e-triage Elektronische Betroffenenerfassung bei einem Massenanfall von Verletzten Katastrophenschutzkongress 2010 Koordinator: Anton Donner DLR Institut für Kommunikation und Navigation e-triage Folie 1
Vom Individualnotfall zum Massenanfall von Verletzten (MANV) Stab des Hauptverwaltungsbeamten/ Führungsgruppe Katastrophenschutz Rettungsleitstelle Unfallort/ Katastrophengebiet Örtliche Einsatzleitung Patientenablage Behandlungsplatz Transport Krankenhäuser Regulärer Rettungsdienst Kliniken der Schwerpunkt- und Maximalversorgung Patienten Sichtung Informationsfluss Sprache oder Papier e-triage - Folie 2
Herausforderungen MANV Lage kann großflächig sein Lage entwickelt sich zeitlich: Eintreffende Einsatzkräfte/Einsatzleitung Betroffene/Verletzte werden gefunden und behandelt/transportiert Verschiedene beteiligte Organisationen: Listen müssen händisch zusammengeführt werden Sprache und Papier als kleinster gemeinsamer Nenner Stark verzögerter Situationsüberblick für Einsatzleitung Große Stressbelastung für alle Beteiligten: Reduzierte kognitive Fähigkeiten Verwendung von täglich genutzten Geräten e-triage - Folie 3
Konzept e-triage Tablet-PC wird regulär für das Notarzteinsatzprotokoll verwendet MANV: Patient bekommt eindeutige ID als RFID/2D- Strichcode, vereinfachte Sichtungssoftware auf Tablet- PC Speicherung Sichtungsergebnis mittels Tablet-PC (ID + GPS-Position + Foto + ) Sofortige bzw. gecachte drahtlose Übertragung des Datensatzes Verteiltes Datenbanksystem Mobile (Tablet-PCs) und stationäre Instanzen (Einsatzleitwagen) des Datenbanksystems Netzwerkunterbrechungen als Kernbestandteil der Architektur Betrieb in heterogenen Datennetzen (schmalbandig, terrestrisch, Satellit) Bei Bedarf autarke Kommunikation über Satellit Untersuchungen zur Akzeptanz Quelle: Euro-DMS Ltd. e-triage - Folie 4
e-triage Datenmanagement Quelle: Feuerwehr Vierkirchen Internet Sichere Internetverbindung Leitstelle/Krankenhaus e-triage Server Einsatzleitung Abschnitt 1 Einsatzleitung Abschnitt 2 Tablet-PC mit integr. Datenbank Tablet-PC mit integr. Datenbank Behandlungsplatz e-triage - Folie 5
e-triage Kommunikationskonzept: Backhauling UMTS oder Satellitenkommunikation Nicht betroffenes Gebiet Einsatzgebiet e-triage - Folie 6
e-triage Satellitenkommunikation (1/2): Kommunikationskoffer Akku WLAN Router Lüfter GSM-Picozelle Inmarsat BGAN Terminal Industrie-PC Reichweite GSM: ca. 300m Laufzeit mit Akku: ca. 2 Std. Telefongespräche: max. 12 Weltweiter Einsatz möglich: adaptive Frequenzeinstellung Quelle: TriaGnoSys GmbH e-triage - Folie 7
e-triage Satellitenkommunikation (2/2) Inmarsat BGAN mit relativ geringen Datenraten (ca. 64-128 kbit/s) Breitbandige Satellitenkommunikation im Projekt mit großem Satellitenterminal (ähnlich DVB-RCS; z.b. 1Mbit/s / 512 kbit/s ) Selbstausrichtende Satellitenantenne (für Fahrzeugmontage geeignet) Quelle: www.cobham.com e-triage - Folie 8
Internet/GSM/Telefon/TETRA Übergeordnete Einsatzleitung/ Katastrophenschutzbehörde/ Krankenhaus Sichere Internetverbindung e-triage Server GSM/GPRS/UMTS TETRA (optional) WLAN (IEEE 802.11) Satellit Datenbank und Satkom UMTS Funknetz Satkom Funkzelle GSM/UMTS Einsatzleitwagen (2. Abschnitt) Einsatzleitwagen (1. Abschnitt) Funkzelle TETRA Funkzelle WLAN Funkzelle TETRA GSM Telefon RFID, GPS Sichtung Tablet-PC: Sichtung Funkzelle TETRA RFID, GPS Sichtung TETRA HRT RTW/KTW Funkzelle GSM/UMTS Behandlungsplatz Tablet-PC für Statusaktualisierung und Eingabe von detaillierten Patientendaten e-triage - Folie 9
e-triage Architektur NSGS Authentication Server Datenbank ELW 2 ELW 1 VPN Tunnel LAN SIP Lagebericht Lagebericht VPN Tunnel Database e-triage Router Firewall NAT UMTS Firewall VPN Tunnel NAT e-triage Gateway Technische Überwachung Lagebericht Web Server Krankenhaus oder Leitstelle VPN Tunnel GSM BTS TSGS DECT Switch (optional) WLAN TETRA BTS (optional) VPN Tunnel Internet Firewall NAT UMTS Web GSM Provider PSTN TETRA Provider e-triage - Folie 10
Zusammenfassung e-triage als schlüssiges Gesamtkonzept für die Betroffenenerfassung: Datenerhebung ID + Sichtungskategorie Notarzteinsatzprotokoll ( DIVI Protokoll ) Datendienste Verteiltes, selbst-organisierendes und selbst-synchronisierendes Datenbanksystem für die Erfassung von Verletzten und Betroffenen Gleiche Datenbasis für alle Hierarchieebenen und Entscheidungsträger zur gleichen Zeit Dokumentation (z.b. Übungen oder ABC-Kontaminierung) Sprachdienste Backhauling von GSM (GPRS) Backhauling von DECT/VoIP Satellitenkommunikation Dynamische Netzerweiterung Keine terrestrische Infrastruktur (mehr) vorhanden e-triage - Folie 11
Ausblick Erprobungen des Systems ab Januar 2011 Einladung über AG Verletztenversorgung der Plattform "Schutz und Rettung von Menschen (Projektträger VDI) Künftige Herausforderungen Backhauling von digitalem Behördenfunk TETRA Frequenzregulierung (GSM und TETRA) Anbindung von Datenbanksystemen der Leitstellen mit Einsatzleitungen vor Ort Standardisierung von Datensätzen e-triage - Folie 12
Verbundpartner Projektleitung: Partner: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.v. (DLR) Institut für Kommunikation und Navigation TriaGnoSys GmbH Euro-DMS Ltd. Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie Ludwig-Maximilians-Universität München Mit freundlicher Unterstützung von: BRK Starnberg Rettungsdienst und Bereitschaften Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau Überregionales Zentrum für die Schwerpunkt- und Maximalversorgung Landratsamt Starnberg Brand- und Katastrophenschutz, Zivilschutz Staatliche Feuerwehrschule Geretsried http://www.e-triage.de e-triage - Folie 13