DER EINGEBILDETE SOKRATES. Komische Oper von Giovanni Paisiello

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Transkript:

DER EINGEBILDETE SOKRATES Komische Oper von Giovanni Paisiello

Giovanni Paisiello Der eingebildete Sokrates Commedia per musica in drei Akten nach dem Libretto von F. Galiani und G.B. Lorenzo Deutsche Fassung von Peter Brenner WER WAS WEISS, DER WEISS, WAS WEISS, DOCH WEISS ER NICHT, OB ER WAS WEISS. NUR WER WEISS, DASS ER NICHTS WEISS, DER WEISS MEHR, ALS DER, DER WEISS. Premiere: Weitere Vorstellungen: Werkeinführung: Freitag, 16. Juni 2017, 20 Uhr 19., 21., 23. und 25. Juni 2017, 20 Uhr Reaktorhalle, Luisenstraße 37a jeweils 19.30 Uhr Foyer der Reaktorhalle Theaterakademie August Everding und Hochschule für Musik und Theater München mit dem Master-Studiengang Musiktheater/Operngesang (Leitung: Balázs Kovalik und KS Prof. Andreas Schmidt) in Kooperation mit dem Barockorchester Concerto München. 2 3

BESETZUNG MUSIKALISCHE LEITUNG MARIA FITZGERALD INSZENIERUNG ROSAMUND GILMORE BÜHNE UND KOSTÜME VERENA HEMMERLEIN DRAMATURGIE JULIA JORDÀ STOPPELHAAR* LICHT PETER YOUNES MASKE SARAH DÜRRSCHMITT**, INES TEKIN **, MORAY TERIM** DON TAMMARO IRAKLI ATANELISHVILI *** DONNA ROSA NATALYA BOEVA*** CALANDRINO BAVO ORROI*** LAURETTA RÉKA KRISTOF*** EMILIA KATHRIN ZUKOWSKI*** IPPOLITO JAEIL KIM*** MEISTER ANTONIO CARL RUMSTADT CILLA PAULINE RINVET*** CHOR ALISA MILOSEVIC**** CONCERTO MÜNCHEN VIOLINE 1/KM: DMITRY LEPEKHOV, VIOLINE 1: EMILY DEANS, WALESKA SIECZKOWSKA, BRUNO VAN ESSEVELD, VIOLINE 2: MARINA MOMENY, JUDITH KRINS, TINA KOCH, VIOLA: TOBIAS KECK, AI HANDA, VIOLONCELLO: ANDERSON FIORELLI, LAURA KNESER, KONTRABASS: DAMIAN PYTEL, OBOE 1: CLAIRE SIRJACOBS, OBOE 2: CHRISTINE ALLANIC, HORN 1: JAE-HYUNG KIM, HORN 2: CHRISTIAN FATH, HARFE: JOHANNA SOLBES KÜNSTLERISCHE PRODUKTIONSLEITUNG ALEXANDRA ZÖLLNER REGIEASSISTENZ UND ABENDSPIELLEITUNG ZIV FRENKEL BÜHNENBILDASSISTENZ SILVIA MARADEA KOSTÜMASSISTENZ CHRISTINA VOGEL BELEUCHTUNGSINSPIZIENZ LAURA IMSIROVIC TECHNISCHER PRODUKTIONSLEITER TECHNISCHER LEITER DER REAKTORHALLE BÜHNENINSPEKTOR BÜHNENMEISTER LEITUNG DER BELEUCHTUNG LEITUNG DER KOSTÜMABTEILUNG LEITUNG DER REQUISITE LEITUNG DES STUDIENGANGS DRAMATURGIE LEITUNG DES STUDIENGANGS MASKENBILD THEATER UND FILM AUFFÜHRUNGSRECHTE DAUER FRANK CRUSIUS JOHANNES HORRAS ROBERT KERSCHER KEVIN HELGATH BENJAMIN SCHMIDT ELISABETH FUNK KRISTOF EGLE PROF. HANS-JÜRGEN DRESCHER PROF. VERENA EFFENBERG SCHOTT MUSIC GMBH & CO. KG CA. 180 MINUTEN, EINE PAUSE NACH DEM 1. AKT STUDIENGANGSLEITUNG MUSIKTHEATER/OPERNGESANG MUSIKALISCHE STUDIENLEITUNG MUSIKALISCHE EINSTUDIERUNG PROJEKTBETREUUNG DRAMATURGIE BALÁZS KOVALIK KS PROF. ANDREAS SCHMIDT MARIA FITZGERALD ORESTA CYBRIWSKY, EVA PONS, JOACHIM TSCHIEDEL CHRISTIANE PLANK-BALDAUF *Studierende im Master-Studiengang Dramaturgie (Schauspiel) der Ludwig-Maximilians-Universität München (Leitung: Prof. Hans-Jürgen Drescher) **Studierende im Bachelor-Studiengang Maskenbild Theater und Film der Hochschule für Musik und Theater München im 3. Jahr (Leitung: Prof. Verena Effenberg) ***Studierende des Master-Studiengangs Musiktheater/Operngesang der Hochschule für Musik und Theater München (Leitung: Balázs Kovalik, KS Prof. Andreas Schmidt) ****Studierende des Bachelor-Studiengangs Gesang der Hochschule für Musik und Theater München Alle genannten Studiengänge gehören zum Kooperationsverbund der Theaterakademie August Everding. 4 5

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ORAKELSPRUCH UND SCHIERLINGS BECHER HANDLUNG DER OPER DER EINGEBILDETE SOKRATES Der,Schierlingsbecher liegt am Boden, Don Tammaro ist in einen tiefen Schlaf gefallen und seine Frau Donna Rosa wartet mit dem Diener Calandrino darauf, dass er aus der eingebildeten Realität, in der er lebt, erwacht. Seit Wochen plagt er die Familie mit der Wahn vorstellung, der zweite Sokrates zu sein und lebt seither in einer eigenen Welt, in der er sogar Familie und Freunden andere Namen zuteilt. Seither nennt er seine Tochter Emilia Sophrosyne. Sie soll den grobschlächtigen Meister Antonio, nun Plato genannt, heiraten, obwohl sie in den jungen Ippolito verliebt ist. Auch Don Tammaro selbst möchte noch einmal heiraten: Cilla, das heißt Aspasia, die naive, aber aufreizende Tochter Meister Antonios. Dadurch wäre er seinem Idol Sokrates, der auch zwei Frauen hatte, näher. Rosa möchte weder in Doppelehe leben, noch einen Sokrates zum Ehemann haben. Mit aller Macht versucht sie zu ihrem ehemals ausgelassenen Leben, mit seinen Feiern und Tänzen, zurückzukehren. Don Tammaro gibt sich Mühe, seinem Vor - bild Sokrates in allem nachzueifern. Er braucht dazu allerdings die Hilfe seines gewitzten Dieners Calandrino, da er die überlieferten antiken Schriften selbst nicht ganz verstanden hat. Während er Sokrates für einen Dummkopf hält, der seine Umwelt immerzu mit Fragen nervte, erhebt er sich zu einem viel größeren Philosophen, weil ihm nicht einmal die Fragen einfielen. Sein einfältiger Handlanger Meister Antonio versteht zwar kein Wort von alledem, folgt Don Tammaro aber als sein Schüler Plato auf Schritt und Tritt. Don Tammaro will seine Xanthippe, Donna Rosa, dazu bringen, ihm einen Nachttopf über den Kopf zu schütten, um endgültig zu Sokrates dem Zweiten zu werden. Er provoziert sie immerfort, um an ihr seine sokratische Geduld zu erproben. Als Emilia, die folgsame Tochter, auch noch in Don Tammaros Heiratspläne für sie ein willigt, hält es Donna Rosa nicht mehr aus. Gemein - sam mit Ippolito, Emilias Verehrer, und ihrer Dienerin Lauretta schmiedet sie einen Plan, um ihren Ehemann wieder in die Realität zurückzuholen. Zuerst gibt sich Ippolito als Athener aus, der gekommen ist, um Sokrates seinen Respekt zu zollen. Emilia will aber ihren Vater nicht belügen und lässt den Schwindel auffliegen. Als Schüler verkleidet, stören Donna Rosa, Lauretta und Ippolito den Unter richt, den Don Tammaro in seinem Keller gibt. Er setzt seiner neuen Verlobten Cilla eine Blätterkrone auf und singt ihr ein Liebeslied, während diese dem Geschehen belustigt folgt. Donna Rosas wilde Tarantella unterbricht die Zeremonie. Alle Beteilig ten flüchten und lassen einen wütenden und ver zweifelten Don Tammaro zurück. Calandrino schlägt sich auf die Seite Donna Rosas. Er ist in Cilla verliebt und will die Hochzeit mit Don Tammaro verhindern. Also heckt er einen Plan aus: Ippolito soll sich als sokratischer Daimon und Donna Rosa als Geist von Don Tammaros erster Frau Cäcilia verkleiden, um ihn so zu erschrecken, dass er von seinem Plan ablässt. Die Täuschung gelingt ihnen für kurze Zeit, aber prompt plappert Cilla alles aus. Calandrino hat noch eine letzte Idee. Er lässt Don Tammaro einen Schlaftrunk, für ihn der todbringende Schierlingsbecher, überreichen. Dieser trinkt ihn und fällt in einen tiefen Schlaf. Am Ende erwacht er aus seinem Wahn und feiert mit seiner Familie die neue Philosophie 8 9

VOM VERBOT EINER OPER UND DEN REISEN EINES KOMPO NISTEN Julia Jordà Stoppelhaar Giovanni Paisiello ist einer der einflussreichsten Komponisten des 18. Jahrhunderts. Mit über 80 Werken prägt er die Opernszene und inspiriert viele Komponisten, unter anderen auch Mozart. Seine Werke sichern ihm aber nicht nur die Aufmerksam keit seiner Kollegen, sondern auch der Kaiserin Katharina der Großen, an deren Hof in Sankt Petersburg er 1782 seinen Il barbiere schreibt, und Napoleon Bonapartes. Doch um an sein Ziel zu gelangen, muss er lange Reisen auf sich nehmen Paisiellos Anfänge liegen in einem Dorf in der Nähe von Tarent, wo er 1740 geboren wird. Noch am conservatorio di San Onofrio in Neapel, das er von 1754 bis 1763 besucht, schreibt er bereits erste, vorwiegend komische Opern und komponiert bald für verschiedene Theater Norditaliens. In Rom verbucht er 1766 seinen ersten großen Erfolg mit La finte contesse und mit L idolo cinese (1767) in Neapel einen weiteren Erfolg. Am Ende dieser ersten Schaffensphase steht der Socrate immaginario (1775), mit Giovanni Battista Lorenzi und Ferdinando Galiani als Librettisten. Die Oper wird im Herbst 1775 in Neapel uraufgeführt und erweist sich von Beginn an als großer Erfolg. König Ferdinand IV. lässt sogar eine Sondervorstellung ansetzen, um sich mit dem Werk vertraut zu machen. Am Tag nach dieser Vorstellung erhält der Präsident des Theaterausschusses ein persönliches Dekret des Königs, in dem er veranlasst, dass der Socrate immaginario wegen Indiskretion verboten wird. Was ist geschehen? Neapel ist seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Zentrum der Antikenforschung und zieht Wissenschaftler aus ganz Europa an. Unter den Neapolitanern befindet sich der Rechtsanwalt Saverio Mattei, der für sein Faible für die Antike, für die griechische Sprache, Literatur und Ge - schichte bekannt ist. Es wird ihm nach gesagt, dass er mit großer Geduld die Eifersucht seiner streitsüchtigen Frau aushalte. Dieser bei Hof sehr geschätzte Rechtsanwalt, der mit den Librettisten befreundet ist, dient als Vorlage für die Figur des Don Tammaro. Mattei setzt sich für die Wiederaufnahme der Oper ein, aber erst fünf Jahre später, im Frühling 1780, darf der Socrate wieder auf die Bühne. Paisiello befindet sich zu der Zeit nicht mehr in Neapel. Die Kaiserin Katharina II. hat den Komponisten 1776 als maestro di capella nach St. Petersburg berufen. 10 11

Katharina II. ist eher am politischen Potential der Oper interessiert und weniger an der Musik. Nur wenige Aufträge erreichen Paisiello in dieser Zeit. Unter den wenigen Bühnenwerken (im Vergleich zu seiner Zeit in Neapel), die er in St. Petersburg komponiert, ist Il barbiere di Siviglia (1782). Paisiello sucht 1783, nach einer Auseinander setzung mit der Kaiserlichen Theaterdirektion, um die Auflösung seines bis dahin wieder und wieder verlängerten Vertrags an. Um ihren maestro nicht zu verlieren, erlaubt ihm die Kaiserin eine bezahlte Sonder freistellung von seinen Diensten für ein Jahr. Paisiello reist in Richtung Heimat ab, ohne die Absicht zurückzukehren. es ihn aber nicht lange hält. An die Zeit in Frankreich erinnert nur seine Komposition Proserpine (1803). Im folgenden Jahr reist er bereits in Richtung Neapel ab. Giovanni Paisiellos letzte Jahre in Neapel fallen in Zeiten des politischen Umbruchs. Joseph Bonaparte ergreift 1806 die Herrschaft. 1815 kehrt aber Ferdinand IV. zurück. Paisiello werden die Pensionen gestrichen. Er stirbt 1816 und hinterlässt der Nachwelt über 80 Bühnenwerke. Er macht in Wien Halt, wo er Il re Teodoro im Auftrag König Josephs II. komponiert und kehrt dann nach Neapel zurück, wo ihm die einflussreiche Position des compositore della musica de drammi und später des maestro della real camera unter Ferdinand IV. angeboten wird. Ein hohes Gehalt und eine stattliche Pension sollen die Konditionen aufwiegen, die damit einhergehen: Paisiello ist dazu verpflichtet, jährlich eine Oper für das Teatro di San Carlo in Neapel zu schreiben. In dieser Periode entstehen zahlreiche ernste und komische Opern sowie sakrale Kompositionen. Im Januar 1799 erlangen die Republikaner im Zuge der Revolution die Macht in Neapel und Paisiello wird zum maestro di cappella nazionale ernannt. Die Monarchie wird im selben Jahr wiedereingeführt. Für die Kollaboration mit der republikanischen Partei enthebt ihn Ferdinand IV. seines Amts, das er erst 1801 zurückerlangt. Begeistert von seinen Kompositionen, verhandelt Napoleon Bonaparte mit Ferdinand IV., um Paisiello nach Paris zu holen, wo 12 13

VOR DEM STURM Julia Jordà Stoppelhaar Don Tammaro Promontorio steht am Fenster seines Arbeitszimmers. Auf dem Schreibtisch stapeln sich bekritzelte Notizbücher, ein paar alte ungelesene Zeitungen und Weingläser mit eingetrockneten Flüssigkeitsresten. Eine Sammlung Vorlesungsflyer mit Titeln wie Kritische Reflexion des dialektischen Materialismus vor der Folie der pluralistischen Logik im 21. Jahrhundert liegt zusammengeknüllt im Papiereimer. Es ist still im Zimmer. Er will nicht gestört werden. Ein Café in der größten Einkaufsstraße der Stadt. Donna Rosa schiebt sich mit dem Zeigefinger die Sonnenbrille auf die Nase und signalisiert dem Kellner, dass sie zahlen möchte. Sie hat den Nachmittag mit Freundinnen aus ihrem Zumba-Kurs ver - bracht und überlegt, was der Abend bringen soll. Rosa (schreibt ): Sorry, hab vergessen dir zu antworten vorher. Bist du noch zuhause? Ich mach mich auf den Weg. Heute Abend gehen wir zur Eröffnung dieser neuen Bar in der Kunsthalle Tammaro (schreibt ): Ich bin am arbeiten Calandrino klickt sich durch das Profil einer jungen Frau, Cilla. Auf den Fotos schneidet sie Grimassen oder posiert mit ihrer zerfledderten Puppe. #Lonely, lol Don Tammaro greift lustlos zu einem antiquarischen Buch, das er vor einigen Tagen auf einem Flohmarkt gekauft hat und schlägt es irgendwo auf: Darauf nun versuchte ich ihm zu zeigen, er glaubte zwar weise zu sein, wäre es aber nicht; wodurch ich dann ihm selbst verhaßt ward und vielen der Anwesenden. Indem ich also fortging, gedachte ich bei mir selbst, als dieser Mann bin ich nun freilich weiser. Denn es mag wohl eben keiner von uns beiden etwas Tüchtiges oder Sonderliches wissen; allein dieser doch meint zu wissen, da er nicht weiß, ich aber wie ich eben nicht weiß, so meine ich es auch nicht. 14 15

Emilia und Ippolito sitzen im Auto. Emilia: Ich bin so aufgeregt, mein Vater kennt den Rektor und ich habe die letzten Wochen nur für diese Aufnahmeprüfung gelernt und weiß nicht einmal, ob ich das Ganze will! Ippolito legt einen Arm um ihre Sitzlehne, küsst sie und dreht das Radio lauter um sie abzulenken. Ich will einfach meinen Vater nicht enttäuschen. Die Haustür fällt ins Schloss und die laut telefonierende Donna Rosa stellt ihre Einkaufstüten im Flur ab. Lauretta eilt bereits aus dem Wohnzimmer zu ihr, um ihr den Mantel abzunehmen. Donna Rosa ruft eine Begrüßung durch das Treppenhaus nach oben. Keine Antwort. Calandrino geht hoch zu Don Tammaro. Meister Antonio sitzt auf einem Sessel, ein Glas in der Hand, dessen Inhalt gefährlich über dem Teppich hin- und herschwappt, während er Don Tammaro zuprostet, der ihm beschwingt aus einem Buch vorliest. Don Tammaro hat seinen Schreibtisch mit einer Bewegung leergefegt. Jetzt liegt alles auf dem Boden und es steht nur noch ein aufgeklappter Laptop da, auf dem er einen Wikipedia-Artikel über Xanthippe aufgerufen hat. Emilia ist durchgefallen. Sie wird nicht genommen. Sie weint. Die Absage hat sie direkt nach dem Gespräch bekommen. Ippolito fährt sie nach Hause. Es herrscht Stille im Auto. Emilia will ihrem Vater nicht sagen, dass sie es nicht geschafft hat. Donna Rosa wirft gerade das dritte Kleid zu Boden und geht in ihrer Ankleide auf und ab. Sie kann sich nicht konzentrieren: Wo bleibt Tammaro? Rosa (schreibt...): Wo bist du? Komm runter T! Wir müssen in 15 Min los! Sein neuer Anzug liegt bereit, sie kommen zu spät. Aufgebracht läuft sie hinaus und stößt fast mit Emilia und Ippolito zusammen. Sie schickt sie hoch zu ihrem Vater. Emilia soll ihn nach unten holen. Donna Rosa bemerkt Emilias verheultes Gesicht nicht. Ippolito druckst im Eingangsbereich herum und weiß nicht wohin mit sich. Don Tammaro ist im Rausch. Er steht vor einem Spiegel und probiert verschiedene Posen aus. Mal ist er der Denker, mal die Statue, mal tut er, als hätte er einen genialen Einfall und mal als würde er vor einer gigantischen Menschenmasse reden. Sein Buch ist voller Notizen, ein paar Seiten hat er rausgerissen. Er rezitiert ganze Passagen, deren Inhalt und Reihenfolge er neuarrangiert hat. Sein Publikum, Antonio, scheint das nicht zu kümmern. Calandrino ist damit beschäftigt, den Sachschaden auf dem Boden zu begrenzen. Er traut sich nicht zu fragen, ob Cilla noch kommt. Emilia kommt herein. Sie sieht ihren Vater an. Er wirft das Buch weg und geht auf sie zu. Emilia: Ich habe alle Fragen falsch beantwortet Ich konnte keinen Gedanken fertig denken! Ich habe einfach nichts gewusst! Don Tammaro lacht auf, legt einen Arm um sie. Siehst du, sogar meine Tochter kann das! Donna Rosa ist wutentbrannt. Was ist los? Warum kommt er nicht? Sie hört ein Stimmen gewirr aus Don Tammaros Arbeitszimmer kommen. Ist das Meister Antonio?! Sie wirft mit Schwung die Tür auf. Da steht sie im Türrahmen. Emilia steht verwirrt am Bücherregal. Meister Antonio trinkt Wein direkt aus der Flasche: Mehr, mehr, lies mehr von dem Prato! Calandrino versucht aufzuräumen und hebt gerade das antiquarische Buch, die Apologie des Sokrates, vom Boden. Er schlägt es auf. Don Tammaro hängt aber im Fensterrahmen und schreit zum Fenster hinaus: Wer ist der Meister? Wer sind die Schüler? Wer ist der weiseste im ganzen Land? 16 17

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DON TAMMARO FRAGT. 1) Wenn du eine bekannte Persönlichkeit aus der Vergangenheit sein könntest, wessen Leben hättest du dann gern? A. Christoph Kolumbus B. Ich lebe gerne im Hier und Jetzt C. Marie-Claire Alain Franz. Eine Organistin, die mit Stöckelschuhen gespielt hat D. Johannes Gutenberg, dann wäre ich ein Revolutionär der menschlichen Geschichte gewesen 2) Was ist deine Lebensphilosophie? A. Wenn der Keks spricht, haben die Krümel Pause B. Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu C. Lieben und geliebt werden D. Mit den Füssen fest am Boden in den Himmel streben 3) Wie würdest du es anstellen, deine Freundin/deinen Freund/deinen Mann/deine Frau dazu zu bekommen, dir den Inhalt eines Nachttopfs über den Kopf zu schütten? A. Mit ihm/ihr wetten, dass er/sie es nicht macht B. Zunächst einmal müsste man einen Nachttopf kaufen, sowas gehört ja nicht mehr zur elementaren Grundausstattung C. Ihm sagen, dass er ein Kack-Typ ist und darauf warten, dass er mir den Beweis liefert D. Bist du dicker geworden? 4) Was bedeutet das: Wer was weiß, der weiß, was weiß, doch weiß er nicht, ob er was weiß. Nur wer weiß, dass er nichts weiß, der weiß mehr, als der, der weiß. A. Man lebt vermutlich entspannter, wenn man nicht alles weiß B. Der weise Mensch ist per Definition unwissend oder einfach süchtig nach Wissen C. Man kann wissen, dass man nichts weiß beeindruckend D. Sokrates lebt! 5) Wovon lebt das Vaterland? A. Steuern und Schokolade B. Von allen Menschen, ganz egal woher sie kommen, aber dort leben C. Freiheit, Brüderlichkeit, Gleichheit D. Vom Irrglauben, sowas existiere tatsächlich 7) Was treibt die Esel an? A. Vermutlich der Kutscher. B. Die Möhre, die man ihm mit einer Angel vor das Maul hält. C. Immer die spontane gute Laune D. Gutes Zureden 8) Wenn der Meister das gleiche ist wie der Kutscher, was sind dann die Schüler? A. Muss man diese Trennung machen? Man kann von jedem etwas lernen, ganz gleich wer in der Hierarchie oben oder unten steht wie die Möhre, was sind dann die Schüler? B. Wenn der Meister blöd ist, dann sind es die Schüler auch wie die gute Laune, was sind dann die Schüler? C. Trotzdem unmotiviert wie gutes Zureden, was sind dann die Schüler? C. Verführte 9) Es gib zwei Fundamente der Philosophie: und. ist gut für den Schlaf und dient der Erbauung, fördert die Verdauung. A. Dummheit und Klugheit. Dummheit ist gut für den Schlaf und dient der Erbauung, Klugheit fördert die Verdauung B. Ein Glas Wein und Gelassenheit. Ein Glas Wein ist gut für den Schlaf und dient der Erbauung, Gelassenheit fördert die Verdauung C. Der Kopf und der Bauch. Der Kopf ist gut für den Schlaf und dient der Erbauung, der Bauch fördert die Verdauung 20 21

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INTERVIEW Julia Jordà Stoppelhaar im Gespräch mit Maria Fitzgerald, Musikalische Leitung Der Eingebildete Sokrates wurde zuletzt 1996 in Deutschland aufgeführt. Wie bist du auf dieses Stück gestoßen und was reizt dich an Paisiellos Komposition? Zuerst kam das Libretto. Mich überzeugte, dass ich beim Lesen laut lachen musste. Dann kam die Neugier nach Paisiellos nea politanischem Kompositionsstil hinzu, der sich von dem seiner Zeitgenossen abhebt. Mich interessiert der Aufbau der Arien und der Ensemble-Nummern, aber vor allem die Kombination von einfachen, volkstümlichen Elementen mit komplexeren musikalischen Strukturen, wie in den Finali I und II. Vor vielen Jahren hatte ich die musikalische Leitung für seinen Il barbiere di Siviglia inne, den ich zwar in vager, aber sehr positiver Erinnerung habe. Mit dem Eingebildeten Sokrates wende ich mich wieder Paisiello und einer opera buffa zu. Da wir die Oper auch im Kontext der Ausbildung an der Theaterakademie August Everding mit Studierenden aufführen, war es mir natürlich ein Anliegen, ein Stück mit der richtigen Besetzung für unsere Sänger*innen zu finden. An welchen Stellen musstest du besonders lachen? Einerseits bei der Parodie auf die Furienszene aus Christoph Willibald Glucks Oper Orfeo ed Euridice im zweiten Akt. Don Tammaro steigt in die Unterwelt, eigentlich sein Keller, ab, um bei seinem Daimon Rat zu suchen. Sein bescheidener Versuch, auf Griechisch zu kommunizieren ( Kalimera, Kalispera ) ist für unsere Ohren unerwartet. Paisiello ahmt raffiniert Glucks Stil und sogar das Versmaß Glucks nach, nimmt aber einige Änderungen vor. Zum Beispiel lässt er einen Bass (Don Tammaro) Orfeo-ähnliche Phrasen singen ( Liebe Furien, ich muss eilen So soll ich hier verweilen? Verschont mich, schöne Furien, seid so lieb, tut mir nicht weh! ). Die zunehmend genervten Furien antworten wiederholt: Nein!, Ja! auf Don Tammaros endloses Fragen. Ande rer seits ist auch Donna Rosas Arie in Akt II stilistisch grandios. Sie terrorisiert Don Tammaro mit einem ziemlich boden ständigen, fast derben Text. Auch das zweite Finale mit dem langen Hin und Her, bis Don Tammaro das,gift trinkt, hat eine besondere Komik. Donna Rosa tanzt eine Tarantella, zwischen durch gibt es Kavatinen und auch der Rhythmus ist oft volkstümlich gehalten. Im Stück sind aber auch anspruchsvolle, virtuose Arien angelegt. Wie hängt dieses musikalische Spannungs feld des Stücks mit den Figuren zusammen? Die acht Rollen sind musikalisch sehr gut gezeichnet. Ihre Charaktere entfalten sich dank der changierenden Stile und da durch werden sie vielschichtig. Es gibt ver schiedene Paare, die in der Oper verschiedenen Polen entsprechen: Die seria-figuren Ippolito und Emilia, als edle Figuren; Don Tammaro und Donna Rosa; die Diener Lauretta und Calandrino und zuletzt die zwei Exoten Cilla und Meister Antonio. Im Vergleich zu den anderen Rollen, gibt es bei Antonio nie ein Vorspiel, das in seine Arien einführt. Er springt direkt in die Arie. Ippolito ist in seinen Arien einmal der leidende Lieb haber, ein ander Mal auch der Kämpfer, der sich seinem Rivalen Meister Antonio stellt. Calandrino entpuppt sich wiederum mehr und mehr als Spielmacher. Spannend ist auch Donna Rosas Arie im ersten Finale: eine Kavatine. Sie platzt herein, stört Don Tammaros zere moniöse Akademieszene und kündigt an, dass sie ein Lied auf der Gitarre zum besten geben will. Der Zuhörer weiß in diesem Moment nicht, was ihn erwartet: Will sie Don Tammaro provozieren? Es folgt eine wie ich finde rührende Arie, die im volkstümlichen Stil des Siciliano gehalten ist und dabei in einem ehrlichen Moment die Verletzlichkeit Donna Rosas zu Ausdruck bringt. Bis dahin zeigt Donna Rosa viel Tempera ment und zögert nicht, sich mit Don Tammaro anzulegen. Ja, die Figur zeigt aber auch Zeichen der Erschöpfung und Müdigkeit, aufgrund der Einbildung ihres Ehemannes. Sie schaltet sehr schnell wieder um und geht nach der Kavatine direkt in die Tarantella. Dieses Wechselspiel der Formen macht die Oper aus. Siehst du noch andere musikalische Referenzen in der Oper, außer der Gluck- Parodie? Paisiello und Mozart werden ja oft im gleichen Atemzug genannt Der Don Giovanni von Mozart ist ja nach dem Eingebildeten Sokrates entstanden, aber der Anfang des zweiten Finales, das maestoso, stellt vielleicht musikalisch eine Verbindung dazu her. Für Musiker ist die Auseinandersetzung mit dieser Frage grundsätzlich eine gute Übung. Es zeigt uns, dass kein Komponist in einem Vakuum arbeitet, auch Mozart nicht. Die Gluck- Parodie ist ja auch eine Reaktion auf die Konventionen der Zeit. Aus historischer Sicht ist die Oper sehr spannend. Eigentlich ist sie ein Unterhaltungsstück, aber sie gibt uns inhaltlich und musikalisch viel zum Nachdenken und wirft in den Proben immer wieder neue Fragen auf. Vielen Dank für das Gespräch! 24 25

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EIN WORT VON SOKRATES DEM ERSTEN Auszüge aus der Apologie des Sokrates von Plato Rufen wir uns also zurück von Anfang her, was für eine Anschuldigung es doch ist, aus welcher mein übler Ruf entstanden ist, worauf auch Melitos bauend diese Klage gegen mich eingegeben hat. Wohl! Mit was für Reden also verläumdeten mich meine Verläumder? Als wären sie ordentliche Kläger, so muß ich ihre beschworene Klage ablesen: Sokrates frevelt und treibt Torheit indem er unterirdische und himmlische Dinge untersucht und Unrecht zu Recht macht, und dies auch Andere lehrt. Über meine Weisheit nämlich, ob sie wohl eine ist und was für eine, will ich euch zum Zeugen stellen den Gott in Delphoi. Den Chairephon kennt ihr doch. Dieser war mein Freund von Jugend auf, und auch euer des Volkes Freund war es, und ist bei dieser letzten Flucht mit geflohen, und mit euch auch zurückgekehrt. Und ihr wißt doch, wie Chairephon war, wie heftig in allem, was er auch beginnen mochte. So auch als er einst nach Delphoi gegangen war, erkühnte er sich hierüber ein Orakel zu begehren; nur, wie ich sage, kein Getümmel ihr Männer. Er fragte also, ob wohl Jemand weiser wäre als ich. Da läugnete nun die Pythia, daß Jemand weiser wäre. Daimonisches nun behauptest du, daß ich glaube und lehre, sei es nun neues oder altes, also Daimonisches glaube ich doch immer nach deiner Rede? Und das hast du ja selbst beschworen in der Anklageschrift. Wenn ich aber Daimonisches glaube, so muß ich doch ganz notwendig auch Daimonen glauben. Ist es nicht so? Wohl ist es so! Denn ich nehme an, daß du einstimmst, da du ja nicht antwortest. Und die Daimonen halten wir die nicht für Götter entweder, oder doch für Söhne von Göttern? Sagst du ja oder nein? Ja, freilich. Wenn ich also Daimonen glaube, wie du sagst, und die Daimonen sind selbst Götter, das wäre ja ganz das, was ich sage, daß du Rätsel vorbringst und scherzest, wenn du mich, der ich keine Götter glauben soll, hernach doch wieder Götter glauben läßt, da ich ja Daimonen glaube. Hievon nun ist die Ursach, was ihr mich oft und vielfältig sagen gehört habt, daß mir etwas Göttliches und Daimonisches widerfährt, was auch Melitos in seiner Anklage auf Spott gezogen hat. Mir aber ist dieses von meiner Kindheit an geschehen, eine Stimme nämlich, welche jedesmal, wenn sie sich hören läßt, mir von etwas abredet, was ich tun will, zugeredet aber hat sie mir nie. Das ist es, was sich mir widersetzt daß ich nicht soll Staatsgeschäfte betreiben. Und sehr mit Recht, scheint es mir sich dem zu widersetzen. Eigentlich aber bin ich nie irgend jemandes Lehrer gewesen; wenn aber Jemand, wie ich rede und mein Geschäft verrichte, Lust hat zu hören, Jung oder Alt, das habe ich nie Jemanden mißgönnt. Auch nicht etwa nur wenn ich Geld bekomme unterrede ich mich, wenn aber keines, dann nicht; sondern auf gleiche Weise stehe ich dem Armen wie dem Reichen bereit zu fragen, und wer da will kann antworten und hören was ich sage. 28 29

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BIOGRAPHIEN MARIA FITZGERALD MUSIKALISCHE LEITUNG In Cork und Dublin studierte Maria Fitzgerald Musikwissenschaft und Klavier sowie Orgel, Cembalo, Gesang und Dirigieren im Nebenfach. Sie beendete ihr Studium in London als Stipendiatin der Guildhall School of Music and Drama und des National Opera Studio. Wichtige Stationen ihrer Laufbahn waren die English National Opera, die Malmö Opera und das Theater Regensburg. Sie war mitverantwortlich für die Einstudierung u.a. von Werken von Purcell, Verdi, Puccini und Wagner. Sie dirigierte unter anderem Händels Alcina und Orlando sowie seinen Imeneo, Rossinis La Cenerentola, Massenets Werther und die Uraufführung von Susan Oswells Zelda, bei der sie bereits mit der Regisseurin Rosamund Gilmore zusammenarbeitete. Seit 2008 ist sie für die Theaterakademie August Everding tätig. Zuletzt hatte Maria die Studienleitung für Jonathan Doves Flight an der Theaterakademie inne. Fitzgerald ist ständiger Gast bei den Bregenzer Festspielen. ROSAMUND GILMORE INSZENIERUNG Die Choreographin und Regisseurin Rosamund Gilmore wurde in London geboren. Sie erhielt eine Ausbildung im klassischen Ballett an der Elmhurst Ballet School in Camberley und der John Cranko Schule in Stuttgart. 1979 gründete sie mit dem Komponisten Franz Hummel die Laokoon Dance Group. Ab 1990 war sie als Opernregisseurin an zahlreichen namhaften Theatern tätig, darunter in Wiesbaden, Leipzig, Frankfurt, bei den Bregenzer Festspielen und wiederholt in Bremen, wo sie bei elf deutsche Uraufführungen Regie führte. Zuletzt inszenierte sie Wagners Ring des Nibelungen an der Oper Leipzig sowie Carmen von Bizet am Theater Freiburg. An der Theaterakademie August Everding inszenierte sie bereits die Oper Tri Sestri von Peter Eötvös. VERENA HEMMERLEIN BÜHNE UND KOSTÜME Verena Hemmerlein wurde in München geboren. Sie studierte Bühnen- und Kostümbild an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde Meisterschülerin von Prof. Karl Kneidl. Seit 2003 entwarf sie Ausstattungen für Musiktheater, Ballett und Schauspiel, u.a. für die Deutsche Oper am Rhein, das Musiktheater im Revier, das Mainfranken Theater, das Gwangzu City Ballet in Korea und das Teatro Real in Madrid. Am Staatstheater Nürnberg war sie für zahlreiche Ballettabende von Goyo Montero als Ausstatterin tätig. Verena Hemmerlein war Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbands und wurde mit dem Kulturförderpreis der Stadt Würzburg ausgezeichnet. 32 33

JULIA JORDÀ STOPPELHAAR DRAMATURGIE wurde in Barcelona geboren. Sie studierte Deutsche Sprach- und Literatur wissen schaft sowie Musikwissenschaft. Erste Erfahrungen sammelte sie am Theater Freiburg als Hospitantin u.a. mit Emmerich Kálmáns Operette Die Csárdásfürstin und der Doppelpremiere der Ein akter Der Mantel von Puccini und Herzog Blaubarts Burg von Bartók. Seit Oktober 2015 studiert sie an der Theaterakademie August Everding Dramaturgie im Master. Unter anderem sammelte sie Erfahrungen als Dramaturgin beim Projekt Stadtkern bohrung #1: Schwabing Makeover im Rahmen des Rodeo Festivals München. Im Mai 2017 organisierte sie die zweite Ausgabe des studentischen, internationalen Festivals UWE, der Festival. IRAKLI ATANELISHVILI (Bass) DON TAMMARO 2. Semester Master Gesangsklasse: KS Prof. Andreas Schmidt wurde in Georgien geboren. 2006 erhielt er am Staatlichen Konservatorium Tiflis einen Master in Chordirigieren und 2012 einen Bachelor in Gesang. Schon während seines Studiums sang er zunächst im Staatlichen Chor (2000-2008) und dann im Opernchor des Theaters Tiflis (2009-2015). An der Theaterakademie August Everding studiert er im Master Studiengang Musiktheater/ Operngesang seit Oktober 2015. Im Rahmen seines Masterstudiums war er in den Rollen des Hausmeisters in Christian Josts Die arabische Nacht, des Nettuno in Ulisse nach Claudio Monteverdi und des Immigration Officer in Flight von Jonathan Dove zu erleben. NATALYA BOEVA (Mezzosopran) DONNA ROSA 1. Semester Master Gesangsklasse: KS Prof. Christiane Iven wurde in Russland geboren. 2013 erhielt sie einen Bachelor in Chorleitung am Konservatorium St. Petersburg, gefolgt 2015 vom Bachelor in Gesang an der EKIDA-Universität St. Petersburg. Dort sang sie bereits die Partie der Dorabella in Mozarts Così fan tutte, der Judith in Bartóks Herzog Blaubarts Burg und Noahs Frau in Noye s Fludde von Benjamin Britten. Sie ist zudem 1. Preisträgerin des Internationalen Kammermusik- Wettbewerbs Pancho Vladigerov in Bulgarien. Die Mezzosopranistin besuchte Meisterkurse bei Johannes von Duisburg in St. Petersburg und Alberto Zedda in Pesaro. Seit Oktober 2016 studiert sie an der Theaterakademie August Everding Musiktheater/Operngesang. JAEIL KIM (Tenor) IPPOLITO 3. Semester Master Gesangsklasse: Prof. Ingrid Kaiserfeld studierte von 2007 bis 2013 im Bachelor-Studiengang Gesang an der Hanyang Universität seiner Heimat Südkorea. Im September 2010 trat er in der Rolle des Alfredo in Verdis La traviata in Seoul auf. Im Jahr 2012 belegte er den dritten Platz des 25. Koreanischen Gesangswett bewerbs. Seit 2014 studiert er Musiktheater/Operngesang im Master an der Theater akademie August Everding. Im Rahmen seines Masterstudiums war er zu hören in Nico Hümpels Musiktheater projekt Silent Songs Into the Wild und in der Rolle des Karpati in Die arabische Nacht von Christian Jost. Im Prinzregenten theater sang er in Carmen assassinée unter Karsten Januschke und zuletzt den Eurimaco in Ulisse nach Claudio Monteverdi. In der kommenden Spielzeit beginnt sein Engagement im Opernstudio Frankfurt. RÉKA KRISTÓF (Sopran) LAURETTA 1. Semester Master derzeit extern Unterricht bei Krisztina Laki ist ungarischer Herkunft und erhielt 2016 ihren Bachelor an der Hochschule der Künste Bremen. Dort sang sie die Partie des Grisostomo in Telemanns Don Quichotte auf der Hochzeit des Comacho in einer Produktion des Theater Osnabrück, die Partie der Lisette in Puccinis La rondine am Theater Bremerhaven und einen Lehrbuben in Wagners Die Meistersinger von Nürnberg im Theater Bremen. Seit Oktober 2016 studiert sie an der Theaterakademie August Everding Musiktheater/Operngesang im Master. Sie ist Stipen diatin des Richard- Wagner-Verbands. ALISA MILOSEVIC (Sopran) CHOR 2. Semester Bachelor Gesangklasse: Prof. Ingrid Kaiserfeld Die serbische Sopranistin absolvierte ihr Abitur 2014 mit Auszeichnung in Musiktheorie und Gesang und wurde 2015 an der Berufsfachschule für Musik im Hauptfach Gesang angenommen. Sie ist mehr fache Preisträgerin, unter anderem gewann sie 2014 den ersten Platz im inter natio nalen Wettbewerb Vera Kovacs Vitkai. Seit Oktober 2016 studiert sie an der Hochschule für Musik und Theater München Gesang in der Klasse bei Prof. Ingrid Kaiserfeld. BAVO ORROI (Bariton) CALANDRINO 3. Semester Master Gesangklasse: KS Prof. Andreas Schmidt Der belgische Bariton Bavo Orroi sammelte u.a 2017 Bühnenerfahrung u.a. 2017 als Steward in Jonathan Doves Flight unter der musikalischen Leitung von Ulf Schirmer, als Zuniga in Carmen assassinée an der Theater akademie August Everding unter der musikalischen Leitung von Karsten Januschke. Außerdem war er als Cold Genius in King Arthur mit dem Münchner Rundfunkorchester unter der musikalischen Leitung von Paul Goodwin und als Guglielmo in Così fan tutte mit der La Petite Bande Academy unter der musikalischen Leitung von Sigiswald Kuijken zu hören. Seit 2015 studiert er Musiktheater/Operngesang im Master an der Theaterakademie. Vor seiner Gesangsausbildung in München studierte er Gesang und Euphonium im Lemmensinstituut in Belgien. 34 35

PAULINE RINVET (Koloratursopran) CILLA 1. Semester Master Gesangsklasse: KS Prof. Lars Woldt stammt aus Frankreich, wo sie 2009 einen Bachelor in Musik und Musikwissenschaft an der Sorbonne erhielt. Dort interpretierte sie u.a. die Rolle der Pauline in Offenbachs La Vie Parisienne und die Titelrolle in Donizettis Rita. Im Anschluss studierte sie Gesang in Leipzig an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy und schloss 2016 mit einem Bachelor ab. Seit Oktober 2016 studiert sie an der Theaterakademie August Everding Musiktheater/ Operngesang im Master. CARL RUMSTADT (Bariton) MEISTER ANTONIO Der Bariton Carl Rumstadt studierte bereits während seiner Gymnasialzeit als Jungstudent Gesang an der Hochschule für Musik Nürnberg bei Prof. Siegfried Jerusalem. Den Diplom- Studiengang in der Klasse von Prof. Fenna Kügel-Seifried an der Hochschule für Musik und Theater München und der Theaterakademie schloss er 2016 ab. Er war als Gastsolist bereits an vielen Theatern tätig, z.b. am Staatstheater Kassel, an der Oper Graz, am Cairo Opera House, an der Royal Opera Muscat, an der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, am Kurt Weill Fest Dessau und der Kammeroper München. Zu seinen Rollen auf der Opernbühne zählen die Titelpartien in Don Giovanni, Le nozze di Figaro und Herzog Blaubarts Burg. Seit 2016 ist er Ensemblemitglied am Theater Bern. KATHRIN ZUKOWSKI (Sopran) EMILIA 1. Semester Master Gesangsklasse: KS Prof. Lars Woldt studierte zunächst Gitarre und im Anschluss Gesang in Detmold, jeweils mit Bachelor- Abschluss. Dort war sie als Geist in Massenets Cendrillon, als Primadonna in Strauss Vorspiel zu Ariadne auf Naxos und als Fuchs in Janáčeks Das schlaue Füchslein zu erleben. Aktuell studiert sie Musiktheater/Operngesang im Master an der Theaterakademie August Everding sowie Musikwissenschaft im Master an der Universität Paderborn. Außerdem ist sie zweifache Stipendiatin der Hasse-Gesellschaft sowie diesjährige Stipendiatin der Richard-Wagner-Gesellschaft. CONCERTO MÜNCHEN Das international besetzte Barockorchester Concerto München wurde 2016 offiziell gegründet und setzt sich aus Interpreten der Alten-Musik Szene zusammen. Hauptziel ist es, ein breitgefächertes Repertoire auf Original instrumenten in historisch informierter Aufführungspraxis zu präsentieren. Einladungen zu einer Reihe renommierter Musikfestivals und Konzertreihen sind bereits erfolgt. Mitglieder des Orchesters er hielten Preise, etwa beim Wettbewerb für Alte Musik Brügge oder dem Grand Prix Bach de Lausanne. Künstlerischer Leiter des Orchesters ist der Organist und Cembalist Johannes Berger. Concerto München tritt sowohl in Orchesterbesetzung als auch in verschiedenen Kammermusik formationen auf. Die Biographien der weiteren Beteiligten sind unter: www.theaterakademie.de zu finden. 36 37

TEXTNACHWEISE Die Handlungszusammenfassung wurde von Julia Jordà Stoppelhaar verfasst (Seite 8/9). Die Texte Vom Verbot einer Oper und den Reisen eines Komponisten (Seite 11/12) und Vor dem Sturm (Seite 15-17) sind Originalbeiträge von Julia Jordà Stoppelhaar für dieses Heft. Der Fragebogen auf Seite 20/21 wurde von Julia Jordà Stoppelhaar verfasst und von ausgewählten Personen ausgefüllt. Das Interview auf Seite 24/25 ist ein Originalbeitrag für dieses Heft und wurde von Julia Jordà Stoppelhaar geführt. Die Textauszüge im Beitrag Ein Wort zu Sokrates dem Ersten Seite 28/29 sowie das Zitat auf Seite 15 stammen aus Platons Werke in der Übersetzung von F. Schleiermacher, erschienen im Akademie Verlag, Berlin 1985. BILDNACHWEISE Die Inszenierungsfotos entstanden während der Proben und der Fotoprobe am 03.06.2017, fotografiert von Jean-Marc Turmes. Die Porträtfotos sind von Thomas Dashuber (Maria Fitzgerald), Kirsten Nijhof (Rosamund Gilmore), privat (Verena Hemmerlein), Jean-Marc Turmes (Julia Jordà Stoppelhaar), Christian Hartmann (Irakli Atanelishvili, Natalya Boeva, Jaeil Kim, Réka Kristóf, Bavo Orroi, Pauline Rinvet, Kathrin Zukowski), Emir Memedovski (Alisa Milosevic) und Sabina Tuscany (Carl Rumstadt). IMPRESSUM Herausgeber: Theaterakademie August Everding, München Präsident: Prof. Hans-Jürgen Drescher Künstlerischer Direktor: Prof. Karl Köwer Geschäftsführender Direktor: Dr. Stefan Schmaus Technischer Direktor: Peter Dültgen Leiter Kommunikation: Johannes Lachermeier Redaktion: Julia Jordà Stoppelhaar Lektorat: Nicole Steiner Graphisches Konzept und Design: KURZund & Christof Wessling DON TAMMARO: DEN HALS WILL ICH MIR LIEBER BRECHEN, ALS NOCHMAL VON PHILOSOPHIE ZU SPRECHEN. DONNA ROSA: DAS GILT FÜR DIE ANTIKE, ABER NICHT FÜR MEINE; DIE IST MODERN UND LERNT SICH VON ALLEINE: DASS ES ZUR SELIGKEIT VOLLAUF GENÜGT, WENN MAN GUT ISST, NICHTS TUT UND SICH VERGNÜGT. 38 39

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