Tenayo TK-EG-TC1 E-Gitarren KIT Tele -like: Facts & Bauanleitung Text und Fotos von Michael Koch Elektrische Gitarren, im hiesigen Musikerjargon auch liebevoll Stromgitarren genannt, wurden dazu gemacht um laut und heftig zu spielen!!! Schließlich waren akustische Gitarren im Ensemble oder größeren Orchestern einfach zu leise, damit sie sich tatsächlich durchzusetzen konnten. Den ersten halbwegs akzeptablen Vertreter dieser Kategorie bauten Adolph Rickenbacker und George Beauchamp Anfang der 30er Jahre. Das erste wirkliche Serienmodell, damals noch eine halbakustische Gitarre, brachte die US-amerikanische Firma GIBSON um 1936 auf den Markt. Der berühmte und mittlerweile verstorbene Les Paul folgte erst 1941 mit der allerersten Solidbody Version: einer E-Gitarre, mit durchgehend massivem Korpus, die die Gefahr von Rückkopplungen weitgehend bannte. Von da an war der Siegeszug der elektrischen Gitarre nicht mehr aufzuhalten. Die Position des modernen Rock- und Jazzgitarristen wurde bereits wenige Jahrzehnte später gerne mit jener des Stargeigers im Orchester verglichen. Musiker wie Jimi Hendrix verhalfen der E-Gitarre in den späten 60ern dann endgültig zum Durchbruch. Es folgten unzählige weitere unvergessliche Gitarrengötter und Virtuosen wie Eric Clapton (Cream), Jimmy Page (Led Zeppelin), Angus Young (AC/DC), Eddie Van Halen (Van Halen), Robert Fripp (King Crimson), Alex Lifeson (Rush), Brian May (Queen), David Gilmour (Pink Floyd), Steve Howe (Yes), Ritchie Blackmore (Deep Purple), Steve Vai (Frank Zappa & Solo), Joe Satriani (Solo), Adrian Belew (David Bowie, Talking Heads, King Crimson), Vernon Reid (Living Colour) usw.. Die Liste der Bedeutenden und Berühmten ließe sich endlos bis in alle Ewigkeit fortsetzen. Wir wollen aber noch eine Gitarre zusammenbauen. Und dafür brauchen wir noch etwas mehr von unserer wertvollen Zeit Von Tenayo gibt es aktuell 15 verschiedene E-Gitarren bzw. E-Bass Bausätze. Wir führen nahezu fast alle populären Shapings bzw. Modelle einige davon auch als Linkshändergitarren, Doppelhalsmodelle und als 12- Saiter. Bei allen KITs handelt es sich jedoch um sehr einfache Bausätze, die von nichtprofessionellen Instrumentenbauern bzw. Hobbybastlern ohne weitere Schwierigkeiten zusammengesetzt werden können. Unser TK-EG-TC1 enthält den bereits fertig gefrästen, vorbehandelten und vorgeschliffenen Korpus. Die Fräsungen für die Tonabnehmer (Pickups), Potis, Hals und Elektronik sind bereits vorhanden. Der Gitarrenhals, mit Griffbrett, Bünden und Halsstab (Trussrod), wurde ebenso vorbehandelt. Alle Holzteile im KIT sind somit lediglich nach- bzw. feinzuschleifen. Des Weiteren beinhaltet der Bausatz den Hals Tonabnehmer (ein verchromter Single-Coil), ein schwarzes Schlagbrett, die typische TC- Bridge mit dem Bridge-Pickup (ebenso ein Single-Coil), die bereits auf der verchromten Blende vormontierten und verlöteten beiden Potis (mit 3-Wege Switch), den 6,3 mm Klinkenausgang, eine verchromte Abdeckplatte für den Hals (inklusive einer Zwischenlegscheibe aus Kunststoff und 4 großen Holzschrauben, ein rotes Kabel zur Erdung, die Klinkenbuchse (6,3mm) mit Abdeckplatte, 6 Tunermechaniken mit Hülsen. Muttern und Schrauben, 2 Saitenniederhalter, 2 Gurtpins, 2 Imbusschlüssel zur Justierung der Saitenreiter bzw. des Halses und ein einfaches Gitarrenkabel.
Werkzeuge und Materialien, die zum Zusammenbau des Tenayo E-Gitarren KITs benötigt werden Raspel, Feile und Schleifpapiere mit unterschiedlichen Körnungen, bis hin zur feinsten, zum Bearbeiten überstehender Holzteile und zum Feinschliff 1 Schleifblock Etwas Holzkitt zum Ausbessern von Schadstellen Seitenschneider, Flachzange, Metallfeile Schraubendreher (Kreuzschlitz und Schlitz, in unterschiedlichen Größen) oder Akku-Schrauber 1 Bleistift, Radiergummi 1 scharfes Messer 1 Holzbohrer / Cutter 1 Lötkolben und Lötzinn (zum Verbinden der Potis/Schalter mit den PUs) Öl (falls das fertige Instrument geölt werden soll) Geeignete Holzlacke- und Farben (falls gewünscht) Klebeband zum Abkleben der Bünde und von Holzteilen, die nicht lackiert werden sollen Erste Schritte Zuerst werden Hals und Korpus miteinander verbunden!! Dabei muss genauestens auf den Sitz des Halses geachtet werden (Fotos unten), damit dieser später absolut gerade ist. Er sollte jedoch in die Fräsung, am Oberteil des Gitarrenkorpus, ganz hervorragend hinein passen. Wenn nicht, kann hier vorsichtig mit etwas Schleifpapier oder einer Feile nachgeholfen werden. Auf keinen Fall sollte man versuchen, den Hals gewaltsam in die Fräsung einzufügen. Anschließend wird er mit den 4 Schrauben (1. und 2. Foto oben), unter Nutzung der verchromten Abdeckplatte mit dem Korpus verschraubt. Potentielle Zwischenräume und Spalten sind hinterher mit etwas Holzkitt zu füllen bzw. eliminieren. Wurde der Hals jedoch korrekt eingesetzt, sollte das jedoch nicht vorkommen. Der Kopfplatte kann man später, falls gewünscht, noch ein eigenes Design geben (Foto links). Die entsprechende Form ist am Besten vorab mit dem Bleistift anzuzeichnen, bevor man mit der Säge oder Feile zu Werke geht und das Teil hinterher nicht mehr gefällt. Der Radiergummi ist hier eine ganz vorzügliche Hilfe um das Kunstwerk bis zur Formvollendung zu korrigieren.
Feinschliff und Finish (Lackierung) der Gitarre Sind alle Löcher gebohrt und wurden letzte Ausbesserungen vorgenommen, sollte jetzt das komplette Instrument solange mit immer feiner abgestuften Schleifpapieren behandelt werden, bis ein zufrieden stellendes Ergebnis erzielt wird oder sich die Gitarre so glatt wie ein Kinderpopo anfühlt. Bei unserer Tele ist davor das schwarze Schlagbrett zu entfernen, oder es muss zumindest abgeklebt werden. Die Kanten des Schlafbretts sind ebenso mit feinem Schleifpapier nachzuarbeiten. Sollten sich einige Bünde an ihren Endungen scharf anfühlen, sind diese jetzt noch mit einer kleinen feinen Feile zu behandeln. Nun können alle Holzteile des Instrumentes, mit Ausnahme des Griffbrettes, abschließend geölt oder optional farbig lackiert werden. Das Ölen kann sogar mittels eines handelsüblichen Olivenöls erfolgen oder mit speziellen Ölen zur Holzbehandlung. Hierzu reicht ein einfacher Baumwolllappen. Den eigentlichen Vorgang sollte man jedoch mehrmals innerhalb von einigen Tagen wiederholen, bis der gewünschte Effekt erzielt wird. Vor einer möglichen Lackierung ist unbedingt fachkundiger Rat einzuholen. Teile die nicht lackiert werden sollen, sind sorgsam mit Kreppband abzukleben. Einbau der Hardware Ist die Gitarre fertig geölt oder lackiert, können sämtliche Mechaniken eingesetzt werden. Vor dem Einsetzen der Tele-Bridge mit den drei Saitenreitern, ist das rote Kabel vom bereits eingebauten Bridge-PU und das rote Erdungskabel durch die Bohrung - die vom PU-Fach zum Elektrofach führt - hindurch zu führen (Fotos). Das gelbe Kabel vom Hals-PU liegt bereits an Ort und Stelle. Wichtig ist: Das blanke Ende des Erdungskabels (siehe ebenso auf den Fotos) wird unter der Tele-Bridge eingeklemmt!!! Damit wird verhindert, dass die beiden Single-Coil PUs später zu sehr brummen bzw. Störgeräusche während des Betriebs mit einem Gitarren- Amp erzeugen. Beide Kabel das rote PU- und das Erdungskabel - werden später mit dem Volumen-Poti verlötet. Das jeweils blanke Ende der PU-Kabel wird zum Poti und das weiße zum Switch geführt und dort an der entsprechenden Stelle mit etwas Lötzinn fixiert. Das blanke Ende des roten Erdungskabels ist ebenfalls mit dem Volumen-Poti zu verlöten. Wie das genau vonstatten geht wird auf der nächsten Seite beschrieben.
Verlöten der Tonabnehmer (PUs), Potis, des Dreiwegeschalters und der Klinkenbuchse Da bei diesem Bausatz der Hals- und Bridge-PU und die Potis bereits vormontiert wurden müssen nur noch wenige Kabel an entsprechender Stelle angelötet werden (Foto). Weil es aber durchaus vorkommen kann, dass Kabel produktionsbedingt nicht an der korrekten Stelle angebracht wurden, empfiehlt es sich immer alle Kabelandockstellen anhand des nachfolgenden Lötplan nochmals zu kontrollieren und gegebenenfalls Korrekturen vorzunehmen, um spätere Fehlfunktionen zu vermeiden bzw. Störgeräusche wie Brummen vorzubeugen. Sind alle Kabel angelötet, ist die Platte mit den Potis und dem Switch vorsichtig zu wenden und in den vorgefrästen Schacht einzusetzen. Befestigt wird sie mit den zwei beiliegenden Holzschrauben. Auf dem 1. Foto links oben sieht man sehr schön die Position der einzelnen Potis und des 3-Wege Switch. Der Volumenpoti sitzt direkt neben dem Switch der Ton-Poti ganz links. Vor dem Einsetzen der Platte mit der Elektronik sollte auf keinen Fall vergessen werden, das Erdungskabel auf dem Dach des Volumen-Potis anzulöten und die beiden Kabel zum Output-Jack (der Klinkeneingangsbuchse) durch die davor vorgesehene Fräsung zu führen (2. Foto links). Abschließend sind diese wie im Lötplan auf der nächsten Seite angegeben mit dem äußeren bzw. inneren Ring der Klinkenbuchse zu verlöten. Diese kann nun einfach in die runde Fräsung eingesetzt und mit den beiliegenden 4 Schrauben an der Zarge befestigt werden.
Lötplan für den Tenayo TK-EG-TC1 Bausatz
Einsetzen der Stimmwirbel Nun dürfen die Stimmmechaniken, Wirbel bzw. Tuner eingesetzt werden. Wie das vonstatten geht, veranschaulichen am besten die drei nachfolgenden Fotos. Befestigt werden die Stimmmechaniken mit den beiliegenden Holzschrauben. Achtung!!! Die Ösen für die Holzschrauben, zur weiteren Befestigung der Mechaniken, sollten vom Betrachter aus gesehen schräg nach unten bzw. zur Mitte der Rückseite der Kopfplatte zeigen. Da diese Löcher bei den meisten Bausätzen jedoch bereits vorgebohrt wurden, dürfte das kein Problem sein. Aufziehen der Saiten, Montage der Saitenniederhalter und das Tuning Sind alle sonstigen Arbeiten erledigt, alle Teile befestigt, nichts wackelt mehr oder hat Luft, und wurden auch die letzten Löcher im Holz mit etwas Kit verarztet, können nun die 6 beiliegenden Saiten aufgezogen werden. Grundsätzlich sollte man mit der der 1. Saite (das ist die dünnste bzw. hohe e -Saite) beginnen und mit der 2., 3., 4., 5., bis zur 6. (das ist die dickste bzw. tiefe E Saite) fortfahren. Die Saiten sind einfach von hinten durch die Löcher der Brücke einzufädeln. Das jeweils obere Ende kann nun mit der Mechanik/dem Stimmwirbel aufgekurbelt werden, indem man die Stimmwirbel in Richtung Kopfende rotiert. Wie die Saiten optimal geführt werden, sieht man auch sehr schön auf dem Foto unten. Von der tiefsten Saite an, wird die Gitarre standardmäßig in E, A, D, G, h, e gestimmt. Wer kein absolutes Gehör hat, sollte hier lieber auf ein handelsübliches Stimmgerät vertrauen. Links: Vom Betrachter aus gesehen, laufen die Saiten von innen nach außen. Außerdem kann man deutlich die Position der beiden Saitenniederhalter erkennen. Diese werden mit der dazugehörigen Schraube einfach zwischen den Saiten befestigt. Die beiden Löcher dazu sollten vorgebohrt werden da das Holz sehr hart ist. Die Niederhalter drücken jeweils zwei Saiten etwas nach unten damit wird verhindert, dass diese Saiten auf den weiter oben liegenden Bünden beim Spielen aufliegen bzw. surren oder schnarren.
Einstellen der Trussrod und der Octav- bzw. Bundreinheit Nachdem die Gitarre gestimmt wurde ist festzustellen, dass der Hals mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gerade ist bzw. konkav (nach Innen gewölbt) oder (konvex) nach Außen gewölbt ist. Deswegen sollte an dieser Stelle noch die Trussrod, das ist der Halsstab, eingestellt werden. Der Zugang befindet sich am Übergang der Kopfplatte zum Obersattel (Foto rechts). Im Zugang befindet sich eine Imbusschraube. Diese muss mit dem beiliegenden Imbusschlüssel solange in Richtung des eigenen Körpers bewegt werden, bis ein merklicher Widerstand spürbar ist und der Hals sichtbar gerade wird. Ein Hauch konkav sollte der Hals jedoch bleiben. Liegen die Saiten auf den oberen Bünden auf muss die Schraube wieder etwas gelöst werden. Ist die Saitenlage jetzt zu niedrig, kann diese nochmals mit Hilfe der drei Saitenreiter, die sich auf der Brücke hinter dem PU befinden, verändert werden. Um deren Neigung zu verstellen, müssen die jeweils beiden Imbusschrauben etwas justiert werden. Anschließend wird die Gitarre erneut in Tune gebracht. Apropos Oktav- bzw. Bundreinheit Knapp vor dem 12. Bund gegriffen, muss das Stimmgerät exakt den gleichen Ton anzeigen wie beim Anschlagen der Leersaite. Ist dieser Ton etwas zu hoch, bewegt man den entsprechenden Saitenreiter mit Hilfe der Stellschraube am hinteren Ende der Bridge etwas in Richtung Saiteneinhängung. Im umgekehrten Falle ist dieser zum Griffbrett hin zu bewegen. Diese Einstellung muss bei jeder einzelnen Saite vorgenommen werden. Befestigen der Gurthalter Als allerletzte Handlung kann man die allen KITs beiliegenden Gurt-Pins, in der Mitte der Zargen, am unteren Ende der Gitarre (2. Foto, links) und oberen Horn des Gitarrenkorpus (1. Foto, links), anbringen. Die genaue Position zeichnet man jedoch am besten vorher an und bohrt das Loch mit einem Stichel oder einem kleinen Bohrer vor. Die eigentlichen Pins (auch Strapholder genannt), werden dann mit der dazugehörigen Holzschraube einfach im Holz der Zargen, mit Hilfe eines Schraubendrehers, versenkt. Viel Spaß wünschen wir beim Üben mit der 1. selbstgebauten elektrischen Gitarre von Tenayo!!! PS.: Eine PDF-Datei mit der farbigen Originalversion dieser Bauanleitung kann kostenlos über info@mm-wo.de angefordert werden Achtung: Elektrogeräte sind nicht über den normalen Hausmüll zu entsorgen!!! Auch dieser Gitarrenbausatz enthält Bauteile, die nicht in den Hausmüll gehören diese sind bei der nächstgelegenen Sammelstelle bzw. dem örtlichen Wertstoff fachgerecht zu entsorgen. Unsere WEEE-Registernummer lautet DE 57445331.