Integration der Persönlichkeit Veneto 2012 Eine Schilderung von Ricarda Seifert

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Transkript:

IntegrationderPersönlichkeit Veneto2012 EineSchilderungvonRicardaSeifert Eine Gruppe von zehn schweigenden Menschen beim Frühstück. Tassen balancierend schleichtdiekellnerinheran.marmeladewirdlautlosaufbrotenverstrichen,leiserieseln Zuckerkörner.BlickewanderndurchdenRaum,manchmalspieltleisedasRadio. Was zunächst seltsam ist, wird zu einem unerwartet angenehmen Tagesbeginn. Es reicht aus,einfachnurdazusein. Erst im Seminarraum ist das Schweigen vorbei. Alle zehn erzählen in der morgendlichen Runde,wieesihnengeht,vonGedankenundnächtlichenTräumen.Draußenplätschertder Regen wie ein Wasserfall vom Dach, manchmal strahlt auch die Sonne herein und wirft SchattenaufdenFußboden.StaubkörnertanzeninderLuft.Allehöreneinanderzu,ohne jede Eile. Auf Kissen, Matten und Matratzen, barfuß oder in Strümpfen, einer trinkt schlürfendteeauseinerthermoskanne. EsklingtwieeinZusammentreffenvonÖkosaufSelbstfindungstrip.Undtatsächlichistdie AuseinandersetzungmitsichselbstdasZielallerAnwesenden,diejedochunterschiedlicher kaumseinkönnten.vomordentlichenanwaltüberdieerfolgreichekinderärztinbishinzur StudentinhabensieunterschiedlicheHintergründeundmitwenigenAusnahmentreffensie hier zum ersten Mal aufeinander: In einem einwöchigen Seminar zur Persönlichkeitsentwicklung. Was genau sie herführt geben nicht alle gleich preis mal ist es die Suche nach einem beglückenderenwegimberuf,maldasdiffusegefühldeszweifelnsaneinerlangjährigen BeziehungodertraumatischeKindheitserinnerungen,diejedeneinzelnenTagbestimmen. Manche können oder wollen es nicht in Worte fassen, brauchen ein bisschen Zeit. Jeder kannhierreden,keinermuss. Nach nur wenigen Stunden ist vergessen, dass Fremde beieinander sitzen, nach nur wenigentagen,dassdaslebendraußengenausoweitergehtwiebisher.aufeinemweingut indernähevenedigskehrteinewochelangfüralleteilnehmerruheein nichtnurbeim Frühstück. Auch Ruhe vor Zweifeln, Ruhe vor Streitereien, Ruhe vor der Anstrengung des

alltäglichenlebens.unddochisteskeinurlaub.ganzimgegenteil:werhierherkommt,tut das mit dem Ziel, einen Blick auf sich selbst zu werfen. Dies, so erzählt die Heika, sei der Ursprung des Konflikts: Irgendwann sei Eva im Paradies nicht mehr einfach nur da gewesen,sondernhätteeinenkritischenblickaufsichselbstgeworfen. DiePsychologinHeikaEidenschinkistdieInitiatorinundLeiterinderseitvielenJahrenvon ihr angebotenen Seminarwoche, zu der Teilnehmer aus ganz Deutschland angereist sind. ManchekanntensievorherausCoachingsitzungen,manchesindaufEmpfehlunghierund treffen sie zum ersten Mal. Auch das ist schnell vergessen, von Tag zu Tag weicht die anfänglicheunsicherheiteinemstabilenvertrauen. Sieleitetan,ohnesichaufzudrängenundführtdieGruppedurchÜbungenundGespräche. Wann immer jemand von sich erzählt, reagieren mit ihr neun Menschen, jeder auf seine Weise. Jedes Wort, jede Emotion wird aufgefangen und mit einer Antwort bedacht. Die Gruppendynamikisterstaunlich:DurchjedeÄußerungbewegtsichetwasimGesprächund in der Gruppe. Es wird mitgefühlt, nachgedacht, geweint, geschwiegen und auch gelacht. AlleReaktionenlösenEmotionenundneueGedankenaus.EineTeilnehmerintrifftesgut: JederausderGruppeisteinSpiegelfürmich! Diesen Spiegel in einer Atmosphäre vorgehalten zu bekommen, die persönlicher und geschützter nicht sein könnte, ist aber nicht immer nur erleichternd und einfach. Zwischendurch macht sich eine tiefe Traurigkeit breit, manchmal auch das Gefühl, raus laufen zu wollen. Heika steuert dagegen, lenkt den Gesprächsverlauf vorsichtig aber bestimmt. Meist mit sanfter Stimme, manchmal aber auch in aller Deutlichkeit. Auf jeden Einzelnengehtsieein vordergruppeaberdochindividuell.eskann20minutendauern oderauchzweistundenunddasergebnisistnichtimmerbeglückend.diebeziehung,die einen der Teilnehmer so verzweifeln lässt, an der er aber hängt, könne so nicht funktionieren, so Heika. Es müsse Abstand her. Was wie harte Worte wirkt, erleichtert später trotzdem sichtlich. Heika fasst zusammen: Die Lösung ist einfach. Aber der Weg dorthin oft schwer. Um genau diesen Weg geht es hier: nicht um spezifische Lösungsstrategien oder Paarberatungen sondern das Aufdecken der eigenen Denkmuster und Verhaltensweisen. Darum, aus der Angst herauszufinden und sich zu fragen: 'Was braucheichwirklich? und"waskanninmirentstehen,wennichdasbekommenhabe?"

AufdemWegzurAntwortliegenunterschiedlichsteEmotionendichtbeieinander.Während einerausseinenkindertagenerzählt,laufenihmdietränenüberdassomännlichegesicht. DraußenrauschtderSpätsommerwinddurchdieBäume,kaumeineBewegungistimRaum. Heika hört konzentriert zu, nur manchmal stellt sie vorsichtige Fragen, tastet sich an den Sprechenden heran. Es vergeht beinahe eine Stunde, an deren Ende die Tränen einem LachenundlebendigemWippenmitdenFüßengewichensind. ImLaufederWochekommenundgehenGefühle,Erinnerungenwerdenwach,dieerstnach und nach und auch nicht immer mit der Gruppe geteilt werden. Heika betont die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit eigenen Gefühlen: Jedes Gefühl, dem man sich zuwendet,verändertsich. Und hier in Italien gilt die Zuwendung nicht nur den Gefühlen, sondern auf dem Weg dorthinvorallemsichselbst:durchgruppengespräche,einzelcoachingvordergruppeund durchdiekonzentrationaufdeneigenenkörper.soetwainderstillenmorgendlichenzen Meditationsrunde, der jedoch viele das Verweilen im Bett vorziehen: Im Wind wehende Vorhänge,MorgensonneaufdemKissenundinderFernedieschneebedecktenBerggipfel derdolomitenmachenschonabendsvorfreudeaufdaserwachenunddieaugenblickevor demtagesbeginnbeimlautlosenfrühstück. Doch nicht nur Schweigen und die enge Gruppenverbundenheit, sondern auch Alleinsein wirdhierzumgenuss,lässtesdocheineimalltagnichtgelingendeauseinandersetzungmit sichselbstzu. Bei der nachmittäglichen, von Heika geführten Meditation sind alle da, liegen im Raum verteiltaufmattenundkissen.erstfühltessichalbernan,mitzehnerwachsenenmenschen aufdembodenzuliegenunddiegedankenlaufenzulassen.dochheikasstimmelenktvon ZweifelnabundberuhigtinnerhalbkürzesterZeit.BeidemAtembeginnendführtsiedurch den eigenen Körper, es kitzelt. Während Heika unterstützt, Kindheitserinnerungen hochkommenzulassen,weichtdieanfänglicheskepsiseinertiefenentspannung:wassich anfühltwiezehnminutenisteineganzestunde.leerealsinnerstequalitätdesbuddhismus wird plötzlich nachvollziehbar. Das folgende Glücksgefühl ist überraschend und hält noch eine Weile an, während Heika theoretische Grundlagen vermittelt. Es geht um neurologische Prozesse und psychologische Erkenntnisse. Um Motivationsarten, den UmgangmitTraumataunddieKomplexitätmenschlicherBeziehungen.

InderGruppesinddiesenichtkomplex,beinahescheintesvonselbstzufunktionieren.Ein freiertagamstrandtutseinübriges wiefröhlichekinderaufeinemausflug.werreden möchtekann,werträumenmöchte,kannauch.manchelesen,mancheschwimmen,manche Lachen. Abendswirdweitergelacht,beiwunderbaremEssenundhauseigenemWein,einmalsogar ausgelassentanzend:einegruppefremderfreunde. MorgensbleibteinRestderFröhlichkeit,dasVertraueninderGruppevertiefend.Nachund nachwirderzähltundweramanfangnichtwollte,trautsichnacheinigentagen.einfachist es nicht, oft sogar begleitet von Hemmungen und schwitzigen Händen. Doch mit dem Spiegel der Gruppe vor Augen lässt sich leichter erkennen, welche Wahrnehmungen und Probleme objektiv und welche nur ein im eigenen Kopf laufender Film sind. Manchmal helfen allein die Blicke der anderen nach einer Offenbarung, sie fangen auf, trösten und nehmenanteil.esist,wieeineteilnehmerinsagt, einklima,indemmanwachsenkann. Manchmal ist es auch der freundschaftliche Arm eines anderen Teilnehmers, in dem sich Zufriedenheitfindenlässt.WoimmereinProblemist,setztHeikaan. DieKunstimUmgang mitangst,soerläutertsie,istes, mitihrumzugehenundihrraumzugeben. Ganzgleich, um welche Art der Angst es sich handele. Dabei ginge es keinesfalls um einen Seelenstriptease,esseiaber wichtig,zuspüren,wasmanwirklichwill. Manchmalhelfen dabei unkonventionelle Methoden: Beim gemeinsamen Blumen betrachten fragen sich einige, ob sie verrückt geworden sind, während ein Käfer langsam einen Baumstamm entlangkrabbelt.dochwasdeneinenbelustigt,hilftdemanderenbeiderkonzentrationauf sichselbst:riechen,hören,schmecken,fühlen.diewarmespätsommersonneaufderhaut, denwindimhaar.konzentrierteinetreppehinaufgehenundbewusstdenpausenkaffee genießen. Abseits allen Alltagstrubels und in der ständigen Beschäftigung mit sich selbst verändertsichdiewahrnehmungtatsächlich.selbstdienächtlichenträumesindintensiver alssonst.dietagevergehenwieimflugeundnacheinerwochefälltdietrennungschwer: Nicht nur von der Sonne Italiens, von fröhlichen Cappuccinopausen und herzlichen UmarmungenderneuenFreunde.SondernauchvonderRuhe,derKonzentrationaufsich selbst, von der neuen Auseinandersetzung mit dem eigenen Blick auf die Welt und der eigenen Persönlichkeit. Ein neuer Mensch ist zwar keiner geworden, neue Perspektiven aberhabensichfüralleaufgetan.problemesindnichtweg,abergreifbarundvieleschatten,

dievorherüberdemlebenlagen,sindjetztvonsonnenfleckendurchsetzt.diesezusehen, hatheikageholfen,siezuhaltenundzuvergrößern,hatjederselbstinderhand.sokehren alle in ihr Leben zurück, mit alten und neuen Fragen, mit vielen Antworten, mit neuen FreundenundeinemverändertenBlickaufsichselbst. AuchwenndieWocheanstrengendundaufwühlendwar manchewissenschonjetzt,dass siezumnächstenterminwiederhierseinwerden.obmitspezifischemproblemoderohne: SichselbsteinenSpiegelvorzuhalten,machtjedenstärker.