Es war ein sehr gutes Jahr für den Ritterorden

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Transkript:

Città Nr. XIII del Jänner 2009 Vaticano ORDO EQUESTRIS SANCTI SEPULCRI HIEROSOLYMITANI Gru s s wo r t des Kardinalgrossmeisters Es war ein sehr gutes Jahr für den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem und auch für mich als ihr relativ neuer Großmeister. Ein neuer Lateinischen Patriarchen in Jerusalem, Patriarch Fouad Twal übt seine Tätigkeit aus; sein Vorgänger, Patriarch Michel Sabbah, erfreut sich eines sehr verdienten Ruhestandes wiewohl er in seiner Pension bisher sehr aktiv war. Angesichts wiederkehrender gesundheitlicher Probleme und der ständigen Belastung durch die Fahrten zwischen Mailand und Rom hat Generalgouverneur Pier Luigi Parola ersucht, seinen Rücktritt anzunehmen. S.E. Ing. Parola hat sich große Verdienste dadurch erworben, dass er eine größere finanzielle Transparenz und erhöhte Unterstützung für das Lateinische Patriarchat erreicht hat. Wir alle schulden ihm tiefen Dank und die Zusage unseres Gebets. GruSSwort des KardinalgroSSmeisters Die Consulta des Jahres 2008 ANSPRACHE VON PAPST BENEDIKT XVI FÜR DIE MITGLIEDER DES RITTERORDENS Teilnehmer an der Consulta Interview mit dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem Fouad Twal Stimmen zur Consulta IMPRESSUM GroSSmagisterium des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem 00120 Vatikanstadt I IV V XIII IX XI

II NR. XIII jänner 2009 GruSSwort des KardinalgroSSmeisters Unser neuer Generalgouverneur ist Graf Agostino Borromeo, Professor für Geschichte an der Universität Sapienza in Rom und der Freien Universität Maria Assunta (LUMSA). Professor Borromeo diente dem Orden schon früher als Kanzler. Für Professor Borromeos Bereitschaft, diese gewichtige Aufgabe zu übernehmen, danken wir ihm alle; wir wollen ihn, seine Familie und seine erfolgreiche Arbeit im Gebet begleiten. Der Orden hat auch einen neuen Assessor, Erzbischof Giuseppe De Andrea, einen Kanonikus der Basilika St. Peter und früheren Apostolischen Nuntius in Kuwait. Erzbischof De Andrea war, obwohl er gebürtiger Italiener ist, Priester der Diözese Greensburg, Pennsylvania, in den Vereinigten Staaten. Sein Bruder, Erzbischof Giovanni de Andrea, auch ein früherer Nuntius, ist Großprior der Statthalterei Italia Centrale e Sardegna. Das große Ereignis für den Orden war jedoch die alle fünf Jahre stattfindende Consulta, die vom 1. bis 5. Dezember in der Villa Aurelia in Rom abgehalten wurde. Insgesamt 48 der 52 Statthalter des Ordens nahmen an der Consulta teil, gemeinsam mit fast allen Mitgliedern des Großmagisteriums. Wir erfuhren die Auszeichnung einer Audienz bei unserem Heiligen Vater Papst Benedikt XVI. am 5. Dezember und einer Grußadresse des Staatssekretärs des Heiligen Stuhls, Kardinal Tarcisio Bertone dann am Nachmittag des gleichen Tages. Zum Beginn der Consulta wandten sich mit speziellen Referaten Kardinal Jean-Lous Tauran, Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der Kongregation für die orientalischen Kirchen, Erzbischof Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur und Monsignore und Archimandrit Robert Stern von der Catholic Near East Welfare Association und der Pontifical Mission for Palestine an die Versammelten.

III NR. XIII jänner 2009 GruSSwort des KardinalgroSSmeisters Patriarch Fouad Twal und ich nahmen die Gelegenheit wahr, unsere Gedanken darzulegen, und Generalgouverneur Pier Luigi Parola gab einen ausführlichen Bericht über die Arbeit und die finanzielle Lage des Ordens. Während ich täglich an der ersten Sitzung der allgemeinen Besprechung teilnehmen konnte, widmete ich mich für den Rest des Tages dem Treffen mit jedem einzelnen anwesenden Statthalter. Das war eine sehr anregende und ermutigende Erfahrung für mich. Wie bei allen menschlichen Organisationen greifen immer wieder Änderungen um sich aber die Ritter und Damen des Heiligen Grabes können sicher sein, dass bei all den Themen der Consulta ihren Statthaltern sehr viel an der Entwicklung einer tieferen Spiritualität ihrer Mitglieder liegt, um eine schon herausragende Gruppe noch näher zum Herrn zu führen, dessen Heimatland sie dienen und darüber hinaus unseren christlichen Brüdern und Schwestern, vor allem jenen des Lateinischen Patriarchates, eine noch effizientere Hilfe geben möchten. Eine breitere Information über die Consulta wird sicher noch durch die dabei vorgelegten Texte und Grußadressen gegeben werden. Aber es war sicher eine historische Gelegenheit für den Orden, und ich bin Vizegeneralgouverneur Adolfo Rinaldi und allen Mitgliedern des Vorbereitungskomitees dankbar; sie haben eine wirklich hervorragende Arbeit geleistet und eine erfolgreiche Tagung sowie eine vielversprechende Zukunft für unseren geliebten Orden sichergestellt. Ich hoffe, dass sie alle ein freudvolles Weihnachtsfest mit Ihren Lieben hatten; es ist auch meine Hoffnung, dass wir und unsere Brüder und Schwestern im Heiligen Land uns eines fruchtbaren und friedlichen neuen Jahres 2009 erfreuen können. Möge Gott sie segnen! John Kardinal Foley

IV NR. XIII jänner 2009 Die Consulta des Jahres 2008 Vom 1. bis 5. Dezember dieses Jahres fand die Consulta 2008 statt. Eine derartige Ordensversammlung ist im Statut im Artikel 28 vorgesehen und soll alle fünf Jahre abgehalten werden. Sie steht unter der Leitung des Kardinalgroßmeisters. Ihr gehören der Patriarch-Großprior, der Assessor, die Mitglieder des Großmagisteriums, die Statthalter und Magistraldelegierten, ein Vertreter des Staatssekretariats und ein von der Kongregation für die orientalischen Kirchen bestimmter Vertreter an. Diese Ausgabe des berichtet über den Ablauf dieser Consulta. Die Ergebnisse der Beratungen werden dem Kardinalgroßmeister bei einer Reihe von Entscheidungen helfen. Er wird sie zu gegebener Zeit bekannt geben.

V NR. XIII jänner 2009 Der Heilige Vater gewährte den Teilnehmern an der Consulta eine Audienz am 5. Dezember in der päpstlichen Audienzhalle Sala Clementina. Dabei richtete er folgende Worte an die Versammelten: Ansprache von Papst Benedikt XVI: für die Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem Herr Kardinal, verehrte Brüder im Bischofsamt, sehr geehrte Mitglieder des Großmagisteriums und der Statthaltereien, liebe Brüder und Schwestern! Mit Freude empfange ich die Ritter, die Damen und die Kleriker, die dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem angehören, und ich entbiete euch meinen herzlichen Willkommensgruß. In besonderer Weise grüße ich Herrn Kardinal John Patrick Foley, den Großmeister des Ordens, und danke ihm für die freundlichen Worte, die er soeben in euer aller Namen an mich gerichtet hat. Zudem geht mein Gruß an den Großprior, Seine Seligkeit Fouad Twal, den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem. Durch einen jeden von euch möchte ich ferner meine Wertschätzung und Anerkennung allen Mitgliedern eurer verdienstvollen Gemeinschaft aussprechen, die in der ganzen Welt verbreitet ist. Der Grund eures Treffens hier in Rom ist die weltweite»consulta«, bei der alle fünf Jahre die Statthalter, die Magistraldelegierten und die Mitglieder des Großmagisteriums zusammenkommen, um über die Lage der katholischen Gemeinschaft im Heiligen Land und die vom Orden durchgeführten Aktivitäten zu beraten und Richtlinien für die Zukunft festzulegen. Während ich euch für euren Besuch danke, möchte ich euch meine nachdrückliche Anerkennung für die Initiativen brüderlicher Solidarität ausdrücken, die der Orden vom Heiligen Grab zu Jerusalem seit vielen Jahren und bis zum heutigen Tag zur Förderung der Heiligen Stätten unternimmt.

VI Euer Ritterorden, der zunächst als»ehrenwache«zum Schutz des Heiligen Grabes Unseres Herrn entstanden ist, genoss seit jeher die besondere Aufmerksamkeit der Päpste, die ihn mit den zur Ausübung seines besonderen Dienstes nötigen geistlichen und juristischen Mitteln ausgestattet haben. Der sel. Pius IX. ordnete 1847 seine Neuerrichtung an, um den Wiederaufbau einer Gemeinschaft katholischen Glaubens im Heiligen Land zu fördern, wobei er den Schutz des Grabes Christi nicht mehr der Waffengewalt anvertraute, sondern der Kraft eines beständigen Zeugnisses des Glaubens und der Nächstenliebe gegenüber den in jenen Gebieten lebenden Christen. In jüngerer Vergangenheit hat der Diener Gottes Pius XII. seligen Angedenkens eure Gemeinschaft als juristische Person anerkannt und ließ ihre Präsenz und ihr Wirken innerhalb der Kirche und gegenüber den Staaten dadurch offizieller und beständiger werden. Liebe Brüder und Schwestern, es besteht ein altes und ruhmreiches Band zwischen eurem Ritterorden und dem Heiligen Grab Christi, an dem in ganz besonderer Weise die Herrlichkeit seines Todes und seiner Auferstehung gefeiert wird. Eben darin liegt der Dreh- und Angelpunkt eurer Spiritualität. Der gekreuzigte und auferstandene Jesus Christus sei daher der Mittelpunkt eures Lebens sowie eines jeden Projektes und Programms auf persönlicher und gemeinschaftlicher Ebene. Lasst euch von Seiner heilbringenden Macht leiten und stützen, um zutiefst die eurer Berufung entsprechende Sendung zu leben, ein beredtes Zeugnis für das Evangelium abzulegen und in unserer Zeit Baumeister einer wirksamen Hoffnung zu sein, die auf der Gegenwart des auferstandenen Herrn gründet. Er leitet und stützt mit der Gnade des Heiligen Geistes die Bemühungen all jener, die sich dem Aufbau einer neuen Menschheit widmen, die von den im Evangelium wurzelnden Werten der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens beseelt ist. Wie sehr braucht gerade das Land Jesu Gerechtigkeit und Frieden! Setzt euch auch weiterhin dafür ein und bittet unablässig im Gebet des Ritters und der Dame vom Heiligen Grab, dass dieses Anliegen so bald wie möglich vollkommen verwirklicht wird. Bittet den Herrn, er möge euch zu»überzeugten und aufrichtigen Boten des Friedens und der Liebe unter den Brüdern«machen. Bittet ihn, er möge durch die Kraft seiner Liebe euer ständiges Engagement für jenen tiefen Wunsch nach Frieden Früchte tragen lassen, von dem jene Gemeinschaften erfüllt sind, die seit einigen Jahren in einer unsicheren und gefährlichen Atmosphäre leben. Ich richte meinen herzlichen Gruß an jene geliebten christlichen Bevölkerungsgruppen, die auch weiterhin unter der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krise im Nahen Osten leiden, die sich aufgrund der sich verschlechternden weltweiten Situation noch weiter zugespitzt hat.

VII Meine besondere geistliche Nähe möchte ich dabei den zahlreichen Brüdern und Schwestern im Glauben bekunden, die zur Emigration gezwungen sind. Wie könnten wir nicht das Leid jener so geprüften Gemeinschaften teilen? Und wie könnten wir nicht zugleich euch dafür danken, dass ihr ihnen so großherzig mit eurer Hilfe zur Seite steht? In diesen adventlichen Tagen, in denen wir uns auf die Feier des Weihnachtsfestes vorbereiten, geht der Blick unseres Glaubens nach Bethlehem, wo der Sohn Gottes in einer armseligen Grotte geboren wurde. Das Auge des Herzens richtet sich sodann auf alle weiteren Stätten, die von der Gegenwart des Erlösers geheiligt wurden. Wir bitten Maria, die den Heiland zur Welt gebracht hat, sie möge unseren Brüdern und Schwestern, die in diesen Gebieten wohnen und Tag für Tag mit nicht wenigen Schwierigkeiten konfrontiert sind, ihren mütterlichen Schutz gewähren. Bitten wir sie auch, sie möge euch und all jene ermutigen, die mit der Hilfe Gottes zum Aufbau einer besseren Welt beitragen wollen und können. Liebe Ritter und liebe Damen, lasst euch von der Atmosphäre der Adventszeit erfüllen und haltet in euren Herzen die Erwartung des Herrn, der kommt, wach. Auf diese Weise könnt ihr ihm in den Ereignissen des täglichen Lebens begegnen und ihn vor allem in den Armen und Leidenden erkennen und dienend zur Seite stehen. Die Jungfrau von Nazaret, die wir in einigen Tagen unter dem Titel der Unbefleckten Empfängnis anrufen werden, stütze euch bei eurer Sendung, die darin besteht, in Liebe über jene Stätten zu wachen, durch die der göttliche Erlöser gezogen ist, wobei er»gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm«(apg 10,38). Von diesen Empfindungen erfüllt, erteile ich allen gern meinen Segen. Copyright 2008 - Libreria Editrice Vaticana Übersetzung OESSH

VIII Teilnehmer an der Consulta An der Consulta nahmen 68 Personen teil. Einige insgesamt 36 wurden dazu von ihren Ehepartnern begleitet. Neben dem Kardinalgroßmeister des Ordens wandten sich auch die Kardinäle Leonardo Sandri und Jean-Lous Tauran am Eröffnungstag mit Grußbotschaften oder Referaten an die Teilnehmer, ebenso trug Erzbischof Gianfranco Ravasi seine Überlegungen zum Thema der Ordensspiritualität vor. Der Lateinische Patriarch von J erusalem Fouad Twal, Großprior unseres Ordens, gab einen Einblick in die aktuellen Themen des Patriarchates. Höhepunkt der Consulta war eine Audienz beim Heiligen Vater für alle Teilnehmer in der Sala Clementina. Mehrere Statthalter waren erst seit Kurzem im Amt. Für sie ergab sich die Gelegenheit, Kontakte mit vielen anderen Ordensmitgliedern zu knüpfen und sich gegenseitig kennen zu lernen. Nach langen Jahren nahm auch wieder eine Ordensdame Mary O Brien von USA North Western als Statthalterin an der Consulta teil. In drei Arbeitsgruppen waren die Teilnehmer sehr intensiv mit den Arbeitspapieren der Consulta beschäftigt. Die Gruppeneinteilung ergab sich aus der sprachlichen Vielfalt. Am Ende jedes Arbeitstages trug der Moderator jeder Gruppe die Ergebnisse vor. Drei große Themenkreise standen zur Beratung: 1. Spiritualität, 2. Hilfe für das Heilige Land, und 3. Finanzen und Organisation. Erfahrungen langjähriger und das Interesse neu bestellter Statthalter ergaben intensive Gespräche. Die weltweite Ausdehnung des Ordens war deutlich zu spüren, das gegenseitige Verständnis schwang überall mit. Von Tag zu Tag war deutlicher zu spüren, dass sich alle dafür einsetzten, die Tätigkeit des Ordens zu fördern, neue Initiativen anzugehen und ihre Begeisterung auf die Mitglieder ihrer Statthaltereien zu übertragen.

IX Interview mit dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem Fouwad Twal: Die Aufgabe des Lateinischen Patriarchen besteht darin, das Wachstum der Kirche im Glauben und der Zahl der Gläubigen zu ermutigen. : Gleich nach ihrer Übernahme der Patriarchatsaufgaben haben sie betont, dass ihnen ihre Priester besonders am Herzen liegen, dass sie sich auch mit besonders intensiven Besuchen um ihre Pfarrer kümmern wollen. Wie sehen sie ihren Klerus? Patriarch Fouad Twal: Ich bin dankbar dafür, dass selbst angesichts der großen Herausforderungen unser lokaler Klerus und auch die Laien bei ihrer Arbeit reif und kompetent geworden sind und dass sie gelernt haben, vertauensvolle Aufgaben als Führer der Gemeinschaft zu übernehmen. : Worin sehen sie eigentlich die Aufgabe des Patriarchats, gerade unter den derzeitigen Umständen? Patriarch Fouad Twal: Die Aufgabe des Lateinischen Patriarchen besteht darin, das Wachstum der Kirche im Glauben und der Zahl der Gläubigen zu ermutigen. Obwohl unter unseren Hauptsorgen die Auswanderung der Christen aus dem Heiligen Land ist, versuchen wir jetzt vorrangig nicht, die Schwierigkeiten zu beseitigen, die sie zur Emigration bringen, denn auf viele Situationen haben wir keinen Einfluss. Es geht mehr darum, mehr aus ihrer Glaubens- mission heraus zu leben. Und diese wird durch die Solidarität verstärkt, die sie durch ihre Hilfe erfahren. Wenn sie diese Aufgabe annehmen, geht die Auswanderung zurück, denn die Opfer werden dann einfach zu einer Form der Christuserfahrung, womit wir unsere Berufung im Heiligen Land leben. : Im Orden stellt sich immer wieder die Frage, wie das Patriarchat, wie die Christen im Heiligen Land unseren Orden und seine Mitglieder sehen. wer ist für sie im Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem richtig am Platz oder geht es vor allem um materielle Unterstützung? Patriarch Fouad Twal: Lassen sie es mich so sagen: Nur diejenigen, die tatsächlich das Heilige Land und das Lateinische Patriarchat von Jerusalem lieben haben das Recht und zugleich die moralische Verpflichtung, dem Orden anzugehören. Denn wer das Heilige Land nicht wirklich liebt ist auch nicht in der Lage, diesem Land zu dienen. : Heute sieht sich auch die Kirche fast wie ein Manager zur Aufstellung einer Prioritätenliste gezwungen. Was sind ihre wichtigsten Anliegen oder größten Sorgen?

X Patriarch Fouad Twal: Zu allererst möchte ich sie auf die sogenannten institutionelle Ausgaben hinweisen. Damit muss das Lateinische Patriarchat sämtliche laufenden Kosten decken, die für den alltäglichen Bedarf benötigt werden. Diese Mittel dienen dem Unterhalt unserer diözese in den drei Staaten Palästina, Israel und Jordanien. Das zweite fundamentale Anliegen ist die arbeit des Patriarchats für die Ausbildung, die durch unsere Schulen geleistet wird. Unsere Schulen sind weiterhin der wichtigste Form, wie die Kirche ihre Sendung erfüllen kann. Die Schulen gehören zu den grundlegenden Möglichkeiten, mit denen wir unseren Familien helfen, eine gläubige und fähige neue Generation heranzuziehen, die stolz auf ihren Glauben und auf ihr Erbe ist. Wir erziehen sie dazu, fähig für einen Beitrag zum Aufbau einer Gesellschaft zu sein, in der alle Menschen einschließlich Minoritäten am Aufbau des Gemeinwesens teilnehmen. Wir eröffnen jungen moslemischen und christlichen Studenten die Möglichkeit, miteinander in einer Weise zu arbeiten und aufzuwachsen, die sie zu vertrauensvollen Beziehungen führt und auch einen unerwarteten Weg in die Zukunft weist. Meine dritte Sorge ist das Seminar, das Herz des Patriarchats und die Quelle unserer Priester und der Zukunft unserer Diözese im Heiligen Land. Unser Seminar erfährt viele Berufungen, vor allem aus Jordanien. Aber leider müssen wir etliche Aufnahmen verschieben, weil wir keinen Platz haben. Der andere bedauerliche Umstand für das Seminar liegt in den laufenden Kosten, die ständig steigen. Dadurch kommen wir aus einem Defizit nicht heraus. Ein weiterer Aspekt, der direkt mit unseren Bemühungen um die Betreuung der Gläubigen zusammenhängt, ist die humanitäre Hilfe. Sie umfasst die soziale und familiäre Hilfe der Kirche. Der Bedarf an humanitärer Hilfe hat seit der zweiten Erhebung zugenommen. allein mit ihrer Hilfe auf diesem Gebiet haben tausende christliche Familien Hilfe gefunden, ist ihr leben erleichtert worden. Aber der Bedarf steigt ständig. : Gehen wir einmal von ihren Alltagssorgen ab, wie es etwa den Ausgaben für die Besoldung des Klerus oder dem Bedarf für humanitäre Hilfe, der sehr oft von plötzlichen Ereignissen abhängt: Wenn sie in die Zukunft blicken, was sehen sie da vor sich? Patriarch Fouad Twal: Wir haben einen Vier- Jahres-Plan für die Schulen mit dem Ziel ausgearbeitet, unsere Bildungsaufgabe in den drei Gebieten Jordanien, Palästina und Israel zu verbessern. Unsere erste und dringendste Aufgabe ist, unsere Schulgebäude zu verbessern und zu renovieren. Das ist für Jordanien dringen nötig, wo wir 22 Schulen besitzen und führen. Unsere Arbeit in Jordanien in den kommenden vier Jahren umfasst eine Verbesserung und die wiederherstellung von Anlagen, Erneuerung der Schulbauten, Ausbau der Büchereien, Laboratorien und der Ausstattung, aber auch die Einrichtung neuer Außenanlagen, wie Spielplätze und Mehrzweck-Säle. : Danke für die Einblicke in ihre Überlegungen, die sie uns gegeben haben.

XI Stimmen zur Consulta Vier Stimmen von Teilnehmern geben Ihnen am Ende dieses letters auch persönliche Eindrücke wieder. H.E. Mary C. O Brien, Statthalterin von USA North Western: Als die am kürzesten bestellte Statthalterin des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, war die Consulta 2008 ein frühes Weihnachtsgeschenk. Die fünf Tage (vom 1. bis 5. Dezember) in Rom waren eine Zeit, mit anderen Statthaltern Gedanken auszutauschen, vom Lateinischen Patriarchen Fouad Twal über die Themen und die Bedeutung unserer Hilfe für das Heilige Land informiert zu werden, als spirituelle Komponente täglich die Heilige Messe und auch der Aufbau von Freundschaften. Die Consulta hat sich mit den wichtigen Problemen in einer sehr organisierten Form befast. Ich habe mich auch von den anderen Statthaltern und ihren Frauen willkommen geheißen und bestärkt gefühlt. Danke Kardinal Foley und dem Großmagisterium für dieses WUNDERBARE Geschenk! S.E. Lauri Gorski, Statthalter von Finnland: Die Consulta war ein inspirierendes Ereignis bemerkenswerter und anregender Präsentationen und Diskussionen, das gute, offene Gedanken hervorgebracht hat. Es hat sich gezeigt, dass unser Orden eine wirklich globale Organisation geworden ist, die Mut macht, Gerechtigkeit unterstützt und den Christen im Heiligen Land Hoffnung gibt. Das Einzelgespräch mit dem Kardinalgroßmeister, sowie Gespräche mit dem Generalgouverneur, Mitgliedern des Großmagisteriums und anderen Statthaltern haben mir die Möglichkeit gezeigt, wie ich die besonderen Probleme meiner eigenen Statthalterei in Angriff nehmen kann. S.E. Carl Falck, Statthalter von Schweden: Im Herbst haben wir uns in der schwedischen Statthalterei auf die Consulta für die Themen der nächsten fünf Jahre vorbereitet. Als Statthalter einer kleinen Statthalterei in einem säkularisierten Land mit nur wenigen Katholiken wollte ich vor allem die Situation des Wirkens in diesem Umfeld zur Sprache bringen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Consulta sehr aufgeschlossen für die Erörterung dieser Anliegen war. Ein sehr wesentlicher Teil der Consulta waren die Kontakte und Diskussionen mit anderen Statthaltern. Als neuer Statthalter habe ich viel aus diesen Gesprächen gelernt. Es ist jetzt meine Absicht, den Geist der Consulta in meine Statthalterei in Schweden zu tragen und die Ergebnisse in der praktischen Arbeit der Statthalterei umzusetzen. Die Consulta hat fünf Tage harter Arbeit bedeutet, für mich aber auch viel Freude, zusammen mit meinen Kollegen der anderen Statthaltereien. Otto Kaspar, Mitglied des Großmagisteriums: Neben der Qualität der Arbeit in den Gruppen hat mich der letzte Abend besonders berührt. Nach dem Abendessen verabschieden sich alle wirklich alle mit so großer Herzlichkeit, mit so viel Gleichklang im Herzen und so viel gegenseitigem Wohlwollen, dass diese Minuten weit mehr waren als ein übliches Auseinandergehen nach einer Tagung. Der Satz: Ich hoffe, sie bald wieder zu sehen war keine Floskel. Da war zu spüren, dass dieser Satz in der vollen Bedeutung der Worte gemeint war. Auf diesen Geist kann der Orden bauen.