Gelbdruck Hinweise Holz und Holzwerkstoffe Fassung Dezember 2013 Einspruchsfrist bis 28. Februar 2014 DDM Jürgen Gerbens GFW-Dach mbh

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Transkript:

Gelbdruck Hinweise Holz und Holzwerkstoffe Fassung Dezember 2013 Einspruchsfrist bis 28. Februar 2014 DDM Jürgen Gerbens GFW-Dach mbh Quelle: fotocommunity.de

Inhaltsverzeichnis Geltungsbereich der Hinweise Holz und Holzwerkstoffe Begriffe: tragende, tragende Bauteile ohne rechn. Nachweis, nicht tragende Bauteile Einsatz von Holzwerkstoffen nach Nutzungsklassen Anforderungen an die Holzfeuchte Maßhaltigkeit von Holzbauteilen Abweichungen von den Nennmaßen Quellen und Schwinden Auswahl und Anzahl von Verbindungsmitteln bei Schalungen, Konter- und Tragelattungen Holzschutzmaßnahmen nach DIN 68800-2 Grundsätzliche bauliche Maßnahmen Besondere bauliche Maßnahmen Bauphysikalische Anforderungen an beidseitig diffusionshemmend geschlossene Bauteile Quelle: annemarie-koellerer.de

Geltungsbereich Die Hinweise gelten für Unterlagen und Unterkonstruktionen aus Holz und Holzwerkstoffen von Dachdeckungen, Dachabdichtungen und Außenwandbekleidungen. Für Dachlatten und deren Verbindungen gelten insbesondere praxisorientierte Regelungen. Höherwertige Anforderungen in Fachregeln haben Vorrang. Quelle: Foto Gerbens

Begriffe Unterkonstruktionen werden im Sinne von Standsicherheitsnachweisen unterschieden: tragende Bauteile statischer Nachweis erforderlich Tragende Bauteile ohne rechnerischen Nachweis werden nach handwerklichen Erfahrungen ausgeführt Nicht tragende Bauteile Statische Nachweise von tragenden Bauteilen sind u.a. erforderlich bei: Konterlatten bei Aufsparrendämmsystemen Grundhölzer von Außenwandbekleidungen (unabhängig von der Höhe) Dachlatten bei Sparrenabständen > 1,0 Meter Sparrenauswechselungen Quelle: holzinfo.de Quelle: Daemmen-und-sanieren.de

Nutzungsklassen Nach der DIN EN 1995-1-1 (Eurocode 5) werden drei Nutzungsklassen unterschieden: Nutzungsklasse 1: Klimabedingungen Temperatur 20 Grad, nur einige Wochen pro Jahr > 65 % Luftfeuchte Holz im Innenbereich Nutzungsklasse 2: Klimabedingungen Temperatur 20 Grad, nur einige Wochen pro Jahr > 85 % Luftfeuchte Holz im überdachten Außenbereich Nutzungsklasse 3: Klimabedingungen, die zum höheren Feuchtegehalt als in NKL 2 angeben, führen - Holz in Schwimmbädern, - in Ausnahmefällen auch Holz bei überdachten Tragwerken Für den üblichen Einsatz von Holz und Holzwerkstoffen im Dachbereich ist die Nutzungsklasse 2 anzusetzen.

Nutzungsklassen Einsatz von Holzwerkstoffen in Abhängigkeit von der Nutzungsklasse

Nutzungsklassen Besonders beim Einsatz von Holzwerkstoffplatten sind die Klimarandbedingungen der Nutzungsklassen zu beachten. Quelle: jatiproducts.de

Nutzungsklassen Die Nutzungsklassen sind auch bei Detailausbildungen von Dachüberständen zu beachten. Quelle:: holzfragen.de Quelle:: bau-sv.de

Holzfeuchte Die Einbaufeuchte von Hölzern darf nicht höher als 20% sein (trockenes Holz). Werden Holz und Holzwerkstoffe während der Bauphase auf mehr als 20 % aufgefeuchtet (z.b. infolge von Niederschlägen), so muss sichergestellt sein, dass innerhalb von drei Monaten nach Abschluss der Arbeiten eine Holzfeuchte von maximal 20% vorliegt. Bauteile (Dachlatten, Schalungen, etc. ), die direkt an eine belüftete Luftschicht grenzen, trocknen innerhalb diese Zeitraums auf eine Holzfeuchte < 20 % ab. Dies gilt auch für Schalungen, die diffusionsoffen abgedeckt sind. Quelle: ebay.de Quelle: bergstr8.blogg.de

Maßhaltigkeit Die Nennmaße sind auf eine Holzfeuchte von 20 % bezogen. Nach DIN EN 336 werden die Maßtoleranzklasse 1 und 2 unterschieden. Die zulässigen Toleranzen (Abweichungen von den Nennmaßen) betragen: Maßtoleranzklasse 1: (a) für Dicken und Breiten < 100 mm: + 3 mm / - 1 mm (b) für Dicken und Breiten > 100 mm: + 4 mm / - 2 mm Maßtoleranzklasse 2 (a) für Dicken und Breiten < 100 mm: + 1 mm (b) für Dicken und Breiten > 100 mm: + 1,5 mm Grundsätzlich gilt die Maßtoleranzklasse 1. Höherwertige Anforderungen an die Maßhaltigkeit sind im Einzelfall zu vereinbaren. Weitere Abweichungen ergeben sich aus Schwinden und Quellen.

Abweichungen von den Nennmaßen durch Quellen und Schwinden Holzart: Kiefer, Fichte, Lärche, Tanne Mittleres Schwind- und Quellmaß in % für Änderung der Holzfeuchte um 1% 0,25 unterhalb des Fasersättigungsbereiches Beispiel: Dachlatte 30 mm x 50 mm, Holzfeuchte beim Einbau 20% Gleichgewichtsfeuchte im Gebrauchszustand 15% Differenz der Holzfeuchten 5% Änderung der Abweichungen in Prozent: 5 x 0,25 = 1,25% Mittlere Abweichungen: Dicke: 30 mm (30 x 0,0125) = 29,625 mm Breite: 50 mm (50 x 0,0125) = 49,375 mm Quelle: fh-eberswalde.de

Verbindungsmittel Verbindungsmittel sind Nägel, Klammern oder Schrauben die Konterlatten, Tragelatten oder Schalungen mit der Unterkonstruktion verbinden. Konterlatten, Traglatten und Schalungen sind der NKL 2 zuzuordnen. Die Mindestanforderungen an den Korrosionsschutz zeigt Tabelle 3.1. (s.u) Für Verbindungsmittel von Außenwandbekleidungen gelten die Anforderungen der Hinweise für hinterlüftete Außenwandbekleidungen. (korrosionsbeständige Verbindungsmittel) (12 Mü = galvanische Verzinkung, 25 Mü = Feuerverzinkung)

Mindestholzdicken in Abhängigkeit vom Verbindungsmittel Tragende Bauteile aus Holz müssen eine Nenndicke von 24 mm und Holzwerkstoffe von 22 mm aufweisen. Darüber hinaus muss die Mindestholzdicke von Nadelholz in Abhängigkeit vom Verbindungsmitteldurchmesser berücksichtigt werden. Quelle: pohl-dachdeckerei.de

Mindesteindringtiefen von Verbindungsmittel nach DIN EN 1995-1-1 Die Mindesteindringtiefen betragen vereinfachend bei Nägeln 12 x d und bei Schrauben 6 x d (d= Durchmesser der stabförmigen Verbindung). Für Mindesteindringtiefen können Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen angerechnet werden, wenn sie die erforderlich Nenndicke, eine Rohdichte > 350 kg/m 3 aufweisen und ausreichend befestigt sind. Beispiel: Dachsanierung, Konterlattung auf vorhandener, intakter Schalung

Mindesteindringtiefen von Verbindungsmittel nach DIN EN 1995-1-1 Beispiel: Dachsanierung, Konterlatten auf Holzweichfaserplatten Quelle: pavatex.ch

Abstände von Verbindungsmitteln untereinander und zum Rand Definitionen: beanspruchter, unbeanspruchter Rand Quelle: hochschule-bochum.de

Abstände von Verbindungsmitteln untereinander und zum Rand - Vollholz Bei nicht vorgebohrten Nagel- und Schraubenverbindungen von Holz betragen die Mindestrandabstände nach DIN EN 1991-1-1: vom unbeanspruchten Rand = 5 x d vom beanspruchten Rand vereinfacht = 7 x d vom beanspruchten Hirnholzende = 15 x d vom unbeanspruchten Hirnholzende = 10 x d Sowie die Mindestabstände untereinander in Faserrichtung vereinfacht = 10 x d rechtwinklig zur Faserrichtung = 5 x d Quelle: bg-bau.de

Abstände von Verbindungsmitteln untereinander und zum Rand Von den Randabständen kann bei Dachlattungen für Deckungen abgewichen werden, wenn das Holz nicht spaltet und eine dauerhafte Befestigung gewährleistet ist!

Holz und Holzwerkstoffe als Unterlage / Unterkonstruktion von Dachdeckungen und Dachabdichtungen Quelle: zi-online.de Quelle: baulinks.de Durch die kraftschlüssige Verbindung der Eindeckung mit der Traglattung und der Dachabdichtung mit der Schalung muss die Unterkonstruktion ebenfalls ausreichend befestigt sein. Die Unterkonstruktion darf nicht die Schwachstelle im Windsogsicherungssystem sein.

Befestigung von Konterlatten unter Tragelatten bei Deckungen ohne rechn. Nachweis, Mindestnenndicke 24 mm, Befestigung auf Holz oder Holzwerkstoffen Rohdichte > 350 kg/m 3

Befestigung von Konterlatten unter Schalungen bei Dachabdichtungen ohne rechn. Nachweis, Mindestnenndicke 24 mm, Befestigung auf Holz oder Holzwerkstoffen Rohdichte > 350 kg/m 3 Bei Konterlattungen unter Schalungen kann kein Druckausgleichsfaktor berücksichtigt werden! Daher ist die Befestigung zu erhöhen. Konterlattungen können auch mit Unterbrechungen verlegt werden, jedoch mindestens 2 Befestigungen je Konterlatte.

Dachlatte nicht tragfähig! Dachlatte nicht tragfähig! Befestigung von Tragelattungen unter Deckungen Die Art und Anzahl der Befestigungen von Traglattungen unter Deckungen sind von der Dachform, der Gebäudehöhe, dem Achsabstand der Unterkonstruktion und der der Dicke der Dachlatten abhängig. Die Bestimmung erfolgt nach Tabellen. Gebäudehöhe < 10 m

Dachlatte nicht tragfähig! Dachlatte nicht tragfähig! Befestigung von Tragelattungen unter Deckungen Gebäudehöhe > 10 m < 18 m

Dachlatte nicht tragfähig! Dachlatte nicht tragfähig! Befestigung von Tragelattungen unter Deckungen Gebäudehöhe > 18 m < 25 m

Sortierklassen und zulässige Unterstützungsabstände von Schalungen unter Deckungen und Dachabdichtungen Anforderungen an Schalungen ohne weitere statische Funktion Bei Achsabständen > 1,0 Meter ist ein rechn.nachweis nach t.b. erforderlich. Die erforderliche Schalungsdicke kann auch durch einen rechn. Nachweis nach t.b. ermittelt werden.

Befestigung von Schalungen unter Deckungen und Dachabdichtungen Schalungen aus Brettern sind bis 16 cm Brettbreit mit 2 Verbindungsmitteln zu befestigen. Bei Brettbreiten über 16 cm ist die Anzahl linear zu erhöhen; mindestens jedoch drei Verbindungsmittel je Auflager/Brett. Querstöße der Brettschalung dürfen nur auf den Auflagern erfolgen. Auflagertiefe > 20 mm.

Holz und Holzwerkstoffe als Unterkonstruktion von Außenwandbekleidungen Grundhölzer aus Nadelholz: - S 10 nach DIN 4074 Nennquerschnitt: - 30 x 50 mm Statischer Nachweis: - nach techn. Baubestimmungen Verankerungsmittel f. Grundhölzer: Verbindungsmittel für Schalungen und Lattungen: - Nachweis nach techn. Baubestimmungen - Dübel-Schrauben-Kombinationen - Profilierte Nägel (keine glatten Nägel zugel.) - Holzschrauben mit allg. bauaufs. Zulassung - Anzahl der Verb.mittel entspr. stat. Nachweis - Profilierte Nägel nach DIN 14592 - Holzschrauben mit allg. bauaufs. Zulassung - Verbindungsmittel müssen korrosionsbeständig sein Quelle: wecan.de Quelle: paslode.de Quelle: ratscheck.de

Holzschutzmaßnahmen nach DIN 68800-1 Quelle: kleinlogelbau.de Quelle: bauherrenhilfe.at Quelle: holzfragen.de

Holzschutzmaßnahmen nach DIN 68800-1 Die erforderlichen Holzschutzmaßnahmen ergeben sich aus den Gefährdungen und den daraus resultierenden Gebrauchsklassen (früher Gefährdungsklassen).

DIN 68800-1 Gefährdung von Holz und Holzwerkstoffen Vereinfachte zur Zuordnung der Gebrauchsklassen

Holzschutzmaßnahmen nach DIN 68800-2 Holzbauteile, bei denen eine Gefährdung durch holzzerstörende Insekten besteht, werden der Gebrauchsklasse 0 zugeordnet wenn das Holz: - in Räumen mit übl. Wohnklima (z.b. sichtb. Dachstuhl) oder vergleichbar verbaut ist - oder mit einer allseitig insektenundurchlässigen Abdeckung versehen ist - oder das Holz ohne bauliche Veränderungen kontrolliert werden kann z.b. bei sichtbare Traufschalung Als Schutzmaßnahmen gegen holzzerstörende Insekten stehen zur Verfügung: - Grundsätzliche und besondere bauliche Maßnahmen - Verwendung von Hölzern mit höherer Dauerhaftigkeitsklasse - Anwendung von Holzschutzmitteln (chemischer Holzschutz) Bei der Auswahl der Schutzmaßnahmen sind grundsätzliche bauliche Maßnahmen immer zu berücksichtigen. Besondere bauliche Maßnahmen sollten gegenüber dem chemischen Holzschutz vorgezogen werden.

Grundsätzliche bauliche Maßnahmen nach DIN 68800-2 Grundsätzliche bauliche Maßnahmen beziehen sich auf die Holzfeuchte während des Einbaus und im Gebrauchszustand. Quelle: finkenbeiner-holz.de Quelle: baustoffhandel-eu.de Quelle: direktindustrie.de Während des Transports und der Lagerung sind Holz und Holzwerkstoffe durch Abdecken vor unzuträglicher Feuchterhöhungen zu schützen. Beim Einbau von Holz ( als Dachlatten, Konterlatten, Schalungen, Bohlen, Kanthölzern, Sparren, Pfetten und Wechseln) darf die Holzfeuchtigkeit maximal 20% betragen.

Grundsätzliche bauliche Maßnahmen nach DIN 68800-2 Werden Holz und Holzwerkstoffe während der Bauphase auf mehr als 20 % aufgefeuchtet (z.b. durch Niederschläge), so muss sichergestellt sein, dass innerhalb von drei Monaten nach Abschluss der Arbeiten eine Holzfeuchte von maximal 20 % vorliegt. Bauteile, die direkt an einen belüftete Luftschicht grenzen (Konterlatten-Zwischenraum) trocknen innerhalb dieses Zeitraum ab. Dies gilt auch für Schalungen die diffusionsoffen abgedeckt sind. Quelle: n-tv.de Quelle: bau-blechschmitt.name

Grundsätzliche bauliche Maßnahmen nach DIN 68800-2 Im Gebrauchszustand müssen Holz und Holzwerkstoffe geschützt werden vor: - Niederschlägen (Ausnahme Holzwerkstoffe mit a.b.z. als Außenwandbekleidung und Holzschindeln) - Feuchte aus angrenzenden Baustoffen und Bauteilen - Tauwasserausfall, der zu einer Holzfeuchte > 20 % führt Zur Vermeidung eines schädlichen Tauwasserausfalls sind nachweisfreie Bauteile nach dem Merkblatt Wärmeschutz bei Dach und Wand oder Bauteile mit rechnerischem Nachweis nach DIN 4108-3 auszuführen. Bei nachweisfreien Bauteilen darf der außenseitige sd-wert maximal 2,0 m betragen. Bauteile mit rechnerischem Nachweis nach DIN 4108-3 müssen bei Dächern eine rechnerische Trocknungsreserve von 250 g/(m3*a) und 100 g/(m3*a) aufweisen.

Besondere bauliche Maßnahmen Besondere bauliche Maßnahmen sind anzuwenden, wenn die Gebrauchsklasse 0 erreicht werden soll und die grundsätzlichen baulichen Maßnahmen alleine eine Zuordnung zur GK O nicht erlauben. Die DIN 68800-2 ordnet Unterkonstruktionen von Außenwandbekleidungen, Lattungen, Schalungen und Traufbohlen der GK 0 zu (Holzschutz nicht erforderlich!) Holzbauteile unter Dach sind durch Überstände anderer Bauteile z.b. Bekleidungen vor Niederschlägen bzw. unzulässiger Feuchteerhöhung zu schützen. Quelle: baunet.de

Quelle: Fotos Gerbens Tauwasserausfall in Dächern in Holzbauweise DIN 68800-2 Besondere Beachtung sollten nicht belüftete Dachkonstruktionen mit Zwischensparrendämmungen und oberseitigen diffusionshemmenden Schichten erfahren. Durch Diffusion und Konvektion kann im Bauteil nach einigen Jahren (3-5 Jahre) eine erhebliche Tauwassermenge angefallen sein, die eine Funktionsunfähigkeit des betroffenen Bauteils nach sich zieht. Empfehlung: nicht belüftete Dachkonstruktion auf einer Tragschale aufbauen (Warmdach)

Tauwasserbildung im Innern von Bauteilen nach DIN 4108-3

Anforderungen der DIN 4108-3 / Nachweisfreie Bauteile

Tauwasser Anforderungen DIN 68800-2 Auszug: DIN 68800-2 Holzschutz Teil 2 Vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau, Feb. 2012

Anforderungen der DIN 68800-2 / Nachweisfreie Bauteile

Auszug Gelbdruck Merkblatt Wärmeschutz bei Dach und Wand Konstruktionsprinzipien für Nachweisfreie Bauteile

Zuordnung von sd-werten in Dachkonstruktionen Auszug: Gelbdruck Merkblatt Wärmeschutz sd e < 2,0 m sd e < 2,0 m

Fall 1 - beidseitig diffusionshemmend geschlossenes Flachdach in Holzbauweise

Fall 1 - beidseitig diffusionshemmend geschlossenes Flachdach in Holzbauweise

Fall 1 - beidseitig diffusionshemmend geschlossenes Flachdach in Holzbauweise 8 g/m 2 + 250 g/m 2 = 258 g/m 2 Die mögliche Verdunstungsmenge wird überschritten! Es besteht die Gefahr, dass das Bauteil absäuft.

Fall 2 Steildach mit alukaschierter Aufdachdämmung und diffusionshemmender Dampfsperre

Fall 2 Steildach mit alukaschierter Aufdachdämmung und diffusionshemmender Dampfsperre Grenzfläche zur Aluminiumfolie als Kaschierung

Tauwassermenge nach Addition konvektiver Einträge 20 g/m 2 + 250 g/m 2 = 270 g/m 2 Die mögliche Verdunstungsmenge wird überschritten! Es besteht die Gefahr, dass das Bauteil absäuft.

Muster Bedenkenanmeldung gegen die Art der Ausführung von beidseitig diffusionshemmend geschlossenen Bauteilen Quelle: ZVDH Quelle: wissenwiki.de

Zusammenfassung Für übliche Holzkonstruktionen im Dachdeckerhandwerk gelten die Klimabedingungen der Nutzungsklasse 2 (20 0 Celsius, Luftfeuchte < 85 %) Einbaufeuchte von Holz und Holzwerkstoffen darf nicht höher als 20% Holzfeuchte sein. Holzbauteile dürfen während der Freibewitterung auffeuchten, wenn sie binnen 90 Tagen nach Überdeckung wieder abtrocknen können. Konterlatten, Tragelatten, Schalungen und Traufbohlen werden in NKL 2 der Gebrauchsklasse 0 nach DIN 68800-1 zugeordnet ein chemischer Holzschutz ist nicht erforderlich. Verbindungsmittel müssen in NKL 2 einen Korrosionsschutz von 12 mµ Dicke aufweisen. Bei der Befestigung von Konter- und Tragelatten gelten neue Anforderungen in Abhängigkeit der Gebäudehöhe, der Windzone und der Dachform. Beidseitig diffusionshemmend geschlossene Bauteile erfordern beim bauphysikalischen Nachweis mit dem Glaserverfahren die Berücksichtigung eines pauschalen konvektiven Feuchteeintrags von 250 g/m 2 /a bei Dächern und 100g/m 2 a bei Wänden.

Ab wann gelten die neuen Anforderungen der Hinweise Holz und Holzwerkstoffe? Die vorgestellten Neuerungen für die Verwendung von Holz und Holzwerkstoffplatten im Dachdeckerhandwerk befinden sich derzeit in der Beratung nach der sogenannten Gelbdruckphase. Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks z.h. Herrn Anders Fritz-Reuter-Str. 1 50968 Köln Nach Beendigung der Gelbdruckphase (28.02.2014) werden alle Einsprüche im zuständigen Ausschuss beraten. Mit dem Weißdruck der Hinweise Holz und Holzwerkstoffe ist im Sommer 2014 zu rechnen.