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Transkript:

25 Elementare Längen, Flächen und Volumina. Bogenlänge. Rotationskörper Jörn Loviscach Versionsstand: 29. September 2012, 19:49 Die nummerierten Felder sind absichtlich leer, zum Ausfüllen beim Ansehen der Videos: http://www.j3l7h.de/videos.html This work is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 Germany License. To view a copy of this license, visit http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/ or send a letter to Creative Commons, 171 Second Street, Suite 300, San Francisco, California, 94105, USA. 1 Elementare Längen, Flächen und Volumina Der Umfang des Einheitskreises ist vom Bogenmaß bekannt. Wenn man den Einheitskreis um den Faktor r skaliert, hat man einen Kreis mit Radius r. Bei Skalieren um den Faktor r ändern sich alle Längen um den Faktor r, also: 1 Die Fläche eines Kreises mit Radius r muss nach r abgeleitet den Umfang ergeben. Außerdem ist sie null für r = 0. Also: 2 1

1 ELEMENTARE LÄNGEN, FLÄCHEN UND VOLUMINA 2 Ein Quader hat das Volumen: 3 Dieses Volumen bleibt gleich, wenn man die Querschnittsfläche auf allen Höhen gleichartig umformt. Stellen Sie sich eine Packung Spaghetti vor! 4 So ein Gebilde heißt gerader Zylinder oder im Spezialfall, dass die Querschnittsfläche ein Vieleck [polygon] ist, ein gerades Prisma. Wenn die Querschnittsfläche eine Kreisscheibe ist, spricht man von einem geraden Kreiszylinder. Stellt man sich einen geraden Zylinder als einen Stapel von Bierdeckeln vor, ist klar, dass man ihn neigen kann, ohne sein Volumen oder seine Höhe zu ändern. Es ergibt sich ein schiefer Zylinder (oder im Spezialfall ein schiefes Prisma oder ein schiefer Kreiszylinder): 5 Lässt man einen Körper von einer ebenen Grundfläche ausgehend geradlinig auf einen Punkt zulaufen, hat man einen Kegel. Im Spezialfall, dass die Grundfläche ein Vieleck ist, spricht man von einer Pyramide. Offensichtlich kann man jeden Kegel bei gleicher Höhe und gleichem Volumen in eine regelmäßige Pyramide mit quadratischer Grundfläche umformen:

1 ELEMENTARE LÄNGEN, FLÄCHEN UND VOLUMINA 3 6 Es genügt also, sich das Volumen dieser Pyramide zu überlegen. Ein Würfel mit Kantenlänge a zerfällt in sechs solche Pyramiden der Grundfläche a 2 und Höhe a/2: 7 Also ist das Volumen einer Pyramide (und damit das Volumen eines Kegels!): 8 Eine Kugel des Radius r hat Schicht für Schicht die gleiche Querschnittsfläche wie ein gerader Kreiszylinder mit Radius r und Höhe 2r, den man oben und unten mit einem Kegel ausgehöhlt hat: 9 Also ist das Volumen der Kugel:

2 BOGENLÄNGE 4 10 Die Oberfläche der Kugel muss die Ableitung davon sein: 11 2 Bogenlänge Gegeben sei der Graph einer stetig differenzierbaren Funktion f zwischen x = a und x = b. Wie lang ist die Kurve in dem Sinne, dass man ein Maßband daran legt? 12 Vorüberlegung: Wie kann ich von der Fahrtenschreiberkurve t v(t) eines Lasters auf die gefahrene Entfernung (die gefahrene, nicht Luftlinie!) schließen? 13 Welche Geschwindigkeit steht auf dem Tacho, wenn ich so über den Graphen von f fahre, dass ich die Stelle x zur Zeit x erreiche?

3 VOLUMEN VON ROTATIONSKÖRPERN 5 14 Also ist die Bogenlänge [arc length]: 15 Alternativ kann man sich das auch mit einem Polygonzug veranschaulichen: 16 3 Volumen von Rotationskörpern Ein Rotationskörper [solid of revolution] entstehe durch Rotation des Funktionsgraphen x r(x) 0 um die x-achse. An der Stelle x ist seine Querschnittfläche also eine Kreisscheibe mit dem Radius r(x). (Hier wird nicht der Fall betrachtet, dass der Graph z. B. um die z-achse gedreht wird!) Wieder im Sinne eines Stapels von Bierdeckeln ist das Volumen V des Körpers zwischen x = a und x = b: 17 Das lässt sich auch anderes verstehen: Die Höhe R des Schwerpunkts der Querschnittsfläche zwischen der Kurve und der x-achse ist:

4 OBERFLÄCHE VON ROTATIONSKÖRPERN 6 18 Dabei ist A die Fläche unter der Kurve. Also gilt: 19 Anschaulich heißt das: Das Volumen V ist die Fläche unter der Kurve mal dem Weg des Schwerpunkts (Schwerpunkt der Fläche!) bei der Rotation (zweite Pappus-Guldinsche Regel). 20 4 Oberfläche von Rotationskörpern In der Situation des vorigen Abschnitts ergibt sich die Fläche M analog zur Länge einer Kurve: 21 Vorsicht: Dies ist nur die Mantel fläche. Gegebenfalls muss man noch die Flächen des Deckels unten und oben berücksichtigen! Diese Formel lässt sich auch anders verstehen: Die Höhe r des Schwerpunkts der Kurve ist:

4 OBERFLÄCHE VON ROTATIONSKÖRPERN 7 22 Dabei ist L die Länge der Kurve. Also gilt: 23 Anschaulich heißt das: Die Mantelfläche M ist die Länge der Kurve mal dem Weg ihres Schwerpunkts (Schwerpunkt der Kurve, nicht der Fläche!) bei der Rotation (erste Pappus-Guldinsche Regel). 24