Serenaden auf Burg Rabenstein

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Serenaden auf Burg Rabenstein

Serenaden auf Burg Rabenstein Juni 2016 Kammermusikzyklus mit Mitgliedern der Wiener Philharmoniker 1. Abend: Montag, 6. Juni 2016 2. Abend: Mittwoch, 8. Juni 2016 3. Abend: Dienstag, 14. Juni 2016 4. Abend: Sonntag, 19. Juni 2016 Barocksaal der Burg Rabenstein Beginn der Konzerte: 19.00 Uhr Die Saalmiete wurde durch ein Kultursponsoring der Energie Steiermark möglich.

Verklärte Nacht Zwei Menschen gehn durch kahlen, kalten Hain; der Mond läuft mit, sie schaun hinein. Der Mond läuft über hohe Eichen, kein Wölkchen trübt das Himmelslicht, in das die schwarzen Zacken reichen. Die Stimme eines Weibes spricht: Ich trag ein Kind, und nit von dir, ich geh in Sünde neben dir. Ich hab mich schwer an mir vergangen; ich glaubte nicht mehr an ein Glück und hatte doch ein schwer Verlangen nach Lebensfrucht, nach Mutterglück und Pflicht - da hab ich mich erfrecht, da ließ ich schaudernd mein Geschlecht von einem fremden Mann umfangen und hab mich noch dafür gesegnet. Nun hat das Leben sich gerächt, nun bin ich dir, o dir begegnet. Sie geht mit ungelenkem Schritt, sie schaut empor, der Mond läuft mit; ihr dunkler Blick ertrinkt in Licht. Die Stimme eines Mannes spricht: Das Kind, das du empfangen hast, sei deiner Seele keine Last, o sieh, wie klar das Weltall schimmert! Es ist ein Glanz um Alles her, du treibst mit mir auf kaltem Meer, doch eine eigne Wärme flimmert von dir in mich, von mir in dich; die wird das fremde Kind verklären, du wirst es mir, von mir gebären, du hast den Glanz in mich gebracht, du hast mich selbst zum Kind gemacht. Er fasst sie um die starken Hüften, ihr Atem mischt sich in den Lüften, zwei Menschen gehn durch hohe, helle Nacht. Richard Dehmel (1863 bis 1920) Erster Abend: 6. Juni 2016 Ensemble Symphilis Barock Wien Clemens Horak (Oboe) Ines Galler (Oboe) Richard Galler (Fagott) PROGRAMM Jan Dismas Zelenka Sonata Nr. 3 in B Dur für 2 Oboen, Fagott und B.C. (1679 1745) Adagio Allegro Largo Tempo giusto, Allegro Johann Jakob Froberger (1616-1667) Plainte für Cembalo solo Antonio Vivaldi Concerto in G moll für 2 Oboen, Fagott und B.C (1678-1741) Allegro Largo Allegro Johann David Heinichen Sonata à 3 für 2 Oboen, Fagott und B.C. (1683-1729) Affetuoso Vivace PAUSE Arcangelo Califano Sonata in F Dur für 2 Oboen, Fagott und B.C. (1730? - 1756) Largo Allegro Adagio Allegro Joseph Bodin de Boismortier Sonate in E moll für Oboe, Fagott und B.C. (1689-1755) Allegro Adagio Allegro Johann Jakob Froberger (1616-1667) Tombeau für Cembalo solo Herbert Mayr (Kontrabass) Johannes M. Bogner (Cembalo) Jan Dismas Zelenka Sonata Nr. 4 in G - moll für 2 Oboen, Fagott und B.C. (1679 1745) Andante Allegro Adagio Allegro ma non troppo

Jan Dismas Zelenka (1679-1745) Die Entdeckung des umfangreichen und ausdrucksstarken musikalischen Werks des aus Böhmen stammenden Barockkomponisten Jan Dismas Zelenka hat die Konzertprogramme in den letzten Jahren erobert und bereichert. Zelenka s music is always fresh and creative. His instrumental works often surprise the listener with sudden turns of harmony, and performers are often challenged by the demanding instrumentation. www.baroquemusic.org/bqxzelenka.html Der herausragende Musiker Zelenka war sechs Jahre älter als Johann S. Bach. Er war Jesuit und ausgebildeter Kontrabassist. Für den katholischen Hof in Dresden komponierte er seit 1721 Kirchenmusik. Der in Loudovice/Launiowitz (Böhmen) geborene Sohn eines Lehrers und Organisten besuchte das Jesuitenkolleg in Prag und zog 1710 an den sächsischen Hof nach Dresden, wo er in der Hofkapelle die Position am ersten Kontrabass innehatte. Die Elbstadt erlebte damals ihre kulturelle Blütezeit und Zelenka verließ die Stadt nur für einige kurze Aufenthalte im Ausland, so studierte er etwa Kontrapunkt bei Johann Joseph Fux in Wien. In Dresden bekleidete er die Position des Hofkomponisten und Kirchenkompositeures. Gerne wäre er auch Kapellmeister geworden, er hatte seinen Vorgänger Johann David Heinichen mehrmals vertreten. Doch als es um die Besetzung der Nachfolge ging, entschied man sich für den populären Johann Adolf Hasse. Zelenkas Aufgabengebiet beschränkte sich auf die katholische Kirchenmusik, doch seine Kompositionen werden wie folgt beschrieben: Sie sind von solcher Individualität und Fusionskraft, so witzig und so inbrünstig, so innovativ, unverwechselbar und voll Kraft. Sein Leben verlief in relativ ruhigen Bahnen, seine Musik jedoch war aufregend, neu und für die Zuhörer oft ungewohnt, sie stellte extreme Anforderungen an die Musiker, Sängerinnen und Sänger. Zelenka verband seinen Einfallsreichtum und die modernsten Ausdrucksmitteln seiner Zeit zu hochexpressiven Schöpfungen. Johann Jakob Froberger (1616 1667) Komponist und Organist, geboren am 18. Mai 1616 in Stuttgart, verstorben 1667 in Héricourt bei Mömpelgard, als Kind lutherisch, dann katholisch. Johann Jakob Frobergers Familie stammte aus Halle an der Saale, übersiedelte allerdings 1621 nach Stuttgart, wo der Vater Kapellmeister der Hofkapelle wurde. Seine Söhne erhielten beim Vater die musikalische Grundausbildung. Kindheit und Jugendjahre Frobergers waren gezeichnet vom Schrecken und den Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Im Alter von 21 Jahren erhielt er eine Stelle als Organist am Wiener Hof und wahrscheinlich mit Hilfe eines Stipendiums wurde ihm ein Studienaufenthalt in Rom möglich. Froberger studierte bei Frescobaldi, unter dem Einfluss der italienischen Lehrer und Freunde aber auch des Wiener Hofes konvertierte er zum Katholizismus. Nicht alle Lebensabschnitte des Musikers sind dokumentiert, fest steht jedoch, dass Froberger nach seiner Rückkehr nach Wien mehrere große Reisen unternahm, eine zweite Italienreise führte ihn von Florenz und Mantua zurück nach Dresden. Dank seiner guten Kontakte zu hochrangigen Adelsfamilien kam er nach Brüssel, Utrecht und Paris. In einem Brief beschreibt er seine Reisen durch Deutschland, die Niederlande, Frankreich und England. Froberger war zu seiner Zeit ein berühmter Musiker, der die italienische Toccata in Europa bekannt machte. Die letzten Lebensjahre verbrachte Froberger auf Schloss Héricourt in der württembergischen Grafschaft Mömpelgard. Das musikalische Werk Frobergers ist noch nicht in vollem Umfang gesichert, ein Teil gilt als verschollen. Neue Manuskriptfunde wie das 2006 aufgetauchte Autograph sind seit seiner Versteigerung nicht zugänglich und bleiben der Musikwelt derzeit verschlossen. Es handelt sich hauptsächlich um Instrumentalwerke, vor allem für Orgel, Cembalo und Clavichord. Froberger entwickelte die Form der Suite weiter, er nahm Einflüsse aus allen Fürstentümern und Ländern auf, die er bereiste und führte sie in neuer Synthese zusammen. Im Frühbarock galt er als bedeutendster Komponist für Tasteninstrumente, eine Anerkennung, die ihm durch die Beschäftigung mit seinen Kompositionen in letzter Zeit wieder zuteil wird. Johann Jakob Froberger Antonio Vivaldi (1678 1741) Geboren in Venedig, gestorben in Wien. Der Rote Priester, wie er wegen seiner roten Haare genannt wurde. Der Spitzname Roter Priester passte nicht nur zu seiner Haarfarbe, sondern auch zu seinem sprühenden Temperament. Die Konzerte, bei denen er seine Kompositionen dirigierte, waren musikalische Höhepunkte im venezianischen Kulturleben. Kaum ein Besucher der Stadt ließ sich ein Vivaldi-Konzert entgehen. Vivaldi wurde mit 25 Jahren zum Prieser geweiht. Er war ein hervorragender Geiger und liebte auch die Arbeit als Lehrer am Ospedale della Pietà. Als Komponist und Musiker war er äußerst erfolgreich, 1713 entschloss er sich, auch Opern zu komponieren. Er arbeitete sehr schnell und verdiente viel Geld. Den Kirchenvätern wurde die allzu weltliche Einstellung Vivaldis bald suspekt. Seine Reisen und sein Lebensstil entsprachen nicht den Erwartungen der Kirche. Allerdings begründete Vivaldi die Anwesenenheit von Frauen in seinem Haushalt mit seiner Krankheit, er benötigte Pflege aufgrund seines Herz- oder Asthmaleidens. Um 1740 änderte sich der Geschmack in Venedig, Vivaldis Musik war aus der Mode gekommen. Er verließ seine Heimatstadt in Richtung Wien in der Hoffnung, am Hof des

Kaisers neue Aufträge zu erhalten. Aber man beachtete Vivaldi in Wien kaum, zuletzt lebte er in ärmlichen Verhältnissen. Am 28. Juli 1741 starb er in Wien und wurde in einem Armengrab beigesetzt. Nur ein Bruchteil von Vivaldis großartigem Werk wurde zu seinen Lebzeiten veröffentlicht. Er entwickelte die musikalische Formensprache des Barock weiter, das Solokonzert etablierte sich als eine Hochform des Barock. Vivaldi war nicht nur in Norditalien sehr einflussreich, sondern auch im deutschen Raum. Trotz seiner großen Erfolge und der vielen Aufführungen seiner Opern wurden die meisten Kompositionen erst nach seinem Tod entdeckt, viele erst in den 1920-er Jahren. Arcangelo Califano (1730? 1756) Es ist kaum möglich, eine Biographie von Arcangelo Caifano zu erstellen, da bisher keine Dokumente oder Hinweise über sein Geburtsdatum und seinen Tod gefunden wurden. Die spärlichen Informationen über sein Leben stammen aus den Aufzeichnungen in den Archiven der Hofkapelle am Dresdner Hof. Aus den Listen und Zahlungsbelegen geht hervor, dass Califano dort als Musiker beschäftigt war, 1733 wurde er als Violoncellist mit einem Einkommen von 350 Thalern geführt. Joseph Bodin de Boismortier (1689 1755) Antonio Vivaldi Johann David Heinichen Joseph Bodin de Boismortier, geb. am 23. Dezember 1689 zu Thionville, gest. am 28. Oktober 1755 zu Roissy-en-Brie, war einer der vielseitigsten und fruchtbarsten französischen Komponisten seiner Zeit. Er war einer der ersten Komponisten, die ihr Berufsleben unabhängig von einer Anstellung als Musiker gestalteten. Vor allem über seine frühen Lebensjahre ist wenig bekannt. Nach der Heirat mit der Tochter eines wohlhabenden Goldschmiedes lebte er mit seiner Familie in Paris. Ohne Gönner oder Auftraggeber verließ er sich ganz auf den Publikumsgeschmack und war damit erfolgreich. Er war bei seinen Kompositionen auf den Verkauf angewiesen und daher sind bei vielen seiner Werke unterschiedliche Besetzungen möglich. Diese flexible Einstellung wurde ihm immer wieder zum Vorwurf gemacht, seine Kritiker meinten, dass aus der Feder des begabten Musikers Boismortier jeden Monat Musik ohne Anstrengung fließe. Johann David Heinichen (1663 1729) Die große musikalische Begabung von Johann David Heinichen zeigte sich schon früh, er erhielt ersten Unterricht bei seinem Vater, der Pastor war. Zwischen 1696 und 1702 absolvierte er die Leipziger Thomasschule. Anschließend studierte Heinichen Jura und ließ sich als Advokat nieder, bis er 1709 nach Leipzig zurückkehrte und sich ausschließlich der Musik widmete. Nach einem kurzen Aufenthalt am Hof zu Zeitz reiste er 1710 für sechs Jahre nach Italien, wo ihm besonders die Werke Antonio Vivaldis neue Anregungen gaben. Nach seiner Rückkehr aus Italien wurde der Lutheraner Heinichen Kapellmeister am katholischen Dresdner Hof, wo er neben der Kirchen- und Kammermusik auch für die Oper zuständig war. Heinichen litt an Tuberkulose und musste sich oft von Jan Dismas Zelenka und Giovanni Ristori vertreten lassen. Er starb 1729 in Dresden. Das umfangreiche Werk des Komponisten liegt in der Landesbibliothek in Dresden und ist noch nicht vollständig ausgewertet. Bedeutend sind vor allem seine Kompositionen für Orchester- und Kammermusik, die ihn als einen frühen Wegbereiter in Richtung der Wiener Klassik ausweisen. Seine theoretische Schrift Der General-Bass in der Composition zählt zu den bedeutendsten Werken der deutschen Kompositionslehre. Clemens Horak (Oboe) Clemens Horak wurde in Wien geboren. Seit 1998 gehört er der Gruppe der Solo-Oboisten im Orchester der Wiener Philharmoniker an. Sein Instrument ist die Wiener Oboe, die vor allem aus musikhistorischen Gründen bis heute in Wien gelehrt und in den großen Wiener Orchestern gespielt wird. Seine musikalische Ausbildung begann Clemens Horak auf der Blockflöte, bevor er auf die Oboe wechselte. Am Konservatorium der Stadt Wien und an der Universität für Musik und darstellende Kunst absolvierte er das Studium der Oboe, das er 1994 mit der Diplomprüfung abschloss. Schon während des Studiums war er als Erster Oboist bei den Wiener Symphonikern engagiert. 1998 gewann Clemens Horak das Probespiel für die Stelle eines Ersten Oboisten im Orchester der Wiener Staatsoper, 2004 erfolgte seine Aufnahme in den Verein der Wiener Philharmoniker.

Ines Galler (Oboe) Der Solofagottist der Wiener Symphoniker wurde 1967 in Graz geboren, wo er auch seine Ausbildung am Instrument begann. Es folgte das Studium bei Milan Turkovic an der Universität Mozarteum in Salzburg. Neben seiner Verpflichtung im Orchester ist Richard Galler Professor für Fagott an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und gibt auch in Meisterkursen seine große Kunst auf dem Instrument an seine Studentinnen und Studenten weiter. Er zählt zu den gefragtesten Kammermusikern und das Publikum in Frohnleiten freut sich auf jedes neue Programm von Richard Galler, der wunderbare Barocksaal auf der Burg Rabenstein ist für Richard Galler ein idealer Ort, um das Werk selten gespielter Barockkomponisten zu präsentieren. Ines Galler wurde 1987 in Wien geboren, ihre musikalische Ausbildung begann sie auf der Geige und Viola. Den ersten Oboenunterricht erhielt sie im Alter von sechzehn Jahren zunächst privat und im darauffolgenden Jahr an der Johann Sebastian Bach Musikschule. Nach der Matura folgte das Instrumentalstudium für Oboe an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in der Klasse von Harald Hörth. Meisterklassen absolvierte sie u. a. bei Hansjörg Schellenberger, Maurice Bourgue, Christoph Hartmann und Jean-Louis Capezzali. Seit Dezember 2011 ist Ines Galler Mitglied der Wiener Symphoniker, im Oktober 2012 wurde sie Solo-Oboistin des Orchesters. Über ihr Instrument sagt sie: Es ist dieser ganz spezielle, liebliche und warme Klang, der mich fasziniert vor allem bei der Wiener Oboe. Das Barockkonzert auf Burg Rabenstein ist eine schöne Gelegenheit, mit ihrem Vater Richard Galler Kammermusik zu spielen. Richard Galler (Fagott) Foto Christoph Hellhake Herbert Mayr (Kontrabass) Johannes M. Bogner (Cembalo) Herbert Mayr wurde in Wels geboren und entdeckte seine Liebe zur Musik und seine große Begabung, als er im Alter von 13 Jahren gefragt wurde, ob er nicht Kontrabass im Schülerorchester spielen möchte. Bald wechselte er auf das neu gegründete Musikgymnasium in Linz. Es foglte ab 1979 das Studium an der Wiener Musikhochschule im Konzertfach Kontrabass, sowie Musikwissenschaft an der Universität Wien, 1986 Diplom mit Auszeichnung ( Klasse Prof. Ludwig Streicher). Nach Zwischenstationen im RSO Wien, im Chamber Orchestra of Europe, bei den Wiener Symphonikern und im Orchester der Bayerischen Staatsoper in München wurde Herbert Mayr 1989 Mitglied des Staatsopernorchesters, seit 1993 der Wiener Philharmoniker (Solokontrabassist). Neben der Tätigkeit im Orchester ist Herbert Mayr ein begeisterter Kammermusiker, der mit vielen philharmonischen und international gefragten Kolleginnen und Kollegen auftritt. Johannes Maria Bogner wurde in Linz geboren. Er absolvierte sein Cembalostudium an der Universität Mozarteum Salzburg bei Liselotte Brändle, Kenneth Gilbert sowie in Stony Brook (New York) bei Arthur Haas. Neben Meisterkursen u. a. bei Gustav Leonhardt in Köln erhielt er auch wichtige Impulse durch aufführungspraktischen Unterricht bei Nikolaus Harnoncourt. Neben der Tätigkeit als Solist und Kammermusiker spielt auch das Unterrichten eine wichtige Rolle bei Johannes Maria Bogner. Von 1992 bis 1998 hatte er einen Lehrauftrag für Korrepetition und historische Aufführungspraxis am Mozarteum Salzburg, gefolgt von der Lehrtätigkeit an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Zweiter Abend: 8. Juni 2016 Clarinettissimo Johann Hindler Gregor Hinterreiter Daniel Ottensamer Matthias Schorn Christoph Zimper PROGRAMM Georg F. Händel (1685-1759) Ankunft der Königin von Saba Wolfgang A. Mozart Divertimento Nr. 5 (1756-1791) für 3 Bassetthörner Alfred Prinz (1930-2014) Wolfgang A. Mozart (1756-1791) Lucien Cailliet (1891-1985) Five Drawings Adagio für Klarinette und 3 Bassetthörner Fantaisie PAUSE Wolfgang A. Mozart Arien aus der Oper Don Giovanni (1756-1791) für 2 Klarinetten und 3 Bassetthörner Wolfgang A. Mozart (1756-1791) Astor Piazzolla (1921-1992) Adagio für 2 Klarinetten und 3 Bassetthörner Auszüge aus Histoire du Tango Schorn, Hindler, Ottensamer, Zimper Ach, wenn wir nur clarinetti hätten! und als Newcomer: Gregor Hinterreiter... sie glauben nicht, was eine sinfonie mit flauten, oboen und clarinetten einen herrlichen effect macht. Diesen Satz schrieb Wolfgang A. Mozart am 3. Dezember 1778 in einen Brief an seinen Vater Leopold Mozart und diese Äußerung zeigt Mozarts große Liebe für ein Instrument, das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts immer mehr an Bedeutung gewann. Die Klarinette, das Nachfolgeinstrument des barocken Chalumeau (Schalmei), wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor allem von den Komponisten der Mannheimer Schule geschätzt. Die Mannheimer waren zwar nicht unbedingt das erste Orchester, wo Klarinettisten fester Bestandteil der Holzbläser waren (ab 1757), aber sie trugen - vor allem auch wegen der Qualität und der vielen Konzertreisen - wesentlich zur Popularität der Klarinette bei. Carl Stamitz (1717-1757), viele Jahre als Geiger im Mannheimer Orchester tätig, war auch selbst Klarinettist und schrieb einige sehr gefällige Solokonzerte, die alle späteren Komponisten beeinflussten - natürlich auch Mozart. Mozart hatte die Klarinette bereits 1771 in seinem sogenannten Mailänder Divertimento, KV 113 eingesetzt, doch so richtig lernte er das neuartige Rohrblattinstrument im Jahre 1777 kennen, als er auf seiner Reise nach Paris in Mannheim Station machte. Erst nach diesem Mannheim-Besuch von 1778 fand das Instrument allmählich Einzug in das Orchester der Wiener Klassik. 1783 lernte Wolfgang Amadeus Mozart den Klarinettisten Anton Paul Stadler kennen, einen Virtuosen von hohem Rang, der für sein schönes Spiel und ganz besonders für die meisterliche Beherrschung der tiefen Register der Klarinette bekannt war. Stadler liebte Experimente, und so ist es sehr wahrscheinlich, dass er gemeinsam mit dem Instrumentenbauer Theodor Lotz eine Klarinette entwickelte, die über einen erweiterten Tonumfang in der Tiefe verfügte die sogenannte historische Bassett-Klarinette. Dieses Instrument mit dem dunklen, weichen Klang liebte Mozart besonders und er schrieb für Stadler und dessen sonderbares, neuerfundenes Instrument einige seiner wunderbarsten Kompositionen: das Klarinettenquintett, KV 581, und das Konzert KV 622 in A-Dur.

Alfred Prinz (1930 2014) Unter Musikfreunden gilt Alfred Prinz als philharmonische Legende, von 1945 bis 1995 war er (Erster) Klarinettist der Wiener Staatsoper und der Wiener Philharmoniker. Der international renommierte Künstler wurde nicht nur als Solist und Kammermusiker bewundert, er war auch ein gesuchter Pädagoge und erfolgreicher Komponist. 1930 in Wien geboren, studiert Prinz Klarintte und Klavier, später Komposition und Dirigieren (bei H. Swarowsky). Nach Kriegsende 1945 kam der damals 15-Jährige in das Orchester der Wiener Staatsoper und ist damit der jüngste Musiker, der jemals engagiert wurde. Sein kompositorisches Schaffen beschrieb Prinz als irgendwo zwischen Bartók, Prokofiev und Hindemith einzuordnen, es umfasst über 150 Werke, darunter Symphonien, Stücke für Klavier und Kammermusik sowie Lieder, das Bläserquintett Moments Musicaux Reminiszenzen eines Musikenthusiasten, Trauermusik für Hiroshima im Gedenken an die Opfer des Atombombenabwurfs für drei Bläser und fünf Streicher aus dem Jahr 1994. Die Kompositionen von Alfred Prinz wurden mehrfach von seinen philharmonischen Kollegen gewürdigt durch Aufführungen. Seine Five Drawings für Es-Klarinette, 2 B-Klarinetten und Bassklarinette entstanden 1995 für das Trio Indiana. Es ist eine Folge von fünf kurzen Sketches, jedes mit einer eigenen Charakteristik. Lucien Cailliet (1891 1985) Geboren 1891 in Châlons-sur-Marne, gestorben 1985 in Los Angeles. Lucien Cailliet war Klarinettist, Komponist, Arrangeur und Dirigent. Er schloss sein Studium in Paris mit Auszeichnung an der Klarinette ab und nahm privat sowohl Unterricht in Komposition als auch im Arrangieren von Musikstücken. Erfahrung als Klarinettist und Bandleader sammelte er in der Französichen Armee, 1915 absolvierte er eine Tournee durch die USA mit der Band der Französichen Armee. Er blieb in Amerika und wurde US-Staatsbürger, als Klarinettist und Saxophonist wurde er Mitglied des Philadelphia Orchestra. Viele Jahre war Cailliet als Musikpädagoge tätig, ehe er sich entschloss, ausschließlich als Komponist und Arrangeur zu arbeiten. Er komponierte über 200 Werke für Orchester, für bands und Chormusik. Cailliet zählt auch zu den bedeutendsten Komponisten von Filmmusik, über 60 Hollywood Filme tragen seine künstlerische Handschrift. Johann Hindler Johann Hindler wuchs in Frohnleiten auf, den ersten Klarinettenunterricht bekam er im Alter von neuen Jahren bei Josef Brunader. Sein Weg führte ihn von der Musikschule Frohnleiten an die Musikhochschule Graz und bereits 1975 studierte Johann Hindler bei Peter Schmidl in Wien, dessen Assistent er anschließend wurde. 1979 wurde er als Klarinettist in das Orchester der Wiener Staatsoper aufgenommen, seit 1982 ist er Mitglied im Verein der Wiener Philharmoniker. Neben seinen vielen Aufgaben als Orchestermusiker und Mitglied in mehreren Kammermusikensembles blieb das Unterrichten an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien stets ein zentraler Arbeitsbereich für Johann Hindler. Er erwarb sich den Ruf eines besonders erfolgreichen und gefragten Professors, dessen AbsolventInnen in vielen bedeutenden Orchestern spielen. Am heutigen Abend wird sich mit Gregor Hinterreiter jener junge Musiker vorstellen, der ab Herbst 2016 die Klarinettenstelle seines ehemaligen Lehrers Johann Hindler im Orchester einnehmen wird. Auch in diesem Jahr ist es Johann Hindler gelungen, vier seiner ausgezeichneten ehemaligen Studenten einzuladen, um mit ihnen gemeinsam zu musizieren, die Vielseitigkeit der Klarinette(n) auf höchstem Niveau zu zeigen und einen außergewöhnlichen Abend zu gestalten. Daniel Ottensamer Daniel Ottensamer ist einer der erfolgreichsten und gefragtesten jungen Instrumentalmusiker unserer Zeit. Er stammt aus einer Musikerfamilie und begann den Klarinttenunterricht im Alter von zwölf Jahren, bald wechselte er an die Musikuniversität Wien in die Klasse von Johann Hindler. Er gewann zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben und erwarb schon als Schüler und Student Spielpraxis in bedeutenden Orchestern. 2009 gewann Daniel Ottensamer das Vorspiel für die Stelle eines Ersten Klarinettisten im Orchester der Wiener Staatsoper. 2012 wurde er in den Verein der Wiener Philharmoniker aufgenommen. Mit seinem Orchester spielte er als Solist das Klarinettenkonzert von Carl Nielsen im großen Musikvereinssaal in Wien, aber auch international ist Daniel Ottensamer als Solist sehr erfolgreich. Eine weitere Seite seines großen Könnens zeigt er in mehreren Ensembles, so ist er Mitglied bei den Philharmonics. Die Clarinotts könnte man als family business bezeichnen, in diesem Ensemble zeigen Vater Ernst Ottensamer und seine beiden Söhne Daniel und Andreas die große Vielseitigkeit der Klarinette und ihrer Nebensinstrumente. Als Kammermusiker arbeitet Daniel Ottensamer mit vielen bedeutenden Musikerinnen und Musikern zusammen, u. a. mit Benjamin Schmid, Julian Rachlin und Thomas Hampson. www.danielottensamer.com Matthias Schorn Der 1982 in Bad Vigaun (Salzburg) geborene Matthias Schorn zählt ebenfalls zu den Absolventen der Klasse von Johann Hindler an der Musikuniversität Wien, die eine atemberaubende internationale Karriere vorweisen können. Als Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker, als Solist, Kammermusiker, Lehrer und Leiter von Musikfestivals und projekten ist Matthias Schorn trotz seiner Jugend bereits eine fest etablierte Größe. Schon während des Studiums war er als Substitut in vielen großen Orchestern, seine erste Stelle als Klarinettist bekam er beim RSO Wien. Nach kurzen Stationen in Berlin und München wurde Matthias Schorn 2007 als Soloklarinettist ins Orchester der Wiener

Staatsoper bzw. zu den Wiener Philharmonikern engagiert. 2011 spielte er unter der Leitung von Gustavo Dudamel das Klarinettenkonzert von Herbert Willi mit den Wiener Philharmonikern im großen Musikvereinssaal. Als leidenschaftlicher Kammermusiker gründete Matthias Schorn das Trio Marc Chagall und das Theophil Ensemble Wien, seine Liebe zur Volksmusik lebt er im Projekt Faltenradio aus. Seit 2007 lehrt Matthias Schorn an der Konservatorium Wien und hält weltweit Meisterkurse an bedeutenden Institutionen. Das von Matthias Schorn gegründete Festival Palmklang in Oberalm bei Salzburg bildet die Plattform für außergewöhnliche Kammermusikabende mit Kolleginnen und Kollegen wie Martin Grubinger, Eszter Haffner, Thomas Gansch und viele andere. www.matthias-schorn.at Christoph Zimper Christoph Zimper wurde 1986 in Wiener Neustadt geboren. Seinen ersten Klarinettenunterricht bekam er an der Musikschule Markt Piesting im Alter von zehn Jahren. 2004 studierte er am Conservatoire de Menton (Frankreich), 2005 wechselte er an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zu Johann Hindler. Christoph Zimper ist Preisträger vieler Wettbewerbe, mehrfacher Stipendiat der Prokopp-Stiftung der Wiener Philharmoniker, 2011-2012 war er Mitglied der Akademie der Münchener Philharmoniker. Als Orchestermusiker sammelte er Erfahrung bei den Wiener und Münchner Philharmonikern, im Orchester der Wiener Staats- und Volkssoper, im Orchester der Bayerischen Staatsoper etc. Seit 2012 ist er Soloklarinettist im Mozarteum Orchester Salzburg. Seit 2013 ist Christoph Zimper Lehbeauftragter an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in der Klasse von Professor Johann Hindler. Gregor Hinterreiter Gregor Hinterreiter wurde 1988 in Linz geboren, wo er auch seinen ersten Musikunterricht im Alter von sechs Jahren auf der Blockflöte erhielt. Von 1998 bis 2004 nahm er Klarinettenunterricht an der Landesmusikschule bei Markus Steingruber, danach wechselte er an die Musikuniversität Wien in die Klasse von Johann Hindler. Der junge Musiker war dreifacher Bundessieger beim Wettbewerb Prima la Musica und wurde mehrfach mit Sonderpreisen ausgezeichnet. Es folgten darauf Auftritte im Wiener Konzerthaus im Rahmen von Musica Juventutis, Solokonzerte mit der Linzer Festival Sinfonietta und dem oberösterreichischen Jugendsymphonieorchester im Brucknerhaus Linz. Dritter Abend: 14. Juni 2016 Von Danzi bis Piazzolla Karl-Heinz Schütz, Flöte Magdalena Hoffmann, Harfe PROGRAMM Jean-Marie Leclair Sonata Op. 9 No. 2 (1697-1764) Dolce Andante Allemanda: Allegro ma non troppo Sarabanda: Adagio Minuetto: Allegro non troppo Henriette Renié Légende d après Les Elfes (1875-1956) de Leconte de Lisle (Harfe Solo) Belá Bartók Suite Paysanne Hongrois (1881-1945) Chants Populaires Tristes Scherzo Vieilles Danses PAUSE Jean Cras Suite en Duo (1879-1932) Préambule: Modéré Modéré Assez lent Danse à onze temps: Très animé Astor Piazzolla (1921-1992) Franz Doppler (1616-1667) und Antonio Zamara (1829-1901) Café 1930 aus Histoire du Tango Casilda Fantasie Im Herbst 2009 wurde Gregor Hinterreiter als Klarinettist im Bühnenorchester der Wiener Staatsoper engagiert. 2015 gewann er das Vorspiel für die ausgeschriebene Stelle im Orchester der Wiener Staatsoper und wird daher ab Herbst 2016 seinen Dienst im Orchester antreten, wenn Johann Hindler in den Ruhestand eintritt. Im Rahmen von Clarinettissimo wird sich Gregor Hinterreiter erstmals in der Heimat seines ehemaligen Lehrers gemeinsam mit Johann Hindler und den zukünftigen Kollegen dem Publikum präsentieren.

Jean-Marie Leclair Jean-Marie Leclair wurde 1697 in Lyon geboren. Er war Geigenvirtuose und Begründer der französischen Violinschule im 18. Jahrhundert. Seine berufliche Laufbahn begann er als Tänzer und Ballettmeister in Lyon, dann führte ihn sein Weg über Turin nach Paris, wo er seine ersten Kompositionen veröffentlichte. 1726 begegnete er in Turin den Flötisten und Flötenbauer Johann Joachim Quantz und dem bekannten Geiger Giovanni Battista Somis, bei dem er sein Violinspiel vervollkommnete. Nach mehreren Jahren am Hof König Ludwigs XV lebte er 1738 bis 1743 er in den Niederlanden. 1743 kehrte er nach Paris zurück. Ab 1744 folgte eine zweijährige Tätgkeit in den Diensten des spanischen Thronfolgers Don Philippe, schließlich wurde er 1748 musikalischer Direktor und erster Violinist in einem Privattheater in der Nähe von Paris. In seinen letzten Lebensjahren wurde Leclair zunehmend unzugänglicher. Seine Frau trennte sich von ihm, er zog in ein Haus in einem Viertel von Paris mit üblem Ruf, wo er am Morgen des 23. Oktober 1764 ermordet im Hausflur aufgefunden wurde. Leclairs elegante und brillante Kompositionsweise, in der er den italienischen und den französischen Stil vereint, rückt seine Concerti und Sonaten in die Nähe der Werke eines Antonio Vivaldi. Henriette Renié Henriette Renié wurde in Paris geboren. Sie galt als Wunderkind an der Harfe und studierte am Conservatoire ihrer Heimatstadt bei Alphonse Hasselmans. Neben einer außergewöhnlichen Karriere als Harfenvirtuosin wandte sie sich immer stärker der Komposition und auch dem Unterrichten zu. Sie schrieb eine Reihe bedeutender Werke für Harfe und Kammermusik und erweiterte das Repertoire für Harfe durch Transkriptionen. Astor Piazzolla (1921-1992) Der Komponist Astor Piazzolla gilt als Schöpfer des tango nuevo. Der traditonelle Tango hatte in Argentinien sehr lange den Ruf eines Gossenkindes. Enrique Larreta, der langjährige argentinische Botschafter in Paris, äußerte sich sehr deutlich über den damals üblichen Tango: Der Tango ist in Buenos Aires ausschließlich ein Tanz schlecht beleumdeter Häuser und Tavernen der übelsten Art. Piazzolla veränderte den traditionellen Tango. Seine Kompositionen sind nicht tanzbar, wie man sie bis dahin dem Tango zuschrieb. Sie fordern vielmehr zum konzentrierten Hören auf. Piazzolla entwickelte den Tango weiter und er bediente sich dafür höchst unterschiedlicher Einflüsse. In seiner Musik werden Elemente der Klassik, der argentinischen Folklore, der Neuen Musik und Ingredienzen des Jazz spürbar. Seine Beschäftigung mit Komponisten wie Bach oder Bartók und Strawinsky hinterließ deutliche Spuren. Aber auch Pop und Rock klingen zuweilen diskret durch. Schon früh lösten sich bei Piazzolla die Grenzen zwischen E-Musik und U-Musik auf. Die Biographie des Komponisten hat starken Einfluss auf seine Entwicklung als Musiker. Seine erste Liebe galt nicht dem Tango, sondern dem Jazz. Die Eltern, Emigranten italienischer Herkunft, die erfolglos ihr Glück in Argentinien versucht hatten, wanderten in die USA aus, als Astor gerade vier Jahre alt war. Hier erhielt er seine muskikalische Grundausbildung und hörte die traditionell-sentimentale Tagomusik, die sein Vater liebte. 1936 kehrt die Famlie nach Buenos Aires zurück. Zum Schlüsselerlebnis wird eine Vorführung des Tango-Ensembles von Elvino Vardaro. Hier nimmt Piazzolla eine für ihn neuartige Tango-Interpretation wahr, die ihn begeistert und in ihren Bann zieht. Er lernt hochkarätige Musiker kennen, ab 1940 nimmt Piazzolla Kompositionsunterricht. In der Folge geht er mit einem Stipendium nach Europa. Bei Nadia Boulanger (1887 1979) in Paris trifft er auf das Zentrum der musikalischen Avandgarde, in der Auseinandersetzung mit Boulanger findet er den Weg zu sich selbst. Nach seiner Rückkehr gründet er 1955 in Buenos Aires sein eigenes Ensemble, mit dem er den Stil des tango nuevo prägte. Anfangs stoßen seine Kompositionen bei den Vertretern des traditionellen Tangos auf heftige Kritik. Man nennt Piazzolla einen Verrückten mit seltsamen Ideen und sinnlosen Modernismen. Doch der Komponist hat seine Überzeugung gefunden und ist überaus produktiv. Am Ende seines Lebens konnte er stolz auf etwa 300 Tangos und annähernd 50 Film-Soundtracks verweisen. Piazzolla dieser Name steht heute für eine spannend-traurige Musik, die dennoch voller Energie, Sinnlichkeit und Lebenslust ist. Gegen Ende seines Lebens hatte Piazzolla bereits den Status eines Nationalhelden Karl-Heinz Schütz (Flöte) Karl-Heinz Schütz wurde 1975 in Innsbruck geboren und wuchs in Landeck auf. Er besuchte das Musikgymnasium in Feldkirch in Vorarlberg und absolvierte sein Flötenstudium am Vorarlberger Landeskonservatorium bei Eva Amsler. Ergänzend studierte er am Concervatoire National Supérieur de Musique de Lyon, wichtige Impulse erhielt er auch bei Aurèle Nicolet in Basel. Schon Ende der Neunzigerjahre gewann Karl-Heinz Schütz zwei bedeutende internationale Wettbewerbe. Nach vier Jahren als Soloflötist in Stuttgart wechselte er 2005 in dieser Position zu den Wiener Symphonikern. Seit Dezember 2011 ist Karl-Hein Schütz Soloflötist im Orchester der Wiener Staatsoper engagiert, 2015 wurde er in den Verein der Wiener Philharmoniker aufgenommen. Als Orchestermusiker wie auch als Solist und hervorragender Kammermusiker genießt er hohe Anerkennung, bei der Vorstellung des Programms für die Serenaden hat ihn sein Kollege Johann Hindler als den derzeit wahrscheinlich weltbesten Flötisten angekündigt.

Magdalena Hoffmann (Harfe) Vierter Abend: 19. Juni 2016 Foto Magdalena Hoffmann Magdalena Hoffmann wurde 1990 in Basel geboren und begann dort mit sechs Jahren Harfe zu spielen. 1999 wurde sie Schülerin von Fabiana Trani in Düsseldorf, anschließend schloss sie ihr Studium an der Robert Schumann Hochschule ab. Ihre weitere Ausbildung führte an die Hochschule für Musik und Theater München zu Cristina Bianchi. Ein Auslandsjahr verbrachte sie an der Royal Academy of Music in London, wo sie u.a. auch Jazz-Unterricht bei Park Stickney erhielt. Ihre Ausbildung wird durch zahlreiche Meisterkurse bei den größten HarfenistInnen der Gegenwart abgerundet, wie z.b. bei Isabelle Moretti, Fabrice Pierre, Alice Giles, Catrin Finch, Isabelle Perrin, Xavier de Maistre und Milda Agazarian. Ihre Karriere als Orchesterharfenistin begann Magdalena Hoffmann mit einem Praktikum im Sinfonieorchester Münster, danach war sie als Solo-Harfenistin im Symphonieorchester Osnabrück tätig; darüber hinaus spielte sie auch mit verschiedenen anderen Orchestern, so z.b. den Düsseldorfer Symphonikern und dem Sinfonieorchester Wuppertal. Seit September 2014 ist sie Solo-Harfenistin des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck, dazu leitet sie seit dem Wintersemester 2015/16 auch ihre eigene Harfenklasse als Dozentin am Tiroler Landeskonservatorium. Verklärte Nacht Rainer Honeck, Erste Violine Christoph Koncz, Zweite Violine Robert Bauerstatter, Viola PROGRAMM Richard Strauss Sextett für Streicher aus der Oper Capriccio, op. 85 (1864-1949) Andante con moto Wolfgang A. Mozart Streichquintett KV 614, Es Dur (1756-1791) Allegro di molto Andante Menuetto. Allegretto Trio Allegro PAUSE Herbert Kefer, Viola Sebastian Bru, Violoncello Stephan Koncz, Violoncello Arnold Schönberg Streichsextett Verklärte Nacht, op 4 (1874-1951) Sextett für Streicher aus der Oper Capriccio Capriccio galt zur Zeit seiner Entstehung (1942) als ein ganz ungewöhnliches und neuartiges Werk, das die Bezeichnung Konversationsstück für Musik erhielt, in der Praxis wird es dennoch als Oper bezeichnet. Etwas Besonderes hat sich Richard Strauss einfallen lassen, um sein letztes musikdramatisches Werk Capriccio einzuleiten: Keine orchestrale Ouvertüre eröffnet das Werk, sondern ein Streichsextett, das nicht nur in der Oper gespielt wird, sondern auch gerne als Konzertstück von Kammermusikern auf das Programm gesetzt wird. Die ungewöhnliche Besetzung, wird oft als doppelt verstärktes Streichquartett bezeichnet: Zwei Violinen, zwei Bratschen und zwei Celli. Streichquintett KV 614, Es-Dur Das Es-Dur-Quintett für zwei Violinen, zwei Bratschen und Cello ist das letzte der sechs Streichquintette Mozarts. Mozarts letztes vollendetes Kammermusikwerk entstand in seinem Todesjahr 1791 auf eine sehr thätige Aneiferung eines Musikfreundes, wie der

Verleger des Stückes mitteilte. Wer der Gönner war, darüber wird bis heute gerätselt. Charakteristisch ist die heiter-volkstümliche Stimmung und die enge motivische Verbindung der Sätze untereinander. Das Finale greift die Motive des ersten Satzes auf und entwickelt sie in vielfachen Varianten. Die Besetzung mit zwei Geigen, zwei Bratschen und Cello war in Wien die übliche Besetzung für Streichquintette. Für gewöhnlich spielte Mozart in seinen eigenen Streichquintetten die erste Bratsche, Abbé Stadler die zweite, Orsler das Cello und die beiden Wiener Geiger Schmidt und Stock die erste und zweite Violinstimme. Mozart trug sein neues Quintett für 2 violin, 2 viole, violoncello am 12. April 1791 in sein Werkverzeichnis ein. Dieses Quintett in Es-Dur, KV 614 war sein letztes vollendetes Kammermusikwerk für Streicher. Heiter-gelöstes Musizieren und abgrundtiefe Melancholie liegen nahe beieinander wie in den meisten Werken aus Mozarts letztem Lebensjahr. Verklärte Nacht Verklärte Nacht ist ein Werk aus der ersten, tonale Schaffensphase Arnold Schönbergs, inspiriert durch ein gleichnamiges Gedicht von Richard Dehmel, der vor dem Ersten Weltkrieg als bedeutender Lyriker anerkannt war. Sein Hauptwerk Zwei Menschen. Roman in Romanzen (1903) beschäftigt sich mit Erotik und Sexualität im Kontext der stilistischer Vorstellungen des Jugendstils. Die Uraufführung des 1899 entstandenen Werks fand 1902 statt. Schönberg selbst erstellte 1917 eine Fassung für Streichorchester, die er 1943 nochmals revidierte. Das Werk wird dem Genre der Programmmusik zugeordnet, die Arnold Schönberg in diesen Jahren intensiv beschäftigt haben dürfte. Er selbst meinte: Mein Werk zeigt aber vielleicht doch einige Unterschiede von anderen Werken dieser Art. Erstens wurde es nicht für Orchester geschrieben, sondern für Kammerbesetzung, und zweitens, weil sie nicht irgendeine Handlung oder ein Drama schildert, sondern sich darauf beschränkt, die Natur zu zeichnen und menschliche Empfindungen auszudrücken. Es scheint, daß meine Komposition aufgrund dieser Haltung Qualitäten gewonnen hat, die auch befriedigen, wenn man nicht weiß, was sie schildert, oder, mit anderen Worten, sie bietet die Möglichkeit, als reine Musik geschätzt zu werden. Das fünfstrophige, der Partitur vorangestellte Gedicht Richard Dehmels beschreibt den Gang eines Paares im Mondschein. Die Frau gesteht ihrem Liebhaber, dass sie von einem anderen Mann ein Kind erwartet. Der Mann reagiert verständnisvoll und großmütig, er verspricht, das Kind wie sein eigenes annehmen zu wollen. Rainer Honeck (Violine) Der Konzertmeister der Wiener Philharmoniker wurde in Nenzing (Vorarlberg) geboren und studierte in Wien. Im Dezember 1980 entschied er das Probespiel für die Aufnahme in das Orchester der Wiener Staatsoper für sich, 1983 gewann er das Probespiel für die Stelle des Konzertmeisters. Seine Karriere umfasst die vielen Abende in der Wiener Staatsoper und die Konzerte der Wiener Philharmoniker unter der Leitung aller bedeutenden Dirigenten unserer Zeit ebenso wie die Auftritte, die er als Solist und Kammermusiker weltweit absolviert. Sein Instrument ist eine Geige von Antonius Stradivari (ex Hämmerle 1709), die von der Österreichischen Nationalbank zur Verfügung gestellt wird. Als Kammermusiker arbeitet Rainer Honeck mit vielen wichtigen Künstlerpersönlichkeiten zusammen, so z. B.mit Elena Bashkirova, Yefim Bronfman, Veronika Hagen und Christopher Hinterhuber. Als Leiter des Kammerorchesters Wien-Berlin war Rainer Honeck verantwortlich für Programme mit Anne Sophie Mutter und Jonas Kaufmann. Wenn es der dicht gefüllte Terminkalender zulässt, wechselt der Geigenvirtuose an das Dirigentenpult, ein Fixpunkt dabei ist z. B. seine Zusammenarbeit mit dem Malmö Symphony Orchestra. Christoph Koncz (Violine) 1987 als jüngster Sohn einer österreichisch-ungarischen Musikerfamilie in Konstanz geboren, erhielt Christoph Koncz bereits im Alter von vier Jahren seinen ersten Violinunterricht und studierte daraufhin bei Eugenia Polatschek, Josef Hell, Igor Ozim und Boris Kuschnir. Als Solist trat er u. a. mit dem Montréal Symphony Orchestra unter Charles Dutoit und der Academy of St Martin in the Fields unter Sir Neville Marriner auf. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen Leonidas Kavakos, Joshua Bell, Julian Rachlin und Gautier Capuçon. 1997 wirkte Christoph Koncz als einer der Hauptdarsteller am kanadischen Kinofilm»The Red Violin«mit. Seit September 2008 ist er Stimmführer der Zweiten Violinen bei den Wiener Philharmonikern. www.christophkoncz.lima-city.de Foto Terry Linke

Herbert Kefer (Viola) Herbert Kefer wurde in Eisenerz geboren, wo er im Alter von 5 Jahren seinen ersten Violinunterricht erhielt. Später setzte er seine Ausbildung bei Karl Frischenschlager in Leoben und bei Karl Stierhof an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien fort, 1986 schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab. Bereits1980 hatte er zusammen mit drei Kollegen das Artis-Quartett gegründet, mit dem er von 1984 bis 1985 beim LaSalle-Quartett in Cincinnati/Ohio studierte. Danach begann eine internationale Karriere mit Konzerten bei allen wichtigen Festivals. Seit 1988 musiziert Herbert Kefer mit diesem Ensemble in einen eigenen Zyklus des Wiener Musikverein und wirkte bei der Einspielung vielercds mit (Auszeichnungen: u. a. Grand Prix du Disque oder Diapason d Or). Seit 1991 unterrichtet Herbert Kefer Viola an die Universität für Musik in Graz/Institut Oberschützen. Er spielt eine J.B.Guadagnini von 1784 aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbank. Mit dem Artis Quartett war Herbert Kefer 1989 bei den Serenaden auf Burg Rabenstein zu Gast. www.artis-quartett.at/d/herbert.html Robert Bauerstatter (Viola) Robert Bauerstatter wurde in Linz geboren und begann seine musikalische Ausbildung in seiner Heimatstadt. Nach dem Musikgymnasium wechselte er auf das Bruckner Konservatorium und setzte sein Studium schließlich in Wien fort bei Siegfried Führlinger und Hans Peter Ochsenhofer. Im Jahr 2000 legte er seine Diplomprüfung mit Auszeichnung ab. Seine Laufbahn als Orchestermusiker begann Robert Bauerstatter als Mitglied des Niederösterreichischen Tonkünstler Orchesters. 2001 wurde er als Bratschist in das Orchester der Wiener Staatsoper aufgenommen, seit 2005 bekleidet er die Position eines Stimmführers. 2004 wurde Robert Bauerstatter Mitglied im Verein der Wiener Philharmoniker. Neben seiner Tätigkeit im Orchester ist er ein vielbeschäftigter Kammermusiker mit Verpflichtungen im In- und Ausland. Dazu gehören regelmäßige Auftritte mit den Wiener Virtuosen, dem Lissy Quartett und Trumpet&Strings Vienna. Sebastian Bru (Violoncello) Sebastian Bru wurde1987 Wien geboren, er stammt aus einer argentinisch-österreichischen Musikerfamilie. Begonnen hat er seinen Violoncellounterricht im Alter von 8 Jahren bei seinem Vater, es folgte das Studium am Konservatorium der Stadt Wien bei Robert Nagy und anschließend bei Jozef Podhoransky an der Musikhochschule in Bratislava. Ergänzend studierte er bei Clemens Hagen und David Geringas, er absolvierte Meisterklassen bei Steven Isserlis und Heinrich Schiff. Schon als Student sammelte Sebastian Bru Erfahrung in großen Orchestern und gewann 2006 das Probespiel für die Aufnahme in das Orchester der Wiener Staatsoper, seit 2013 ist er Mitglied im Verein der Wiener Philharmoniker. Neben der Tätigkeit im Orchester tritt der junge Cellist international als Solist und gefragter Kammermusiker auf, Tourneen führten ihn u. a. nach Südamerika und China. Stephan Koncz (Violoncello) Stephan Koncz stammt aus einer österreichischungarischen Musikerfamilie und wurde 1984 in Wien geboren. Seine Ausbildung absolvierte er an der Universität für Musik in Wien, wo er bei Valentin Erben und Robert Nagy studierte. Meisterkurse absolvierte er bei Daniel Barenboim, Steven Isserlis und Heinrich Schiff. Ergänzend zur Ausbildung am Instrument beschäftigte sich Stephan Koncz mit Dirigier- und Kompositionsstudien. Als Solist wie auch als Kammermusiker gewann Stephan Koncz mehrere Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Von 2006 bis 2008 war er Stipendiat an der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker und in Folge regelmäßig sowohl im Orchester als auch bei den 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker im Einsatz. Nach 2 Jahren als Mitglied im Wiener Staatsoperorchester / Wiener Philharmoniker trat Stephan Koncz 2010 eine Stelle im Orchester der Berliner Philharmoniker an. www.thephilharmonics.com/portfolios/stephan-koncz Foto Fadil Berisha

Wir danken allen, die eine Wiederaufnahme der Serenaden auf Burg Rabenstein möglich gemacht und unterstützt haben. Nicht alle wollen namentlich genannt werden, wir wissen diese diskrete Förderung zu schätzen. Eduard Hejl Obmann Prof. Johann Hindler künstlerische Leitung Mag. Dr. Edda Engelke Organisation Danke an folgende Förderer und Sponsoren www.serenaden-rabenstein.at Herausgegeben vom Oldi s Musikerclub Frohnleiten. Fotos (wenn nicht angegeben): Rene Vidalli, Arnold Jeserznik, Oldi s Musikerclub Frohnleiten. Text: Edda Engelke