ISS Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Relevanz Kommunaler (Meta)Daten in einer Geodaten-Infrastruktur Prof. Dr. Peter Fischer-Stabel Institut für SoftwareSysteme (ISS) Umwelt-Campus Birkenfeld HochschuleTrier Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 1
Geographische Informationen ein alter Hut? Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 2
nein, heutzutage eine Selbstverständlichkeit Stadtpläne, Landkarten, Wetter- und Wahlkarten, Navigationssysteme, Location Based Services, sind ständige Begleiter unseres Alltags Raumkenntnis als eine zentrale Voraussetzung mobiler Gesellschaften und globaler Politik Geoinformationen sind unverzichtbar u.a. für die Daseinsvorsorge (z.b. Leitungskataster, Verkehrsinfrastruktur) Geodaten-Infrastrukturen (GDI) erforderlich zur zeitgemäßen Befriedigung der Bedürfnisse nach Rauminformation Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 3
INSPIRE und Kommunen Architektur der GDI-DE sieht Realisierung einer nationalen GDI mit Vernetzung der digitalen Geoinformation der öffentlichen Verwaltung vor Kommunale Strukturen sollen darin eingebunden werden/sein Neue Pflichtaufgabe für Kommunen: INSPIRE / GDI, trotz abnehmender Personalressourcen, knapper Finanzmittel Charakteristik: Hoher Grad an Technologien (Technisierung steigt mit INSPIRE-Zeitplan an) Kommunen mit eher geringer Fallzahl an Datensätzen Je kleiner die Kommune desto größer das Missverhältnis zwischen Fallzahlen und Aufwand -> kannn das jede Kommune leisten? Gemeinschaftlicher Aufbau und Betrieb bietet sich an Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 4
Vorteile von Geodaten-Infrastrukturen Geodaten sind auffindbar und verfügbar (Meta-IS, Darstellungsdienste, etc.) Paralleler Zugriff durch verschiedene Fachstellen Entlastung von Daten Im- und Exporten Konzentration auf eigene Daten -> Vermeidet Datenredundanz Einfacher Datenabgleich über das Internet Softwareunabhängige Datennutzung durch Standards (CSW, WMS, WFS, ) Entscheidungsgrundlagen stehen bereit Dienste integrierbar in Geschäftsprozesse Ermöglicht Steigerung der Arbeitsqualität Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 5
Kommunales Koordinierungsgremium GDI-DE Bündelung und Vertretung der kommunalen Belange in der GDI-DE Quelle: Liebscher, 2009, München Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 6
2. Themen und Nutzer kommunaler GeoInformation INSPIRE-Annex III = kommunale Herausforderungen, z.b. Gesundheit und Sicherheit (z.b. Verbreitung von Allergien, Krebskataster, Lärm, ) Versorgungswirtschaft und staatliche Dienste (z.b. Abwasserentsorgung, Energieversorger, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, ) Bodennutzung (z.b. Bebauungspläne) Produktions- und Industrieanlagen (z.b. Standorte) Energiequellen (z.b. Sonnen-, Windenergie, ) Darüber hinaus weitere Themen ggf. interessant,z.b. Friedhofskataster Baulückenkataster Straßenschadenskataster Grünflächen- / Baumkataster Straßenmöblierung Quelle: GDI-DE Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 7
Nutzer kommunaler Geoinformation Quelle: S. Königer, 2009, Stuttgart Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 8
Relevanz kommunaler Daten in einer GDI Pflichtaufgabe für Kommunen (Annex III) Vorteile für die Verwaltung Karten auf den Tisch Transparenzsteigerung Entlastung da Anfragen via Web laufen (egovernment) Vereinfachte Abstimmung zu Fachthemen Crowdsourcing -> Bürger als Datenlieferant Mittelfristig Kostenersparnis Stärkung der eigenen Position gegenüber der Politik Vorteile für Bürger egovernment - Anwendung Zeitgemäße Nutzung von Geomedien Von der Dienstleistungskommune hin zur Bürgerkommune E-Partizipation & Crowdsourcing Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 9
Crowdsourcing Bsp. Mängelmelder.de Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 10
Crowdsourcing Bsp. Mängeldetektiv der Tourismuszentrale Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 11
Komponenten einer (europäischen) GDI Web Browser, Mobile GIS, DesktopGIS, Unterschiedliche Anbieter von GeoInformation Kaskadierende und weitere Dienste = Metadaten / Suche = Darstellung = Download-Dienste Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 12
Meta-Informationssystem Aufbau eines Meta-Informationssystem als eine zentrale Säule der GDI Beantwortung der Frage: WER bietet WAS zu WELCHEN Konditionen? Meta-Informationssystem = Datenkatalog, bestehend aus Komponenten für die Suche, und Erfassung von Daten, Karten, Informationen, etc. Bringt Anbieter von Daten/Information und Kunde zusammen Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 13
Definition Metadaten Unter Metadaten versteht man strukturierte Daten, welche die Eigenschaften informationstragender Einheiten (z.b. Bücher, Kartenwerke, Produkte, ) beschreiben, um eine Suche (z.b. Bebauungsplan XYZ Gemeinde Kleinblittersdorf) eindeutige Identifizierung (z.b. aktuell gültige Fassung), Bewertung (z.b. Sprache, gültiger Maßstabsbereich), Verwaltung und Vertrieb (z.b. Ansprechpartner, Preis), dieser Einheiten (Daten, Dienste, Objekte, ) zu ermöglichen Es kann i.d.r. nur das gefunden werden, was mit Metadaten beschrieben wurde Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 14
Meta-Informations-System (MIS) - Akteure Technische Basis für Datenaustausch Umsetzung der rechtl. Anforderungen Zusammenführen von Anbieter und Kunde Überblick über existierende Informationen Vergleichsmöglichkeiten bei Alternativen Nutzung von Geo-Diensten über WWW Sicherung der Langlebigkeit der Daten Vermeidung redundanter Datenerhebung und Haltung (Zuständigkeit!) Erfassung der eigenen Datenbestände 15 Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 15
Motivationsbeispiel: Bebauungsplan-Auskunft Fragen im Kontext der B-Plan Auskunft, die Mithilfe einer GDI beantwortet werden können: Wie bekomme ich schnell eine Gesamtübersicht meiner Kommune oder der Nachbarkommune? Wo liegt welcher Plan? Neubürger sind nicht ortskundig, wie können sie schneller an Pläne kommen? Alte Pläne zerfallen; wie können wir diese retten bzw. archivieren? Wie können auch andere Fachstellen auf die Pläne zugreifen, wenn z.b. Personen krank oder im Urlaub sind? Wie kann man Weitergabe an Dritte vereinfachen? Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 16
Beispiel: Informationsfunktion Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 17
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Beispiel: Datenbereitstellung für lokale Anwendungen Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 19
Aktuelle Probleme beim Aufbau der GDI Vermittlung des Mehrwerts unzureichend Welche Vorteile habe ich von INSPIRE? Bekomme ich etwas zurück? Quantifizierung & Qualifizierung von Wertschöpfungspotenzialen Arbeitsabläufe an aktuelle Anforderungen anpassen Bsp. Abgabe von Planungsdaten Es fehlt an Preislisten und Gebührenordnungen Bsp. Nutzung von Webservices Welcher Mitarbeiter soll / will / kann aktiv werden? Wer erfasst die erforderlichen Daten? Wer würdigt mein Engagement? Wer ist bereit, in meine Fortbildung zu investieren? Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 20
Ausblick Im Jahre 2019 soll europäische GDI fertiggestellt sein INSPIRE Verpflichtung bietet Chance zur Investition in kommunale Zukunft Synergien durch Zusammenfassung gleicher Operationen (Kooperation ego- Saar & LKVK) Keine Überforderung der z.t. kleinen Kommunen; ggf. Support durch ego- Saar? INSPIRE-Verpflichtung in Deckung mit eigenen Anforderungen bringen Ideen-Fang starten, um aus INSPIRE- Verpflichtung einen Mehrwert für Kommunalverwaltung und Bürger ableiten zu können Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung Folie 21