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Darum, ihr heiligen Brüder, die ihr teilhabt an der himmlischen Berufung, schaut auf den Apostel und Hohenpriester, den wir bekennen, Jesus, der da treu ist dem, der ihn eingesetzt hat... Hebräer 3:1-2 (frei übersetzt) Copyright 2009 by ReformaZion Media Braasstraße 30 D 31737 Rinteln Fon 05751 / 97 17 0 Fax 05751 / 97 17 17 info@reformazion.de www.reformazion.de Alle Rechte vorbehalten. ISBN 978-3-938972-08-3 1. Auflage, Juli 2009 Printed in Germany Bibelzitate wurden in der Regel der Revidierten Elberfelder Bibel, R. Brockhaus Verlag Wuppertal, entnommen. Bibelzitate mit der Angabe (LU) entstammen der revidierten Lutherbibel, 1985 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. 2
1. Jesus und die Apostel Gottes Wer Jesus als Herrn bekennt und glaubt, dass Gott der Vater ihn von den Toten auferweckt hat, ist errettet (Römer 10:9-10). Durch das Blut Jesu wurden seine Sünden vergeben, und er wurde aus dem Machtbereich der Finsternis in das Reich der Himmel versetzt (Kolosser 1:13+14). Alle, die an Jesus glauben, hat dieser große Apostel auch zu Teilhabern an der himmlischen Berufung gemacht. Nun sollen wir auf ihn schauen. Willst du den ersten und wahren Apostel sehen, musst du Jesus betrachten. Alle von Jesus berufenen Apostel müssen ihn zum Vorbild nehmen, um nach seinem vorgelebten Beispiel handeln zu können. Ein Apostel, der in seinem Dienst nicht auf Jesus blickt, ist kein Apostel Jesu. Der Hebräerbrief fordert uns auf, Jesus, den Apostel, zu betrachten. Wir schauen schon zu Jesus auf, wenn wir ihn als Herrn bekennen. Ebenso sollen wir zu ihm auch als Anfänger und Vollender des Glaubens aufsehen (Hebräer 12:2). Unser Blick muss fest auf Jesus gerichtet sein, der in allem unser großes Vorbild ist. Jesus ist der Apostel unseres Glaubens. Schauen wir auf ihn, wird unser Angesicht vor Freude erstrahlen (Psalm 34:6). Wir werden ihn sehen, wie er ist. Er zeigt uns, was wir sagen und wie wir leben sollen. Sehen wir auf Jesus, erkennen wir Gottes Charakter, seine Macht, seinen Verstand und Rat. Aber wir sehen auch seine Stärke, Weisheit und Gottesfurcht. Seine Wahrheit, Gerechtigkeit und Heiligkeit sein ganzes Wesen werden auf uns wirken, uns bestrahlen und uns ermutigen, ihm zu folgen. Eins mit dem Vater Von Jesus wissen wir: er hat nur das getan, was er seinen Vater tun sah, und nur das gesprochen, was er seinen Vater zuvor reden hörte (Johannes 5:19; 8:26.28.38; 14:10). Jesus achtete in jedem Augenblick auf seinen Vater. Er sah zu ihm auf. Er ließ sich nicht irritieren und von dem ablenken, was er seinen Vater reden hörte und 3
tun sah. Er folgte nicht seinen eigenen Gedanken. Deshalb ging er auch keine eigenen Wege. Jesus sprach nur aus, was er seinen Vater reden hörte. Dadurch konnte er die Wege Gottes gehen. Die Zunge lenkt den ganzen Menschen und zwar in die Richtung der ausgesprochenen Worte. Jesus war nicht eigensinnig. Er tat, was er den Vater tun sah. Der Vater war sein Vorbild; er wirkte in dessen Werk. Das machte ihn zu einem Apostel (Gesandten) des Vaters. Jesus ist die Ausstrahlung der Herrlichkeit Gottes und das Ebenbild des Wesens seines unsichtbaren Vaters (Hebräer 1:3). Jesus ist nicht allein sichtbares Ebenbild, sondern auch im Wesen völlig eins mit seinem Vater (Johannes 17:21.23). Als ihn einer seiner Nachfolger aufforderte, er solle ihnen den Vater zeigen (Johannes 14:8), konnte er daher antworten: Wer mich sieht, der sieht den Vater.... ich bin im Vater, und der Vater ist in mir. (Johannes 17:9.21) 2. Dienstgaben für die Gemeinde Jesus empfing vom Vater das Amt des Apostels. Das Wort Apostel kann mit Botschafter oder Gesandter übersetzt werden. So, wie Jesus vom Vater gesandt war, sandte er seine zwölf Jünger als Apostel aus und später berief er auch etliche andere in diesen Dienst (z.b. Barnabas und Paulus, Apostelgeschichte 14:14). Jesus gab uns Menschen Gaben (Epheser 4:8), welche er zuvor von seinem Vater empfangen hatte (Johannes 16:15). Es sind Dienstgaben Menschen, die er beruft, seiner Gemeinde zu dienen (Epheser 4:11). Einige in der Gemeinde hat Jesus in den Dienst der Apostel berufen, einige als Propheten, einige als Evangelisten, als Hirten und als Lehrer (Epheser 4:11). Alle Berufenen segnet er auch mit den entsprechenden Gaben, damit sie ihren Dienst in der Kraft dieser Salbungen ausführen können. Den Aposteln schenkt er die Salbung des Apostels und den Propheten die Salbung des Propheten. Den Evangelisten gibt er die evangelistische Salbung, den Hirten die Salbung, als Hirten dienen zu können und den Lehrern die Salbung zum Lehren. Die Salbung bereitet dem Träger der Dienstgabe den Weg, damit er seinen Auftrag erfüllen kann. Die Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer sind berufen, die Gabe ihres Dienstes an die Gemeinde weiterzugeben. Sie sind ein Geschenk Jesu an die ganze Gemeinde. 4
Der apostolische Dienst Der Dienst der Apostel berührt alle anderen Dienstgaben Jesu. Er sorgt dafür, dass Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer es lernen, durch Aufsehen auf Jesus (den großen Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer) in ihrer Gabe dienstfähig zu werden. Sehen diese dann auf Jesus in demselben Dienst, werden sie als Gabe Jesu in der Kraft Gottes sein Werk tun können und als sein Werk offenbar werden. Apostel sind wie der Daumen an der Hand. Der Daumen kann alle anderen Finger mit Leichtigkeit berühren. So erreicht und bewegt der Apostel die anderen Dienstgaben. Er ermuntert sie, auf Jesus zu blicken, welcher das ursprüngliche Bild des Apostels, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrers ist. Für die anderen Finger an der Hand ist es schwierig, sich gegenseitig so zu berühren, wie der Daumen es vermag. Entsprechend der Anordnung der übrigen Finger sind die anderen Dienstgaben nicht so in der Lage, aufeinander zu wirken, wie der Apostel es kann. Es ist der Apostel, der die anderen Dienstgaben segnet. Seine Gabe richtet sie aus, auf Jesus zu sehen, damit sie in ihrer Berufung funktionieren und viel Frucht bringen können. Pioniere und Glaubensgehilfen Apostel sind Pioniere, die das Evangelium verkündigen, neue Gemeinden gründen und aufbauen. Andererseits sind sie auch berufen, dafür zu sorgen, dass die gesamte Gemeinde in ihren Dienst gelangt und somit auch apostolisch wird. Der Apostel achtet darauf, dass jeder Einzelne in seinen ihm von Gott aufgetragenen Dienst hineinfindet. Jeder soll von den Dienstgaben Jesu empfangen, um die Werke Jesu sehen und ausführen zu können. Jesus gebraucht die Apostel, um die Gemeinde in ihren apostolischen Auftrag hineinzuführen. Dazu müssen diese2 selbst auf Jesus, den Ur-Apostel, schauen. Ebenso wie die Apostel es selbst tun, helfen sie den Gliedern der Gemeinde, auf Jesus zu sehen. Denn nur wer Jesus als den Apostel sieht, wird zu einem 5
apostolischen Diener heranreifen. Jesus ist der Anfänger und Vollender des Glaubens, auch in Bezug auf das apostolische Wirken jedes einzelnen Gemeinde-glieds. Wer in die Kraft des apostolischen Glaubens gelangen will, muss zu Jesus aufsehen (Hebräer 12:2). Die Apostel sind Glaubensgehilfen. Sie helfen uns, Jesus als Apostel zu erkennen.... 6