r 3 Strategische Metalle und Mineralien Innovative Technologien für Ressourceneffizienz FORSCHUNG
Rohstoffbasis für Schlüsseltechnologien sichern Spezielle Metalle und Mineralien sind für die Produktion von Hightech Produkten wie Computern, Mobiltelefonen oder Energiesparlampen unabdingbar. Zu diesen als wirtschaftsstrategische Metalle und Mineralien bezeichneten Elementen zählen beispielsweise Indium und Gallium sowie andere Elektronikmetalle oder auch Minerale wie Flussspat. Gerade für das Rohstoffimportland Deutschland ist es deshalb wichtig, die Versorgung mit diesen Ressourcen sicherzustellen. Unter anderem wird dieses Ziel mit Maßnahmen wie Recycling, Einsparung und Ersatz (Substitution) von knappen durch weniger knappe Rohstoffe erreicht. Die Fördermaßnahme r 3 Innovative Technologien für Ressourceneffizienz Strategische Metalle und Mineralien des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt Erforschung und Entwicklung innovativer Technologien, Dienstleistungen und Verfahren mit dem Ziel der nachhaltigen Sicherung dieser Ressourcen. r 3 umfasst Verbundforschungsprojekte zu folgenden Themen: Recycling z. B. aus Elektro und Elektronikschrott Einsparung und Substitution in Prozessen und neuen Produkten Urban Mining Methoden zur Bewertung der Ressourceneffizienz
Vernetzung und Transfer Ziel der Forschungsprojekte in der Fördermaßnahme r 3 ist die Entwicklung von praxisorientierten Lösungsansätzen für Wirtschaft und Industrie, die zügig in die Anwendung überführt werden können. Ein Fokus von r 3 liegt daher auf der Vernetzung der Partner und einem handlungsorientierten Informations und Technologietransfer. Das begleitende Integrations und Transferprojekt INTRA r 3 + am Helmholtz Institut Freiberg für Ressourcentechnologie übernimmt gemeinsam mit weiteren Partnern diese Aufgaben und bewertet abschließend die Forschungsergebnisse auf ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit. Durchgeführt werden die beteiligten Forschungsprojekte von über 100 Akteuren, die innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette in Industrie insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Forschung tätig sind. Die breite Einbeziehung von Akteuren der Wertschöpfungskette in die Forschungsprojekte stellt sicher, dass innovative Ergebnisse die industrielle Umsetzbarkeit zum Ziel haben.
Recycling Die höchsten Konzentrationen an wirtschaftsstrategischen Metallen und Mineralien findet man in ausgedienten komplexen Technologieprodukten: z.b. Elektro und Elektronikschrott wie Leuchtstofflampen, Bildschirme oder Photovoltaikmodule. So enthalten etwa 41 alte Mobiltelefone die gleiche Menge Gold wie eine Tonne Erz. Das Recycling dieser wertvollen Spurenmetalle aus Elektronikschrott ist aber bis heute noch nicht ausgereift und es gehen erhebliche Mengen in Abfallströmen verloren. Ziel der r³ Forschungsprojekte ist, die Sammlung von Altgeräten zu verbessern und neue Recyclingtechnologien zu entwickeln, damit wertvolle Metalle mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand zukünftig zurückgewonnen werden können.
Einsparung und Ersatz (Substitution) Touchscreen Displays, Energiesparlampen und Batterien für Elektromobilität funktionieren bisher nur durch die Verwendung von strategischen Metallen und Mineralien. Neue Ansätze in der Produktion oder optimierte Herstellungsprozesse verringern den Einsatz dieser knappen Ressourcen oder vermeiden diesen im Idealfall sogar völlig. Weiterhin werden im Produktionsprozess anfallende Abfälle aufgefangen und wiederverwertet. Einsparung und Ersatz von Metallen ermöglichen es, den sich abzeichnenden Engpass dieser Materialien für Schlüsseltechnolo gien wie Windkraft, Photovoltaik oder Elektromobilität zu vermeiden.
Urban Mining Deponien und Bergbauhalden aber auch alte Industrieanlagen und Gebäude sind Fundgruben für strategische Metalle und Mineralien und weiterer Wertstoffe. Eine besondere Herausforderung für r 3 ist es daher, durch Urban Mining an diesen Orten gezielt wertvolle Stoffe zurückzugewinnen. So werden innovative Technologien und wirtschaftlich tragfähige Konzepte als Voraussetzung für eine zukünftige Wertstoff Gewinnung entwickelt. Dafür ist es wichtig zu wissen, wo solche Stoffe überhaupt zu finden sind und dieses Wissen gut zugänglich zu gestalten. So können beispielsweise Abrissunternehmen beim Rückbau der Gebäudein fra struktur direkt von diesem Know How profitieren.
Nachhaltigkeitsbewertung Die Resultate von r 3 sollen letztlich in praktisch anwendbare neue Recycling und Herstellungsverfahren und in bessere Technologieprodukte münden. Deshalb ist eine aussagefähige Nachhaltigkeitsbewertung besonders wichtig. Die dazu anzusetzende Bewertungsmatrix wird ausgehend vom aktuellen Stand der Wissenschaft weiterentwickelt. Fragen der Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit müssen hierbei in Relation zu energie und umweltpolitischen Anforderungen gesetzt werden. Eine wichtige Rolle spielt auch die Entscheidung, welche Indikatoren überhaupt zur Bewertung herangezogen werden, damit auch für Anwender wie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine einfache, praktikable Entscheidungshilfe zur Verfügung steht.
Kontakt www.r3-innovation.de Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie Dr. Anke Dürkoop Tel. +49 (0) 351 260-4405, E-Mail: a.duerkoop@hzdr.de Dieser Flyer ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Bildung und Forschung; er wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Impressum Herausgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Ressourcen und Nachhaltigkeit, 53170 Bonn Bestellungen schriftlich an Publikationsversand der Bundesregierung Postfach 48 10 09, 18132 Rostock E-Mail: publikationen@bundesregierung.de Internet: http://www.bmbf.de oder per Tel.: 01805 77 80 90, Fax: 01805 77 80 94 (14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.) Stand Oktober 2012 Druck Stoba-Druck GmbH, Lampertswalde Gestaltung Schmidt & Schumann, Gesellschaft für Kommunikation mbh Dresden Bildnachweis Titelbild: buchachon/fotolia.com. Innenseite: Ramona Heim/Fotolia.com, Stephanie Bandmann/Fotolia.com, Aleksey Bakaleev/Fotolia.com, Ingo Bartussek/Fotolia.com, Alexander Erdbeer/Fotolia.com, C. Glässer/Universität Halle, JiSIGN/Fotolia.com, LE image/fotolia.com. BILDUNG