HAUPTTEIL. (Foto: KOMM)

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Transkript:

8 HAUPTTEIL Die High-Tech-Geräte in der AKh-Radiologie ermöglichen präzise Untersuchungen und bieten damit ideale Voraussetzungen für Diagnose und Behandlung. (Foto: KOMM)

JUTTA STEINER-KRONBERGER AKH-RADIOLOGIE 9 Spitzentechnologie optimal genutzt Der Einsatz von Spitzentechnologie am Institut für Radiologie eröffnet neue Dimensionen in Diagnostik und Forschung. Davon profitieren alle Abteilungen des Linzer AKh und besonders die PatientInnen. Das Institut für Radiologie am Linzer AKh unter der Leitung von Univ.- Doz. Dr. Franz Fellner ist mit 120 MitarbeiterInnen international gesehen eines der größten seiner Art. Es zeichnet sich auch durch sein ungewöhnlich breites Leistungsspektrum aus. Es reicht von Röntgenuntersuchungen über Ultraschall-, Computertomografie(CT)- und Magnetresonanz(MR)-Diagnostik bis hin zu minimal invasiven therapeutischen Eingriffen. Neue Möglichkeiten haben sich 2005 eröffnet, als spitzentechnologische Neuerungen am Institut Einzug gehalten haben. Im August wurde eines der beiden MR-Systeme aufgerüstet. Ende November wurde ein 64-Schicht- CT in Betrieb genommen. Das insgesamt rund 1,2 Millionen Euro teure High-Tech- Gerät ist von der Stadt Linz mit der finanziellen Unterstützung des Landes OÖ und den Fachhochschulen Oberösterreich in Höhe von 500.000 Euro angeschafft worden. Eine besondere Rolle spielt hier die Fachhochschule Hagenberg, die im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes in Kooperation mit AKh-Experten spezielle Software-Programme für dieses Computertomografiesys- anspruchsvolle tem entwickelt. Von 8 auf 32 Die Magnetresonanztomografie ist ein wichtiges bildgebendes Verfahren zur genauen Darstellung von Erkrankungen in Gehirn und Wirbelsäule, Muskel- und Skelettapparat, Bauchorganen und vor allem von Gefäßen. Mit jährlich rund 10.800 PatientInnen-Untersuchungen im MR zählt die AKh-Radiologie auch auf diesem Gebiet zu den führenden Abteilungen. Aufgrund der hohen fachlichen Kompetenz, dem großen Leistungsspektrum und der intensiven Zusammenarbeit mit den anderen medizinischen Abteilungen wurde das AKh als weltweit erstes Krankenhaus von Siemens für die Aufrüstung eines seiner beiden MR-Geräte ausgewählt. Damit verfügt das Radiologie-Institut seit August 2005 über das einzige Gerät, das von 8 auf 32 Kanäle aufgerüstet wurde und so die derzeit bestmögliche Bildqualität liefert. Dadurch konnte das internationale Renommee der AKh-Abteilung weiter ausgebaut werden. Weitere Adaptierungen von MR-Geräten jedoch nur als 18- Ich bin stolz, dass die AKh-Radiologie in technischer und fachlicher Hinsicht über einen derart hohen Standard verfügt. Hier kann medizinische Kompetenz auf Spitzentechnologie setzen. Ein Idealfall nicht nur für unser Krankenhaus, sondern vor allem für die PatientInnen. Vizebürgermeisterin Christiana Dolezal Gesundheitsreferentin der Stadt Linz

10 AKH-RADIOLOGIE Vizebürgermeisterin Christiana Dolezal und Primar Univ.-Doz. Dr. Franz Fellner testen die Möglichkeiten der 64-Schicht-Computertomografie. (Foto: KOMM) Kanalsystem sind im Moffit Cancer Center, Tampa, Florida, einem der führenden Krebszentren der USA, im Baptist Hospital in Miami sowie im Klinikum St. Marien in Amberg, Deutschland, vorgenommen worden. Vorteile für PatientInnen Die im Vergleich zur Anschaffung eines neuen MR-Gerätes dieser Art kostengünstige Adaptierung ermöglicht den AKh- RadiologInnen nicht nur eine genauere Diagnose, sondern bringt vor allem für die PatientInnen wesentliche Vorteile. So etwa die deutliche Verkürzung von bestimmten Untersuchungen. Beispielsweise dauert die Metastasensuche im Rahmen von Ganzkörperuntersuchungen nur mehr halb so lange wie vorher. Außerdem muss der/die PatientIn im Gegensatz zu früher dabei nicht mehr umgelagert werden. Das ist nicht nur für die PatientInnen bequemer, sondern trägt auch zur Entlastung des medizinischen Personals bei. Die verbesserte Bildauflösung ist vor allem für Gefäßuntersuchungen von Bedeutung, die nun schneller und noch detaillierter durchgeführt werden können. Darüber hinaus ist es jetzt möglich, in einem einzigen Untersuchungsgang Tumore oder entzündliche Veränderungen des Gehirns und des Rückenmarks gleichzeitig mit höchster Bildqualität darzustellen. Auch das vom AKh Linz und von der Kinderklinik gemeinsam betriebene Linzer Kinder-Herzzentrum nützt das MR-Gerät, um krankhafte Veränderungen bei den Herzkranzgefäßen besser darstellen zu können. Ebenso wird es für Untersuchungen bei Patientinnen der Landes-Frauen- und Kinderklinik eingesetzt.

AKH-RADIOLOGIE 11 Bestens gerüstet Momentan erlaubt die MR-Adaptierung im AKh mit 32 Kanälen heute bestmögliche Bildqualität in allen Körperregionen. Für kommende technische Weiterentwicklungen ist das AKh ebenfalls bestens gerüstet. Sie können problemlos in das bestehende Gerät integriert werden. Indem die Wahl für diese einzigartige Aufrüstung eines MR-Gerätes auf das AKh gefallen ist, hat sich das Krankenhaus als eines der international führenden Kooperationspartner für die Weiterentwicklung diagnostischer Systeme etabliert. Bestätigt wurde das dann noch im selben Jahr durch den Einsatz einer völlig neuen Technologie: Im November 2005 wurde die AKh-Radiologie mit einem 64-Schicht-CT-Gerät ausgestattet. Neue Möglichkeiten Der 64-Zeilen-Multislice-Computertomograf, von dem europaweit erst wenige im Einsatz sind, eröffnet dem Linzer AKh und seinen PatientInnen eine neue Dimension. Er ermöglicht die exakte Darstellung der menschlichen Anatomie in 3-D. Vor allem arbeitet er deutlich schneller als die bisher verwendeten Geräte und lässt noch präzisere Untersuchungen von Herz, Lunge und Bauchraum zu. Zudem ergeben sich neue Möglichkeiten in der Diagnostik sehr kleiner Gefäße, wie etwa im Gehirn oder kleinster Adern an Beinen und Händen. So können mit dem neuen Gerät jetzt Aufnahmen von bis zu 0,3 Millimeter dünnen Schichten gemacht werden. Auf diese Weise ist es möglich, innerhalb kurzer Zeit bis zu 4.000 Schichtbilder pro PatientIn aufzunehmen. Das enorme Datenmaterial kommt wiederum der Diagnostik und Forschung zugute. Mit dem modernen System ist man in der Lage, die Untersuchung von Herzkranzgefäßen deutlich zu verbessern und damit etwaige Einengungen frühzeitig zu erkennen. Diese können sogar dreidimensional dargestellt werden. Auch bei Dickdarmuntersuchungen kann der neue, leistungsstarke Computerto- Seit November 2005 können Untersuchungen mit dem neuen 64-Schicht- Computertomografiegerät gemacht werden. Damit sind dreidimensionale Bilder der menschlichen Anatomie möglich. (Foto: KOMM)

12 AKH-RADIOLOGIE Im 64-Schicht-CT werden innerhalb kurzer Zeit bis zu 4.000 Schichtbilder pro PatientIn aufgenommen. Jährlich werden im AKh 10.800 PatientInnen mit Magnetresonanztomografie untersucht. (Fotos: KOMM)

AKH-RADIOLOGIE 13 Das Leistungsspektrum der AKh-Radiologie reicht von Röntgenuntersuchungen über Ultraschall-, Computertomografie (CT)- und Magnetresonanz (MR)-Diagnostik bis hin zu minimal invasiven therapeutischen Eingriffen. (Foto: KOMM) mograph künftig eingesetzt werden. Das kommt vor allem PatientInnen zugute, die durch hochgradige Einengungen nicht einer herkömmlichen Darmspiegelung unterzogen werden können. Bei den bereits etablierten Untersuchungen von Lunge und Bauchraum bringt das 64-Schichten-Gerät durch seine schnelle Bilderzeugung den großen Vorteil mit sich, dass sich die Messzeit wesentlich verkürzt. Dies erleichtert vor allem Tumor-PatientInnen oder Lungenkranke ihr Untersuchungen. Lösungen nach Maß Für noch schnellere und genauere Diagnose- und Therapiemöglichkeiten sollen spezielle Softwarewerkzeuge sorgen. Sie werden derzeit von einem sechsköpfigen Forschungsteam der Fachhochschule Hagenberg um DI Dr. Werner Backfrieder entwickelt. Dieser verfügt als Experte für Computertomografie über eine langjährige Erfahrung in der medizinischen Bildverarbeitung. Um zu maßgeschneiderten Lösungen zu kommen, arbeiten die Software-Engineering-Spezialisten eng mit AKh-Radiologen und -Kardiologen zusammen. Dabei werden vor allem die Synergien zwischen dem Know-How der Hagenberger Informatiker und dem der Radiologie-Diagnostiker optimal genutzt. Trotz der komplexen Methode der Bildverarbeitung, die in diesem interdisziplinären Projekt steckt, steht die einfache Handhabung für die künftigen AnwenderInnen im Mittelpunkt. Hochentwickelte Software Noch im Herbst 2005 fiel der Startschuss für drei unterschiedliche wissenschaftliche Projekte, deren Hauptfokus auf der

14 AKH-RADIOLOGIE Entwicklung von diagnostischer Software speziell für die klinische Anwendung liegt. Sie betreffen konkret die Einsatzbereiche Herz/Kreislauf, Gefäße, Leber, Tumor- und Lungendiagnostik sowie Kieferorthopädie. Die neuen Diagnose-Tools werden sowohl für die PatientInnen und für die MedizinerInnen Vorteile mit sich bringen. So soll es mit dieser Methode in Zukunft gelingen, die Herzkranzgefäße am schlagenden Herzen exakt darzustellen. Gleichzeitig sollen die Möglichkeiten, die Art der Ablagerung wie Verkalkung oder Plaque durch Blutfette darzustellen, verbessert werden. Vor Bypass- oder Stent-Operationen werden den KardiologInnen genaueste Daten über den Blutfluss in Gefäßen zur Verfügung stehen, wodurch eine optimale Vorbereitung auf den Eingriff möglich wird. Die anwendungsorientierten Forschungsarbeiten beschränken sich jedoch nicht auf den Herzbereich, sondern widmen sich auch der dreidimensionalen Darstellung von Gefäßstrukturen in Kopf, Lunge und Extremitäten. Institutsvorstand Dr. Franz Fellner Seit April 2005 leitet Univ.-Doz. Dr. Franz Fellner das Radiologie-Institut am Linzer AKh. Der 39-jährige Radiologe war zuvor als Tutor für Neuroanatomie an der Universität Regensburg tätig. Er absolvierte seine Ausbildung am Klinikum Ingolstadt, am Institut für Diagnostische Radiologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo er auch stellvertretender Direktor des Instituts war, und an der Linzer Landesnervenklinik. Hier stand er dem Institut für Radiologie als leitender Oberarzt und seit Februar 2004 als stellvertretender Abteilungsleiter zur Verfügung. Habilitieren konnte sich Dr. Franz Fellner im Jänner 2001. Der aus Passau stammende Facharzt für Radiologie hat wesentlich zur Verbesserung der Diagnostik bei Gefäßerkrankungen und damit auch zur Schonung der PatientInnen beigetragen. Für seine Errungenschaften in diesem Bereich wurde er im Februar 2005 mit dem renommierten Pilgerstorfer-Preis der medizinischen Gesellschaft Oberösterreich ausgezeichnet. Eines seiner Spezialgebiete ist die Magnetresonanz-Tomographie. Hier arbeitet Dr. Fellner gemeinsam mit der Universität Erlangen an neuen Entwicklungen. In Kooperation wird die größte, jährlich stattfindende deutschsprachige Fortbildungsveranstaltung auf dem MR-Sektor in Bamberg organisiert. Auch seine Lehrtätigkeit führt den AKh-Radiologie-Vorstand immer wieder an die Universität nach Erlangen. An der Universität Regensburg betreut Dozent Fellner die Habilitation eines Radiologie-Oberarztes. Die laufende Entwicklung und der anschließende Einsatz neuer Bildgebungstechniken zählen zu seinen jüngsten Herausforderungen.

AKH-RADIOLOGIE 15 Erste Ergebnisse Ein Projekt, bei dem es schon erste Ergebnisse gibt, betrifft die automatisierte Diagnose von krankhaften Veränderungen der Leber. Bereits seit Ende November 2007 wird ein Software-Prototyp getestet. Damit lassen sich bei diesem wichtigen Organ selbst kleinste Krankheitsherde und Tumore erkennen und klassifizieren. Obwohl sich die Leber durch die Atmung bewegt, kann durch den Einsatz des 64-Schicht-CT und dem speziell für diese Untersuchung entwickelten Programm schnell und genau diagnostiziert werden. Leber, Blutgefäße und Tumore werden dabei in Beziehung gestellt und mittels 3-D-Computermodell visualisiert. Eine weitere neue Software wird die Kieferorthopädie im Linzer AKh revolutionieren. So wird in Hagenberg gerade an ei- nem Prototyp für ein Gesichtsschädel-CT gearbeitet. Es wird nicht nur die Vorbereitung auf die Eingriffe erleichtern, sondern ein viel exakteres Arbeiten zulassen. Bisher muss vor jeder Operation ein Gipsabdruck vom Kiefer angefertigt werden, da Plomben die CT-Aufnahmen massiv stören. Das Gipsmodell wird anschließend in einem äußerst komplizierten Verfahren in ein 2-D-Röntgenbild des Gesichtschädels eingefügt. Die Hagenberger Lösung liefert ein dreidimensionales Modell: Mittels spezialisierter Software wird der Gipsabdruck virtuell in das CT des Gesichtsschädels eingepasst. Anhand eines lithographischen Verfahrens wird dann ein exaktes Modell aufgebaut, an dem die Operation detailgetreu geplant werden kann. Mit der Fertigstellung das Prototypen ist im ersten Halbjahr 2007 zu rechnen. In Kooperation mit einem Forschungsteam der Fachhochschule Hagenberg wird spezielle diagnostische Software entwickelt. Erste Ergebnisse gibt es bereits für die automatisierte Diagnose von krankhaften Veränderungen der Leber. (Foto: AKh)