Die Gnade. Liebe Gemeinde! Der vorgeschlagene Predigttext für den diesjährigen 17.S.n.Tr. steht im Brief des Paulus an die Römer, im 10. Kapitel.

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Transkript:

Die Gnade Liebe Gemeinde! Der vorgeschlagene Predigttext für den diesjährigen 17.S.n.Tr. steht im Brief des Paulus an die Römer, im 10. Kapitel. Der Apostel schreibt: Wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.

Denn die Schrift spricht:»wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden. «Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen. Denn»wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden«. Liebe Gemeinde! Eine der für mich berührendsten Szenen im Neuen Testament ist das kurze Gespräch zwischen Jesus am Kreuz und dem Verbrecher, der neben ihm gekreuzigt wurde, so wie es Lukas erzählt. Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!

Und Jesus antwortet: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein. Viele Ausleger haben sich darüber Gedanken gemacht: Wieso wird diesem Verbrecher das Paradies versprochen? Er scheint nichts zu bereuen, jedenfalls sagt er es nicht ausdrücklich. Er bittet nicht um Vergebung. Er sagt nicht, dass er an Gott oder an Jesus als Retter glaubt. Er äußert nur eine Bitte: Denk an mich Jesus, wenn du in dein Reich kommst! Und diese Bitte reicht, um von Jesus ein großartiges Versprechen

zu bekommen: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. Ist es das, was Paulus meint, wenn er im Römerbrief den alttestamentlichen Propheten Joel zitiert: Wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden.? Brauchen wir das überhaupt Rettung? Die Frage muss doch erlaubt sein. Wir sind schließlich keine Verbrecher. Wir wurden nicht zum Tode verurteilt, wie dieser Mann, der am Kreuz neben Jesus hängt. Wie haben uns immer bemüht anständige Menschen zu sein.

Die Wenigsten von uns haben sich in ihrem Leben wirklich Großes zuschulden kommen lassen. Haben wir das nötig gerettet zu werden? Können wir uns, wenn überhaupt, nicht auch selber retten? Für die meisten Deutschen gilt noch im 21. Jhr. derjenige als Christ, der besonders anständig lebt, der immer die Gebote Gottes hält und nichts Unrechtes tut. Und weil viele Menschen keine Lust haben immer nur anständig zu sein, haben viele Menschen auch keine Lust Christen zu werden.

Dabei ist das Anständig-Sein schon ein Denkfehler. Versteht mich nicht falsch: Aber ein Christ muss nicht anständig sein. Gott bewahre! Das kann er nämlich gar nicht. Jedenfalls nicht so, dass er die Maßstäbe Gottes für ein ideales Leben jemals erfüllen würde. Der Knackpunkt liegt woanders: Ein Christ hat irgendwann Lust anständig zu sein. Weil er entdeckt, dass er damit sich und der Welt Gutes tut.

Der Apostel Paulus schreibt mal an anderer Stelle: Die Menschen sind alle Sünder und schaffen es nicht vor Gott ruhmvoll dazustehen. Und die gute Nachricht, auf Griechisch das Evangelium, lautet: Gott weiß das. Und Gott kümmert sich darum, dass alles, was zwischen ihm und seinen Geschöpfen steht, beseitigt wird. Er tut das, indem er in Jesus selber Mensch wird. Er tut das, indem er sich in Jesus die Sünde der Welt auf die eigenen Schultern packt.

Wie sollte diese Welt, die unter tausend Schmerzen stöhnt, wie sollte diese Welt, die unter Unmengen von Schuld zu ersticken droht, wie sollte diese Welt weiter bestehen können, wenn nicht Gott in seinem Sohn die Krankheit, die Schmerzen, die Sünde selber trägt, ans Kreuz trägt und damit unschädlich macht. Ich werde nicht mehr an meinen Handlungen gemessen. Meine guten Taten retten mich nicht. Ich werde aber auch nicht mehr auf meine bösen Taten festgenagelt. Was kann ich, was soll ich jetzt noch tun?

Ganz einfach: Diese Gnade Gottes annehmen. Wirklich darauf vertrauen, dass Gott mir vergibt. Wer das versteht ist frei von allen Zwängen. Ich darf anders leben: Fröhlicher, entspannter, heiterer, dankbarer. Der Apostel Paulus drückt das im Römerbrief, Kapitel 10, so aus: Wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde

bekennt, so wird man gerettet. Denn die Schrift spricht:»wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden. Eigentlich ist doch alles ganz einfach, oder? Aber wir Menschen sind so gestrickt, dass wir s uns gerne schwerer machen, nach dem Motto: Warum einfach, wenn s auch kompliziert geht! Nein, Glauben, Vertrauen reicht! Alles anderem was noch wichtig ist, Liebe zum Nächsten, Liebe zu mir selbst, kann daraus wachsen, wie gute Früchte an einem guten Baum wachsen.

Die Wurzel ist immer der Glaube: In Jesu Leben, Sterben und Auferstehen hat Gott alles für mich getan, damit ich heute wirklich fröhlich leben und irgendwann auch getrost sterben kann Für alle Menschen gilt das gleichermaßen, um mit Paulus zu reden: Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen. Denn»wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden«.

Liebe Schwestern und Brüder! Einen letzten Punkt will ich noch erwähnen: Was wir oft schön sauber getrennt halten, bringt Paulus zusammen: Herz und Mund. Wenn du mit dem Herzen glaubst und mit dem Mund bekennst Wenn du mit dem Mund bekennst und mit dem Herzen glaubst Wir erinnern uns an den Verbrecher am Kreuz vom Anfang: Nach allem, was er in seinem Leben verbockt hat, ist ihm im Herzen ein kleiner Rest von Gottesfurcht und Gottvertrauen immer geblieben.

Und dieser kleine Rest, der wird am Ende seines Lebens zum wichtigsten, was er noch hat. Und, nicht zu vergessen, das, was da noch in seinem Herzen lebt, das vergräbt er nicht in seinem Herzen, nach dem Motto Wie s da drinnen aussieht, geht keinen was an. Er macht den Mund auf: Jesus, denk an mich! Er macht Jesus gegenüber den Mund auf. Wir würden heute sagen: Er betet. Wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden.

Er macht aber auch in Hörweite seines Kumpanen, der zu Jesu linker Seite hängt, den Mund auf. Das braucht Mut, den der hat sich kurz zuvor sehr verächtlich Jesus gegenüber geäußert: Bist du der Christus, dann hilf dir selbst und uns! Er weiß, dass er von dieser Seite keinen Applaus bekommen wird, wenn er laut und deutlich sagt, was er sagt: Jesus denk an mich! Er sagt es trotzdem. Wenn du mit dem Herzen glaubst und mit dem Mund bekennst Wenn du mit dem

Mund bekennst und mit dem Herzen glaubst Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. Liebe Gemeinde! Herz und Mund gehört zusammen. Was an Glauben in dir ist, das geht Gott an. Sprich mit ihm! Was an Glauben in dir ist, sollst du vor anderen nicht verschweigen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die

Hoffnung, die in euch ist heißt es im 1. Petrusbrief. Ja, Herz und Mund gehört zusammen: Wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet. Und der Friede Gottes AMEN