Predigt zum Christfest. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, der für uns Mensch geworden ist, sei mit uns allen.

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Transkript:

Predigt zum Christfest Kanzelgruß: Gemeinde: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, der für uns Mensch geworden ist, sei mit uns allen. Wir hören zur Predigt aus dem Buch des Propheten Micha im 5. Kapitel: 1 Du, Bethlehem Ephrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. 2 Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Kindern Israel. 3 Er aber wird auftreten und weiden in der Kraft des HERRN und in der Macht des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden, so weit die Welt ist. 4 Und er wird der Friede sein. Lasst uns beten: Gemeinde: Herr, unser Gott, die Engel verkündigten deinen Frieden, als dein Sohn Jesus Christus in Bethlehem für alle Menschen geboren wurde. Wir bitten dich: Erfülle durch dein Wort unsere Herzen mit dem Frieden, den die Welt nicht geben kann. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, deinen Sohn und unsern Herrn. Liebe Gemeinde, vielleicht klingen in manchem unter uns noch die festlichen Lieder vom Heiligen Abend, das Krippenspiel der Kinder und die Botschaft der Engel auf dem Feld vor Bethlehem nach. Und auch unser Predigtwort aus dem alttestamentlichen Buch des Propheten Micha hat einen vertrauten Klang: Du, Bethlehem Ephratha, die du klein bist unter den

Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. Dieses Wort gehört zu den Weissagungen in der Christvesper, die viele unter uns schon als Konfirmanden auswendig lernen und vortragen mussten. Also ein Stück Weihnachten, so wie wir es gewohnt sind. Weihnachten scheint ja überhaupt viel mit Emotionen und vertrauten Traditionen und Bräuchen zu tun zu haben. Fest der Liebe, Fest der Familie oder Fest des Friedens wird es deshalb auch genannt. Von solchem Frieden spricht auch der Prophet Micha in seiner Verheißung. Allerdings nicht in so sehr weihnachtlich klingenden Worten, sondern eher nüchtern. Und er wird der Friede sein schließt unsere Lesung. Aber, was für ein Friede oder Friedefürst ist gemeint? 1. Der Friedefürst aus Bethlehem Zu Bethlehem geboren heißt es in einem bekannten Weihnachtslied. Gerade die Worte des Propheten Micha bringen uns den Ort Bethlehem nahe. Was ist an ihm so Besonderes? Warum gerade Bethlehem? Was hat es mit Ephrata auf sich? Bethlehem galt als Wohnsitz der Sippe Bet Ephrat. Dass Gott sich gerade das kleinste Geschlecht ausersieht, um gegen alles menschliche Erwarten sein Werk zu vollenden, gilt als Beweis für seine souveräne Macht. Das Haus Ephrat, eine Sippe, die im Heer des Stammes Juda nicht einmal als Tausendschaft gerechnet werden kann, wird zur Wiege des gottgesandten Herrschers über ganz Israel. Der Messias gilt als zweiter David nach dem Buch Samuel (1. Sam. 17, 12) gehörte die Familie Davids zur Sippe Ephrat. So ist nicht nur die Krippe im Stall Sinnbild für das Herunterkommen Gottes auf diese Erde, sondern auch der Ort Bethlehem, an dem ER geboren wird, macht deutlich:

Er äußert sich all seiner Gwalt, wird niedrig und gering und nimmt an sich eins Knechts Gestalt, der Schöpfer aller Ding. (ELKG 21, 3) 2. Der Friedefürst göttlichen Ursprungs Dass der Schöpfer aller Ding selbst in Jesus Christus Mensch wird, macht Micha deutlich, indem er prophezeit, dass dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. Wir bekennen im Nicänischen Glaubensbekenntnis: Ich glaube an den Einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingebornen Sohn, der vom Vater geboren ist vor aller Zeit und Welt, Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrhaftigen Gott vom wahrhaftigen Gott. Hier wird also nicht irgendwer geboren, sondern Gottes eingeborner Sohn, der eines Wesens mit dem Vater ist. 3. Der Friedefürst von einer Frau geboren Als solches bleibt die Geburt des Messias ein göttliches Geheimnis, das in Maria Gestalt im wahrsten Sinne des Wortes gewinnt. Nämlich bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Und so fügt es sich zu einem Bild: Das göttliche Kind in einer Krippe im Stall von Bethlehem in Judäa mit Maria seiner Mutter! Wie hatte ja auch Maria in ihrem Lobgesang, dem Magnificat bekannt: Er (Gott) hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. 4. Der Friedefürst, der den ewigen Frieden gewährt Der Friedefürst göttlichen Ursprungs und von einer Frau in Bethlehem geboren bringt uns nicht irgendeinen Frieden, sondern den ewigen Frieden. Wie hatten es die himmlischen Heerscharen gesungen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Und Micha hatte prophezeit: Er aber wird auftreten und weiden in der Kraft des Herrn und in der Macht des Namens des Herrn, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden, so weit die Welt ist. Und er wird der Friede sein. Nun ist es aber, liebe Gemeinde, mit dem Frieden auf der Welt gar nicht so einfach. Ja, selbst in Bethlehem der Geburtsstadt unseres Herrn herrscht Gewalt und Terror. Keine Spur von sie werden sicher wohnen für das Volk in Israel. Krieg und kriegerische Auseinandersetzungen überall auf der Welt! Es scheint fast so, als ob das indes lässt er sie plagen des Micha immer noch gilt, obwohl doch Maria uns schon längst den Messias geboren hat? Die messianische Friedensherrschaft ist nicht die Fortsetzung des judäischen Königtums in der Endzeit, sondern bedeutet einen Neuanfang, der auf die idealen Anfänge der Heilsgeschichte des Gottesvolkes zurückgreift. Dieser Neuanfang bedeutet, dass Gott in seinem Sohn Jesus Christus allen Völkern seinen Frieden anbietet. Allen wie es die lateinische Fassung des Gloria ausdrückt -, die guten Willens sind. Zunächst einmal hat sich mit der Geburt des Erlösers bestätigt, was schon Jesaja vorhergesagt hat: Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. (53, 5) Frieden mit Gott, der sich mit uns versöhnt hat, damit wir auch untereinander fähig zum Frieden werden. Das ist schon die weihnachtliche Botschaft des Propheten Micha und muss sie für alle Zeit bleiben: Christus ist unser Friede und im festen Glauben an sein Wort erhält die Welt jenen Frieden, den sie sich selbst nicht geben kann. Wie sehr das gelingen kann, macht eine Episode aus der Geschichte deutlich: Einst standen Argentinien und Chile wegen heftiger Grenzstreitigkeiten vor einem Krieg. Die Waffen waren bereit, Soldaten aufmarschiert und Kanonen in Stellung gebracht. Da gelang es besonnenen Menschen aus beiden Ländern, den Krieg zu verhindern und Frieden zu schließen. Nun goss man aus den aufgefahrenen Kanonen ein riesiges Standbild, das Christus auf der Grenze stehend darstellt. Die Christusstatue hält in der einen Hand das Kreuz, und die andere Hand reckt er

segnend über die Völker. Der Sockel des Standbildes trägt die Inschrift: Eher sollen die Berge der Anden in Staub zerfallen, als dass die Völker von Argentinien und Chile den Frieden brechen, den sie zu Füßen ihres Erlösers zwischen sich aufgerichtet haben! Ein eindruckvolles Beispiel, wie Frieden gelingen kann: Christus steht immer auf der Grenze! Er ist nicht nur für mich da, sondern auch für den, mit dem ich mich streite. Er ist nicht nur für das eine Volk da, sondern auch für das andere, gegen das vielleicht gekämpft wird. Als solches erweist ER sich als der Friedefürst überhaupt und mit dem Propheten Micha können wir hoffentlich bekennen: Er aber wird auftreten und weiden in der Kraft des Herrn, und in der Macht des Namens des Herrn, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden, so weit die Welt ist. Und er wird der Friede sein. Gebe Gott, dass nicht nur an diesen Weihnachtstagen unsere und die Herzen vieler Menschen von Christus erfüllt werden. Denn dann wird aus dem Fest des Friedens wahrer Friede für Zeit und Ewigkeit. Lasst uns beten: Ehre sei dir, Gott in der Höhe, du reicher, allmächtiger, ewiger Gott. Ein armer, ohnmächtiger, sterblicher Mensch bist du für uns geworden in Jesus, dem Kind in der Krippe von Bethlehem, dem Mann am Kreuz. Auf ihn schauen wir, auf sein Wort hören wir, im Glauben an ihn bitten wir dich um Frieden auf Erden. Um Frieden für die ganze Schöpfung, um Frieden für alle Völker, besonders auch in Bethlehem und ganz Israel, um Frieden für die Kirche in aller Welt,

um Frieden für die Familien, um Frieden für die Kranken, um Frieden für die, die uns besonders anvertraut sind und um Frieden für uns selbst. Kanzelsegen: Gemeinde: Und der Friede Gottes, der uns sichtbar in Jesus Christus erschienen ist, stärke und bewahre unsere Herzen und Sinne zum ewigen Leben. Liedvorschläge: Vor der Predigt : Nach der Predigt: ELKG 17 Vom Himmel kam der Engel Schar ELKG 34 Dies ist der Tag ELKG 746 Zu Bethlehem geboren ELKG 748 O Bethlehem, du kleine Stadt ELKG 21 Lobt Gott, ihr Christen alle gleich Verfasser: P. Frank-Christian Schmitt Lustheimstr. 20 81247 München Tel.: 0 89 / 8 11 43 47 E-Mail: frank-christian.schmitt@gmx.de