Station 1: Allgemeines zum Konzil

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Transkript:

Station 1: Allgemeines zum Konzil 1959 1960 1962 1963 Papst Johannes XXIII. kündigt die Einberufung eines ökumenischen, d.h. weltweiten Konzils an. Durch eine Erneuerung der Kirche von innen heraus sollen die Weichen dafür gestellt werden, dass Glaube und christliches Leben in einer Zeit, in der sich das gesellschaftliche Leben rasant verändert, nicht in althergebrachten Traditionen erstarren. Das vom Papst eingesetzte Verwaltungsgremium fordert weltweit Bischöfe, Ordensobere und Universitäten auf, Vorschläge für das Beratungsprogramm des Konzils einzureichen. Insgesamt gehen fast 3000 Vorschläge ein. (Über 75% der Befragten antworten; 662 Bischöfe können nicht antworten, weil sie unter kommunistischer Herrschaft zum Schweigen gezwungen sind.) Für die konkrete inhaltliche und organisatorische Vorbereitung werden Vorbereitungskommissionen gebildet, deren über 800 Mitglieder sich aus Kardinälen, Patriarchen, (Erz-)Bischöfen, Weltpriestern, Ordensleuten und (acht) Laien zusammensetzen. Die Leitung der Kommissionen liegt bei der Kurie in Rom. Feierliche Eröffnung des Konzils Entgegen dem Vorschlag der Kurie, die Vorbereitungskommissionen als Konzilskommissionen zu übernehmen, besteht die Mehrzahl der Konzilsteilnehmer auf einer Neuwahl. Die Konzilsteilnehmer zeigen damit ihre Souveränität. Wir merkten, dass wir ein Konzil waren, und keine Klasse von Schuljungen, die man zusammengetrommelt hatte, meine später der amerikanische Bischof Dwyer. Das von der Kurie und wohl auch vom Papst ins Auge gefasste kurze Konzil (viele rechneten mit einem Ende spätestens zum Weihnachtsfest) erweist sich gleich in den ersten Diskussionsrunden (Thema Liturgie ) als unrealistisch. Eine Vorlage nach der anderen wird vom Konzil zurückgewiesen, anstelle der von den Vorbereitungskommissionen vorbereiteten Erklärungen will das Konzil eigene Positionen erarbeiten. Deshalb entschließt sich der Papst, im Dezember die erste Sitzungsperiode zu beenden und für September 1963 zu einer zweiten Sitzungsperiode zu laden. Tod von Papst Johannes XXIII. Der neu gewählte Papst Paul VI. erklärt, das Konzil fortsetzen zu wollen. Bitte wenden!

Abschluss der zweiten Sitzungsperiode, Verkündigung erster gemeinsamer Konzilsbeschlüsse 1964/65 Dritte und vierte Sitzungsperiode Während der dritten Sitzungsperiode im Herbst 1964 kam es zur sogenannten Novemberkrise, während der einige konservative Konzilsteilnehmer den Papst bestürmten, sodass dieser mehr Einfluss auf die Konzilsberatungen nahm als bisher. Verkündigung weiterer Konzilsbeschlüsse, von denen es am Ende 16 offizielle Dokumente gibt Feierlicher Abschluss des Konzils am 8. Dezember Arbeitsaufträge: Erstelle eine Zeitleiste mit den wichtigsten Daten und Fakten zum Konzil und seinem Verlauf! Woran kann man selbst ohne Kenntnis inhaltlicher Beratungsergebnisse den Aufbruch der Kirche in eine neue Zeit erkennen? Warum kann man ein Konzil trotz aller Abstimmungsprozesse nicht als ein Parlament der Gesamtkirche bezeichnen?

Station 2: Die Pastoralkonstitution Gaudium et Spes 1. Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände. Ist doch ihre eigene Gemeinschaft aus Menschen gebildet, die, in Christus geeint, vom Heiligen Geist auf ihrer Pilgerschaft zum Reich des Vaters geleitet werden und eine Heilsbotschaft empfangen haben, die allen auszurichten ist. Darum erfährt diese Gemeinschaft sich mit der Menschheit und ihrer Geschichte wirklich engstens verbunden. [ ] 3. Gewiss ist die Menschheit in unseren Tagen voller Bewunderung für die eigenen Erfindungen und die eigene Macht; trotzdem wird sie oft ängstlich bedrückt durch die Fragen nach der heutigen Entwicklung der Welt, nach Stellung und Aufgabe des Menschen im Universum, nach dem Sinn seines individuellen und kollektiven Schaffens, schließlich nach dem letzten Ziel der Dinge und Menschen. Als Zeuge und Künder des Glaubens des gesamten in Christus geeinten Volkes Gottes kann daher das Konzil dessen Verbundenheit, Achtung und Liebe gegenüber der ganzen Menschheitsfamilie, der dieses ja selbst eingefügt ist, nicht beredter bekunden als dadurch, dass es mit ihr in einen Dialog eintritt über all diese verschiedenen Probleme; dass es das Licht des Evangeliums bringt und dass es dem Menschengeschlecht jene Heilskräfte bietet, die die Kirche selbst, vom Heiligen Geist geleitet, von ihrem Gründer empfängt. Es geht um die Rettung der menschlichen Person, es geht um den rechten Aufbau der menschlichen Gesellschaft. Der Mensch also, der eine und ganze Mensch, mit Leib und Seele, Herz und Gewissen, Vernunft und Willen steht im Mittelpunkt unserer Ausführungen. Die Heilige Synode bekennt darum die hohe Berufung des Menschen, sie erklärt, dass etwas wie ein göttlicher Same in ihn eingesenkt ist, und bietet der Menschheit die aufrichtige Mitarbeit der Kirche an zur Errichtung jener brüderlichen Gemeinschaft aller, die dieser Berufung entspricht. Dabei bestimmt die Kirche kein irdischer Machtwille, sondern nur dies eine: unter Führung des Geistes, des Trösters, das Werk Christi selbst weiterzuführen, der in die Welt kam, um der Wahrheit Zeugnis zu geben; zu retten, nicht zu richten; zu dienen, nicht sich bedienen zu lassen. Arbeitsaufträge: In welchem Verhältnis stehen Kirche und Welt zueinander? Gib das Selbstverständnis der katholischen Kirche wieder, wie es sich in diesem Text ausdrückt! Wird die Kirche deiner Meinung nach diesem Bild gerecht? Begründe deine Meinung!

Station 3: Die Konstitution über die Kirche Lumen Gentium vorkonziliares Kirchenmodell nachkonziliares Kirchenmodell Innerhalb der Kirche steht der Amtsträger der Gemeinde gegenüber. Zwischen ihm und ihr waltet ein wesentlicher Unterschied. Diese Aussage muss richtig verstanden werden: Sie bedeutet, dass die Teilhabe des Priesters und die Teilhabe aller getauften Gläubigen am Priestertum Christi zwei verschiedene Dinge sind. Sie dürfen nicht auf ein- und dieselbe Linie, nämlich die der christlichen Existenz überhaupt, gestellt werden; denn das würde den Priester zu einem Überchristen machen. Das Priestertum des Getauften besteht in seinem Christsein, das Priestertum des geweihten Standes besteht in einer Qualität des Amtes. Die Betonung der Differenz zwischen dem Amt und der Gemeinde ist dadurch aufzufangen, dass der Träger des Amtes seine exponierte Stellung in der Gesinnung der Demut und der Dienstbereitschaft lebt. Es mag sein, dass in der katholischen Kirche das Amt bisweilen allzu herrschaftlich verstanden und verwaltet wurde und wird. Das Zweite Vatikanische Konzil hat jedenfalls in übersehbar deutlicher Form ausgesprochen, dass das Amt in der Kirche als Dienstamt verstanden werden muss. Jesus Christus ist auch hier die lebendige Norm. Er war den Menschen zu Diensten, da er in seinem Leben, Kreuzessterben und Auferwecktwerden für uns priesterlich wirkte. In der Gesinnung des Dienstes hat jeder Priester in der Kirche Christus nachzufolgen. Im Übrigen schließen Dienst und Vollmacht einander nicht aus. Es kann sehr wohl möglich sein, dass der Dienst an der Gemeinde die Inanspruchnahme der von Jesus Christus sich herleitenden Vollmacht notwendig macht. Aber eben dies ist nur dann Anlass zum Ärgernis, wenn der die Vollmacht in Anspruch nehmende Amtsinhaber sich herrschaftlich aufführt. Der Dienst in der Gemeinde ist stets Dienst an ihrer Einheit. Werner Löser SJ, Theologische Hochschule St. Georgen, Frankfurt Arbeitsaufträge: Untersuche und analysiere die beiden Karikaturen zum vor- und nachkonziliaren Kirchenverständnis! Welches Anliegen, besonders im Bezug auf Amtsträger und Gläubige erkennst du im obenstehenden Text über Lumen Gentium?

Station 4: Die Konstitution über die Liturgie Sacrosanctum Concilium Also ich fühlte mich nicht immer wohl dabei, mit weit geöffnetem Mund vor dem Priester zu stehen, um den Leib Christi zu empfangen. Jedes Mal machte ich mir Sorgen darüber, ob ich auch meine Zähne sorgfältig geputzt hatte. Mit Mundgeruch vor den Pfarrer zu treten, das wäre mir doch peinlich gewesen! Die Handkommunion ist schon eine tolle Errungenschaft! Gut, dass sich die Bischöfe und Vertreter der katholischen Kirche bei ihrem Treffen damals darauf einigen konnten. Ja, das waren noch Zeiten, als wir noch Pater noster qui es in caelis beteten. Die ganze Gemeinde sprach mit, aber die Wenigsten wussten, was sie da beteten. Außer uns Priestern war doch kaum jemand der lateinischen Sprache mächtig! Die ganze Messe hielten wir auf Latein ab. Das muss für viele doch sehr langweilig gewesen sein Aber heute ist das zum Glück anders: Da wird in jedem Land die Landessprache benutzt und jeder kann verstehen, was gebetet, gelesen und gepredigt wird. Das ist doch ein enormer Fortschritt! Es war schon eine große Ehre für mich! Zugegeben, ich war auch stolz darauf, dass man mich als Lektor ausgewählt hatte und ich nun jeden Sonntag vor der ganzen Gemeinde die Lesung vortragen durfte. So etwas hatte es vorher nie gegeben: Ein einfacher Mann wie ich wirkte im Gottesdienst mit! Das wäre auch vor 1965 undenkbar gewesen, so wie vieles andere auch Man musste sich ganz schön umgewöhnen! Immer hielt man die Eucharistiefeier in Richtung des Allerheiligsten und nun sollte man plötzlich dem Volk in die Augen schauen! Und die Predigt hielt man nun vom Ambo aus, anstatt von der Kanzel herunter. Für die Alten unter uns mag das ja ganz praktisch gewesen sein. So mussten sie sich nicht mehr die Stufen hinaufquälen. Aber trotzdem, kann denn nicht mal etwas bleiben, wie es immer war?! Bitte wenden!

Sacrosanctum Concilium 37: Der Mess-Ordo soll so überarbeitet werden, dass der eigentliche Sinn der einzelnen Teile und ihr wechselseitiger Zusammenhang deutlicher hervortreten und die fromme und tätige Teilnahme der Gläubigen erleichtert werde. Deshalb sollen die Riten unter treulicher Wahrung ihrer Substanz einfacher werden. Was im Lauf der Zeit verdoppelt oder weniger glücklich eingefügt wurde, soll wegfallen. Einiges dagegen, was durch die Ungunst der Zeit verloren gegangen ist, soll, soweit es angebracht oder nötig erscheint, nach der altehrwürdigen Norm der Väter wiederhergestellt werden. Der Muttersprache darf in den mit dem Volk gefeierten Messen ein gebührender Raum zugeteilt werden. Arbeitsaufträge: Welche Änderungen, die die Konstitution für den Gottesdienst brachte, kannst du den Zitaten von Zeitgenossen entnehmen? Erstelle daraus eine Liste zentraler Punkte von Sacrosanctum Concilium! Was ändert sich nach dem Konzilstext grundlegend für die Messe? Nenne die Teile der Heiligen Messe und überlege, mit welchen du Schwierigkeiten hast!

Stationenlernen zum Zweiten Vatikanischen Konzil Ergebnisblatt Station 1: Allgemeines zum Konzil Zeitleiste Weitere Ergebnisse Station 2: Die Pastoralkonstitution Gaudium et Spes Verhältnis von Kirche und Welt Selbstverständnis der katholischen Kirche

Station 3: Die Konstitution über die Kirche Lumen Gentium Vor- und nachkonziliares Kirchenmodell Anliegen der Konstitution Station 4: Die Konstitution über die Liturgie Sacrosanctum Concilium Änderungen für den Gottesdienst Änderungen für den Ablauf der Messe

Stationenlernen zum Zweiten Vatikanischen Konzil Ergebnisblatt Station 1: Allgemeines zum Konzil Zeitleiste 1958 Einberufung 3000 Vorschläge 1960 Bildun von Vorbereitungskommissionen aus allen Ländern 1962 Eröffnung und erste Sitzung September 1963 zweite Sessio - 1963 Tod Johannes Paul VI. neuer Papst 1964 dritte Sessio und Novemberkrise 1965 Vierte Sessio und Schließung des Konzils Weitere Ergebnisse demokratischer Prozess, Zuwendung zum Leben, das sich rasch verändert, Souveränität der Konzilsteilnehmer, wenig Chancen der konservativen Teilnehmer keine evangelischen und orthodoxen, nur katholische Kirche anwesend. Es nahmen auch nicht alle teil. Station 2: Die Pastoralkonstitution Gaudium et Spes Verhältnis von Kirche und Welt Kirche ist in der Welt und für die Welt, Dialog mit der Welt, der Mensch im Mittelpunkt Selbstverständnis der katholischen Kirche Kirche ist das Volk Gottes, das unter der Führung des Heiligen Geistes durch die Zeit geht, ohne einen irdischen Machtwillen, bestimmt durch Christus

Station 3: Die Konstitution über die Kirche Lumen Gentium Vor- und nachkonziliares Kirchenmodell Papst als mächtigster Mann, zieht die Kirche Gläubige als kleiner heiliger Rest, eingepfercht, langsames Vorankommen einzelner. Die Menschen stellen eher eine Last dar. Kirche als wanderndes Gottesvolk durch die Zeit, Bischöfe und Papst und Eucharistie in der Mitte, unterwegs Richtung Sonne, Reich Gottes, von Christus geleitet Anliegen der Konstitution gemeinsames und besonderes Priestertum, Priester und Laien sind dem Wesen nach verschieden, nicht dem Amt nach. Der Priester muss eine Gesinnung des Dienstes und der Demut haben Station 4: Die Konstitution über die Liturgie Sacrosanctum Concilium Änderungen für den Gottesdienst Handkommunion, lateinisches Vater Unser/Messe, Lektoren, Zelebration Richtung Ambo Änderungen für den Ablauf der Messe einfachere Riten, aussortiert, Muttersprache früher: mehr Riten, Kniebeugen, Kreuzzeichen (z.b. 22 Kreuzzeichen über die Gaben), Gemeinde stand bis zur Predigt etc. Eröffnung Wortgottesdienst Eucharistiefeier - Abschluss