Digitalfotografie. 44 Tipps. für garantiert bessere Fotos. Georg Schraml ::: ::: Nur für den privaten Gebrauch 1

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Transkript:

Digitalfotografie 44 Tipps für garantiert bessere Fotos 1

Meine Kamera Tipps für garantiert bessere Fotos Seminar Kameratechnik Grundsätzliches und Technik Tipp 01: Bevor du auf Fototour gehst... 2 Tipp 02: Schütze dein Objektiv!... 2 Tipp 03: Flecken im Bild... 2 Objektiv Tipp 04: Geheimsprache auf dem Objektiv... 2 Tipp 05: Wo finde ich, welche Filtergröße ich für mein Objektiv brauche?... 2 Die Blendeneinstellung Tipp 06: Die Blendenvorwahl... 3 Tipp 07: Weicher Hintergrund... 4 Tipp 08: Die Schärfentiefe (oder Tiefenschärfe)... 4 Belichtungszeit Tipp 09: Verwackelte Fotos... 5 Tipp 10: Der Crop-Faktor... 5 Tipp 11: Bei Sportaufnahmen...... 5 Tipp 12: Serienbilder... 5 Tipp 13: Wenn sich dein Motiv bewegt... 5 Langzeitbelichtung Tipp 14: Stativ verwenden... 5 Tipp 15: Bildstabilisator... 6 Tipp 16: Weiche Wasserläufe... 6 Tipp 17: Kerzenlicht... 6 Tipp 18: Die Blaue Stunde... 6 Tipp 19: Spiegelvorauslösung (an der Kamera SVA, MUP oder MLU)... 7 Tipp 20: Taschenlampe... 7 Tipp 21: Entfernung manuell einstellen... 7 Richtige Belichtung Tipp 22: Gegenlichtaufnahmen... 7 Tipp 23: Belichtungsmessung... 7 Blitzen Tipp 24: Schatten an der Wand... 8 Tipp 25: Rote Augen... 8 Entfernungseinstellung (Fokus, Autofokus) Tipp 26: Der Autofokus (AF)... 8 Tipp 27: Messfeld-Steuerung... 9 Tipp 28: Der manuelle Fokus (MF)... 9 ISO Tipp 29: Grieselige Bilder... 9 Bildformat Tipp 30: Im RAW-Format fotografieren... 9 Fehlersuche Tipp 31: Die EXIF-Daten... 10 Tipp 32: Das Histogramm... 10 Farbstich vermeiden Tipp 33: Farbstich im Foto... 11 Bildgestaltung, Bildbearbeitung Tipp 34: Wahrnehmungsübung... 11 Tipp 35: Der goldene Schnitt... 11 Tipp 36: Bildgestaltung mit Linien... 12 Tipp 37: Tiefenwirkung... 12 Tipp 38: Kinder fotografieren... 12 Tipp 39: Auf die Augen scharf stellen... 12 Tipp 40: Porträts im Freien... 12 Tipp 41: Das Leuchten in den Augen... 12 Tipp 42: Bildbearbeitung... 12 Hilfreiches Tipp 43: Gratis Fotokurs... 12 Tipp 44: Fotozauberlehrling... 12 Tipp 45: Die meist verwendeten Abkürzungen im Bereich der Kameratechnik... 13 2

Grundsätzliches und Technik Tipp 01: Bevor du auf Fototour gehst, achte darauf,...dass die Akkus der Kamera geladen sind. Bei Kälte werden Akkus schneller leer!...dass du eine Speicherkarte in der Kamera hast, am besten eine zweite als Ersatz....dass auf der Speicherkarte genügend freier Platz ist! Beachte: RAW-Aufnahmen brauchen ca. 3x soviel Speicherplatz wie jpg! Und bei Serienaufnahmen kann es schnell eng werden mit dem Speicherplatz! Tipp 02: Schütze dein Objektiv! Ein UV-Filter dient nicht nur dazu, um brillantere Farben zu erreichen. Auch als Schutz für jedes Objektiv ist ein UV-Filter unbedingt empfehlenswert! Du kannst ihn immer auf der Kamera lassen. Tipp 03: Flecken im Bild Wenn auf deinen Bildern immer an der gleichen Stelle unschöne Flecken auftauchen, liegt es wahrscheinlich daran, dass sich auf dem Sensor Staub befindet. Betroffen sind hier v.a. Spiegelreflexkameras. Durch häufigen Objektivwechsel kann leicht Schmutz und Staub in die Kamera kommen. Viele Kameras haben inzwischen eine automatische Sensorreinigung eingebaut. Schau mal im Handbuch! Im Handel gibt es Reinigungssets, die man aber nur mit großer Sorgfalt benutzen sollte. Oder lasse die Sensorreinigung in einem Fachgeschäft erledigen! (ca. 40 Euro) Objektiv Tipp 04: Geheimsprache auf dem Objektiv Was bedeutet es wenn auf deinem Objektiv z.b. steht 18-250mm 1:3.5-6.3? Antwort: Das erste ist die Brennweite, es handelt sich um ein Zoom - hier von 18mm (Weitwinkel) bis 250mm (Tele). Das zweite bezeichnet die Blendenöffnung: ist das Zoom eingefahren (18mm), ist die größte mögliche Blendenöffnung 3.5. Bei ausgefahrenem Zoom (250mm) ist die größtmögliche Blendenöffnung nur noch Blende 6.3 - was eine längere Belichtungszeit erfordert. Tipp 05: Wo finde ich, welche Filtergröße ich für mein Objektiv brauche? Das steht seitlich oder vorne auf dem Objektiv, z.b. Ø 62. Die Filtergröße musst du wissen, wenn du z.b. einen UV-Filter oder einen Graufilter anschaffen möchtest. Nachdem Objektive ganz unterschiedliche Durchmesser haben, gibt es Adapter, so dass du z.b. nur einen Satz Graufilter brauchst, den du mit verschiedenen Adaptern auf deinen Objektiven anbringen kannst. 3

Die Blendeneinstellung Tipp 06: Die Blendenvorwahl Die Blende kannst du an der Kamera mit A (Av) vorwählen. Hier solltest du nicht mehr überlegen müssen: Kleine Blendenzahl = offene Blende Große Blendenzahl = geschlossene Blende links: Blende 16 rechts: Blende 2.8 Tipp 07: Weicher Hintergrund Der Hintergrund wird umso weicher und verschwommener, je weiter die Blende geöffnet ist. Nicht jedes Objektiv erlaubt eine große Blendenöffnung (groß ist z.b. Blende 1.4 / 1.8 oder 2.8). Je höher die Brennweite (beim Zoom: ausgefahrenes Zoom), desto besser wirkt der Effekt. Mit Weitwinkel ist weicher Hintergrund kaum zu erreichen. Blende 1.4, 50mm Brennweite Blende 16, 50mm Brennweite Tipp 08: Die Schärfentiefe (oder Tiefenschärfe) Die Schärfentiefe bezeichnet den Bereich vor und hinter dem Motiv, der scharf bzw. unscharf abgebildet wird. Wie groß dieser Bereich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: a) von der Blende Je weiter offen die Blende ist, umso verschwommener der Vorder- und Hintergrund (= geringe Schärfentiefe) b) von der Entfernung Kamera zum Motiv Je kleiner die Entfernung, umso verschwommener der Vorder- und Hintergrund (= geringe Schärfentiefe) c) Von der Objektivbrennweite Je länger die Brennweite, umso verschwommener der Vorder- und Hintergrund (= geringe Schärfentiefe) z.b.: 300 mm hat geringe Schärfentiefe, 18 mm hat hohe Schärfentiefe 4

d) Von der Sensorgröße in der Kamera Je größer der Sensor (z.b. Vollformatsensor), umso verschwommener der Vorder- und Hintergrund (= geringe Schärfentiefe) Belichtungszeit Tipp 09: Verwackelte Fotos entstehen meist durch eine zu lange Belichtungszeit. Faustregel: Die Belichtungszeit sollte nicht länger sein als der Kehrwert der Brennweite. Beispiel: Bei 250mm Brennweite sollte die Belichtungszeit mindestens 1/250 sek. oder kürzer (1/500, 1/1000,... ) sein. Zu beachten ist dabei auch der Crop-Faktor (siehe nächster Tipp)! Tipp 10: Der Crop-Faktor Früher hatte ein Film-Negativ die Größe von 24x36mm. Die Sensoren in Digitalkameras heute sind kleiner (ausser bei Kameras mit Vollformat-Sensor). Es ergibt sich ein veränderter Bildwinkel. Konkret: Die Brennweite muss mal 1,5, mal 1,6 oder mal 2 genommen werden - das hängt vom Kameratyp ab (schau mal ins Handbuch!). Das nennt sich Cropfaktor. Ein 200mm-Objektiv hat also bei normalen digitalen Spiegelreflexkameras eigentlich 300mm Brennweite (bei Cropfaktor 1,5). Das wirkt sich wiederum auf die Belichtungszeit aus (siehe vorheriger Tipp!) Tipp 11: Bei Sportaufnahmen... solltest du eine möglichst kurze Belichtungszeit wählen (Zeitvorwahl, nennt sich auch Blendenautomatik). Hat an der Kamera die Bezeichnung T, Tv oder S. Je nach Schnelligkeit der Sportart 1/500, 1/1000 sek. oder kürzer! Gilt auch für fliegende Vögel, fahrende Autos usw. - eben alles was sich schnell bewegt und scharf abgebildet sein soll. Tipp 12: Serienbilder Für bewegte Motive bietet sich der Serienbildmodus an. Diesen musst du an der Kamera einstellen! Du bleibst mit dem Finger auf dem Auslöser und die Kamera macht in der Sekunde mehrere Aufnahmen. Die Chance, dass genau die richtige Aufnahme dabei ist, wird ungleich größer! Je höher die Bildqualität in der Kamera eingestellt ist (JPG Large oder RAW), umso langsamer wird dabei die Bildverarbeitung und das Speichern in der Kamera! Abhilfe schaffen schnelle Speicherkarten, welche die Daten rascher speichern. Tipp 13: Wenn sich dein Motiv bewegt Gleich ob Töchterchen, das auf dich zurennt, ob dein Hund oder der Greifvogel im Flug: Der Autofokus deiner Kamera muss sich ständig neu auf die Entfernung einstellen. Dafür gibt es in der Kamera einen eigenen Menüpunkt: den kontinuierlichen Autofokus. Heißt: der Autofocus stellt sich ständig auf die Bewegung und die neue Entfernung ein. Da jeder Hersteller seine eigene Bezeichnung hat (z.b. Nikon AF-C, Canon AI-Servo), schau am besten mal im Handbuch nach! 5

Langzeitbelichtung Tipp 14: Stativ verwenden Bei Langzeitaufnahmen (je nach Objektiv unterschiedlich! siehe Faustregel in Tipp 09) Stativ verwenden, um Verwackeln zu vermeiden! Tipp 15: Bildstabilisator Bei Aufnahmen mit Stativ den Bildstabilisator ausschalten! Die Kameraelektronik ist sonst irritiert und die Fotos können unscharf werden! Tipp 16: Weiche Wasserläufe erhältst du mit einer langen Belichtungszeit: Zeitvorwahl T (Tv) einstellen Stativ verwenden! Experimentiere mit verschiedenen Zeiten, z.b. 1/30, 1/4, 1, 5 Sekunden... Spiegelvorauslösung einschalten (Tipp 19) ISO 100 oder 200 wenn es zu hell ist: Graufilter verwenden! Tipp 17: Kerzenlicht Stimmungsvolle Situationen, z.b. bei Kerzenlicht werden durch Blitzlicht beim Fotografieren meist zerstört. Lösung: Ohne Blitz, mit einer hohen ISO-Einstellung (Nachteil: Bildrauschen!) und Stativ fotografieren. Oder Bilder im RAW-Format aufnehmen und in der RAW-Bearbeitung den Weißabgleich (Tipp 32) auf ein wärmeres Licht einstellen. Tipp: Im Fotozauberlehrling (www.fotozauberlehrling.de) findest du jeweils ein ausführliches Kapitel über weiche Wasserläufe, Graufilter und Kerzenaufnahmen! 6

Tipp 18: Die Blaue Stunde Die Zeit kurz vor Sonnenaufgang und kurz nach Sonnenuntergang nennt man in der Fotografie die Blaue Stunde, weil der Himmel tief blau gefärbt ist. In dieser Zeit kannst du besonders schöne Motive einfangen. Stativ verwenden Bildstabilisator abschalten Fernauslöser verwenden Spiegelvorauslösung aktivieren Blendenvorwahl (8 oder 11) ISO manuell auf 100 ISO Tipp 19: Spiegelvorauslösung (an der Kamera SVA, MUP oder MLU) Um bei einer Spiegelreflexkamera Verwacklungen durch das Hochklappen des Spiegels zu vermeiden, die Spiegelvorauslösung einschalten! Beim 1. Auslösen klappt der Spiegel hoch, beim 2. Auslösen wird das Foto aufgenommen! Tipp 20: Taschenlampe Nimm in deiner Fototasche immer eine kleine Taschenlampe mit! Du kannst in der Dunkelheit die Kameraeinstellungen besser kontrollieren und dein Motiv anleuchten, damit der Autofokus sich besser festkrallen kann (siehe Tipp 21). Tipp 21: Entfernung manuell einstellen Bei Aufnahmen in der Dämmerung oder im Dunkeln hat der Autofokus oft Probleme beim Scharfstellen. Schalte vom Autofokus (AF) in den manuellen Fokus (MF)! Der Knopf dafür befindet sich entweder an der Kamera oder am Objektiv. Eine Taschenlampe hilft, das Motiv auch im Dunkeln gut zu erkennen. Richtige Belichtung Tipp 22: Gegenlichtaufnahmen Belichtungsmessung direkt auf die Person (Spot- oder mittenbetonte Messung). Sonst sagt die Kameraelektronik: Der Himmel ist zu hell, ich muss das gesamte Bild dunkler machen... Im Freien Aufhellblitz verwenden, eventuell Blitzleistung herunterregeln. 7

Tipp 23: Belichtungsmessung An der Kamera kannst du im Wesentlichen 3 oder 4 verschiedene Möglichkeiten der Belichtungsmessung einstellen: Bei Canon z.b. heißen sie Matrixmessung (Mehrfeldmessung) Die Kamera misst mehrere, über das ganze Bild verteilte Helligkeitswerte und ermittelt daraus einen Mittelwert. Mittenbetonte (Integral)-Messung Vorrangig die Mitte des im Sucher dargestellten Bildes wird gemessen. Nicht so gut, wenn dein Hauptmotiv sich nicht in der Bildmitte befindet. Spotmessung Das Motiv wird punktgenau angemessen. Gut z.b. bei Gegenlichtaufnahmen oder Porträts (gemessen wird am aktiven Punkt des Autofocus). Allerdings kann der Punkt neben dem gemessenen schon wieder einen anderen Helligkeitswert haben. Deshalb kann es besser sein, einen etwas größeren Bereich zu messen. Dafür gibt es die Selektivmessung Selektivmessung Das Messfeld ist etwas größer als bei der Punktmessung. Blitzen Tipp 24: Schatten an der Wand...kannst du vermeiden, indem du indirekt (über eine weiße Wand) blitzt. Dazu brauchst du ein Blitzgerät, bei dem es möglich ist, den Blitzkopf in verschiedene Richtungen zu schwenken. Achte darauf bei der Neuanschaffung eines Blitzgeräts! Tipp 25: Rote Augen Rote Augen auf Fotos entstehen, wenn das Blitzlicht direkt auf die Netzhaut des Auges trifft - dort befinden sich viele Blutgefäße. So kannst du rote Augen vermeiden: Nicht direkt in die Augen blitzen, sondern seitlichen Standpunkt wählen. Bei größeren Kameras Aufsteckblitz verwenden oder indirekt blitzen (Tipp 24). Vorblitz-Funktion verwenden Person vor dem Fotografieren in helle Lichtquelle schauen lassen - die Pupillen schließen sich (in dunklen Räumen sind die Pupillen weit geöffnet) und rote Augen lassen sich leichter vermeiden 8

Entfernungseinstellung (Fokus, Autofokus) Tipp 26: Der Autofokus (AF) Es gibt verschiedene Einstellungen: Der normale Autofokus: Du drückst den Auslöser halb durch und die Entfernung wird gemessen. Bei Canon heißt das One Shot, bei Nikon S wie Schärfepriorität. Der Continuierliche Autofokus (bei Nikon: AF-C, bei Canon: AI Servo) geht bei sich bewegenden Motiv ständig mit, sobald der Auslöser halb durchgedrückt ist. Bei Canon gibt es noch den AI Focus: je nachdem, ob sich das Motiv bewegt oder nicht, schaltet die Kamera zwischen den beiden ersten Einstellungen (One Shot und AI Servo) hin und her. Tipp 27: Messfeld-Steuerung Beim Autofokus kannst du die Messfelder automatisch von der Kamera steuern lassen. Oder du wählst das Messfeld manuell aus: in der Mitte, links oben, rechts unten... je nachdem, wo sich dein Hauptmotiv befindet. Die Spot- und Selektivmessung der Belichtung findet am gerade aktiven Autofokusfeld statt. Das aktive Messfeld erkennt man daran, dass es rot oder grün umrahmt ist. Tipp 28: Der manuelle Fokus (MF) Die manuelle Entfernungseinstellung erfolgt direkt am Objektiv(ring). Ist vor allem sinnvoll, wenn der Autofokus nicht greift, weil es zu dunkel ist. Oder bei Makroaufnahmen! ISO Tipp 29: Grieselige Bilder Ist die ISO (Lichtempfindlichkeit des Sensors) auf Automatik eingestellt, wird die ISO-Zahl automatisch hochgesetzt, sobald das Licht nicht mehr ausreicht. - Je höher die ISO-Einstellung, umso stärker das Bildrauschen - die Fotos werden immer grieseliger. Lösung: ISO per Hand möglichst niedrig einstellen, Stativ verwenden oder blitzen. 9

Bildformat Tipp 30: Im RAW-Format fotografieren Das RAW-Format sind die Rohdaten, es erfolgte also noch keine Komprimierung und Manipulation durch die Kameraeinstellungen wie beim jpg-format. Im RAW-Format kannst du in der Bildbearbeitung viel mehr aus dem Bild herausholen als im jpg- Format. Aber Achtung: ca. 3fache Datenmenge! Fehlersuche Tipp 31: Die EXIF-Daten In den EXIF-Daten werden die Aufnahmeeinstellungen eines Fotos gespeichert: Blende, Belichtungszeit, ISO, Brennweite usw. So kannst du z.b. beurteilen, ob dein Foto deshalb unscharf ist, weil die Belichtungszeit im Verhältnis zur Brennweite zu lang war. So findest du die EXIF-Daten in Windows: Im Windows-Explorer mit der rechten Maustaste auf die Datei klicken > Eigenschaften > Details Dort findest du alle Einstellungen aufgelistet. Tipp 32: Das Histogramm zeigt dir, ob dein Foto richtig belichtet ist. Du siehst die Verteilung der dunklen und hellen Bildanteile. Am Display der Kamera ist das oft nicht leicht zu beurteilen. Der Berg sollte links und rechts zum Rand abfallen, dann ist das Bild richtig belichtet 10

Quelle: Nikon Magazin N-Photo Farbstich vermeiden Tipp 33: Farbstich im Foto Wenn Fotos einen gelben, blauen, roten... Farbstich haben, liegt das in Regel an einem falsch eingestellten Weißabgleich. Licht (Sonnenlicht, Neonlicht, Kerzenlicht...) hat unterschiedliche Farbtemperaturen. Darauf muß sich auch die Kamera einstellen. Mit dem automatischen Weißabgleich (AWB) fährst du in der Regel ganz gut! Falls nicht: Manuellen Weißabgleich verwenden! Bildgestaltung Tipp 34: Wahrnehmungsübung Eine gute Übung für bewussteres Sehen beim Fotografieren: Fotografiere an einem Tag nur runde Objekte, am nächsten nur rote, dann wieder nur bewegte... Das schult die Wahrnehmung und Konzentration! Tipp 35: Der goldene Schnitt... ist ein Grundelement der Bildgestaltung. Teile dein Bild gedanklich mit 2 senkrechten und 2 waagrechten Linien in 9 gleich große Rechtecke auf ( Drittel-Regel ). Dein Hauptmotiv sollte auf einem der 4 Schnittpunkte der Linien platziert sein. Das Hauptmotiv in die Bildmitte zu setzen, wirkt in den meisten Fällen eher langweilig. 11

Tipp 36: Bildgestaltung mit Linien Gestalte dein Bild mit waagrechten, senkrechten oder diagonalen Linien. Ein beliebtes Element der Bildgestaltung sind auch sich wiederholende Linien. Tipp 37: Tiefenwirkung Wenn du Gebäude oder Landschaft fotografierst, ist es schön, wenn du ein Objekt im Vordergrund mit einbeziehst, z.b. den Ast eines Baumes. Das gibt dem Bild mehr Tiefe. Tipp 38: Kinder fotografieren...sollte man nicht von oben herab. Besser: auf Augenhöhe gehen und sich beim Fotografieren auch mal auf den Bauch legen! Das gilt auch für die Tierfotografie! Tipp 39: Auf die Augen scharf stellen Bei Porträts immer auf die Augen scharf stellen! Blende weit öffnen, damit der Hintergrund weich wird und nicht von der Person ablenkt! Tipp 40: Porträts im Freien Bei Sonnenlicht solltest du Porträts im Freien eher am Vormittag oder Nachmittag fotografieren. Um die Mittagszeit, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, gibt es harte Schatten im Gesicht. Aufhellblitz oder Diffusor verwenden! Tipp 41: Das Leuchten in den Augen Wenn du Menschen fotografierst, konzentrieren diese sich meist auf die Kamera. Die Fotos werden verkrampft und unnatürlich. Lass dein Model von einem wunderschönen Erlebnis erzählen, vom Urlaub, einer tollen Erfahrung - solange, bis die Augen zu leuchten beginnen. Das ist der Augenblick für die Fotos, die wirklich Ausstrahlung haben. Bildbearbeitung Tipp 42: Bildbearbeitung Wenn du eine gute Bildbearbeitung suchst, empfehle ich dir Photoshop Elements. Es bietet zu einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis eine Fülle an Funktionen. Sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene kommen mit dem Programm gut zurecht, da es sowohl einen Einsteiger- als auch einen Fortgeschrittenen- und einen Vollmodus bietet. Tipp 43: Gratis Fotokurs Einen Gratiskurs zu den Grundlagen der Fotografie (10 Lektionen im Abstand von jeweils 3-4 Tagen) kannst du im Internet unter www.gratis-fotokurs.de abonnieren. Tipp 44: Fotozauberlehrling Wenn du tiefer einsteigen willst: das E-Book Der Fotozauberlehrling führt dich mit vielen Profitipps in die Geheimnisse der Fotografie ein! www.fotozauberlehrling.de Das E-Book "Foto-Rezepte" bringt in kurzer Form alles Wichtige für unterschiedlichste Fotoprojekte (Ausrüstung, Kameraeinstellung, Tipps, Bildbeispiele). Jeweils 1 Blatt zum Ausdrucken und Loslegen! www.foto-rezepte.de 12

Tipp 45: Die meist verwendeten Abkürzungen im Bereich der Kameratechnik +/- Belichtungskorrektur A BLENDENVORWAHL - Aperture ( Öffnung ) Blende (auch Av oder AP) AE Automatic Exposure = automatische Belichtungseinstellung AEL Automatic Exposure Lock = Belichtungsmessung wird gespeichtert AEB Automatic Exposure Bracketing Belichtungsreihe (v. a. für HDR-Fotos) AF Autofocus - automatische Entfernungsmessung Gegenteil: MF manueller Focus AP Aperture priority Blendenvorwahl = Zeitautomatik (siehe auch A) Av Aperture value - Blendenvorwahl = Zeitautomatik (auch A oder AP) AWB Automatic White balance (Automatischer Weißabgleich) B BULB ( Blasebalg ) Langzeitbelichtung Blende beliebig lang offen halten C Continuos Mode Schärfenachführung beim Autofocus CCD Kamera-Bildsensor CF Compact Flash Speicherkarte CL/CH Serienbild-Funktion (C für Low, H für High) CMOS Complementary Metal Oxide Semiconductor - Bildsensor DSLR Digital Single Lens Reflex - Digitale Spiegelreflexkamera EB Exposure Bracketing Belichtungsreihe EBV Elektronische Bildverarbeitung f / Blende (z.b. f/2.8) HDR High Dynamic Range Hoher Kontrastumfang ISO International Organisation for Standardisation - Lichtempfindlichkeit des Sensors JPG Datenformat bei Fotos MC Memory Card Speicherkarte MF manueller Focus (siehe AF) MLU Mirror Lock Up (auch MUP) Spiegelvorauslösung MUP Mirror Up - Spiegelvorauslösung RAW Rohformat (nicht von der Kamera manipuliert wie JPG) SD Secure Digital Speicherkarte SDHC Secure Digital High Capacity Speicherkarte mit hoher Kapazität S Single-frame drive mode - Einzelbild-Modus S/Sv Zeitvorwahl, Blendenautomatik (auch T oder Tv) SLR Spiegelreflexkamera - Single lens reflex camera SVA Spiegelvorauslösung TTL Through the lens (Messung durchs Objektiv z.b. Blitzsteuerung) T, Tv Time Value - Zeitvorwahl, Blendenautomatik (auch S oder Sv) WB White balance Weißabgleich (AWB = Automatischer Weißabgleich) Kontakt: Georg Schraml Storchenhang 3 93346 Ihrlerstein Tel. 0170-4662688 info@fotografieren-verbindet.de 13