospitäler liegen im Fels versteckt. Ein aufmerksamer Reisender entdeckt daher immer wieder hier und dort eine Kaserne, eine Luke, einen Unterschlupf oder eine Pforte im Fels. Hinschauen lohnt sich.