Handreichung zur Erstellung einer Facharbeit am Beruflichem Schulzentrum 1 Leipzig
Inhaltverzeichnis 1. Definition 2 2. Anforderungen 3 3. Umfang und Form 4 4. Gliederung 5 5. Weitere Hinweise 6 6. Zitiertechnik 7 7. Formeln und Rechenzeichen 8 8. Literaturverzeichnis 8 9. Deckblatt 9 10. Bewertungskriterien der Facharbeit 10 11. Bewertungsverfahren 11 1
1. Definition Mit der Anfertigung der Facharbeit bearbeiten die Schülerinnen und Schüler selbstständig ein überschaubares (abgegrenztes) Thema. Sie werden an wissenschaftliche Arbeitsmethoden herangeführt und lernen, Probleme zu erkennen, Quellenrecherchen durchzuführen, Sachverhalte zu erfassen und zu analysieren, Fragestellungen zu formulieren und Lösungsvorschläge zu finden, Gedanken strukturiert und logisch zu formulieren und in Zusammenhängen zu dokumentieren. Des Weiteren werden sie befähigt, möglichst ganzheitlich an die Lösung von fachübergreifenden Aufgabenstellungen unter Einbeziehung ihrer Erfahrungen aus der Fachpraxis heranzugehen. Der Lehrer steht dem Verfasser fördernd und beratend zur Seite. 2
2. Anforderungen 1. Formales Ist die Arbeit vollständig? Sind die Zitate exakt wiedergegeben, mit genauer Quellenangabe? Ist ein Literaturverzeichnis vorhanden? Wie steht es mit der sprachlichen Richtigkeit (Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung), dem Gebrauch von Standard- und Fachsprache, der Lesefreundlichkeit und dem sprachlichen Ausdruck (Satzbau, Wortwahl)? Wie ist der äußere Eindruck, das Schriftbild; sind die typografischen Vereinbarungen eingehalten? Wurden die Möglichkeiten der Veranschaulichung (Schemata, Modelle) genutzt? 2. Inhaltliche Darstellungsweise Ist die Arbeit themengerecht und logisch gegliedert? Werden Thesen sorgfältig begründet; sind die einzelnen Schritte schlüssig aufeinander bezogen? Ist die Gesamtdarstellung in sich stringent? Ist ein durchgängiger Themenbezug gegeben? 3. Wissenschaftliche Arbeitsweise Sind die notwendigen fachlichen Begriffe bekannt? Werden die Begriffe klar definiert und eindeutig verwendet? Werden die notwendigen fachlichen Methoden beherrscht und kritisch genutzt? In welchem Maße wurden Informationen beschafft und Sekundärliteratur verwendet? Wie wird mit der Sekundärliteratur umgegangen (nur zitierend oder auch kritisch)? Wird gewissenhaft unterschieden zwischen Faktendarstellung, Referat der Positionen anderer und der eigenen Meinung? Wird das Bemühen um Sachlichkeit und wissenschaftliche Distanz deutlich? Ist ein persönliches Engagement in der Sache, am Thema erkennbar? 4. Ertrag der Arbeit Wie ist das Verhältnis von Fragestellung, Material und Ergebnissen zueinander? Kommt der Verfasser zu vertieften, abstrahierenden, selbstständigen und kritischen Einsichten? 3
3. Umfang und Form 1. Titelblatt (siehe Anhang) 2. Inhaltsverzeichnis 3. (bei Bedarf) Vorwort: Was bewegt mich, dieses Thema zu behandeln? Probleme bei der Arbeit. 4. Einleitung: 1. Hintergrund des Themas 2. Hinführung zum speziellen Themenausschnitt 3. Ausgangspunkt 4. Einstiegsthese 5. Fragestellung 6. Aktualität 7. Angewandte Methode(n) 8. Themenabgrenzung 5. Hauptteil: 1. Detaillierte Ausführungen zu den einzelnen Aspekten des untersuchten Themas 2. chronologisch geordnet 3. logisch aufeinander folgende Sachaspekte 6. Schluss: 1 Zusammenfassung 2. eventuell offene Fragen 3. Stellungnahme 4. Schlussbemerkungen 7. Anhang: 1. Literaturverzeichnis 2. Material, Anlagen 3. Selbstständigkeitserklärung 4
4. Gliederung Folgende Anforderungen sind zu beachten: - Seite 1 enthält die Gliederung der Arbeit. - Bei der Gliederung ist Folgendes zu beachten: 1. Es sollten nicht mehr als 3-4 Hauptgliederungspunkte verwendet werden. 2. Die Gliederungspunkte sind als Überschriften, d. h. im Nominalstil, abzufassen. 3. Ein Hauptgliederungspunkt erhält der Logik nach, wenn bzw. falls überhaupt nötig, mindestens 2 Untergliederungspunkte. 4. Überschriften wie Einleitung und Schluss sind nichtssagend: konkretisieren! Beispiel nach Dezimalsystem 1. Oberbegriff... 1.1 Unterbegriff... 1.1.1 Unterpunkt... 1.1.2 Unterpunkt... 1.2 Unterbegriff... 2. Oberbegriff... 2.1 Unterbegriff... 2.2 Unterbegriff... oder Beispiel nach gemischtem System I Oberbegriff... 1. Unterbegriff... a) Unterpunkt... b) Unterpunkt... 2. Unterbegriff... a) Unterpunkt... b) Unterpunkt... c) Unterpunkt... II Oberbegriff... 5
5. Weitere Hinweise Nach dem Deckblatt erfolgt die Durchnummerierung aller Seiten. Der Zeilenabstand beträgt 1½. Die Schriftgröße ist 12 in Arial oder Times New Roman, linksbündig oder im Blocksatz. 8 bis 10 Seiten: umfassen Einleitung, Hauptteil (die eigentliche Auseinandersetzung mit der Thematik) und Schluss. Die Beschriftung des Blattes wird einseitig vorgenommen. Die letzte Seite der Facharbeit enthält die Erklärung, dass die Facharbeit selbstständig angefertigt wurde. Sie hat folgenden Wortlaut: Ich erkläre, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen Hilfsmittel als die angegebenen verwendet habe. Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe. Datum Unterschrift Bei Gruppenarbeiten: Wir erklären, dass wir die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen Hilfsmittel als die angegebenen verwendet haben. Insbesondere versichern wir, dass wir alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht haben. Datum Unterschrift Die Facharbeit ist geheftet abzugeben. Zusätzlich ist zum Abgabetermin die Facharbeit auf einem digitalen Speichermedium einzureichen. 6
6. Zitiertechnik Wörtlich zitierte Stellen stehen in Anführungszeichen:... oder werden kursiv geschrieben Wird nicht vollständig innerhalb eines Originaltextes zitiert, setzt man an Stelle der ausgelassenen Wörter drei Punkte in eckigen Klammern: [...] Wird ein Wort oder eine Endung hinzugefügt oder verändert, um das Zitat der eigenen Satzkonstruktion anzupassen, wird dies ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet: Nach meine[n] Erfahrungen... Zitate im Zitat werden mit einfachen Anführungszeichen markiert:... Die Quellenangabe nach dem Zitat erfolgt hochgestellt, wird durchnummeriert und erscheint als Fußnote mit Autor, Kurztitel, evtl. Ort und Jahr und die Seite des Beispiels: Die Romanebene beinhaltet u. a. das seelische Befinden, die innere Handlungsebene umfasst Vorkommnisse, die nur dem Lehrer zugänglich sind, und die zweite Handlungsebene hat äußere Geschehnisse zum Inhalt.² Auffallend ist die häufige Verwendung von Symbolen und Motiven, die den Roman strukturieren und den Inhalt für den Leser veranschaulichen, wie etwa das Motiv der Neger.³ ² vgl. Schlemmer, Ödön von Horwarth, München, 1993, S. 9 ³ Horvath, Jugend ohne Gott, Frankfurt a.m., 1983, S. 13 oder sie werden im fortlaufenden Text durch Klammerverweise eingearbeitet durch Nennung des Autors, des Erscheinungsjahres, Doppelpunkt, Seitenangabe Beispiel: (Simmel 1908: 586) Auch sinngemäße, gedankliche Übernahmen müssen als indirektes Zitat gekennzeichnet werden (vgl. ) Wird mehrmals aus ein und derselben Quelle hintereinander und auf der gleichen Seite zitiert, kann man diese mit ebd. (= ebenda) oder a.a.o. (= am angegebenen Ort) angeben. 7
7. Formeln und Rechenzeichen Formeln unterliegen einer fachlichen Schreibweise. Mit Hilfe des Formel-Editors werden in einem Word- Dokument mathematische Zusammenhänge exakt dargestellt. Die DIN 1302 findet Anwendung bei Variablen, sie sind kursiv zu schreiben; Rechenzeichen jedoch nicht. Vor und nach den Rechenzeichen sind Leerzeichen zu setzen. 11 + 15 = 26 Vorzeichen von Zahlen sind ohne Leerzeichen zu schreiben. -3 o C p 2 p 2 Zwischen Einheit und Zahlenwert steht ein geschütztes Leerzeichen. 30 km/h 68 cm 2 Folgt einem Zahlenwert ein hochgestelltes oder tiefgestelltes Zeichen, so ist dies ohne Leerzeichen zu schreiben. 3 4 (n 1 + m) 5 x 1,2 2 q 8. Literaturverzeichnis Am Ende der Ausführungen wird auf einem eigens dafür vorgesehenen Blatt das Literaturverzeichnis gelistet. Die benutzte Literatur wird dabei alphabetisch nach den Nachnamen der Autoren wie folgt geordnet: Familienname des Verfassers, Vorname, abgekürzt: vollständiger Titel. Erscheinungsort Auflage als hochgestellte Zahl Erscheinungsjahr Beispiel: Staiger, E.: Grundbegriffe der Poetik. Zürich ² 1951 Ein Herausgeber wird gesondert gekennzeichnet Beispiel: Dickkopf, K./Stadler, H. (Hrsg.): Fischer Kolleg 8 Literatur. Frankfurt 1973 Bei Zeitschriftenaufsätzen sind nähere Angaben notwendig Beispiel: Pabst, V.: Der tausendfältige Bettler der Christenheit. In: Der Deutschunterricht 11 (1959) H. 4, S. 104 116 Autor: Titel. In: Zeitschriftentitel Ausgabe (Jahr) Heft, Seitenangabe) 8
9. Deckblatt F A C H A R B E I T Schule: Schuljahr: Verfasser: Klasse: Fach: betreuender Fachlehrer: Thema/Aufgabenstellung Abgabedatum: 9
10. Bewertungskriterien der Facharbeit Name des Schülers Fach Fachlehrer Schule Schuljahr Thema: 1. Arbeitsphase/Ergebnisfindung Kriterien Soll Ist Bemerkungen Themenfindung/Einleitung, Zeitplan, Recherche 5 2. Facharbeit Fachlicher Inhalt (Manuskript) Problemhaftigkeit des Themas/ Argumente/ Informationsgehalt/ Überzeugungskraft/Logik/Wert der Arbeitsergebnisse Stil (treffende, klare Begriffe, Definitionen, Fachtermini, sinnvolle sprachliche Verbindung zwischen Einzelteilen/Überleitungen, standardsprachliche Formulierungen) Orthografie, Grammatik und Satzbau; 5 Äußere Form (Deckblatt, Vorbemerkungen, Inhaltsverzeichnis/Gliederung, Ausführungen 10 Seiten, Quellenverzeichnis, Literaturverzeichnis, Selbstständigkeitserklärung, Anlagenverzeichnis, Anlagen Format, Ausrichtung Schriftart/-größe, Zeilenabstand, Rand, Seitennummerierung, Gestaltung des Textbildes) 3. Präsentation (Zusatz) gesichertes Wissen und Können, Argumentationssicherheit, Konzentration, Logik, Verständlichkeit der Ausführungen, Reaktionsfähigkeit, Engagement, Rhetorik, Sicherheit, Begeisterungsfähigkeit, Kreativität, Unterhaltung, Aktualität, Anspruch, Informationsgehalt) Gesamtpunktzahl 60 Bewertung 40 5 5 Note: Unterschrift des Fachlehrers 10
11. Bewertungsverfahren Es wird entsprechend der Bewertungsrichtlinien nur eine Note erteilt. Um eine einheitliche Wertung der Facharbeit zu sichern, fließt die Note der Facharbeit (bei Nichtanfertigung ungenügend ) mit einem Anteil von 25 % in die Gesamtnote des betreffenden Faches ein. Wird die schriftliche Arbeit in einem Fachgespräch präsentiert, so ist eine Gewichtung der mündlichen Leistung im Fachgespräch zur schriftlichen Arbeit im Verhältnis 1:2 vorzunehmen. An der Präsentation im Fachgespräch sollte nach Möglichkeit neben dem betreuenden Fachlehrer eine zweite fachkundige Lehrkraft teilnehmen. Das Thema der Facharbeit erscheint im Zeugnis der Fachhochschulreife bzw. im Abgangszeugnis unter Bemerkungen. 3