BUNGARTZ, F.: Bacidia viridifarinosa - Neufund fur Deutschland - und andere Flechtenarten 9\ Herzogia 14: 91-98 (2000) Bacidia viridifarinosa - Neufund fiir Deutschland und andere bisher nicht aus Rheinland-Pfalz nachgewiesene Flechtenarten Frank BUNGARTZ Zusammenfassung: BUNGARTZ, F. 2000. Bacidia viridifarinosa - Neufund fur Deutschland und andere bisher nicht aus Rheinland-Pfalz nachgewiesene Flechtenarten. - Herzogia 14: 91-98. Ober folgende interessante Flechtenfunde erfolgt eine kurze Beschreibung der Belege sowie ihres Fundorts und der Standortbedingungen: Bacidia viridifarinosa Coppins & P. James (Erstnachweis fur Deutschland), Arthonia endlicheri (GaroY.) Oksner (Wiederfund einer in Deutschland Yerschollenen Art), Enterographa crassa (DC.) Fee und ArthotheLium ruanum (A. Massa!.) Korb. (Erstnachweise fur Rheinland-Pfalz). Abstract: BUNGARTZ, F. 2000. Bacidia viridifarinosa - a new lichen species for Germany and other new lichen records fram Rhineland-Palatinate, Germany. - Herzogia 14: 91-98. The following interesting lichen species are recorded from Rhineland-Palatinate, Germany: Bacidia viridifarinosa Coppins & P. James (first record for Germany), Arthonia endlicheri (GaraY.) Oksner (recent record of a species so far presumed to be extinct), Enterographa crassa (DC.) Fee and ArthotheLium ruanum (A. Massa!.) Korb. (first records for Rheinland-Pfalz). For each species the article giyes a brief description, habitat information and reference to the sites from where the species was collected. Key words: Lichens, distribution, new records, phytosociology, Bacidia viridifarinosa, Arthonia endlicheri, Enterographa crassa, ArthotheLium ruanum, Rhineland-Palatinate, Germany. Einleitung Die Vegetation des Brodenbachtals, eines engen Seitentals der unteren Mosel (Abb. I), ist sehr abwechslungsreich (BUNGARTZ & ZTEMMECK 1997). An den exponierten Oberhangen des Tals wachsen trockene Traubeneichenwalder (Hieracio-Quercetum petraeae Lohm. 78) und an den steilen, schattigen Unterhangen Schluchtwalder mit Esche und Winter-Linde (Fraxino-Aceretum pseudoplatani (W. Koch 26) Rubel 30 ex Tx. 37 em. Th. Muller 66). Flechtenfloristisch besonders interessant sind nicht nur die kryptogamenreichen Bestande des Hieracio-QlIercetum silenetosum mit allffalligen, ausgedehnten Bestanden verschiedener Rentierflechten (Cladonietllm mitis Krieger 1937), sondern gerade auch die schattigen Schluchtwalder mit eher unscheinbaren epilithischen Krustenflechten. Obwohl die Kryptogamenschicht dieser Walder von Moosen dominiert wird, kommen hier auch etliche sejtene bzw. f10ristisch wenig bekannte Flechtenarten vor: Bacidia viridifarinosa Coppins & P. James (Erstnachweis fur Deutschland), Arthonia endlicheri
92 Herzogia 14, 2000 (Garov.) Oksner (Wiederfund einer in Deutschland verschollenen Art), Enterographa crassa (DC.) Fee (Erstnachweis fur Rheinland-Pfalz) und Arthothelium ruanum (A. Massa!.) Korb. (Erstnachweis fur Rheinland-Pfalz). Das Belegmaterial der Arten befindet sich im Privatherbar des Autors. Eine vollstandig revidierte Gesamtartenliste der Flechten des Brodenbachtals wurde an anderer Stelle veroffentlicht (BUNGARTZ 1998). Die Arten Bacidia viridifarinosa Coppins & P. James Die sehr unscheinbare, dunkelgrune Krustenflechte mit hellgrunen Soredien wird von DLEDERlCH (1989) erstmals aus Luxemburg genannt als eine Art, die dort haufig an alten Kastanienbaumen und vor allem aufder glatten Borke der Stammbasis auftritt. Auch in der Erstbeschreibung (CoPPINS et a!. 1992) wird die Art als zumeist epiphytisch bezeichnet. Die Funde stammen aus naturnahen oder bereits lange etablierten Waldern, von Eiche, Ulme, Feld-Ahorn, Berg-Ahorn, Linde und ErIe. Die Art tritt gewohnlich an der Unterseite gebogener Stamme auf; seltener wurde sie in den Wiildern auch auf feinkornigen Silikatgesteinen gefunden. Bei der Erstbeschreibung war nur steriles Material mit Pyknidien bekannt. Aus SUdfrankreich beschrieben BRlCAUD & Roux (1993) erstmals auch Apothecien. COPPINS (1992) nennt weitere Funde aus Norwegen. AuBerdem sind Belege aus Bohmen (Tschechien) und unter Umstanden aus den Ost-Karpaten (Ukraine) bekannt (COPPINS, in litt.). Das Material aus dem Brodenbachtal weist weder Pyknidien noch Apothecien auf. Charakteristisch ist der dunne, dunkelgrtine durch einen fein-fasrigen, hellen Hypothallus begrenzte Thallus mit auffallig hellgrunen Soredien, die unter UV-Licht orange erscheinen (Abb. 2 c, d). Sowohl Thallus als auch Soredien zeigen keine Farbreaktion mit den gebrauchlichen Flechtenreagenzien. Zur Bestimmung der Art wird auf den von FRYDAY & COPPINS (1997) veroffentlichten SchlUssel zu sterilen, saxicolen und terricolen Arten hingewiesen. Die Belege aus dem Brodenbachtal stammen von lose aufliegenden Grauwacke- und Schiefersteinen (Hangschutt) aus Schluchtwaldern (Fraxino-Aceretum) der unteren ostexponierten Hange des unteren und mittleren Brodenbachtals (MeBtischblatt-Viertelquadranten Nr. 571004.1 & 4.3, Flurbezeichnungen der Deutschen Grundkarte: "An der alten OlmUhle" und "Saalheck"). Auf dem ungunstigen, da bewegten Schuttsubstrat wurden auber Bacidia viridifarinosa vereinzelt nur wenige andere Arten gefunden: Porina chlorotica (Ach.) MUl!. Arg., Rinodina oxydata (A. Massa!.) A. Massa!. sowie vereinzelt Apothecien von Lecanora polytropa (Ehrh.) Rabenh. Untersuchtes Belegmaterial: Deutschland, Rheinland-Pfalz, HunsrUck: Brodenbachtal (Nr. 145: TK 5710.4.1, Nr. 575: TK 5710.4.3, Nr. 1030: TK 5710.4.3, Nr. 1407: TK 5710.4.1) Arthonia endlicheri (Garov.) Oksner Die Art wird in der "Roten Liste der Flechten (Lichenes) der Bundesrepublik Deutschland" (WIRTH et a!. 1996) in der Gefiihrdungskategorie 0 "ausgestorben oder verschollen" gefuhrt. Zur Bestimmung der Art eignet sich insbesondere JAMES (1970, als,,arthonia lobata (Flot.) A. Massa!.") sowie FRYDAY & COPPINS (1997). Die Art ahnelt nach JAMES (1970) sowie PURVIS et a!. (1992) morphologisch Dirina stenhammari (Arnold) Poelt & Follmann mit der die Belege zunachst auch verwechselt wurden.
BUNGARTZ, F.: Bacidia viridifarinosa - Neufund fur Deutschland - und andere Flechtenarten 93 Mosel TK 5711.3 ~Nokel~n BRODENBACHTAL T elslei ~.--/J..Nortersh usen Broden achj... An der alten ClmOhle Langei Lohberg Ber Donnerloch TK 5710.4 I:::==*====d 1 km Abb. I: Lage des Untersuchungsgebietes (aus BUNGARTZ & ZIEMMECK 1997). Die wattigen, weib-blaulichen Thalli (Abb. 2 a, b) mit Trentepohlia als Photobionten reagieren C rot. Sie werden am Rand durch ein feines, weibes Gespinst des Hypothallus begrenzt, der mit einer dunkelgrauen Zone allmahlich in den eigentlichen Thallus tibergeht. Die Rander des Thallus wirken deutlich gelappt und stellenweise wie hochgewolbt, ohne dab sich der Thallus vom Gesteinssubstrat loslost. In der Thallusmitte ist der Thallus oft machtig entwickelt, sehr uneben und hockrig. Der ganze Thallus hat keine glatte Oberflache, sondern wirkt wattig. An dem Material sind weder Apothecien noch Pyknidien entwickelt. Das Material stimmt morphologisch mit sterilen Belegen aus dem Herbar des Botanischen Gartens und Museums, Berlin-Dahlem (B) tiberein. Fertile Belege unterscheiden sich durch die fehlende randliche Zonierung und geringere Dicke. Mit HPTLC konnte nur Lecanorsaure nachgewiesen werden. 1m Gegensatz zu Dirina stenhammari, die parallel ebenfalls chromatographiert wurde, enthielt der Beleg kein Erythrin. Mit Hilfe von HPLC konnte auberdem Arthonin nachgewiesen werden. Sowohl Dirina stenhammari ais auch Arthonia endlicheri sind von regengeschtitzten FeIstiberhangen beschrieben worden. Dirina stenhammari scheint kalkhaltige Substrate zu bevorzugen, so waren die Standorte von Arthonia endlicheri im Brodenbachtal - obwohl auf Schiefer und Grauwacke - ebenfalls deutlich kalkbeeinflubt. Mittels 1O%-iger Salzsaure konnten Kalkspuren an den Standorten nachgewiesen werden. Samtliche Standorte liegen an ostexponierten, regengeschtitzten Schiefer- und Grauwackesteilflachen in den Schluchtwaldern (Fraxino-Aceretum) der unteren ostexponierten Hange des Brodenbachtals (MeBtischblatt-Viertelquadranten Nr. 5710.4.1 & 4.3, Flurbezeichnung der Deutschen Grundkarte: "An der alten OlmtiWe"). Die soziologischen Aufnahmen der Bestande (Tab. I) konnten mit Enterographa zonata (Korb.) Kallsten, Opegrapha lithyrga Ach. und Opegrapha gyrocarpa FIot. als Enterographetum zonatae angesehen werden, welches als f10ristische Besonderheit Arthonia endlicheri und Enterographa
94 Herzogia 14, 2000 crassa aufweist. Inwieweit diese Vergesellschaftung fur Arthonia endlicheri typisch ist, kann aufgrund der wenigen Funde derzeit nicht entschieden werden. Untersuchtes Belegmaterial: Deutschland, Baden-Wurttemberg, Schwarzwald: Ruine Wieladingen bei Sackingen, 8.5.1921, Lettau (B); Wieladinger SchloB bei Sackingen, 8.5.1921, Lettau (B); Rheinland-Pfalz, Eifel: Altenahr am FuBe des Burgfelsens, 8.1861, Wilms (B); Rheinland-Pfalz, Hunsruck: Brodenbachtal (Nr. 144: TK 5710.4.1, Nr. 556: TK 5710.4.3, Nr. 558: TK 5710.4.1, Nr. 563: TK 5710.4.1, Nr. 564: TK5710.4.I, Nr. 565: TK 5710.4.1, r. 571: TK 5710.4.1, Nr. 572: TK 5710.4.1) Enterographa crassa (DC.) Fee Die Art ist nach JOHN (1990a, b) noch nicht aus Rheinland-Pfalz nachgewiesen. Sie wird jedoch von DIEDERICH (1990) aus dem benachbartem Luxemburg angegeben. Nach PURVIS et a1. (1992) ist Enterographa crassa ozeanisch verbreitet und dringt nur selten ins Inland vor. Insofern sind die Vorkommen im Brodenbachtal bemerkenswert. Auf die Vergesellschaftung von E. crassa mit Arten aus dem Enterographetum zonatae wurde bereits hingewiesen (Tab. 1). Die Art wachst in den Schluchtwaldern auch an zwar regengeschutzten, jedoch nicht vallig unberegneten steilen Felsen (MeBtischblatt-Viertelquadranten Nr. 5710.4.1 & 4.3, Flurbezeichnung der Deutschen Grundkarte: "An der alten Olmuhle"). Hier ist E. crassa nicht selten mit Opegrapha vermicellifera (Kunze) J. R. Laundon vergesellschaftet. Letztere Art tritt in den WaJdern auch epiphytisch an regengeschutzten Stammbasen von Hainbuche und Linde auf. Enterographa crassa wurde hingegen nicht epiphytisch gefunden. Die Thalli der Belege sind schlecht entwickelt, dennoch sind die charakteristischen, randlosen, kurz ellipsoiden bis wenig verzweigten Apothecien deutlich ausgebildet. Die Form der Apothecien weist das Material nach P. JAMES (mund!.) eindeutig als Enterographa crassa aus, auch fehlt der nicht selten bei E. hutchinsiae um die Apothecien ausgebijdete weibe Kranz. Untersuchtes Belegmaterial: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Hunsruck: Brodenbachtal (Nr. 143: TK 5710.4.1, Nr. 558: TK 5710.4.1, Nr. 563: TK 5710.4.1, Nr. 567: TK 5710.4.1) Arthothelium ruanum (A. Massa!.) Karb. Die Art wurde bisher nicht aus Rheinland-Pfalz nachgewiesen (vg!. JOHN I 990a, b). Sie ist nach WIRTH (1995) im sudlich angrenzenden Baden-Wurttemberg indes von zahlreichen MeBtischbHi.ttem nachgewiesen und gilt dort als ziemlich selten bis mabig haufig. Samtliche Belege der Art sind nur schwach lichenisiert und kannten daher leicht mit unscheinbaren borkenbewohnenden Pilzen verwechselt werden. Das Lager der Belege ist weitgehend unterrindig ausgebildet, auch die fleckformigen Apothecien sind teilweise noch von Borkenzellen uberdeckt. Die Sporen sind muriform, ungefahr 18 flm lang und etwa 6 f.lill breit, mit meist sechs Quersepten und drei bis vier Langssepten. Auffallig ist das im Schnitt sehr dunkle, kaum durchsichtige Epithecium. Das Hymenium reagiert mit Kalilauge oliv und mit Jodlasung blau. Aile Belege der Art stammen aus luftfeuchten, schattigen Waldern der Talsohle sowie der unteren Hange des Brodenbachtals. Besonders in den bachbegleitenden Eschenwaldern des Tals wurde die Art mehrfach gefunden. Hier ist sie mit nur wenigen anderen Flechten des Graphidion scriptae Barkm. vergesellschaftet, v. a. mit Bacidina arnoldiana (Karb.) v. Wirth & Vezda, Arthonia radiata (Pers.) Ach. und Graphis scripta (L.) Ach. In den Bestanden sind auch freilebende Algen der Gattung Trentepohlia Martius haufig vertreten. Seltener wachst die Art auch an Hainbuche in den Schluchtwaldern (Fraxino-Aceretum) und Hainbuchenwaldern (Galio sylvatici-carpinetum betuli Oberd. 57) der schattigen
BUNGARTZ, F.: Bacidia viridifarinosa - Neufund fur Deutschland - und andere Flechtenarten 95 Abb. 2: Habitus von Arthonia endlicheri (a, b) und Bacidia viridifarinosa (c, d). Pfeile verweisen auf die jeweiligen Hypothalli. MaBstab = linin. unteren Talhange. Ais Kennart des Graphidion scriptae Oksner 1928 ist sie hier mit Porina aenea und Craphis scripta in artenarmen Bestanden des Pyrenuletum nitidae Hi!. 1925 vergesellschaftet (Tab. 2). Da Arthothelium ruanum im Tal nul' an den luftfeuchten Standorten des Pyrenuletum nitidae auftritt, konnte man die Art auch als Differentialart einer luftfeuchten Ausbildung des Pyrenuletum nitidae auffassen. Untersuchtes Belegmaterial: Deutschland, Rheinland-Pfalz, HunsrUck: Brodenbachtal (Nr. 538: TK 5710.4.4, Nr. 549: TK57 10.4.3, Nr. 1036: TK 5710.4.1, Nr. 1037: TK 7510.4.1, Nr. 1038: TK 7510.4.1) Naturschutz Einige Standorte dieser seltenen bzw. floristisch wenig bekannten Arten wurden 1995/ 96 durch den Ausbau des Weges in del' Talsohle beeintrachtigt. Mit grol3em Aufwand wurde der Weg an del' Hangseite erweitert, planiert und bis WI' Grtinen Mtihle, einem abgelegenen Haus mit umliegenden Pferdewiesen, geteert. Durch diese fur das bis dato
96 Herzogia 14, 2000 Tab. I: Vergesellschaftung von Enterographa crassa und Arthonia endlicheri an teils kalkhaltigen Schieferiiberhangftachen; Enterographetum zonatae (Degel. 1939) Wirth 1972 (synonym: Opegraphetum horistico-gyrocarpae Wirth 1969). Aus: ZIEMMECK & BUNGARTZ (1996, unveroff. Diplomarbeit); korrigierte Fassung. Kryptogarnenaufnahme-Nr.: Aufnahmedatum (im Jahr 1995): FlachengroBe (cm 2 ): Hohe (m il M.): (S)chiefer, (G)rauwacke: HCII-: Humusauflage (mm): Exposition: Felsneigung (0): (Z)enit, (N)eigung, (S)tirn, (U)berhang, (G)rotte, (F)uB: Gesamtdeckung (%): Deckung Krautschicht (%): Deckung Thallophyten (%): Artenzahl: Enterographa crassa Arthonia endlicheri Kenn- und Trennarten des Enterographetum zonatae: Enterographa zonata Opegrapha lithyrga Opegrapha gyrocarpa Kalkzeiger: DipLoicia canescens CaLoplaca citrina sonstige Arten: PsiioLechia Lucida Lepraria spec. Lepraria incana Lecanora orosthea dunkelgriine Kruste mit schwarzen Pyknidien CLadonia spec. juv. (Lagerschuppen) *Felsfiiche unterhalb eines Felsvorsprungs 18 19 20 21 5.11. 5.11. 5.11. 5.11. 400 1200 1200 1500 110 110 110 110 S/G S S S 1-1- -/() I I I I 0 0 0 NNO 65* 95 lid lid U* S/U U U 95 85 80 50 I I I I 95 85 80 50 10 7 6 4 2m 2b 2b 3 3 3 2b 2b 2b 2n Deckungsgrad-Skala: modifizierte Braun-Blanquet-Skala nach BARKMANN (1958) und WIRTH (1972) kaum erschlossene, abgelegene Tal wenig sinnvoll erscheinende MaBnahme wurden auch Randbereiche der nach 24 Landespflegegesetz Rheinland-Pfalz unter Schutz stehenden Schluchtwalder (Fraxino-Aceretum) vernichtet. Urn ahnliche MaBnahmen in Zukunft ausschlieben zu konnen, erscheint eine Ausweisung des Tals als Naturschutzgebiet sinnvoll. Dank P. W. James (London) und Dr. B. 1. Coppins (Edinburgh) mochte ich fur die OberprUfung von Bacidia viridifarinosa danken. P. W. James bin ich auberdem dankbar fur die Hilfe beim Bestimmen weiterer Belege aus dem Brodenbachtal. FUr die OberprUfung kritischer Belege mochte ich auberdem auch Dr. V. John (Bad DUrkheim), Dr. H. Scholler
BUNGARTZ, F.: Baeidia viridifarinosa - Neufund fur Deutschland - und andere Flechtenarten 97 Tab. 2: Vergesellschaftung von Arthothelium ruanum auf Carpinus betulus: Pyrenuletum nitidae Hi!. 1925 ( syn.? Graphidetum scriptae Hi!. 1925), Ausbildung mit Porina aenea (synonym: Porinetum carpinae Barkm. 1958), aus: ZlEMMECK & BUNGARTZ (1996, unveroff. Diplomarbeit); korrigierte Fassung. Kryptogamenaufnahme-Nr.: 136 143 140 135 137 144 145 Aufnahmedatum (im Jahr 1995): 25.10. 04.11. 25.10. 25.10. 25.10. 11.11. 11.11. FlachengroBe (cm 2 ): 300 400 500 400 210 500 400 Hohe (m u. M.): 150 100 150 170 170 115 115 Phorophyt: Cb Cb Cb Cb Cb Cb Cb Stammumfang (em): 33 29 37 12 16 76 76 Stammexposition: S 0 SO NW SO N 0 Stammneigung (0): 85 70 90 105 70 81 80 StammhOhe (em): 20 30 30 20 IS 70 120 (B)asis, (S)tamm, (K)rone: S S S S S S S (K)rumm-/(G)eradschaftig: G K G G G G G (E)in-/(M)ehrstammig: E M E M M E E (O)ber-, (U)nterseite, (I) keine: / 0 / / / / / (H)angseite, (a)bwiirts (s)eitwarts: a a s sea) s(h) s s Gesamtdeckung (%): 95 95 40 30 35 40 65 Artenzahl: 6 6 5 3 4 8 8 Trennart der Ausbildung nach Porina aenea: Porina aenea 2m 2m Kennarten des Graphidion scriptae: Graphis scripta 5 5 3 3 3 Pertusaria leioplaea I Arthothelium ruanum 2b Opegrapha atra Kennart der Graphidetalia scriptae: Leeanora earpinea Kenn- und Trennarten der Arthonio-Lecidelletea elaeochromae: Arthonia radiata 2b Arthopyrenia lapponina Trennarten der moosreichenausbiidung: Hypnum eupressiforme Frullania dilatata Metzgeria fureata Begleiter: Leeanora spec. (durch SchneckenfraB beschadigt) Trentepohlia umbrina (freilebend) Phlyetis argena Deckungsgrad: Braun-Blanquet-Skala, modifiziert nach BARKMANN (1958) und WIRTH (1972) (Frankfurt) und Dr. H. T. Lumbsch (Essen) danken. E. Heibel (Essen) hat mir sehr geduldig geholfen die HPTLC- und HPLC-Analyseverfahren zu verstehen und einzusetzen. Sie hat mir zum Vergleich etlicher Proben ihr Herbar zur VerfUgung gestellt. FUr die grobzugige Moglichkeit, die Proben an der UniversiUit Essen analysieren, fotografieren sowie das Essener Herbar nutzen zu konnen, mochte ich mich bei Prof. Dr. G. B. Feige bedanken.
98 Herzogia /4, 2000 Literatur BARKMAN, 1. 1. 1958. Phytosociology and ecology of cryptogamic epiphytes. Including a taxonomic survey and description oftheir vegetation units in Europe. - Assen, Van Gorcum &Comp. N. v., 628 S. BRICAUD, O. & Roux, C. 1993. Les apothecies de Bacidia viridifaril10sa Coppins et P. James. Bull. Soc. Linn. Provence 2: 111-116. BUNGARTZ, F. 1998. Die Flechten des Brodenbachtals / Mosel. - Decheniana 151: 115-131. BUNGARTZ, F. & ZIEMMECK, F. 1997. Die GefaBpflanzen-, Moos- und Flechtenvegetation des Brodenbachtals / Mosel. - Decheniana 150: 91-108. COPPINS, B. J. 1992. Three new lichens for Norway. - Graphis Scripta 4: 89-90. COPPINS, B. J., JAMES, P. W. & HAWKSWORTH, D. L. 1992. New species and combinations in the lichen flora of Great Britain and Ireland. - Lichenologist 24(4): 351-369. DIEDERICH, P 1989. Les Lichens epiphytiques et leurs champignons lichenicoles (macrolichens exceptes) du Luxembourg. - Trav. Sci. Mus. Hist. Nat. Luxembourg 14: 1-268. DIEDERICH, P 1990. Atlas des lichens epiphytiqueset leurs champignons lichenicoles (macrolichenes exceptes) du Luxembourg. - Trav. Sci. Mus Hist. Nat. Luxembourg 16: 1-72. FRYDAY, A. & COPPINS, B. J. 1997. Keys to sterile, crustose saxicolous and terricolous lichens occuring in the British Isles. - Lichenologist 29(4): 301-332. JAMES, P. W. 1970. The lichen flora of shaded acid rock crevices and overhangs in Britain. Lichenologist 4: 309-322. JOHN, V. I990a. Atlas der Flechten in Rheinland-Pfalz, Teil I: Text. - Beitr. Landespf!ege Rheinland-Pfalz 13(1): 1-275. JOHN, V. I990b. Atlas der Flechten in Rheinland-Pfalz, Teil 2: Karten. - Beitr. Landespflege Rheinland-Pfalz /3(2): 1-272. PURVIS, O. w., COPPINS, B. J., HAWKSWORTH, D. L., JAMES, P. W. & MOORE, D. M. (eds.) 1992. The Lichen Flora ofgreatbritain and Ireland. - London, Natural History Museum Publications, 710S. WIRTH, Y. 1972. Die Silikatflechten-Gemeinschaften im auberalpinen Zentraleuropa. - Diss. Bot. /7: 1-304. WIRTH, Y. 1995. Die Flechten Baden-WUrttembergs, Teil lund 2.2. Auf!. - Stuttgart, Ulmer 1006 S. WIRTH, Y., SCHOLLER, H., SCHOLZ, P., ERNST, G., FEUERER, T., GNDCHTEL, A., HAUCK, M., JACOBSEN, P,JOHN, Y. & LITTERSKI, B. 1996. Rote Liste der Flechten (Lichenes) der Bundesrepublik Deutschland. - Schriftenreihe Vegetationsk. 28: 307-368. ZIEMMECK, F. & BUNGARTZ, F. 1996. Floristische, arealkundliche und pflanzensoziologische Untersuchungen der GefaBptlanzen-, Moos- und Flechtenvegetation des Brodenbachtals / Mosel. - Bonn (unverbff. Diplomarbeit, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universitat),276 S. Manuskript angenommen: 22. Oktober 1998. Anschrift des Verfassers Dipl.-Biol. Frank Bungartz, Department of Plant Biology, Arizona State University, PO Box 871601, Tempe, Arizona 85287-1601, U.S.A., frank.bungartz@asu.edu.